Akademie des Marcus Achilleos

  • Cleonymus nickte und erhob sich, nachdem er seinen Teller geleert hatte ...


    "Nungut denn also einen Ball! ... So ich fürchte ich werde euch dann wohl verlassen müssen, meine Pflichten rufen und auf dem Fremdenmarkt scheint jemand den Hals nicht voll zu kriegen also werden wir da mal vorbei schauen!"


    Cleonymus lächelte erst zu den Kindern dann zu Achilleos, bevor er schließlich mit seinem Leibwächter gen Ausgang ging ...

  • "Du musst nur reingehen. Die Tür ist immer auf."


    Nefirtiri ging voran und öffnete die Tür. Durch den Gang zwischen den Unterkünften der Akademie-Schüler - die fast alle leerstanden - und der Mauer zum äußeren Hof rannte sie bis zum Tor zum Hof, nur um dann laut zu rufen "Maaarcus, da ist ein neuer Schüler! So wie Stratocles! Guck maal!", wobei sie hinter sich zeigte, wo Leonidas den Hof betrat.

  • "Chaire Lehrer, wie gesagt, bin ich kommen! Wollen wir mit dem Training beginnen, aber besser wäre es wenn ihr mich erst ein Mal versucht in diese fremde Kultur einzuführen." sagte er seinem Lehrer und strich dabei dankend dem kleinen Mädchen über den Kopf, welches danach laut lachend wegrannte.

  • "Eine Einführung in die Kultur ist unnötig," erwiderte ich, "denn die Philosophie, die du lernen wirst, ist so sehr Teil der Kultur wie die Kultur Teil der Philosophie ist, dass du mit der Philosophie bereits genug über die Kultur lernst. Nur ein paar Regeln musst du zuvor kennen. Als dein Lehrer ist mein Titel Shifu, das heißt Lehrer. Damit wirst du mich hier ansprechen. Du wirst mir gegenüber absolut loyal sein und meinen Anweisungen als Lehrer folgen. Und vor allem dieses: Du wirst nicht lügen, weder mir gegenüber noch sonst wem gegenüber. Das ist das Wichtigste. Und jetzt beginnen wir mit dem Training. Geh mal in das Vorratsgebäude," ich zeigte auf das Gebäude, das ich meinte, "und hole zwei der langen Stangen und vier Eimer hierher."

  • "Nun, erstmal kommt an jedes Ende der Stangen ein Eimer."


    Ich packte an jedes Ende meiner Stange einen Eimer. Dabei blieb ich ganz ernst.


    "Und jetzt heben wir die Stange auf die Stange auf die Schultern, ohne dass ein Eimer herunter fällt. Eine Übung in Balance, sozusagen."


    Stratocles wusste natürlich, was jetzt auf Leonidas zukam, und grinste. Schließlich hatte er da auch durchgemusst. Nach einem finsteren Blick von mir wandte er sich aber wieder dem Unterricht der Kinder zu.

  • "Als wäre das so schwer" spottete Leonidas und begann sich die Stange auf die Schultern zu hieven, aber bei dem Versuch rutschte ihm der rechte Eimer von der Stange, rollte ihm zwischen die Beine und letztendlich saß Leonidas mit seinem Gesäß gepflegt auf dem Hosenboden.

  • Ich hob meine Stange auf meine Schultern, wobei beide Eimer an ihrem Platz blieben.


    "Los, nochmal! Du solltest vorsichtiger sein, denn wir werden damit Wasser holen gehen! Und ich hasse es, wenn Wasser verschüttet wird! Wasser ist hier viel zu wertvoll," sagte ich streng. Das hatte ich von meinem Meister in Han gelernt. (:D)

  • "Verdammte Sch..." fluchte Leonidas leise, während er aufstand, er hatte nicht erwartet, dass man ihn hier versuchen würde bloß zu stellen, aber aus Trotz hievte er sich die Stange mit den Eimern ein zweites Mal auf. Dieses Mal aber langsamer und plötzlich, dieses Mal klappte es , wenn er auch ein wenig taumelte um die Eimer auf der Stange zu halten. Nun ging er ,ruhig und auf seine Eimer konzentriert, zu seinem Shifu.

  • "Du musst in dir selbst ruhen. Sonst wirst du die Ausbildung nicht beenden. Geduld, Konzentration, Präzision. Das sind wichtige Eigenschaften eines angehenden Gelehrten. Die Balance der Stange zu halten, erfordert Konzentration. Und es wird noch viel mehr Konzentration und Geduld erfordern, wenn die Eimer erst einmal gefüllt sind. Der Brunnen, an dem wir das Wasser holen, liegt am Paneion. Das ist ein ganzes Stück von hier, aber das Schafft man. Wenn man langsam geht, wird auch nichts verschüttet gehen. Geht man schnell, verliert man das Gefühl für die Stange und die Eimer rutschen. Dann fallen sie herunter und das Wasser geht verschüttet."


    Ich ging voran zum Brunnen.

  • Leonidas machte es ihm gleich, doch plötzlich glitt ihm einer der Eimer aus der Hand und 1/4 des Inhaltes schwabbte auf den vertrockneten Boden, der sogleich das Wasser in wenigen Sekunden gierig aufgesogen hatte.

  • Ich sah meinen neuen Schüler streng an.


    "Du erinnerst dich an den Weg zum Brunnen? Hol sofort zwei neue Eimer Wasser!"


    Es war nicht besonders nett von mir und möglicherweise würde Leonidas es mir übel nehmen, aber das war mir egal. Schließlich wollte ich seine Entschlossenheit testen, wirklich von mir zu lernen. Und dafür war jedes Mittel recht.

  • Leonidas murrte ein wenig, ließ es aber im Großen und Ganzen über sich ergehen. Nach einer Weile kam Leonidas mit einem genervten Gesicht wieder, denn schon wieder hatten sich die Passanten über ihn lustig gemacht. Dieses Mal setzte er die Eimer vorsichtiger ab, doch es schwabbten wieder an die sieben Tropfen auf den Boden. Leonidas schaute seinen Shifu mit erwartungsvollen Augen an.

  • Ich schüttelte meinen Kopf.


    "Eigentlich sollte ich dich sofort wieder losschicken. Aber das bringt auch nichts. Also, ich zeige dir erstmal die Akademie. Wo wohnst du eigentlich in Alexandria?"


    Während dessen ging ich in Richtung Eingang.

  • "Momentan wohne ich bei Verwandten, aber ich habe mich schon beim Museion beworben und hoffe auf eine Aufnahme, dann könnte ich nämlich dort wohnen. Stellt sich nur die Frage wo ich etwas zu Essen bekomme wenn ich Vormittags im Museion studiere, Nachmittags bei dir, in deiner Akademie lerne und Abends noch kurz im Gymnasion trainiere?" sagte Leonidas, während er seinem Shifu folgte.

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