Gemütliches Mittagessen

  • Witjon hatte Iustus also in die Silva Nigra geführt und einen freien Tisch ausgemacht. Dort setzten sie sich hin und warteten auf die Bedienung.
    "Und Iustus, wie ergeht es dir in der Regia? Wie läuft die Arbeit? Wie macht sich diese Tullia?"
    Er lehnte sich gemütlich auf seinem Platz zurück und schaute sich nebenbei nach einer Bedienung um, die auch bald darauf kam.
    Witjon bestellte Wein für sie beide und sein geliebtes Brathähnchen.

  • Wir hatten uns an einen freien Tisch gesetzt und Marsus hatte einen Bedienung herbeigewunken. Ich wußte noch nicht so recht was ich denn zum Essen bestellen sollte da diese Einladung doch recht überraschend kam. So bestellte ich erst ein mal Wein, bzw. Marsus tat dies. Bis die Kellnerin mit dem Getränk wieder kam, hatte ich Zeit mir etwas Essbares aus der Karte aus zu suchen.


    Bei den Fragen Marsus mußte ich lächeln.


    Du bist lustig Duccius Marsus. Da holst du mich aus meinem Officium heraus nur um mit mir über meine Arbeit zu sprechen. Und dann noch gleich drei Fragen auf ein mal.


    Aber ich will dir natürlich keine Antwort schuldig bleiben.


    Ich machte eine künstlerische Pause.


    Das ich von meinem Amt als Magister Officiorum zurücktreten wollte weißt du schon?


    Es wäre durchaus möglich denn auch die Wände in der Regia hatten viele Ohren. Sklaven die lauschten gabe es in jedem Haushalt also warum nicht auch in dem des Legaten. Und wenn ein Gerücht erst aus dem Hause war verbreitete es sich wie ein Lauffeuer.


    Die Arbeit, doch ja geht so. Ich nehme an wie bei dir auch, oder?


    Was Tullia anging so mußte ich erst überlegen das ich ja auch nichts falsches sagte.


    Sie macht ihre Arbeit, wenn du das wissen wolltest.


    Schließlich war aller Anfang schwer...

  • Als Iustus davon erzählte, dass er sein Amt hatte niederlegen wollen, machte Witjon zuerst ein betroffenes Gesicht. "Nein, wusste ich nicht."
    Dann jedoch schaute er den Magister skeptisch fragend an.
    "Aber du scheinst dich ja noch einmal umentschieden zu haben. Was ist passiert?"


    Tullia machte ihre Arbeit, ja.
    "Weißt du, ich werde demnächst womöglich öfter durch ihr Officium marschieren, wenn alles so läuft wie geplant."
    Natürlich sollte die Andeutung den Magister neugierig machen. Aber zu viel würde Witjon nun nicht einfach verraten, er wollte das Gespräch ein bisschen spannend machen. (:D)

  • In der Tat, das habe ich.


    Wie jetzt? Warum ich mich umentschieden habe, oder warum ich gehen wollte?


    Dann mußte ich doch erst ein mal stutzen.


    Ach ja, du wolltest ja zum Duumvir kandidieren was ich gehört habe.
    Doch wußte der Magister schon von den Plänen Marsus dank seines Verwandten. :)

  • "Ähm...beides. Warum wolltest du dein Amt aufgeben und was hat dich dazu bewogen, dies doch nicht zu tun?" schmunzelte Witjon.


    Jetzt war es an dem jungen Germanen zu stutzen.
    "Du weißt von meiner Kandidatur? Ah natürlich, du solltest sogar darüber bescheid wissen."
    Er musste grinsen. Daran hätte er natürlich auch selbst denken können.

  • Warum hatte ich eigentlich nachfragen müssen. Schellte ich mich in Gedanken.


    Ach weißt du, da gab es mehrere Gründe die ich hier nicht aufzählen möchte. Tja, was hat mich bewogen... Aussicht auf Besserung?


    Ich verzog ein klein wenig mein Gesicht und zuckte dabei mit den Schultern.


    Sicher. Ja, das eigentlich auch.


    Grinste ich.


    Und was denkst du, wirst du Wahl für dich entscheiden können?

  • "Besserung...ja in der Regia und der Verwaltung generell hat sich in letzter Zeit bereits einiges gebessert, besonders die Stadtverwaltung betreffend. Hoffen wir, dass die Regia ebenso gut reformiert wird. Ich kann mir ungefähr vorstellen, was du für Probleme gesehen hast, und daran bin ich zum Teil selbst schuld gewesen."
    Er machte ein etwas zerknautschtes Gesicht, als die Bedienung mit dem Essen kam, über das Witjon sich sofort her machte. Ein kurzes "N'Gud'n", ein kurzes Zuprosten und schon haute der junge Germane ordentlich rein. Mhhh, war das lecker!
    "Ich denke es gibt genügend vernünftige Bürger dieser Stadt, die in den nächsten Tagen meine Wahlkampfrede und meine gönnerhaften Spenden positiv sehen werden und besonders meine Argumente und meine Stadtpolitik begrüßen werden. Daher hoffe ich auf einen eindeutigen Wahlsieg." (Was später ja der Wahrheit entsprechen würde :D)

  • Nun ja, jeder macht mal Fehler. Sogar ich ab und an denke ich. Schließlich sind wir ja keine Götter und nicht vollkommen.


    Wobei ich dies selbst von unseren Götter nicht annahm. Aber sagen tat ich dies natürlich nicht. :D


    Hmm, in wie fern hat sich in der Stadtverwaltung etwas geändert?


    Fragte ich neugierighttp://www.imperium-romanum.info/forum/germania/bbcode_italic.gif.


    Ja lass es dir schmecken.


    Ich hatte nun genug Zeit gehabt mir Gedanken über mein Essen zu machen und bestellte auch prompt.


    Ich hätte gerne Huhn und einen gemsichten Salat wenn möglich.


    Meinte ich zur Bedienung und nahm meinen Becher und prostete Marsus zu.


    Zum Wohle!


    Ach ja die Wahlen...


    Ach, was für Spenden denn?


    Mußte ich erneut neugierig fragen.


    Na, da bin ich ja mal gespannt drauf.


    Lächelte ich.

  • Über Iustus' Kommentar grinste Witjon nur leicht.


    "Nunja, dein Adoptivsohn wird zurücktreten und dieser komische Stadtschreiber ist meines Wissens ja auch einfach abgehauen, hab ich mir sagen lassen. Bin ja mal gespannt, was die Wahlen bringen werden."


    Ihm war gar nicht richtig aufgefallen, dass sein Gegenüber ja noch gar nichts bestellt hatte. Mit großen Augen und einem saftigen Stück Hähnchenfleisch im Mund stutze Witjon erst. Als Iustus ihn aber freundlich zum weiteressen aufmunterte, nickte er lächelnd und mampfte getrost weiter.


    "Ich werde bei meiner Rede auf dem Forum Leckereien und Getränke an die Bevölkerung ausgeben. Außerdem werde ich natürlich die über den Ordo laufenden Beiträge und Spenden an die Stadtkasse für anstehende Projekte aufbringen."


    Er erwiderte Iustus Prosten und nahm einen guten Schluck, der erfrischte und einen angenehm süßlichen Geschmack in seinem Gaumen hinterließ.

  • Hmm, Stadtschreiber? Da weißt du wohl mehr als ich...


    Wieder ein mal...


    Naja gut, warum Capitolinus sein Amt aufgibt, weiß ich auch nicht so genau. Er deutete mir zwar etwas an, aber so recht konnte ich damit auch nichts anfagen...


    Meinte ich und zuckte mit den Schultern.


    Ja, nicht nur du. Aber wie heißt es so schön, möge der Bessere gewinnen.


    Es dauerte noch eine kleine Weile bis auch ich mein Essen bekam, aber dann war ich nicht mehr zu halten... :D


    Hm. Hast du so viel Geld in Confluentes als Magistrat verdient das du dir das Alles leisten kannst? Ich meine Mogontiacum ist zwar nicht Rom aber ein so kleines Dorf ist es nun auch wieder nicht.


    Solche Verköstigungen kosteten ja auch schließlich etwas und das nicht zu knapp.

  • Der erste Hänchenbollen war von seinen saftigen Muskelfasern befreit und der übrig gebliebene Knochen landete in Witjons Holzschale. Er spülte mit Wein herunter und machte sich am Brüstfleisch des unglücklichen Federviehs zu schaffen, während er weiter Iustus' Antworten Aufmerksamkeit schenkte.


    "Du vergisst, dass ich neben meiner Anstellung im Dienste des Reiches auch in der freien Wirtschaft tätig bin. Im Auftrag des Handelskonsortiums Freya Mercurioque produziere ich in meinen Schmieden Werkzeuge für die hiesigen Stein- und Marmorbrüche. Mein Goldschmied stellt feinsten Schmuck her, der seinen Weg sogar bis nach Rom findet und mein Malermeister versorgt Architekten und Handwerker mit den nötigen Mitteln, um die Häuser unserer Bürger zu renovieren. Du siehst, ich habe noch weit mehr Möglichkeiten, mir mein Brot zu verdienen."


    Er zwinkerte dem Magister Officiorum zu und tat sich an dem braungebackenen Brot, das man zum Hähnchen dazubekam, gütlich. Er tunkte es in die gut gewürzte Soße, die in einem kleinen Schälchen neben seinem Wein stand und biss herzhaft hinein.


    "Aber ich gebe dir recht, der Wahlkampf ist eine teure Angelegenheit, ebenso wie die Tätigkeit in einer Civitas."

  • Ein klein wenig verwundert sah ich Marsus an wärend ich noch an einem Stück Fleisch nagte.


    Schließlich meinte ich zu ihm.


    Hmm. Das du bei den ganzen Betrieben überhaupt noch Zeit finden wirst dich als Duumvir um Mogontiacum zu kümmern. Meinst du denn nicht das du dich da ein klein wenig übernehmen wirst?


    Manch einer ist an solchen Aufgaben schon gescheiert. Es war nicht immer einfach das Eine und das Andere unter einen Hut zu bekommen.


    Drum habe ich mir ein Amt ausgesucht welches kein Wahlkampf benötigt. Ich spare mir das Geld und kann es andersweitig verprassen.


    Wobei dies eigentlich recht übertrieben von ihm war. Das Meiste seines Geldes sparte er. Der Rest floss in seinen Betrieb.

  • "Hmwas?"
    Ein verständnisloser Blick, dann schlich sich langsam die Erkenntnis in Witjons Geist. Natürlich, der Magister war ja kein Mitglied der Freya, da konnte er auch nicht wissen, wie die Dinge dort gehandhabt wurden.
    "Nein, nein. So ist das nicht. Ich leite zwar die Betriebe, aber wir haben einen speziellen Scriba für das Handelskonsortium. Der erledigt die ganze Schreibarbeit und das Finanzielle. Deshalb habe ich als Procurator Consortii nicht mehr so viel Arbeit am Hals und kann mich auf andere Dinge konzentrieren. Meine Betriebe werden sowieso von ausgewählten guten Männern geführt, die ihr Handwerk verstehen und natürlich auch ein gutes Geschäft machen wollen. Das ist also kein Problem."
    Auf die Bemerkung des Hadrianus hin schmunzelte Witjon.
    "Als würdest du dein Gehalt in der nächsten Kneipe auf den Kopf hauen." zwinkerte er fröhlich.

  • Das verstand ich nun wirklich nicht. Er leitete die Betriebe war aber nicht vor Ort sondern überließ die Arbeit einem Schreiber - hä?


    Du willst sagen dir gehören die Betriebe und hast für die diversen Arbeiten deine Angestellten die dann mehr oder weniger auch die Betriebe leiten. Denn wenn du sie alle leiten wolltest und dann noch Duumvir sein möchtest, da müßtest du dich ja einige Hälften zerstückeln und dass würde ja dann gleich gar nichts bringen.


    Grinste ich und biss in ein Stück Fleisch. Er wußte ja wie er es mit seinem Betrieb anstellte auch wenn er sich schon ewig hatte dort nicht mehr blicken lassen. Dafür hatte er ja auch seinen Verwalter der ihm Rechenschaft ablegen mußte.


    In der Kneipe vielleicht nicht... :D


    Grinste ich nun noch breiter. Hätte ich jetzt noch etwas im Mund gehabt, wäre es wohl unweigerlich wieder auf den Teller oder sonst wo hin gesegelt.

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