Forum Pacis | Eine Schankstelle

  • "Die Mittelmeerküste? Hast Du die Atlantikküste auch besucht? Es soll dort sehr rau sein. Etwa wie im Norden von Britannia. So hörte ich zumindest. Vor allem das Meer soll dort sehr wild sein. Das kann ich mir kaum vorstellen." Es sollte angeblich viel höhere Wellen dort geben, als im Mittelmeer bei Sturm. "Gut, dann sind sie einen Versuch wert, diese Froschschenkel. Fischeier? Das klingt nicht sonderlich gut. Vermutlich so ein Fraß wie diese Muscheln, die von den Armen oft gegessen werden." Ursus schüttelte sich. Das war doch der reinste Abfall.


    "Nein, ich war noch nicht dort. Irgendwie reizt es mich auch überhaupt nicht, dorthin zu reisen. Viel zu warm und viel zu trocken. Ich ziehe grüne Landschaften voller Leben vor. Nett klingt ja auch nicht, als wärst Du so maßlos begeistert, wie ich es von anderen schon gehört habe. Was hat Dir dort am besten gefallen?"


    Als Piso erwähnte, daß Lucianus keine unwichtige Figur in der Politik war, nickte Ursus. "Ja, er ist nicht ohne Macht und Einfluß. Stiller vielleicht als andere, aber er weiß, seinen Einfluß geltend zu machen. Übel nehmen? Kommt darauf an, wie Du Dich anstellst, würde ich sagen. Es ist ja wohl üblich, daß Kandidaten mit Senatoren sprechen vor einer Wahl. Wie das Gespräch verläuft, liegt ganz bei Dir." Ursus konnte sich nicht vorstellen, daß sein Patron Piso abweisen würde ohne ihn angehört zu haben.

  • Piso nickte. „Die habe ich besucht. Allerdings habe ich sie nicht so gut kennen gelernt wie die britannische Atlantikküste. Ein Hochgenuss, sage ich dir. Und die Krebse und Muscheln, die man dort bekommt, sind ganz speziell gut.“ Piso leckte sich unwillkürlich an den Lippen. „Oh ja, es gibt sehr hohe Wellen. Doch die höchsten, die ich jemals gesehen habe, die waren an der hispanischen Atlantikküste. Mannshoch.“, meinte Piso. Angesichts dessen, dass er kein kleiner Mann war, war dies doch beunruhigend. „Wenn dies dann noch an die Felsen kletscht, ist das besonders gefährlich, vor allem für Fischerboote. Ich habe da einiges an Geschichten gehört.“ Er schnaubte aus und schüttelte den Kopf.
    „Froschschenkel sind aber sehr gut, muss ich wiederholen. Auch Fischeier, so unglaublich sich das anhört. Eine Spezialität von der Halbinsel Tauris.“ Krimkaviar, das war einmal eine Idee, die niemals Zuspruch finden würde. „Und, unterschätze Muscheln nicht. Die Gallier wissen, wie man die zubereiten kann.“, meinte er.
    Piso musste lachen, als Ursus seine Worte interpretierte. „Nun, cih muss sagen, sowohl grüne Landschaften wie auch ägyptische Trockenheit haben ihre Vorzüge. Also, dass du nichts Falsches denkst, Alexandria hat mir sehr gut gefallen, aber Rom kann es nicht das Wasser reichen. Was ich sehr schön gefunden habe, waren die kleinen Oasenstädtchen, zu denen ich dann Abstecher gemacht habe. Und natürlich die Pyramiden. Wundervoll. Gigantisch. Ein wahres Weltwunder.“, meinte er anerkennend.
    „Also würde er mich nicht vor der Türe im Regen stehen lassen? Das ist eine Erleichterung.“, machte er. „Ich denke, ich werde in jenem Falle bald bei ihm hereinschneien. Ich sage dir, ich häufe Steine im Brett, die andere bei mir haben, bei mir selber an wie wohl kaum ein anderer in Rom...“ Er kratzte sich leicht verwundert am Kopf. „So fängt wohl jede Karriere an, oder?“, meinte er.

  • Muscheln und Krebse. Wer aß denn so etwas? Ursus begann langsam daran zu zweifeln, daß Pisos Geschmack ein brauchbarer Maßstab war, wenn er solche Dinge für Köstlichkeiten hielt. Es war wohl besser, dieses Thema fallen zu lassen und lieber die Landschaften als Gesprächsthema weiterzuverfolgen. "Mannshohe Wellen, die sich an Felsen brechen, klingen wahrhaftig nicht so, als möchte man dazwischen geraten. Doch meine ich, daß Fischer klug genug sein sollten, solche Stellen zu meiden. Ein weiterer Grund, Schiffsplanken nach Möglichkeit zu meiden." Und auch ein weiterer Grund, nicht nach Aegyptus zu reisen. Die Seereise dorthin war doch endlos.


    "Oasenstädtchen? Dort entwickeln sich richtige Städte? Ich dachte immer, das wären allerhöchstens Dörfchen. Oder noch eher Zeltlager. Wie muß man sich solch ein Oasenstädtchen vorstellen? Bitte verzeih, aber die meisten Reisenden, die Aegyptus besuchten, erzählten von Alexandria und den Pyramiden. Aber sonst nicht sonderlich viel." Von regelrechten Oasenstädtchen hörte er jetzt zum ersten mal.


    Als Piso die vielen Steine im Brett erwähnte, lachte Ursus auf. "Ja, ganz genau so beginnt jede Karriere. Keine Angst, Du wirst Gelegenheit erhalten, das alles wieder auszugleichen. Jeder ist mal in der Lage, in der er jede Stimme braucht."

  • Dass Ursus seine kulinarischen Vorlieben nicht teilen konnte, hätte sich Piso denken können. Der Aurelier hatte halt noch nie solche Meeresfrüchte in Gallien gegessen, wie es schien. Es gab jedoch beileibe exotischere Speisen als Krabben und Muscheln. Jedem Tierchen sein Pläsierchen, hieß es halt, und der (zumindest nach außen hin) liberale Piso wäre der letzte, der dies nicht einsehen würde.
    „Die ansässigen Fischer wissen schon, dass sie gewisse Stellen meiden müssen.“, vermutete er mal und zuckte die Schultern ein wenig übertrieben. „Ach, Ursus, wieviele Schiffwracks ich schon entlang der Atlantikküste gesehen habe. Weißt du, irgendwie haben sie was Ästhetisches.“, teilte er ihm mit. Er lächelte, doch gefror es ihm leicht, als er darüber nachdachte, was sonst noch alles am Grunde des Meeres lag. Seine Mutter zum Beispiel. Und seine Schwester Leontia, die er doch hie und da vermisste... Blut war dicker als Wasser.
    Er war froh, dass das Thema umschwenkte auf etwas Erfreulicheres. Aegyptus. „Oh ja, wahre Städte! Die Oase Siwa zum Beispiel! Laut den lokalen Legenden ist Alexander der Große dort begraben. Eine sehr schöne kleine Stadt, voller Tempel und Kultstätten. Oder aber die Oase Bahariya. Sehr rückständig, aber trotzdem schön. Oder Kharga und Dakhla. Neben Siwa ist aber die größte und schönste Oasenstadt Faiyum.“ Er lächelte, als er daran zurückdachte. „Eine echte Pilgerstätte, was Malerei angeht. Wunderschön malen sie dort...“ Er lächelte, an die Porträts denkend, die er dort gesehen hatte, und musste mit ursus mitlachen, als jener ihm zustimmte.
    „Das ist also normal?“ Glück gehabt. „Bei wem hast du denn deine Steine angesammelt? Und hast du sie mittlerweile wieder abgetragen?“, fragte er nach.

  • "Die Menge der Schiffswracks, die Du erwähnst, spricht aber nicht gerade dafür, daß die Seeleute so recht wissen, welche Gegenden sie meiden müssen. Gibt es da wirklich so viele? Ästhetisch? Ich finde eher, daß es etwas von Gerippen hat. Wieviel Leid verbirgt sich hinter diesen Überresten einer Katastrophe? Nein, das bestärkt mich nur darin, Schiffsplanken zu meiden, soweit es möglich ist." Es schüttelte ihn allein schon bei dem Gedanken an Schiffe, die an schroffen Felsen hingen, von denen sie zerschlagen worden waren. "Das Meer ist eben unberechenbar, Neptunus sowieso, und ich glaube nicht, daß der Mensch es je vollkommen wird bezwingen können." Wasser hatte keine Balken. Und nur weil der Mensch Balken drauf schwimmen ließ, bedeutete dies keine Sicherheit.


    Als Piso nun etwas mehr über diese Oasenstädte berichtete, hörte Ursus interessiert zu. Das klang schon etwas anders als das, was andere ihm so berichtet hatten. "Für mich klingen diese Städte weit einladender als Alexandria. Wie sind die Menschen dort? Sind sie gastfreundlich oder Fremden gegenüber eher abweisend? Bist Du auf einem dieser Kamele geritten? Ich hörte, auf denen kann man auch seekrank werden, weil sie so schaukeln." Er war Senator, Aegyptus war ihm also verboten. Naja, so sehr reizte es ihn auch nach diesen Erzählungen nicht. Aber das hieß ja nicht, daß er sich nicht dafür interessierte.


    "Ja, das ist völlig normal. Ich bin natürlich vor allem meiner Familie, meinem Patron und dem Patron meines Onkels verpflichtet. Und noch ein paar anderen." Vor allem Aelius Quarto. Aber Ursus scheute sich, die Namen so offen auszusprechen. Solches Wissen konnte schließlich einmal gegen ihn verwendet werden. "Nur einen kleinen Teil konnte ich bisher abtragen. Ich bin ja noch nicht so lange Senator. Aber jetzt bin ich in der Lage, meine Schulden nach und nach abzutragen."

  • „Hmm, es gibt halt die Ortsunkundigen, die Unvorsichtigen, und die Pechvögel.“, entgegnete der Flavier, bevor er einen Schluck Wein trank. „Und ich kann dich natürlich verstehen mit deiner Meinung, aber...“ Er lächelte. „Ich finde sie idyllisch. Man darf einfach nicht dran denken, was passiert ist, als das Schiffswrack entstand.“ Noch ein Schluck Wein. „Ja, das Meer. Es ist unheimlich, zu denken, was unterhalb schlummert. Und vor allem, was jenseits sich befindet.“ Ein bisschen Käse wanderte in seinen Mund. Er kaute bedächtig und schluckte, bevor er etwas zu den Oasenstädten sagte.
    „Sie sind auch sehr einladend. In Alexandria muss man teuflisch aufpassen, dass man kein Messer in die Rippen bekommt. Aber in so einer Oase kann man sich ohne Furcht bewegen. Und ja, die Menschen sind sehr gastfreundlich.“ Für bare Münze zumindest. „Das Gute ist, du kannst dies auch als Senator erleben – Niederlassungen dieser Art gibt es auch zuhauf in Africa und in Mauretania. Wer weiß, vielleicht verschlägt es dich als Legat oder als Proconsul einmal dorthin.“ Er könnte sich eigentlich Ursus gut vorstellen in diesen Provinzen.
    „Das erleichtert mich sehr.“, gab er zu und horchte hin. Ja, so viele politischen Gläubiger haben war wohl nicht ungewöhnlich. Auch er hatte ein Liste von diesen. Und er wusste noch nicht einmal, ob es etwas gebracht hatte. „Ich denke, als Senator solltest du ziemlich schnell deine Schulden abwerfen können – mitstimmen und beipflichten in Senatsdebatten und Abstimmungen ist da wohl das, was man tun kann.“ Das wusste er von seinem Patron. Er war ja aber noch nicht soweit. „Denkst du, das dauert noch lange?“

  • So konnte man das natürlich auch betrachten. Aber Ursus fiel es schwer, dieser Ansichtsweise zu folgen. Und ehrlich gesagt, versuchte er es nicht einmal. Lieber dachte er über diese Schiffswracks überhaupt nicht nach. Auch nicht darüber, was unter der Meeresoberfläche noch so alles lauerte. Oder was sich jenseits der großen Meere befand. Schließlich wußte es niemand so wirklich genau.


    "Nunja, darin unterscheidet sich Alexandria offenbar nicht von gewissen Gegenden in Rom. Ich hoffe, es gibt dort aber auch Gegenden, in denen man sich sicher fühlen kann?" Daß Alexandria gar so ein heißes Pflaster war, hatte er widerum nicht gewußt. "Diese Oasenstädte klingen wirklich gut. Ja, wer weiß, vielleicht verschlägt es mich eines Tages in eine dieser Provinzen. Auch wenn ich zugeben muß, daß meine größere Sympathie weiterhin den nördlichen Provinzen gilt." Frisches Grün und Kühle lagen ihm eben mehr als trockene Hitze. Auch wenn er zugeben mußte, daß diese Oasen ganz sicher ihren Reiz hatten. Gerade weil sie grüne Inseln im heißen Wüstensand waren.


    "Kommt ganz darauf an, was man lange nennt. Und es kommt darauf an, wie groß die Gefallen waren, die einem gewährt wurden. Dem Patron und der Familie bleibt man ja irgendwie immer verpflichtet. Bei den anderen sollte man darauf achten, daß die Gefallen, die man ihnen erbringt, ein wenig größer sind als die, die man empfangen hat. Dann kann man sicher sein, daß man die Verpflichtung los ist und hat vielleicht noch einen kleinen Gefallen gut. Das hinzubekommen, ist allerdings alles andere als leicht. Wäre aber ideal." Er hoffte, daß er selbst das mit der Zeit hinbekam. Bisher war seine Erfolgsquote allerdings eher gering.

  • Gut eigentlich, dass der Aurelier die Sache mit den Schiffen sein ließ. Über Geschmack könnte man sich stundenlang streiten, ohne zu einem Ergebnis zu kommen, außer, sich zu verfeinden. Besonders die etwas exquisiten Geschmäcker, wie bei Piso, waren gerne mal eine harte Nuss.
    Als die Rede auf Alexandria kam, dachte Piso kurz nach. „Also, mir ist es nicht ganz sicher erschienen. Scheint sich nicht viel daran geändert zu haben – hast du davon gehört, wie man die Archipyrtanin ermordet hat, auf offener Straße? Das ist fast so, als ob man bei uns den Consul umbringt. Nicht gut.“ Er schüttelte demonstrativ den Kopf.
    „Oasen hingegen sind, wie gesagt, was ganz Feines. Aber im Norden gibt es auch sehr schöne Flecken.“ Hatten sie nicht schon darüber geredet? Fast kam es dem Flavier so vor.
    Er hörte aufmerksam zu, als ihm der frisch gebackene Senator vor ihm etwas von seiner Meinung angedeihen ließ. „Weise Worte.“, machte Piso und nickte. „Ja, das klingt ziemlich wahrheitsgetreu. Danke für die Ratschläge.“ Ob das, was Patrone betraf, auch stimmte für andere Klienten seines Patrons? Nun ja, es handelte sich ja auch nur einen Mann, der ihm auch schon gesagt hatte, was er sich erwartete als Lohn dafür, dass er ihn unterstützte.
    Hmm, ob Piso Ursus jetzt noch eine politische Weisheit abluchsen könnte? Sollte er ihn fragen, wie er seine Schulden bei Ursus abbauen konnte? Oder wäre das ein wenig zu aufdringlich?
    Er enstchied sich dagegen, man konnte ja noch später fragen, oder es einfach herausfinden.

  • Natürlich wußte Ursus, daß auch in Rom niemand davor gefeit war, auf offener Straße ermordet zu werden, wenn es jemand wirklich darauf anlegte. Trotzdem klang es aus dem Munde des Flaviers so, als würde man in Alexandria ein solches Verbrechen für weit gewöhnlicher halten als hier. Das jagte auch Ursus einen leichten Schauer über den Rücken. Nein, Alexandria war ohne Zweifel nicht halb so besuchenswert wie allgemeinhin behauptet wurde. "Ich werde mir Deine Worte merken. Sollte sich mir je die Gelegenheit bieten, werde ich solche Oasenstädte aufsuchen. Ich danke Dir für den guten Rat. Aegyptus ist mir nun schon nicht mehr so unsympathisch wie vorher. Nur auf Alexandria trifft dies noch zu. Wobei ich gestehen muß, daß das Museion mich durchaus zu einem Besuch reizen würde." Das war allerdings wirklich das Einzige.


    Von den Fragen, die sich Piso nach Ursus' Worten noch aufdrängen, ahnte er nichts. Er ließ sich etwas Käse und ein paar Oliven schmecken. "Fürchte Dich nicht davor, ein paar Gefallen schuldig zu sein. So ist es doch im Grunde überall. Zuerst bist Du derjenige, der Gefallen schuldet. Doch Dein Einfluß wird immer weiter anwachsen, was Dich in die Lage versetzt, den Spieß sehr rasch umzudrehen."

  • „Das Museion ist durchaus einen Besuch wert.“, warf Piso ein. „Und es liegt auch in einer guten Gegend. Es ist nur so, dass man manche Gegenden meiden soll – die Rhakotis zum Beispiel. Dagegen ist die Subura eine Luxusvillengegend.“ Und das würde er wohl wissen – jeden Tag wandelte er schließlich durch die Subura, zu seiner Arbeitsstätte hin und wieder zurück.
    Er hörte Ursus‘ Worten zu und pflichtete bei. „Es wird wohl so sein, wie du es beschreibst.“ Eigentlich war er schon ziemlich erleichtert, dies gesagt zu bekommen. Doch vielleicht würden bald schon andere Leute bei ihm Schulden anhäufen, und dann wäre er aus dem Ärgsten heraus.
    Auch er bediente sich noch am Wein, schüttete ein wenig in den Becher... doch er bekam ihn nicht voll. Das Getränk füllte den Becher nur höchstens zur Hälfte, und sogar, als Piso den Krug auf den Kopf stellte, kam nichts mehr raus.
    „Ursus, ich glaube, wir haben gerade so eben den ganzen Wein weggebracht.“, meinte Piso ziemlich baff. „Es muss schon ziemlich spät sein... und dabei wollte ich noch in die Kanzlei. Muss dort noch etwas erledigen, und die Arbeit verschwindet nicht gerade, wenn man sie nicht macht. Ich fürchte also, ich muss jetzt gehen. Es tut mir Leid, es war ein sehr vergnüglicher Nachmittag. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder. Spätestens, wenn ich mit einer Falerneramphore vor der Türe bei euch Aureliern auftauche, um meine Ernennung zum Senator zu feiern.“ Er grinste fröhlich, und erhob sich langsam. „Also dann, vale. Und noch einmal, vielen Dank für die Einladung, sehr großzügig.“

  • "Nunja, als Senator ist es höchst unwahrscheinlich, daß ich Alexandria und somit das Museion mal zu sehen bekomme. Ich habe vor, mit dem Museion in Kontakt zu treten. Eine junge Frau hat dort einen Cursus zum Thema Musik abgehalten und ich würde sie gerne nach Rom einladen, damit sie ihn hier auch abhält. Zwar weiß ich nicht, wie das Interesse aussieht, aber einen Versuch ist es sicherlich wert bei diesem ungewöhnlichen Thema."


    Ursus sah zu, wie Piso den letzten Wein in seinen Becher goß und wollte schon die Hand heben, um nachzuordern, als der Flavier leider verkündete, gehen zu müssen. "Ach, sehr schade. Es war ein sehr angenehmes Gespräch, Piso. Da wir ja Nachbarn sind, bin ich mir ziemlich sicher, daß wir uns bald wiedertreffen werden. Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinem Start ins politische Leben. Bis bald einmal. Vale." Er winkte ab, als Piso sich für die Einladung bedankte. "Keine Ursache." Hoffentlich hatte er ihn nicht zu lange von seinen Pflichten abgehalten. Aber Piso wirkte wie ein Mann, der es fertigbrachte, eine gute Erklärung abzugeben, falls jemand nachfragte. Nun winkte Ursus doch noch dem Wirt. Um zu zahlen allerdings und nicht um nachzubestellen.

  • Unwahrscheinlich war es schon... aber auch nicht unmöglich. Furianus hatte es ja auch geschafft, von der Kanzlei eine gewisse Zeit in Aegyptus zugestanden zu bekommen. Wer unbedingt nach Aegyptus wollte, der würde es auch schaffen, selbst wenn er Senator wäre.
    „Ah, einen Cursus soll es geben, hier in Roma? Interessant! Sehr interessant! Für so etwas wäre ich zu haben!“, verlautbarte Piso. „Du musst wissen, am Thema Musik bin ich sehr interessiert.“ Er nickte bedeutungsschwanger.
    Er war schon am Aufstehen, als ihm Ursus noch alles Gute wünschte. „Ich danke dir. Ich wünsche dir auch alles Gute, und hoffe auf ein baldiges Wiedersehen. Vale.“ Er nickte dem Aurelier nochmal zu, bevor er aus der Taverne sich bewegte und raustrat in das langsam abdämmernde Licht des Tages. Ein wenig unstet machte er sich auf den Weg in die Kanzlei... ja, so ein Falerner haute schon tüchtig rein. Daran erkannte man ja auch seine Qualität. Gut, dass er nicht mehr so viel in der Kanzlei zu tun hatte. Leider nur war es unaufschiebbar... er hatte eine Antwort auf die Anfrage eines Provinzialpontifex zu schreiben. Solche Leute warteten ungern.

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