Grinste dieser unverschämte Kerl etwa? Ja, er tat es! Er machte sich lustig über mich! Mein Gesicht verfinsterte sich. Sein Glück, daß er sofort mit dem Ankleiden begonnen hatte! Ich mußte gestehen, er stellte sich gar nicht so dumm dabei an. Doch was sollte der Gürtel in meiner Hand? Er reichte mir den Gürtel, statt ihn mir selbst anzulegen. Fragend sah ich ihn an. "Was soll ich damit? Und warum grinst du so???" fragte ich und wurde mit jedem Wort lauter. Der Sklave lief Gefahr, meinen ganzen Zorn herauf zu beschwören. Da nütze ihm auch die zuckersüße Fragerei, wie ich meine Haare haben wollte, nichts! "Willst du mich hier für dumm verkaufen, Sklave?" brüllte ich schließlich. Wenn Blicke töten könnten, wäre er längst tot gewesen. "So, wie ich sie immer habe, du Nichtsnutz!" sagte ich scharf. Ich verstand nicht, worauf er noch wartete? Waren meine Anweisungen nicht deutlich genug? Sprach ich am Ende vielleicht einen der seltenen Dialekte, denen man nur im hinteren Teil des Alpesgebirges mächtig war? Nun gut, ein Außenstehender hätte mich sicher als sehr schwierig beschrieben.
Indes ließ sich Ylva seeeeehr viel Zeit. Sie hatte es überhaupt nicht eilig! Die Früchte, die sie ihrer Herrin bringen wollte, mußten erst noch gepflückt werden! "Die kann misch mol gern habbe, die dabbisch Gluck!" hatte sie vor sich her gemurmelt. Bei ihrem erneuten Stelldichein mit ihrem neuen Sklaven wollte Ylva auf keinen Fall stören. Daß nun genau dieser neue Sklave sich so sehr nach ihr sehnte, konnte sie nicht ahnen. Hätte se es allerdings gewußt, hätte sie sich noch langer Zeit gelassen.