In einem Nebengebäude des Museions bekam Penelope ein eigenes Zimmer zugewiesen. Sie überlegte erst noch, abzulehnen, aber sie brauchte ja andererseits einen Raum, in dem sie interessierte Schüler unterrichten konnte. Der Raum war hoch mit großen Fenstern, die zum Park hin gingen und durch die man das satte grün sehen konnte. Lange, luftige Vorhänge konnten zugezogen werden, um etwas Abgeschiedenheit zu erhalten, aber Penelope mochte es gerne offen.
Ein großer, dunkler Holztisch stand in dem Raum, ebenso wie ein Regal, das darauf wartete, mit Schriftstücken gefüllt zu werden. Auf ihren Wunsch hatte ein Sklave einige Wachstafeln herbeigebracht, die nun fein säuberlich aufgeschichtet auf einer Ecke des Tisches lagen und nur darauf warteten, benutzt zu werden. Ebenso wie der feine, weiße Griffel.
An der Rückwand hatte ein kluger Mensch bereits einige Musikinstrumente aufgestellt. Penelope sah zwei Lyras und zwei Kitharas, ebenso ein Aulos – das sie nicht wirklich spielen konnte, aber es war da – und ein paar Flöten. Sanft strich Penelope über die einzelnen Instrumente. Sie waren nicht so edel wie ihre Harmonia, aber zum üben waren sie mehr als ausreichend. Erst einmal brauchte sie überhaupt einen Schüler, dem sie auch erstmal vielleicht nur die theoretischen Grundlagen beibringen sollte und der vielleicht gar nicht spielen wollte. Das wusste sie ja alles noch nicht.
“Was soll auf dem Schild stehen?“ fragte ein Sklave von der Tür her.
“Schild?“ Penelope kam zu ihm und schaute. Ja, da war ein Schild, das darauf wartete, eine Beschriftung zu erhalten und anzuzeigen, was in diesem Büro wartete.
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Penelope
Philologos
Lehrerin der Kunst der Musik, insbesondere an der Kithara
Sprechstunden: Nach Absprache oder einfach anklopfen