Triclinium | Convivium Octobris

  • “Wenn du mit deinem Wort ‚Gutdünken’ nicht ‚Willkür’ meinst, Senator Purgitius Macer, dann ja. Dann erscheint mir das als praktikable Lösung für das geschilderte Problem. Es ist auf jeden Fall besser als eine unbefristete Ausnahme, die doch allem Anschein nach zu Missbrauch führt, wie uns Flavius Gracchus erklärt hat.“

  • Durus verstand nicht so ganz, was an seinem Vorschlag auszusetzen war - die Wahrscheinlichkeit einer zufälligen Kontrolle war doch eher gering!


    "Warum nicht eine feste Frist gesetzlich verankern? Damit würde Willkür von vornherein ein Riegel vorgeschoben werden! Wobei ich mich noch immer frage, ob der Aedil nicht ohnehin mit der Kontrolle der Märkte und der Cura Urbis genug beschäftigt ist.


    Eine meiner Meinung nach bessere Idee wäre es, wenn die Decemviri einfach den Betrieb schließen und die Erbverhältnisse klären lassen und dann erst dem neuen Besitzer - sei es Erbe oder ein vom Erben Benannter - den Betrieb übergeben und es erst diesem erlauben, ihn wieder zu eröffnen."


    Unterdessen erschienen Sklaven, die die bisherigen Speisen abräumten und dafür mit neuen Silbertellern kamen. Sie transportierten einen etwas rustikaleren Gang: Lukanische Würste, gebackener Schafskäse und dazu erneut frisches Weißbrot und Kräuter. Auch die Würste wurden ein wenig zerteilt, sodass man nur die Häppchen nehmen musste und nicht in die ganze Wurst biss.


    Sim-Off:

    WiSim natürlich wieder ;)

  • Was war das nur für eine Überraschung gewesen, als sie die neuen Kleider auf ihrem Bett entdeckt hatte. Sie hatte die neuen Kleidungsstücke nur angestarrt und kaum gewagt, diese anzufassen, weil diese einfach nur wunderschön waren. Mit brennenden Wangen eilte Crista den Weg zurück zum Triclinium. Ein an ihre Herrin addressierter Brief knisterte in ihrer Tasche... sie würde ihn ihr eilig überreichen und sich dann wieder ihrem Dienst widmen. Crista erkannte mit wenigen Blicken, das die anderen Mitsklaven schon am Auftragen des dritten Gangs waren und fragte rasch nach, welche Teller für Arvinia und Philogena bestimmt war.


    Zuerst servierte sie Philogena ihren Teller. Leider saß diese immer noch ganz alleine. "Ich weiss auch nicht, was euer Name bedeutet, aber er hört sich nach etwas wichtigem an. Bestimmt werdet ihr mal jemand werden, den alle achten." brummte Crista der jungen Frau zu, schnitt ihr die Würste klein. "Es kann sich nur noch um wenige Momente handeln, bis sich meine Herrin Arvinia zu euch setzt. Entschuldigt bitte... ich bin gleich wieder da."


    Crista erhob sich und servierte Arvinia ihren Teller. "Danke, domina!" bedankte Crista sich strahlend lächelnd bei ihr. "Soeben ist ein Brief eingetroffen. Er lag auf eurem Bett. Ich dachte mir, ihr wollt ihn lesen?!" fügte sie ihren Worten hinzu und blieb einmal mehr still neben Arvinia hocken. Die anderen Sklaven hatten ihre Aufgabe des Gangauftragens erledigt. Und in gewisser Weise war Crista neugierig, von wem der Brief war und wie Arvinia darauf reagieren würde. Sie lächelte der Purgiterin entschuldigend zu, weil sie nun schuild war, dass Arvinia sich imme rnoch nicht zu dieser gesellte.

  • Es war schon interessant. Die Männer. Man konnte beobachten wie jeder seinen Senf dazu geben möchte und jeder dem anderen imponieren möchte. Arvinia hörte eh nicht richtig zu, das waren eher Männerthemen. Auch ihr kleiner Lockenkopf verfolgte das Geschehen und gab seine rationalen Weisheiten dazu. Als sie ihn so beobachtete wie er ein seinem Fleisch knabberte fing sie an zu träumen. Manius Art war einfach .. unbescheriblich. Wie er sich über die Speisen hermachte und dabei die Augen und Ohren ganz woanders, nänlich bei dem Gespräch waren, unbeschreiblich .. süß.
    Doch dann holte sie irgendetwas aus ihren Gedanken, war da nicht noch was? Achja genau! Arvinia befehligte einen SKlaven zu sich, der einen Korbstuhl neben Philogenas Platz stellen sollte.
    Als der Korbstuhl endlich stand, setzte sie sich neben die junge Frau. "Sei gegrüßt Philogena, ich hoffe dir gefällt es hier bei uns. Ich bin Arvinia." ihre Worte begleitete ein freundliches Lächeln. Noch bevor die Purgitierin antworten konnte kam Crista zurück. Arvinia nickte ihr zu "gern." Als sie dann einen Brief dabei hatte wurde die junge Tiberia richtig nervös. Von wem könnte er wohl sein?
    "Danke Crista, ich werde schnell schauen von wem er ist. Hilf doch bitte den anderen Sklaven beim 3. Gang." Sie schaute sie mit einem Blick an, den Crista wohl schon kannte. Es war der Blick, der ihr sagen sollte, dass sie denkt er sei von du weisst schon wem. :D
    Sie schaute auf den Brief und las innerlich, Mn Manius Aurelius Ores.. genauso wie sie sich es gedacht hatte, sie freute sich wahnsinnig und errötete sofort Oh nein wie peinlich .. hoffentlich bemerken es die anderen nicht .. sie war hin und weg von den schönen Worten die Manius für sie fand. Liebend gerne würde sie mit ihm ins Theater gehen wollen. Hoffentlich würde sie Blickkontakt zu ihm gewinnen, um ihm einen Blick zu schenken, den er nie wieder vergessen würde. :)

  • "Natürlich, von Willkür darf hier natürlich keine Rede sein", bestätigte Macer die Vermutung des Consuls. Dann lauschte er den Worten von Tiberius Durus, der offenbar immernoch eine komplexere Lösung und mehr Arbeit für die Decemviri bevorzugte. Aber Macer wollte dem Gastgeber nicht schon wieder direkt widersprechen, so dass er sich erst einmal gerne von dem prunkvollen Silbergeschirr ablenken ließ, auf dem der nächste Gang serviert wurde.


    Da seine Cousine gerade ganz ohne Gesprächspartner war, nachdem die Sklavin sie verlassen hatte, wandte er sich kurz an sie. "Ich hoffe, es schmeckt dir wenigstens? Wenn ich geahnt hätte, dass sich für dich hier so wenig Möglichkeiten für nette Gespräche ergeben, hätte ich es mir nochmal überlegt, dich mitzunehmen." Ein wenig ein schlechtes Gewissen hatte Macer schon, dass sich seine Cousine langweilte. Andererseits hatte sie ihn gebeten, ihn einmal zu so einem Convivium mitzunehmen und wenn er es nicht getan hätte, wäre sein Gewissen vielleicht auch nicht leichter gewesen.


    Zum Glück setzte sich dann doch noch die Cousine des Gastgebers neben Philogenia, so dass er die beiden auch nicht beim aufkommenden Gespräch stören wollte.

  • Orestes hatte sich einmal zu Wort gemeldet und seine Meinung war - ohne dass es ihm einsichtig war warum, nicht besonders gewürdigt worden. So verfolgte er die nächsten Beiträge aufmerksam und als es sich doch wieder in Richtung einer Frist neigte, war ihm klar, dass sein Vorschlag nicht ohne jeglichen Sinn gewesen war. Er selbst achtete im weiteren Verlauf bewusst darauf nicht auf Arvinia zu achten, sondern war mit voller Aufmerksamkeit, entweder beim Essen, oder beim wirtschaftspolitischen Gespräch. Insbesondere die Erbschaftsfragen sollte er sich merken, vielleicht würde ihn ja bald ein Vigintivirat erwarten.

  • Philogena musste immer weiter über diese Sklavin schmunzeln, aber nicht weil sie diese lustig fand oder so, sondern weil diese sehr nett war und auf ihre ganz eigene Weise etwas Besonderes. Ihre Besitzerin konnte sich glücklich schätzen, aber sie selber war es mit Elenna ja auch. Vielleicht würden die beiden sich sogar verstehen, dachte sie sich einen Moment lang und schmunzelte dann weiter als die Sklavin dies mit der Achtung meinte. Leicht schüttelte sie nur ihren Kopf. „Das meinst du also?“ fragte sie die Sklavin mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. Leise lachte sie auf, denn so etwas hatte sie eigentlich noch nicht gehört. Dann wieder nickte sie und begann die klein geschnittenen Stückchen zu essen. Eigentlich mochte sie es gar nicht so verwöhnt zu werden, aber da sie hier zu Gast war ließ sie es auch geschehen, denn so viel Anstand besaß sie dann schon.


    Geschäftig schien die junge Sklavin hier hin und her zu wetzen was Philogena immer wieder sah. Als dann die junge Herrin neben ihr Platz nahm setzte sie sich etwas auf damit sie auf gleicher Höhe sich unterhalten konnten. „Danke Arvinia. Es ist sehr schön hier und deine Sklavin mehr als nur zuvorkommend,“ meinte sie mit einem Lächeln. „Sie ist wirklich sehr nett. Es freut mich deine Bekanntschaft zu machen. Ich dachte schon ich wäre die einzige Frau an diesem Abend,“ meinte sie dann ein wenig leiser und blickte kurz in die Männerrunde.

  • Der Consul fand, dass es an der Zeit war, dass Thema lex Mercatus langsam abzuschließen.
    Also meinte er:
    “Ich denke, in unserer kleinen, illustren Runde haben wir eine gewisse Einigkeit erzielt. Aber das ersetzt natürlich keine Diskussion im Senat. Nun muss sich nur noch jemand unter uns finden, der das Thema im Senat zur Sprache bringen möchte.“
    Er lehnte sich ein wenig zurück und sah sich in der besagte Runde um.

  • Macer hatte in der Diskussion zwar eifrig mitgemischt, aber weder den Anstoß gegeben noch die finale Einigung eingeleitet, so dass er sich nicht direkt angesprochen fühlte. Stattdessen nutzte er die entstehende Pause, um zunächst einmal wieder etwas von den angebotenen Würsten zu sich zu nehmen, die wirklich hervorragend schmeckten.


    Dann wandte er sich leise an den Consul, um die Pause für eine ganz andere Frage zu nutzen. "Ist schon bekannt, wann Flavius Furianus nach seiner Ablösung als Proconsul von Hispania wieder in Rom eintrifft?" Wenn es der Consul nicht wusste, wusste es keiner, dachte sich Macer. Dass Furianus schon ganz woanders war, konnte er erst recht nicht wissen.

  • Durus hatte ebenfalls ein wenig vom Essen genommen, ehe er antworten wollte. In diesem Augenblick jedoch beschloss der Consul die Diskussion und der Tiberier hielt es für unangebracht, sie wieder anzufachen. Daher schwieg er vorerst - vielleicht war Macer dieses Anliegen wichtiger? Gracchus würde es hingegen wohl kaum wollen - er sprach ja so seltsam. Schließlich rang er sich doch zu einem


    "Ich denke, ich könnte das übernehmen."


    Dann wechselte Macer auch schon das Thema und kam auf Furianus zu sprechen. Im Gegensatz zu Macer und möglicherweise auch dem Consul wusste er, wo sich der Flavier aufhielt, daher meinte er nur


    "Er ist erkrankt und weilt bis zu seiner Genesung in Achaia auf seinem Landgut - hat er den Senat nicht unterrichtet?"


    Im Grunde wusste Durus nichts von einer Meldepflicht für Senatoren (es sei denn, sie kamen nach Rom zurück), doch bei der Beflissenheit von Furianus hatte er eigentlich damit gerechnet, dass jeder wichtige Mann Roms davon wusste.

  • “Dann solltest du das tun.“, meinte der Consul zum Gastgeber gewandt und nickte zufrieden.


    Als die Sprache auf den Flavier kam, der bis vor kurzem Proconsul in Hispania gewesen war, zuckte er mit den Schultern.
    “Ich habe auch gehört das er in Griechenland ist. Aber davon, dass er dem Senat geschrieben hätte, davon weiß ich nichts.“

  • Aus welchem Grund Macer die Frage überhaupt gestellt hatte, ließ er nicht erkennen, aber seine Überraschung über die Antwort war deutlich zu bemerken. "Zur Genesung in Archaia auf seinem Landgut? Da müssen wir ja hoffen, dass Hispania die Leute nicht grundsätzlich krank macht, sonst bekommen wir Hungaricus auch nicht mehr zurück." Von Matinius Agrippa war nach seiner Ablösung als Proconsul in Rom schließlich auch nicht mehr allzu viel zu sehen gewesen.


    Ohne zu wissen warum bekam Macer plötzlich Lust darauf, sich nach dem Befinden weiterer Senatoren zu erkundigen, die nicht in Rom waren. "Wie geht es eigentlich Tiberius Vitamalacus? Seit die Legionen aus Parthia zurück sind, ist es ja wieder still geworden um sie." Dass Kommen und Gehen von Offizieren an der Academia sprach zwar eine andere Sprache, aber dort ging es ja eher um fachliche Themen und Offizierskarrieren und nicht um politische Schicksale, die hier beim Convivium von Interesse waren.

  • Also wusste der Consul davon - nunja, das genügte wohl! Dass die hispanischen Proconsuln offensichtlich wirklich im Anschluss an ihre Tätigkeit in einem gewissen Maße inaktiv waren, stimmte zwar, doch möglicherweise hing dies auch damit zusammen, dass man sich erst wieder an die römischen Verhältnisse, in denen man nicht der uneingeschränkte Herr und das personifizierte Gesetz war, gewöhnen musste.


    Als es dann um Quintus ging, konnte sich Durus natürlich ebenfalls sofort wieder einschalten.


    "Quintus? Er ist nach wie vor der Kommandeur der Legio I, soweit ich weiß. Ich habe ihn zwar nicht direkt danach gefragt, aber ich bin mir relativ sicher, dass er seine Aufgabe noch immer mit größtem Pflichtbewusstsein und voller Aufopferung erfüllt. Welche Nachrichten sollten denn von ihm kommen?"


    Natürlich wusste Durus (und vermutlich auch Macer), dass Quintus in seiner aktuellen Position das Ziel seines Lebens erreicht hatte. Er war Soldat, durch und durch und hatte die Politik nur als Sprungbrett für ein Legionskommando genutzt. Der Pontifex konnte sich nicht vorstellen, dass Quintus sich darum riss, nach Rom zurückzukehren.

  • Mit einem ganz schnellen Nicken ging sie auf Philogena ein "Ja du hast Recht, sie ist ein gutes Mädchen, ohne sie wäre mein Leben hier um einiges langweiliger." Ein Lächeln, welches sich von ihrem einen bis zum anderen Mundwinkel zog, war kaum zu verkennen. "Die Freude ist ganz auf meiner Seite" sie schaute rüber zu den Männern, die alles darum gaben den meisten Senf dazu geben zu können "keine Sorge.." sie blickte wieder zu der jungen Purgitierin "ich bin auch froh das ich nicht alleine unter dem männlichen Geschlecht weilen muss." auf einmal hörte sie den Namen ihres Bruders. "Sie reden über meinen Bruder, ich habe einige Wochen bei ihm gelebt bevor ich hier hin gekommen bin." Am liebsten hätte sie den Männern erzählt wie es ihrem Bruder ginge, nämlich so wie immer, es geht ihm gut, er ist stark wie ein Fels, hat alles im Griff und die Heirat mit Iulia Helena steht auch vor der Tür, aber sie empfand es nicht als schicklich ihnen ins Wort zu fallen.
    Während sie in die Männerrunde blickte musste sie wieder Manius ansehen. Es stimmte sie traurig, dass er ihre Blicke zu ignorieren schien, alledings konnte und wollte es ihm nicht verübeln, es war klar, dass es hier so sein würde, da die Situation für ihn sehr schwierig war.
    Betrübt schaute sie wieder zu Philogena "Schmeckt es dir?"

  • Soviel Überblick, dass er wusste, dass Vitamalacus noch Kommandeur der Legio I war, hatte Macer als Kommandeur der Academia Militaris verständlicherweise auch noch, so dass die Antwort für ihn nichts Neues enthielt. Dass das Leben eine Legionskommandeurs in Mantua abseits von Feldzügen wenig ereignisreich war, wusste er schließlich auch aus eigener Erfahrung. "Ich hatte keine speziellen Nachrichten von ihm erwartet," gab er daher auch offen zu, "aber man vergisst ja doch erstaunlich schnell die ganzen Senatoren, die nicht in Rom sind, finde ich. Vor allem dann, wenn sie nicht Statthalter sind und mehr oder minder regelmäßig Bericht erstatten."

  • Von dem Mann also war dieser Brief? Amüsiert schmunzelnd nickte sie Arvinia zu, dass sie ihren 'wortlos' Blick verstanden hatte. Crista nahm dank gespitzter Ohren erleichtert auf, dass das Gespräch zwischen den Frauen einen Anfang fand und errötete einmal mehr über das Lob von beiden Seiten. Dankbar nickte sie beiden zu, immer bereit etwas zu tun, es sei denn Essen oder Getränke aufzufüllen oder eben eine Schüssel mit Wasser und Tüchern zum Hände säubern hinzuhalten.


    Der letzte Gedanke war sicher eine gute Idee. Leise erhob sie sich, war kurz abwesend und kehrte mit der Ausstattung zum Fingerspitzen säubern zurück. Auch bei diesem Weg umging sie Iuvenalis Nähe bzw Anwesenheit, weil sie keinen neuen Ärger oder Aufsehen erregen wollte. Geschäftig bereitete sie alles vor, hielt den Frauen nacheinander jeweils einen feuchten und einen trockenen Lappen hin. "Bitte schön..." flüsterte sie leise.

  • Als der Consul neuerlich die Ansprache der Causa zur lex mercatus im Senat erwähnte, nannte er glücklicherweise diesmalig nicht wieder Gracchus' Namen, gleichsam bot sich schlussendlich Durus an, dies Anliegen vorzutragen. Tiberius Durus war kein Mann, der sich stetig in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit drängte, darob sah Gracchus dies als freundschaftliche Gefälligkeit - insbesondere da ihm noch immer des Tiberiers merkwürdige Wortwahl bei der Vorstellung der Runde seiner Cousine gegenüber in den Gedanken nachhallte -, welche er derzeitig nur allzu gern annahm. Er dankte Durus mit einem unscheinbaren Nicken und widmete sich hernach den aufgetragenen Würsten, ließ seinen seinen Vetter Furianus, welcher eigentlich sein Neffe war, wortlos an sich vorüber ziehen. Auch er war darob informiert, dass Furianus sich nach Achaia hatte zurückgezogen, allfällig seiner maroden Salubrität wegen, allfällig um ein wenig Zeit nach seinem Proconsulat vergehen zu lassen, so dass bei seiner Rückkehr nach Rom niemand mehr für etwaige Ungereimtheiten sich würde interessieren. Gracchus bedauerte dies ein wenig, denn obgleich er nicht immer einer Meinung war mit seinem Vetter, welcher eigentlich sein Neffe war, so wäre doch gerade derzeitig ihm daran gelegen, einen anderen Sprecher der flavischen Fraktion im Senat zu wissen denn sich selbst. Tiberius Vitamalacus indes lag nicht im Geringsten im Interesse seiner Aufmerksamkeit, so dass Gracchus weiter an den Würsten sich gütlich tat, nicht unerfreut darüber, zu schweigen.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Sein blöder Fuß schmerzte immer noch. Jetzt fast schon mehr als noch vor dem Essen. So verzog der Alte immer öfter grimmig sein Gesicht und ließ nun das Essen Essen sein und versuchte den Schmerz nun mehr mit Wein zu betäuben. Vielleicht würde er ja dann auch ein klein wenig gesprächiger werden. War er für so ein Essen eh recht ruhig. Aber das wären wohl Andere auch wenn sie mit irgendwelchen Leiden zu kämpfen hatten.
    Hin und wieder visierte der Alte diese ihm immer noch Fremde und die Sklavin Crista aus zusammengepetzten Augen an. Ihm passte es immer noch nicht das diese Sklavin sie mit Herrin angesprochen hatte. Und diese Vertrautheit ging ihm gleich komplett auf den strich. Aus welchem Grund? Rechtlich gehörte sie ja ihm. Sein Neffe Lupus wessen Sklavin Crista war, war bei den Ahnen. Sein anderer Neffe Antoninus gehörte quasi seit seinem Verhalten und dem nicht erscheinen vor dem Familiengericht nicht mehr zur Familia und würde eigentlich auch kein Anrecht auf irgendetwas was sich in diesem Haushalt befindet haben. Außerdem würde er sie eh nicht ernähren können. Das einzige was er hätte machen können, sie zu verkaufen. Aber was man so gehört hat, wollte er sie eh nicht. So würde wohl der Alte die Sklavin "erben".
    Irgendwie steigerte er sich immer mehr in diese Sache. Der Wein schien seine Wirkung zu zeigen...

  • Philogena fand es wirklich angenehm neben sich nun eine weibliche Person zu haben. Da fühlte man sich gleich viel wohler, denn zuvor hatte man nichts reden können, denn wie Arvinia auch wollte sie den Männern ebenfalls nicht ins Wort fallen. Es hätte sich nicht wirklich geziemt und da sie von Politik und dem anderen nichts verstand war es besser den Mund zu halten. Schließlich wollte sie nicht dumm da stehen oder ihren Cousin beschämen nur weil sie eine etwas blöde Frage stellte, denn diese konnte sie ihm immer noch stellen wenn sie wieder zu Hause waren. So schenkte sie ihrer Gesprächspartnerin ein freudiges Lächeln. „Ja es ist schon ein wenig seltsam so alleine zwischen den ganzen Männern zu sein vor allem dann, wenn man nicht wirklich weiß um was es sich gerade dreht bei den ganzen Gesprächen,“ sagte sie leise damit es die anderen nicht hörten.
    Noch einmal schmunzelte sie wegen der Sklavin die wirklich ein kleiner Goldschatz zu sein schien. Sie wusste ja nicht, dass der ältere Tiberier wohl nicht damit einverstanden war, dass Crista Arvina als ihre Herrin ansah. Blieb nur zu hoffen, dass deswegen nicht noch eine Szene gemacht wurde.
    „Wenn du bei deinem Bruder gelebt hast bedeutet es du warst in einem Castellum? Ist das richtig?“ fragte sie Arvinia und schaute sie gespannt an, denn sie hatte natürlich noch nie ein Castellum von innen gesehen und da ihr Bruder, wie sie gehört hatte dort das Sagen hatte, lag es nahe, dass Arvinia drinnen gewesen war. „Wie ist es dort? Es klingt aufregend, irgendwie,“ schmunzelte sie und nahm ihren Becher vorsichtig in die Hand um einen kleinen Schluck zu trinken.
    Kurz darauf nickte sie. „Das Essen ist sehr gut,“ meinte diese auf die Frage der jungen Tiberierin allerdings entging ihr dabei auch nicht der Blick von eben jener. Er hatte sich verändert und Philogena war jemand dem man nur schwer etwas vor machen konnte. „Bedrückt dich etwas?“ fragte sie deswegen ganz leise, denn die Blicke von Arvinia zu dem anderen Mann waren ihr natürlich noch nicht aufgefallen.

  • Philogena hatte ja so recht. Arvinia nickte, seltsam war es vielleicht nicht, eher etwas nervig, denn die Männer hatten nichts anderes im Kopf als Politik. Wo bleibt da nur die Philosophie?
    "Ich verstehe von der Politik auch nichts, allerdings muss ich sagen, halten, tue ich von ihr ebenfalls nicht gerade viel. Natürlich gibt es gute Männer im Staat, die für eben jenen zum Vorteil sind.." sie machte eine kurze Pause und nahm ihre Hände von der linken Seite auf die rechte "es gibt aber auch schlechte Männer im Staat, die eben für jenen den Untergang mit beschließen könnten." Naja, ob ihre Gesprächspartnerin es interessierte, wusste sie nicht, dennoch wollte sie ihre Meinung dazu sagen. "Ich würde mich freuen, wenn die Philosphie hier mehr in den Vordergrund kommen würde." Mit einem schief gezogenem Mund nahm sie einen Schluck Wein zu sich.
    "Wie es in einem Castellum ist?" Philogena hatte wieder recht, es war sehr spannend in einem Castellum und Arvinia freute sich auch darüber ihr davon erzählen zu können.
    "Ich habe mit meinem Bruder in dem Haus des Legaten gewohnt, ein großes Gebäude, wechles schon ziemlich gut an die Qualität unserer Villa herankommt. Bis auf, dass man nicht ohne weiteres aus dem Castellum raus kommt, lässt es sich dort also aushalten." Arvinia musste ein wenig lachen "Dann gibt es Übungs und Exerzierplätze, staubige und trockene Flächen, auf denen sich die Soldaten unseres Reiches abmühten und somit auch Schmerz fühlten." Sie nahm wieder einen Schluck "Mit Crista, die ebenfalls dort war, bin ich des öfteres im Castellum spazieren gegangen, meist um die Plätze herum, es ist auf jedenfall aufregend, aber ebenso brutal."


    Philogena schien ein Talent zu haben, vieles zu erahnen. Erzählen konnte sie ihr es nicht, obwohl sie gerne jemanden gehabt hätte, mit dem sie hätte reden können. "Du musst dir vorstellen, dass was du so liebend gerne machen würdest, ist dir in bestimmten Situationen, in denen du gerade das tun möchtest, untersagt."
    Komplizierte, aber sichere Formulierung.

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