• "Besser wenn sie Ratten fängt. Mäuse sind ein starkes ägyptisches Heilmittel. Ich bin zwar nicht von deren Wirkung überzeugt, allerdings glauben Inhapy und Neferabu daran, also wird schon etwas dran sein. Ratten hingegen sind garstige Biester!"


    Das Ratten auch für kleine Kinder gefährlich werden konnten, ließ er lieber unerwähnt, wolte er Penelope doch keine Sorge bereiten.
    Anthi hatte viel über die Ansichtsweisen und den Glauben der Ägypter gelernt...fast so viel wie über deren Medizin, war beides doch eng miteinander verbunden.


    "Ja das machen wir so. Ich bringer Korn mit. Aber ich helf dir dann auch gerne beim Backen. Sowas habe ich schon immer gerne gemacht, auch wenn ich gestehen muss, dass leider nie was bei mir hängen geblieben ist. Außerdem darfst du dich nicht so anstrengen! Ich weis du magst das nicht so gerne hören, allerdings hat mich Inhapy extra nochmal darauf hingewiesen."


    Er nickte mit dem Kopf und stimmte sich damit selbst zu.


    "Was machen wir denn jetzt mit den ganzen Leckereien hier? Was magst du denn davon essen? Oder ist dir der Appetit vergangen?"

  • “Achja? Seltsam, bei mir hat sie noch gesagt, dass ich alles machen darf, was auch immer ich machen möchte. Ich bin schließlich schwanger und nicht krank.“
    Ein kleiner, herausfordernder und fast schmollender Unterton lag in Penelopes Stimme. Sie mochte ja, wenn Ànthimos so fürsorglich war, aber so langsam strapazierte er damit auch ihre Nerven. Am liebsten würde er sie wohl in Watte einpacken und in einen leeren Raum stellen, damit sie sich auch an nichts stoßen konnte. Aber sie hatte einen Haushalt zu führen, da konnte sie nicht nur faul rumsitzen und zuschauen, wie andere ihre Arbeit erledigten. Das war nicht richtig.
    Bevor sich ihr Liebster aber noch um Kopf und Kragen reden würde, fuhr sie lieber mit seiner Frage fort. Denn das ganze Essen schlecht werden lassen, nachdem er es gekauft hatte, war ja auch nicht gut.
    “Also, alles ess ich sicher nicht. Aber um die Honigkuchen wäre es doch wirklich schade, wenn die verderben würden, nicht?“
    Der Kater wurde wieder auf den Boden gesetzt, was dieser mit einem verwunderten Miau zur Kenntnis nahm. Penelope setzte sich nun wieder richtig an den Tisch und griff nach einem der Küchlein. Obwohl ihr eben noch so schlecht gewesen war, war es jetzt beinahe, als wäre nichts gewesen. Sie nahm also das süße Gebäck und roch einmal kurz daran. Es war wirklich herrlich süß und frisch, so wie sie es mochte. Sie nahm einen kleinen Bissen. Diese Dinger gehörten verboten, die waren fast schon zu gut.
    Einem plötzlichen Gefühl folgend nahm Penelope dazu ein Stückchen von dem Trockenfleisch. Das war im Vergleich dazu hart und fast unerträglich salzig, aber aus einem perfiden Grund schmeckte es geradezu grandios. Schwangerschaft war doch was schreckliches. Kein Wunder, dass ihr dauernd schlecht wurde in letzter Zeit.

  • "Es ehrt dich ja auch, dass du weiterhin alles machen möchtest. Aber es geht um deine Gesundheit und um die unseres Kindes. Natürlich kannst du weiter den Haushalt führen, aber bitte versprich mir, dass du die schweren Dinge mich oder meine Brüder machen lässt. Ich mach mir halt sorgen um euch, denn ihr seid das wertvollste was ich habe. Danach kannst du gerne wieder Marmorplatten schleppen oder Mühlsteine werfen so viel zu willst, aber bitte schone dich ein bisschen. Ich kann dir auch gerne Xenocles abstellen, damit er dir hilft."


    Er würde mal mit Inhapy sprechen müssen. Es war nicht gut, wenn sie so schwere Dinge tat. Am Liebsten wäre es Anthi, wenn sie sich iher Kithara widmen würde und den ganzen Rest einfach lassen würde...außer dem Kochen natürlich, denn da hatte sie sie in letzter Zeit ganz scön verwöhnt. Allerdings schaute er jetzt schon ein wenig schockiert, dass sie wirklich Honigkuchen mit Trockenfleisch aß. Die Hebamme hatte ihn ja gewarnt, dass sowas passieren konnte, aber es mit eigenen Augen zu sehen, wie jemand seinen süßen Kuchen mit slazigem Fleisch "nachwürzte" war schon sehr komisch.


    Aber wirklich beeinflussen ließ er sich davon nicht, und schnappte sich eine der Würste. Dazu tunkte er das Brot in die leckere Soße."Iss so viel du kannst. Es soll nicht wegkommen. Ich muss schon sagen, die Soße schmeckt wirklich super. Aber du must auch mal die lukanischen Würste probieren, die sind auch wirklich sehr lecker."


    Er nahm einen großen Bissen von der Wurst.

  • Sim-Off:

    Mea culpa :( Irgendwie kam Weihnachten so dazwischen *hust*



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    Mit ihren braunen Rehaugen blinzelte Mybia als das Tuch über ihre verklebten Wangen fuhr. Es weckte alte Erinnerungen in ihr, die schon lange her waren, zumindest, wenn man es im Verhältnis mit dem kurzen Leben des Mädchens setzte. Mybia zog ihre Unterlippe und den Mund, kaute einige Male darauf herum und ließ sie wieder hervor flutschen, um gleich darauf breit zu lächeln. "Mich auch.", erwiderte Mybia. "Ich meine Dich, nicht mich, das mit dem Kennen lernen." Irgendwie war Mybia selber verwirrt und drehte ihre Daumen umeinander herum, darüber nachdenkend, wie sie es erklären konnte.


    Doch schon wurde die Spannung wieder gesteigert. Die Überlegung schon wieder vergessend, eilte Mybia schnell zu dem Platz, legte die Hände auf die Sitzfläche und kletterte geschwind wie ein kleiner Affe auf den Stuhl hoch. "Ich siiitze!", krakeelte Mybia schnell und spähte über den Tisch, um ja nichts zu verpassen.


    Die Hände im Schoß vergraben, starrte Mybia erst auf den verhüllten Gegenstand, dann mit wachsendem Staunen und sich weit öffnenden Augen das Bild. "Oh.", murmelte sie und rutschte von dem Stuhl herunter, um näher an das Bild zu treten. Sie sah auf das Gemälde und dann zu Penelope und wieder zurück. "Oh. Das sieht ja wirklich aus wie sie." Mybias blinzelte und murmelte leise, ergriffen, denn sie hatte sich nicht vorstellen können, dass man so etwas schönes malen könnte. "Schön."

  • Nefirtiri klopfte an die Tür. Während sie darauf wartete, dass geöffnet würde, betrachtete das achtjährige ägyptische Mädchen den Brief, den sie überbringen sollte. Sie wusste, was da drin stand, auch wenn sie nicht verstand, warum ihr Lehrer das geschrieben hatte. Mit dem, was sie noch sagen sollte, konnte sie auch nichts anfangen. Im Moment interessierte sie auch das Material des Briefes viel mehr. Es war weder Papyrus noch Pergament. Es fühlte sich auch irgendwie komisch an.

  • Anthi öffnete die Tür. Vor ihm stand ein kleines Mädchen, offenbar ägyptisch. War das nicht eines von Inhapys Mädchen? Anthi mochte kleine Kinder sehr gerne, allerdings war er nicht besonders gut darin sie auseinander zu halten.


    Allerdings hatte die Kleine offenbar einen Brief in der Hand, was natürlich dagegen sprach, dass es Inhapys Tochter war. Schließlich hatte sie ihm mehrmals gesagt wie wenig sie vom Schreiben hielt.


    "Wie kann ich dir helfen, junge Dame?", fragte er sie sie freundlich und in ihrer Muttersprache.

  • Das Mädchen sah ihn selbstbewusst an. "Bist du Ànthimos Bantotakis? Ich habe nämlich einen Brief für Ànthimos Bantotakis." Dabei sprach sie den griechischen Namen fehlerfrei aus. "Ich bin Nefirtiri."

  • "Ich soll dir auch noch sagen, dass Marcus dich für einen der ehrenhaftesten Männer der ganzen Polis hält. Und... und... das ist der Grund für seine Entscheidung." Nefirtiri dachte kurz nach. "Keine Ahnung, was er damit meint."


    Dann gab sie ihm den Brief aus Papier:




    Werter Ànthimos,


    ich freue mich für Dich und Penelope, dass Ihr heiratet. Die Einladung muss ich leider ablehnen, die Gründe werde ich Dir bei Gelegenheit in einem anderen Brief genauer darlegen. Dieser Brief dient einem anderen Zweck:


    Ich wünsche Dir und Deiner künftigen Frau alles Gute. Möge Euer Weg Glück verheißen und Euch viele liebe, gesunde Kinder bringen, die Euch stets so gut behandeln wie Ihr sie zweifelsfrei behandeln werdet. Möge Euer Haus prachtvoll sein und es Euch an nichts mangeln. Mögen die Götter Euch und Eure Nachkommen segnen und stets beschützen.



  • "Danke, so etwas hört man gerne.", antwortete er beinahe ein wenig beschämt und nahm den Brief entgegen. "Hier das ist für dich." Er gab ihr zwei Drachmen.
    Nachdem die Kleine das Geld genommen hatte, setzte sich Anthi an den Tisch und las den Brief genau. Er war aus einem ihm unbekannten Material und Anthi betrachtete es interessiert, konnte sich aber nicht genau erklären was es denn nun war. Dann wandte er sich aber dem Inhalt des Briefes zu.


    Als er las das Marcus für die Hochzeit absagte runzelte er die Stirn. Er konnte ihn ja nicht zwingen, aber schade war es trotzdem. Aber auf die Begründung war er wirklich gespannt. Über den Rest freute er sich allerdings, auch wenn er Anthi ein wenig verwirrte. Es klang so...endgültig. Außerdem faszinierten ihn die fremden Schriftzeichen.


    Er legte den Brief beiseite und hoffte, dass einer seiner Brüder oder Penelope bald nach Hause kommen würden. Mal schauen was die davon hielten. Bis dahin grübelte er noch ein wenig über die Worte nach, die ihm das Mädchen gesagt hatte. Er sollte einer der ehrenwertesten Männer der Polis sein? Das war er ganz sicher nicht! Vielmehr war er ein entflohener Sklave und ein Mörder. Wenn er einer der ehrenwertesten Männer dieser Polis sein sollte, dann war es sicherlich nicht gut um sie bestellt...

  • Timos kam bald auch zur Türe hereingestolpert. Er war müde und wollte eigentlich nur noch gemütlich etwas essen und dann ins Bett fallen. Er tauschte seine Straßenschuhe gegen gemütliche Haussandalen und flätzte sich auf den Stuhl im "Wohnzimmer".
    "Mahlzeit..." begrüßte er seinen Bruder, der ebenfalls zuhause war und hier herumwuselte.

  • Anthi hatte noch ein wenig über Marcus' Brief gegrübelt und war durch ihre Wohnung gewandert. Lange wären sie nicht mehr hier, denn es wartete ein Haus auf sie. Allerdings gab es da noch ein paar Renovierungsarbeiten zu tun.


    "Chaire Timos, hast du Hunger? Wir haben noch frisches Brot Schafskäse und Oliven da. Und wie war dein Tag? Hast du wieder ein paar Verbrecher einbuchten lassen?"

  • "Ja gerne, immer her damit!" grinste Timos hungrig und seufzte dann lächelnd.
    "Verbrecher habe ich heute keine dingfest gemacht. Vielmehr habe ich etliche Akten sortiert, mich wichtigen Männern der Stadt vorgestellt und Kontakte gepflegt."

  • "Dann wars ja so langweilig wie bei mir." Er stellte Timos das Essen hin. "Ohne die Ausflüge auf den Markt würde ich wohl sterben vor Langeweile. Sicher fühlen sich die Händler schon verfolgt von dem neuen Agoranomos."

  • Es war spät geworden. Aber Anthi bekam das gar nicht mit. Es war viel zu anstrengend die kleine Straße richtig zu treffen. Er hatte mit seinem neuen römischen Freund-ein netter Kerl, Scipio oder so hieß er- viel zu viel getrunken. Aber dieser Wein war auch zu lecker gewesen. Normalerweise trank Anthi nicht so viel, aber er hatte immer und immer wieder auf seine bevorstehende Hochzeit angestoßen und nun war er voll wie ein Regenfass in Britannien.


    So torkelte er von Straßenseite zu Straßenseite und legte mindestens den doppelten Weg zurück, den er normal gelaufen wäre. Irgendwann stand er dann zur Tür ihrer Wohnung. "Leische Anthü nüsch dasch du jemanden aufwecksschst!", flüsterte er sich selbst zu. Dann öffnete er die Tür, nicht ohne beinahe über seine eigenen Füße zu fallen.
    "Bösche Tür, kanscht doch nüscht einfach ein Bein mir sschtellen.", schimpfte er sie mit erhobenem Zeigefinger. Dann schloss er sie langsam und vorsichtig wieder. "Nümand hört müsch! Anthü ischt so leise wie ein Mäuschelschen!"


    Dann schlich er leise wie eine Elfe (eine mit großen Ohren und einem Rüssel) zum Küchentisch. Dort legte er sich hin und war auch gleich eingeschlafen. Selbst als die Tischbeine mit einem lauten Krachen nachgaben weckte ihn das nicht.

  • Heute kam er aber auch gar nicht heim! Die erste Zeit des Abends hatte Penelope auf ihn gewartet. Dass Timos abends auch mal nicht nach Hause kam, daran hatte sie sich gewöhnt, aber auf Anthi war normalerweise Verlass. Sie hatte mit dem Essen über eine Stunde gewartet, und dann war sie wütend geworden. Er war doch Agoranomos, da sollte man meinen, dass er auch einen Boten schicken könnte. Aber nein, offenbar konnte der Herr das nicht, wenn er sich von seiner Arbeit schon nicht lösen konnte. Dann sollte er eben kalt essen.
    Als sie dann gegessen hatte und den Rest auf den Ofen zurückgestellt hatte, war er immer noch nicht da. Eine ganze Weile war sie noch wütend gewesen, doch irgendwann hatte sie begonnen, sich Sorgen zu machen. Wo steckte er bloß? War etwas passiert? Sie fing an, auf und ab zu gehen und immer wieder aus den verschiedenen, kleinen Fenstern der Diamerisma zu schauen. Aber weit und breit kein Anthi zu sehen. Sie war schon drauf und dran, loszugehen und ihn zu suchen, aber es war schon dunkel draußen und da war es allein als Frau wohl zu gefährlich. Also ließ sie das lieber bleiben.
    Sie wurde müde und ging auch zu ihrem Bett, aber schlafen konnte sie nicht. Die ganze Zeit horchte sie, ob er nicht doch heimkam. Aber er kam nicht.
    Irgendwann war sie dann halb eingenickt, als ein Poltern sie weckte. Sofort war Penelope wach und horchte auf die tapsigen Schritte. Selbst ein Tauber hätte hören können, dass ihr Mann betrunken war. Penelope machte ein säuerliches Gesicht und stand auf. Angezogen war sie ja noch, also kam sie gerade rechtzeitig zum Finale von Anthis Darbietung, als der Tisch unter ihm zusammenklappte. Und der Kerl schlief fröhlich weiter.
    Penelope stand einen Moment einfach nur ungläubig da und schaute ihren Mann an. Dann schließlich siegte der Ärger, der aus der ganzen Sorge geboren war, und sie stapfte zu ihm rüber.
    “Anthimos Bantotakis! Schäm dich, dich so zu betrinken wie ein Raufbold auf der Straße! Ich hab mir unendliche Sorgen gemacht, dass du irgendwo halb tot im Straßengraben liegst, und du riechst wie eine ganze Taverne!“
    Ihre schöne, zornige kleine Ansprache verpuffte aber im Nichts, denn das Ziel ihres Ärgers gab als Erwiderung nur ein Schnarchen von sich. Penelope holte einmal sehr tief Luft und sah sich um. Die Wohnung lag im Dunkeln, aber ihre Augen hatten sich an das fahle Licht des Mondes schon einigermaßen gewöhnt. Und sie wusste ja, was sie suchte.
    Der Eimer mit dem Brunnenwasser war auch schnell gefunden. Sie nahm ihn – er war noch etwa halbvoll – ging zu Ánthimos hinüber und goss den Inhalt über ihm aus. Hier betrunken auf dem Boden schlafen würde er definitiv nicht. Oder zumindest nicht, ohne sich vorher anhören zu dürfen, wie viel Sorgen sie sich gemacht hatte.

  • Anthi schien auf einem Schiff zu sein. der Boden schwankte und er hatte offenbar eine Welle abbekommen, denn er war ganz nass und prustete. Aber dann sah er Penelope vor ihm stehen und das machte ihn glücklich. Auch wenn sie ganz ernst schaute. "Ischt doch nüscht scho schlümm auf dem Schüff Schatzi! Poscheidon hat mür vertzühen!" Er setzte sich auf und schaute bedröppelt als sich Penelopes Miene nicht aufhellte. "Wasch hascht du denn? Ischt dür nüscht gut? Scholl isch Ünhapy holen?" Er wollte schnell aufstehen, aber das misslang schon im Ansatz.

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