- Officium XIX

  • Nachdem nun scheinbar keine Hilfe aus dem Officium des Procurators zu erwarten war, machte ich mich selbst an die Arbeit um einige Briefe zu verfassen ... jede Legion sollte einen bekommen also revidierte ich meinen Plan und schrieb nur einen einzigen Brief den ich dann von meinen fleißigen Scriba-bienchen kopieren lies, allerdings verfügte nicht einmal die Kaiserliche Kanzlei über einen Photokopierer ... sodass es gute 3 Stunden dauerte bis schließlich alle Briefe fertig waren. Als ich mir den Stapel so ansah fragte ich mich, ob ich damit nicht vielleicht für unnötige Arbeit und Bürokratie in den Legionen gesorgt hatte, aber der Gedanke war schnell wieder verworfen ...

  • Seltsamerweise war die Antwort aus Aegyptus die erste die mich erreichte, aber da der dortige Kommandant scheinbar auch gleich eine Forderung mit draufgeschrieben hatte war es vielleicht doch nicht ganz so verwunderlich ... doch bevor ich mich mit dem Anliegen des Octaviers beschäftigen konnte, musste zuerst die Information übernommen werden und im eigens dafür angelegten Archiv abgelegt werden ...

  • Ich lief nun schon seit einigen Minuten auf und ab in meinem Officium, allerdings teilte ich es mit den gewöhnlöichen notarii so das ich mitlerweile auch diese in einen stark nervösen Zustand versetzt hatte. Nach meinen Informationen war Marcus Sabidius Collatinus schon vor einiger Zeit zum Kommandeur der Ala ernatt worden, wieso das nie beim Legaten angekommen war, war für mich ebenso verwunderlich wie die Art in der der Legat an die Kanzlei geschrieben hatte ...


    In Ermangelung irgend eines anderen dem man die Schuld hätte zuschieben können übernahm ich die Verantwortung dafür und beschloss dem Legaten zu antworten auch wenn ich mir sicher war das er nicht das geringste darauf geben würde ...

  • Ich hatte gerade mein Mittag, bestehend aus einigen Oliven, etwas Brot und Schafskäse, verdrückt als mir ein Notarius einen Brief vor die Nase hielt. Der offensichtlich aus Germanien kam und ebenso wie die kürzlich mit dem Procurator ab libellis besprochenen Briefe aus der Feder des Decimus Livianus stammte. Als ich jedoch mit lesen fertig war blickte ich auf und sah den Notarius an als hätte er einen dummen Witz gemacht, denn für genau das hielt ich diesen Brief ...


    Klar einige Kommandanten vergasen manchmal das eine Beförderung in den Rang eines Centurios die Zustimmung des Kaisers benötigte, aber das hier konnte man ja schon, wenn man denn so wollte, als Provokation auslegen. Aber was sollte ich nun machen, gleich dem Legaten antworten das die Ernennung solange unwirksam war bis der Praefectus Urbi sich damit beschäftigen würde, oder vorerst mit meinem Patron rücksprache halten .?.?.


    Ich entschied mich schließlich für beides und setzte ein Brief nach Germanien auf ...

  • Ein neuer Brief landete auf meinem Tisch als einer der Notarii vorüberging und ich überflog den Text eilig um ihn schnellstmöglich wieder umsortieren zu können ... aber leider fiel das tatsächlich in mein Resort ... wobei die Vigiles allerdings nicht meine Spezialität waren ...




    Ad
    Admistratio Imperatoris
    kaiserliche Kanzlei
    Rom - Provincia Italia

    Hiermit beantrage ich die Versetzung des Probati der Vigil, Gaius Iulius Libo zur Cohortis Urbanae. Ich hoffe auf eine zügige Versetzung.


    Lucius Iulius Centho Tribunus Cohortis Urbanae

    Sim-Off:

    Bei den Vigil ist sonst keiner mit dem der Spieler spielen kann.




    Die Anfrage zur Versetzung eines Vigils bedarf für gewöhnlich der Erlaubnis zweier Männer, der seines Kommandanten und der seines neuen Kommandanten, da allerdings der Antrag von einem Tribun der Stadtkohorten kam würde ich in diesem Fall wohl mit dem Vigil und seinem Vorgesetzten reden müssen ...

  • Die Nachricht meines Patrons gepaart mit dem Schreiben des germanischen Statthalters war einfach zu köstlich gewesen als das ich mich direkt an den Brief hätte setzen können so kam es das ich erstmal etwas Zeit verstreichen lies, welche ich selbstverständlich ausgiebig nutzte wie etwa um mich hämisch über diese Gelegenheit zu freuen oder meinen Notarii zu raten sich niemals mit mir anzulegen ... doch nachdem ich oft genug gelacht hatte nahm ich schließlich das Schreibzeug zur Hand und verfasste den gewünschten Brief wobei mir des öfteren ein genüssliches Grinsen über das Gesicht fuhr ...



    Legati Augusti
    pro Praetore - Germania
    Marcus Vinicius Hungaricus

    Regia Legati Augusti
    Mogontiacum
    Provincia Germania


    Salve Vinicius,
    Ich habe deinen Brief bekommen und gelesen und muss zugeben das ich das Thema leid bin. Die kaiserliche Kanzlei wurde nicht zum Spaß so benannt, sondern weil sie dem Kaiser persöhnlich unterstellt ist und ihm als sein verlängerter Arm dient, erhälst du also Anweisungen aus der Kanzlei kommen sie direkt von mir oder dem Kaiser persöhnlich. Das weder ich noch der Kaiser immer Zeit haben jedem treuen Römer persöhnlich zu schreiben wirst du wohl verstehen, dass es allerdings ausgerechnet in deinem Fall denoch nötig ist ist relativ enttäuschend, da gerade du doch wissen solltest das es ständig viel zu tun gibt das wichtiger ist als persöhnlich einen Brief aufzusetzen.
    Ich erwarte daher das du in Zukunft den Anweisungen der Kanzlei gewissenhaft folgst und zwar ohne Verzögerungen!













    Jetzt musste ich ihn nurnoch zu Salinator bringen ... vielleicht sollte ich jedoch noch eine Alternative Fassung erwägen ...

  • Unmittelbar nach dem Gespräch mit dem Procurator, fand sich Fabius Torquatus im Büro von dessen Angestellten ein. Zunächst sollte sich Cnaeus bei Numerius Negidius melden, der der aktuelle Primicerius ab epistulis war. Ein merkwürdiges Gefühl beschlich den Fabier, als er den Raum betrat und eben diesen suchte. Am Liebsten hätte er ihn direkt und unkompliziert aus dem Weg geräumt, um dessen Stelle einzunehmen - doch dieses Mittel war in diesem Moment wohl alles andere als wirksam. Stattdessen schritt er auf jenen Mann zu, der sich inmitten des Raums positioniert hatte und den anderen Notarii offensichtlich Aufgaben zuwies. "Salve. Ich bin Cnaeus Fabius Torquatus, der neue Notarius. Hier ist meine Urkunde. Der Procurator schickte mich zu dir, um mir erste Aufgaben zuweisen zu lassen."

  • Der Primicerius gab gerade noch ein paar Anweisungen an einen Notarius, als der Neue eintrat. Der Procurator hatte ihn schon informiert, sodass Negidius vorbereitet war. "Fabius, salve. Ich bin Numerius Negidius, Primicerius des Scrinium ab Epistulis. Wie du ja hoffentlich weißt, sind wir für die Korrespondenz mit Militärkommandeuren, Statthaltern und sonstigen kaiserlichen Amtsträgern zuständig. Im Moment also leider mit ein paar weniger als bisher." Er zuckte mit den Schultern und zeigte ein schmales, ironisches Lächeln. "Dafür müssen wir mit den übrigen umso mehr schreiben, sodass ich ganz froh bin, noch ein bisschen Unterstützung zu bekommen."




  • 'Hoffentlich nicht mehr lange', dachte Cnaeus bei sich als sich der Primicerius bei ihm vorstellte. Negidius schien durchaus engagiert und in gewisser Weise sympathischer als ein Großteil jener Hofbeamten, die der Fabier bereits kennen lernen musste. Nichtsdestotrotz war der kaiserliche Hof - so wie alle Institutionen - ein gefährliches Parkett. Demzufolge würde Cnaeus sicherlich nicht so naiv sein und zu vielen Leuten sein Vertrauen schenken. "Verständlich. Dieser aufkommende Bürgerkrieg ist wirklich eine Schande." Der Bürgerkrieg an sich war das sicherlich. Wenn Römer gegen Römer kämpften bedeutete dies automatisch eine Schwächung des Imperiums, die von anderen Mächten und angrenzenden Ländern genutzt werden konnte. Viel sinnvoller wäre es wohl gewesen, die vereinigten Kräfte des Exercitus zu nutzen, um die östlichen Besitztümer zu erweitern und die Staatskasse mit parthischem Gold zu füllen. Nichtsdestotrotz erinnerte sich der Fabier immer wieder daran, was sein Onkel gesagt hatte: Ein solcher Bürgerkrieg barg immer Möglichkeiten zu einem schnellen Aufstieg. "Es freut mich zu hören, dass ich gebraucht werde."

  • Unmittelbar nach dem ersten Gespräch mit dem Primicerius, hatte sich Cnaeus an die Arbeit gemacht. Auf seinem Stapel Briefe befand sich in erster Linie eine Anfrage für ein Tribunat von einem gewissen Iulius Proximus. Gerne hätte er nun selbst ein Tribunat übernommen, als Briefe zu wälzen und anderen den Militärdienst anzuhängen. Nichtsdestotrotz war es ihm um einiges lieber als in seiner Casa zu sitzen und seinen Frust und seine Langeweile mit Wein, Trauben und sonstigen Spielereien zu überdecken.


    Der Fabier machte sich einige Notizen und begab sich dann zum Primicerius, um ihn seinen Bearbeitungsvorschlag mitzuteilen. Sicherlich sah sich Cnaeus selbst dazu im Stande, die richtige Entscheidung zu treffen, jedoch war er eben an die Formalien der Befehlsstruktur gebunden - noch. "Primicerius Numerius, ich habe einen Brief von Marcus Iulius Proximus erhalten. Er bekleidet derzeit das Amt des Vigintivirs im Cursus Honorum und bittet um eine Tribunatsstelle nach seiner Amtszeit. Abgesehen davon, dass er bereits mit dem Imperator höchstselbst darüber gesprochen hat und dieser offenbar sein Wohlwollen ausgedrückt hat, hat er das Examen Primum an der Academia Militaris absolviert." In diesem Fall war eine Ernennung zum Tribun nicht nur wahrscheinlich, sondern logisch. "Meiner Meinung nach steht seiner Anfrage nichts im Wege. Ich habe die aktuellen Besetzungen der Einheiten geprüft und würde empfehlen, ihn als Tribun zu den Cohortes Urbanae zu kommandieren. Dort ist derzeit eine Stelle vakant und in anbetracht dessen, dass Rom im Falle eines Bürgerkriegs eine intakte Stadtkohorte zur Aufrechterhaltung der Ordnung benötigt, sollte diese Position schnellstmöglich besetzt werden.", begann der Fabier zu erklären. Sollte der Primicerius einen Einwand haben, gab es natürlich auch noch andere Stellen, die besetzt werden mussten - doch diese schien ihm am plausibelsten.


    "Abgesehen davon...", setzte Cnaeus wieder an. "...habe ich einen Brief vom Praefectus Classis aus Misenum erhalten. Er schlägt die Beförderung von Optio Decimus Massa zum Centurio seiner Einheit vor. Massa hat die die Karriereleiter vom Tiro bis zum Optio geradlinig durchlaufen und wurde außerdem bereits mit einer Phalera und einer Torques ausgezeichnet. Einer Beförderung steht meiner Ansicht nach nichts im Wege." Sicherlich hätte er diese Anfrage auch direkt bearbeiten können, da die außerordentliche Empfehlung des Präfekten und die beiden Auszeichnungen bereits alles aussagten. Nichtsdestotrotz wollte er die Chance nutzen, wenn er schon mit dem Primicerius sprach. "Zuletzt habe ich noch einen einen Statusbericht von Legatus Maturus aus Dacia vorliegen - an den Imperator. Soll ich den Brief direkt weiterleiten oder wurde das bereits getan?"


    Sim-Off:

    Es ist sicherlich nicht die beste Lösung, ein Nebenthema zu erstellen, doch wohl die einzige, damit das schnell bearbeitet wird.

  • Zitat

    Original von Cnaeus Fabius Torquatus
    'Hoffentlich nicht mehr lange', dachte Cnaeus bei sich als sich der Primicerius bei ihm vorstellte. Negidius schien durchaus engagiert und in gewisser Weise sympathischer als ein Großteil jener Hofbeamten, die der Fabier bereits kennen lernen musste. Nichtsdestotrotz war der kaiserliche Hof - so wie alle Institutionen - ein gefährliches Parkett. Demzufolge würde Cnaeus sicherlich nicht so naiv sein und zu vielen Leuten sein Vertrauen schenken. "Verständlich. Dieser aufkommende Bürgerkrieg ist wirklich eine Schande." Der Bürgerkrieg an sich war das sicherlich. Wenn Römer gegen Römer kämpften bedeutete dies automatisch eine Schwächung des Imperiums, die von anderen Mächten und angrenzenden Ländern genutzt werden konnte. Viel sinnvoller wäre es wohl gewesen, die vereinigten Kräfte des Exercitus zu nutzen, um die östlichen Besitztümer zu erweitern und die Staatskasse mit parthischem Gold zu füllen. Nichtsdestotrotz erinnerte sich der Fabier immer wieder daran, was sein Onkel gesagt hatte: Ein solcher Bürgerkrieg barg immer Möglichkeiten zu einem schnellen Aufstieg. "Es freut mich zu hören, dass ich gebraucht werde."


    Numerius nickte nur. "Du bekommst deinen Arbeitsplatz gleich nebenan. Die Post, die an der Pforte abgegeben wird, wandert ins Eingangs-Officium. Die verteilen die Briefe normalerweise selbstständig, allerdings kann es auch nicht schaden, ab und zu vorbeizuschauen. Bei der Beförderungswünschen solltest du versuchen, ein paar Hintergründe zu recherchieren. Centurionen-Ernennungen kannst du aber in der Regel einfach abnicken, außer es gibt Unregelmäßigkeiten. Wenn du dir unsicher bist, kannst du zu mir kommen. Was du selbst entscheiden darfst, wirst du dann ziemlich bald merken..." erklärte er dann. "Achja, im Peristyl gibt es einen Brunnen, wenn du einen Schluck Wasser möchtest. Noch Fragen?"




  • Zitat

    Original von Cnaeus Fabius Torquatus
    "Primicerius Numerius, ich habe einen Brief von Marcus Iulius Proximus erhalten. Er bekleidet derzeit das Amt des Vigintivirs im Cursus Honorum und bittet um eine Tribunatsstelle nach seiner Amtszeit. Abgesehen davon, dass er bereits mit dem Imperator höchstselbst darüber gesprochen hat und dieser offenbar sein Wohlwollen ausgedrückt hat, hat er das Examen Primum an der Academia Militaris absolviert." In diesem Fall war eine Ernennung zum Tribun nicht nur wahrscheinlich, sondern logisch. "Meiner Meinung nach steht seiner Anfrage nichts im Wege. Ich habe die aktuellen Besetzungen der Einheiten geprüft und würde empfehlen, ihn als Tribun zu den Cohortes Urbanae zu kommandieren. Dort ist derzeit eine Stelle vakant und in anbetracht dessen, dass Rom im Falle eines Bürgerkriegs eine intakte Stadtkohorte zur Aufrechterhaltung der Ordnung benötigt, sollte diese Position schnellstmöglich besetzt werden.", begann der Fabier zu erklären. Sollte der Primicerius einen Einwand haben, gab es natürlich auch noch andere Stellen, die besetzt werden mussten - doch diese schien ihm am plausibelsten.


    "Abgesehen davon...", setzte Cnaeus wieder an. "...habe ich einen Brief vom Praefectus Classis aus Misenum erhalten. Er schlägt die Beförderung von Optio Decimus Massa zum Centurio seiner Einheit vor. Massa hat die die Karriereleiter vom Tiro bis zum Optio geradlinig durchlaufen und wurde außerdem bereits mit einer Phalera und einer Torques ausgezeichnet. Einer Beförderung steht meiner Ansicht nach nichts im Wege." Sicherlich hätte er diese Anfrage auch direkt bearbeiten können, da die außerordentliche Empfehlung des Präfekten und die beiden Auszeichnungen bereits alles aussagten. Nichtsdestotrotz wollte er die Chance nutzen, wenn er schon mit dem Primicerius sprach. "Zuletzt habe ich noch einen einen Statusbericht von Legatus Maturus aus Dacia vorliegen - an den Imperator. Soll ich den Brief direkt weiterleiten oder wurde das bereits getan?"


    Negidius sah sich die Schriftstücke kurz an - bei Neulingen warf er immer lieber selbst noch ein Auge darauf. Dann begann er mit dem ersten. "Tribunate entscheidet der Procurator oder der Kaiser selbst. Wenn er das schon getan hat, wird das dort bekannt sein. Du kannst den Brief hier lassen." Nun zu Nummer zwei und drei, die er in einem abhandeln konnte. "Die Beförderung zum Centurio kannst du abnicken. Eigentlich immer, außer, es gibt irgendwelche Zweifel, dass alles mit rechten Dingen vor sich geht. Und der Brief nach...Dacia? Maturus ist eigentlich in Pannonia Superior... aber der Brief ist schon weitergegeben worden, soweit ich weiß." Wenn er recht wusste, hing das mit einem nicht zugestellten Brief zusammen, was dem Legatus Curso Publico noch Ärger einbringen würde... "Du könntest aber mal die letzten Stärkeberichte der Legionen am Danuvius und in Dacia zusammensuchen. Und für Germania, Syria und Aegyptus. Der Kaiser wird eine Einschätzung brauchen, wie viele Soldaten die Aufständischen versammelt haben und wie viele er dagegen stehen hat!"




  • Zitat

    Original von Palatinus
    Numerius nickte nur. "Du bekommst deinen Arbeitsplatz gleich nebenan. Die Post, die an der Pforte abgegeben wird, wandert ins Eingangs-Officium. Die verteilen die Briefe normalerweise selbstständig, allerdings kann es auch nicht schaden, ab und zu vorbeizuschauen. Bei der Beförderungswünschen solltest du versuchen, ein paar Hintergründe zu recherchieren. Centurionen-Ernennungen kannst du aber in der Regel einfach abnicken, außer es gibt Unregelmäßigkeiten. Wenn du dir unsicher bist, kannst du zu mir kommen. Was du selbst entscheiden darfst, wirst du dann ziemlich bald merken..." erklärte er dann. "Achja, im Peristyl gibt es einen Brunnen, wenn du einen Schluck Wasser möchtest. Noch Fragen?"





    Cnaeus folgte den Worten des neuen Vorgesetzten und nickte dann bestätigend. "Verstanden. Keine Fragen." Eine Erfrischung in Form eines Getränks war aber wohl tatsächlich angebracht. "Ich werde mich dann an die Arbeit machen", entgegnete der Fabier zuletzt und marschierte dann zu seinem Arbeitsplatz - natürlich über einen kleinen Umweg durch das Peristyl.

  • Zitat

    Original von Palatinus
    Negidius sah sich die Schriftstücke kurz an - bei Neulingen warf er immer lieber selbst noch ein Auge darauf. Dann begann er mit dem ersten. "Tribunate entscheidet der Procurator oder der Kaiser selbst. Wenn er das schon getan hat, wird das dort bekannt sein. Du kannst den Brief hier lassen." Nun zu Nummer zwei und drei, die er in einem abhandeln konnte. "Die Beförderung zum Centurio kannst du abnicken. Eigentlich immer, außer, es gibt irgendwelche Zweifel, dass alles mit rechten Dingen vor sich geht. Und der Brief nach...Dacia? Maturus ist eigentlich in Pannonia Superior... aber der Brief ist schon weitergegeben worden, soweit ich weiß." Wenn er recht wusste, hing das mit einem nicht zugestellten Brief zusammen, was dem Legatus Curso Publico noch Ärger einbringen würde... "Du könntest aber mal die letzten Stärkeberichte der Legionen am Danuvius und in Dacia zusammensuchen. Und für Germania, Syria und Aegyptus. Der Kaiser wird eine Einschätzung brauchen, wie viele Soldaten die Aufständischen versammelt haben und wie viele er dagegen stehen hat!"


    Tribunate waren also nicht sein Aufgabengebiet. Nun gut, irgendetwas musste der Procurator schließlich auch tun. Ohne groß auf die Belehrungen zu reagieren, verfolgte Cnaeus dann dem Primicerius bei den Ausführungen zu den Punkten zwei und drei. "Ich meinte natürlich Pannonia." Da hatte er wohl einige Notizen durcheinandergebracht, als er den Brief gelesen hatte - Marius Turbo war der zuständige Legatus in Dacia. "Nun gut, ich werde mich darum kümmern", meinte der Fabier dann zuletzt, ehe er zurück an seinen Platz ging. Er würde den Primicerius wieder aufsuchen, wenn er die Liste zusammengestellt hatte.

  • Abermals ging Cnaeus zum Primicerius, um ihn über die Truppenstärken zu informieren. "Primicerius Negidius, ich habe die Truppenstärken analysiert und zwei Listen zusammengestellt. Sie zeigen jeweils die Anzahl der Legionen, Auxiliareinheiten und Flotten in den verschiedenen Provinzen und deren Gesamtzahl. Natürlich nur in den relevanten Provinzen, die du mir mitgeteilt hast. Auf der einen Seite Dacia und alle Provinzen entlang des Danuvius. Auf der anderen Seite Syria, Aegyptus und Germania Superior." Ob die aufgelisteten Einheiten tatsächlich hundert Prozent ihrer Sollstärke zu ihrer Verfügung hatten, konnte der Fabier vom Schreibtisch aus natürlich nicht sagen. Jedoch ging er davon aus, dass eher das Gesamte an sich interessant für strategische Überlegungen war, als das Detailwissen. "Hat sich die Provinz Aegyptus eigentlich schon offiziell zu Cornelius Palma bekannt?" Cnaeus hatte von Germanien und natürlich Syria gehört. Zusammen mit Aegyptus erreichten die Aufständischen nun schon eine Gesamtzahl von acht Legionen. Dem Gegenüber standen zehn Legionen des amtierenden Kaisers. Sicherlich, Vescularius verfügte über die doppelte Anzahl an Hilfseinheiten, jedoch war deren Einsatz sicherlich nur beschränkt möglich. Irgendwer musste ja auch noch die Grenzen verteidigen und die Barbaren von Rom fernhalten.


    Truppenstärken der rebellischen Provinzen


    Germania Superior:



    Syria:



    Aegyptus:



    Gesamtstärke:






    Truppenstärken der kaiserlichen Provinzen


    Dacia:



    Pannonia Inferior:



    Pannonia Superior:



    Noricum:



    Raetia:



    Moesia Superior:



    Moesia Inferior:



    Gesamtstärke:







  • Der Primicerius nahm die Listen entgegen und warf einen Blick darauf, während er halb murmelnd die Frage beantwortete "Laut unseren Informanten, ja." Dann ging er im Text weiter und schließlich gab er seine Einschätzung ab. "Ich hatte eigentlich etwas detailliertere Daten erwartet - von den letzten Truppenstärke-Meldungen der Kommandeure. Außerdem fehlt Germania Inferior, die haben sich mit Annaeus Modestus zusammengeschlossen."


    Sim-Off:

    Bei den ausgesimmten Einheiten gibts wahrscheinlich wirklich Stärkemeldungen, sonst musst du eben etwas zusammenfabulieren. Normalerweise haben solche Einheiten allerdings nie ihre Sollstärke - aber orientiere dich einfach an vorliegenden Stärkemeldungen ;)




  • "Dann werde ich diese Dinge korrigieren und dir in ausführlicherer Form vorlegen, Primicerius", entgegnete Cnaeus noch, ehe er sich wieder an die Arbeit machte. Natürlich musste er dafür die Archive durchforsten und einige Daten sammeln, was erheblich mehr Zeit erforderte. Deshalb erschien der Fabier auch erst am nächsten Tag wieder am Arbeitsplatz des Numerius Negidius, um seine überarbeiteten Listen vorzulegen. Es war nicht allzu leicht die letzten Statusmeldungen der Kommandeure ausfindig zu machen, jedoch konnte er letztlich doch jeder Einheit Mannstärke und Zustand zuordnen. "Salve, Primicierus Negidius. Ich habe die Liste nun verändert und ausführlicher gestaltet, sodass nicht nur der Standort und die Zahl der Einheiten deutlich wird, sondern auch die Truppenanzahl." Die legte nun offen, dass die Gesamttruppenstärke der betreffenden Provinzen auf beiden Seiten etwa gleich ausfiel. Im Endeffekt kam es nun also auf taktische Überlegungen an, um einen Sieg zu erzwingen. "Abgesehen davon habe ich Germania Inferior hinzugefügt." Cnaeus hoffte nur, dass der Primicerius diesmal zufrieden war. Die ganzen alten Dokumente und Statusmeldungen aus den Archiven hervorzusuchen hatte ihn viel Zeit gekostet. Cnaeus war sich aber sicher, dass die Strategen des Imperiums mit diesen Informationen und Zahlen etwas anfangen konnten.


    Sim-Off:

    Da ich von den bespielten Legionen nur einen aktuellen Statusbericht von Titus Duccius Vala gefunden habe, habe ich die Zahlen erfunden. Ich habe versucht bei den bespielten Einheiten die Anzahl der tatsächlichen Spieler, Kampagnen (z.B. den Feldzug in Ägypten) und ansonsten den Standort der Einheiten zu berücksichtigen. Bei der Flotte bin ich von einer Sollstärke von etwa 10000 Mann ausgegangen, was ich hier hergenommen habe.
    EDIT: Zahlen noch einmal überarbeitet


    Truppenstärken der rebellischen Provinzen


    Germania Superior:



    Germania Inferior:



    Syria:



    Aegyptus:



    Gesamtstärke (alle Provinzen):






    Truppenstärken der kaiserlichen Provinzen


    Dacia:



    Pannonia Inferior:



    Pannonia Superior:



    Noricum:



    Raetia:



    Moesia Superior:



    Moesia Inferior:



    Gesamtstärke (alle Provinzen):



  • Diesmal war der Primicerius weitaus zufriedener. Er überflog die Zahlen kurz und nickte dann. "Gutgut. Oder schlecht: So sieht es gar nicht mehr so gut für den Kaiser aus. Aber ich glaube, die Rebellen werden nicht alle Truppen mitnehmen können, wenn sie in den Krieg ziehen. Und vielleicht sind auch nicht alle Kommandeure vollauf begeistert."


    Er überlegte einen Moment. "Marius Turbo wurde zum Oberkommandeur für die Legionen im Osten bestimmt, Laberius Maturus die am West-Danuvius. Schicke den beiden unsere Informationen, damit sie besser planen können. Und bitte sie um einen Bericht, wie sie gedenken vorzugehen." Der Kaiser würde sicherlich wissen wollen, wie sein Krieg vorangeht...




  • 'Wahre Worte', dachte Cnaeus bei sich, die der Primicerius da völlig sachlich äußerte. Darüber hatte sich auch der Fabier schon genug Gedanken gemacht, als er mit den genauen Zahlen und Verteilungen der Legionen konfrontiert wurde. Im Endeffekt war er davon ausgegangen, dass die Rebellion leicht vernichtet werden konnte - eben aufgrund der Schlagkraft der kaisertreuen Truppen. Doch nun, da er die Zahlen vor sich hatte, erinnerte sich Torquatus abermals an die Worte seines Onkels. Die Rebellion war nicht nur irgendein Bauernaufstand, sondern hatte eine ernstzunehmende Streitmacht um sich geschart. Wenn man davon ausging, dass alle besagten Provinzen treu zu Palma standen, war die Lage alles andere als eindeutig. Umso schwerer fiel es auch Cnaues, gedanklich eine klare Linie zu ziehen und sich vollkommen auf eine der Parteien einzulassen. Glücklicherweise, wie er nun feststellen musste, war er nicht in den entscheidenden Positionen - dort wären solche Fragen und Möglichkeiten wohl hinfällig gewesen. Dort hätte er sich voll und ganz auf Salinator als Kaiser einlassen müssen. "Davon gehe ich aus. Dass so viele Kommandeure in den verschiedensten Provinzen hinter einem Mann stehen, den sie noch nie gesehen haben, ist fraglich", entgegnete Cnaeus bestimmt ohne seine Skepsis zu offenbaren. Natürlich war das eine Problematik, doch die Kommandeure mussten Palma ja nicht kennen. Sie mussten sich nur darin einig sein, dass Salinator als Kaiser nicht tragbar war.


    "Marius Turbo und Laberius Maturus, verstanden. Ich werde die beiden informieren." Nun wurde Cnaeus auch immer bewusster, welch hochsensiblen Informationen er auf den beiden Wachstafeln zusammengetragen hatte. Die Informationen über die Truppenstärke der Einheiten würden sicherlich auch den Rebellen zum Vorteil gereichen. Doch die Frage, die der Fabier zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht beantworten konnte, war, ob es tatsächlich lukrativ war eine solche Gefahr einzugehen.

  • >> Angekommen klopfte er an die Tür des zuständigen Notarius, er konnte auch gleich die Gelegenheit dazu nutzen, um ihn besser kennen zu lernen, bisher hatte er nur von seiner Ernennung erfahren.


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