[Tempel] Apollonis Granni Mogounis

  • An der Tempelpforte angekommen kam nun wieder einmal der ihr so verhasste Abschied, auch wenn sie wusste, dass dies ja nicht für immer war, so mochte sie es einfach nicht. Wenn es nach ihr gehen würde – geht’s aber nicht – würde sie schon jetzt jede freie Zeit mit ihm verbringen.
    So reichte sie ihm zum Abschied die Hand, nicht ohne jedoch eine kleine versteckte Vertrautheit, in dem sie ihm sanft mit dem Daumen über den Handrücken fuhr.
    „Ich danke dir Aedituus Helvetius Curio und ich werde deinen Rat oder viel mehr deine Aufforderung befolgen.“ Ja sie gab ihm nochmals zu verstehen, dass sie mit ihrem Vater reden würde und er sich deswegen bloß keine Gedanken machen sollte. Nein sie wollte ihn nicht schon wieder dazu bringen ihren Vater etwas zu verheimlichen. „Wir sehen uns hoffentlich bald wieder.“ Sagte sie zum Abschied, wollte ihre Hand aber irgendwie nicht so wirklich von der seinen lösen.

  • Mit einem kurzen Lächeln quittierte Curio die kleine Vertraulichkeit Silvanas. Sie waren wichtig für sie beide, diese Kleinigkeiten, mit denen sie an der Öffentlichkeit vorbei ihre Liebe vollzogen. An mehr war ja ohnehin nicht zu denken, bis sie verheiratet waren.


    Tu das bitte, Duccia. Und ja, wir sehen uns bestimmt bald wieder.


    Und leise fügte er mit einem Schmunzeln an.


    Morgen Nachmittag bei euch an eurem Gartenwasserfall?


    Solange sie nicht händchenhaltend über das Forum spazierten, sollte ja alles in Ordnung sein. Schließlich waren sie längst nicht mehr nur noch zwei Aeditui, sondern fast schon verheiratet. Wenn zudem dann noch eine weitere Person dabei war, konnten zudem auch noch die letzten Sorgen ausgeräumt werden, dass dabei absolut nicht passierte, was als moralisch zweifelhaft aufgefasst werden könnte.

  • Runa nickte und hatte nun schon etwas auf das sie sich am morgigen Tag freuen konnte – obwohl freuen wohl nicht der richtige Ausdruck war, nein sie würde förmlich den Nachmittag herbeisehnen.
    „Wir sehen uns dann morgen.“ Mit einer unglaublichen Langsamkeit, ließ sie nun doch eine Hand los. Durch ihre leichten Rückwärtsbewegung musste sich dieses Lösen der Hände wie ein sanftes Streicheln anfühlen.
    Oh ja Runa sehnte nicht nur den morgigen Nachmittag herbei, sonder jene Tag, an dem sie endlich seine Frau war und alles offen zeigen konnte, was sie für diesen Mann empfand. So musste sie jedoch ihr Temperament zügeln und nur er konnte diese tiefempfundene Liebe in ihren Augen sehen.
    „Bis Morgen.“ flüsterte sie noch einmal und dann ging sie langsam durch die Pforte hinaus, nicht ohne sich noch einmal umzudrehen und ihm zuzuwinken.

  • Erneut genoss Curio die kleinen, versteckten Liebkosungen Silvanas. Sie beide hatten diese Gesten in den letzten Monaten praktisch perfektioniert, denn obwohl sie nun auch eine quasi-offizielle Beziehung verband, mussten sie auch heute, ebenso wie in den letzten Monaten, eben das noch so gut wie möglich verschleiern. Zum jetzigen Zeitpunkt wäre alles andere Silvana gegenüber auch nicht zu verantworten, denn schließlich ging es nicht nur um seine, sondern auch um ihre weiße Tunika aus der Sicht der Gesellschaft. Dann verabschiedete auch er sich mit einem Nicken, einem leisen


    Bis morgen.


    und blickte ihr dann noch einige Augenblicke nach. Viel Zeit blieb ihm dafür aber nicht, da er bereits die Blicke der Tempeldiener in seinem Nacken spürte, die interessiert hochblickten.


    Jetzt gehts aber wieder an die Arbeit!


    war die strenge Erwiderung Curios darauf, ging die arbeitenden jungen Leute ab, schaute jedem demonstrativ kurz über die Schulter, gab hier und da kleine Anmerkungen und machte sich dann auch selbst wieder an die Arbeit.

  • Vor allem, wenn der Gesunde an einer langen Krankheit laboriert hatte, die nun durch die Hilfe des Apollo Grannus geheilt werden konnte. Dies war, im großen und ganzen, die Geschichte des Galeo Rammius Sabaco. Der ehemalige Legionsdecurio war bei einem Ausritt von seinem Pferd gefallen, nachdem es vor einem Wolf gekuscht hatte. Dabei hatte sich der Rammier das Bein gebrochen und der behandelnde Medicus hatte ihm kaum Hoffnungen gemacht, dass er je wieder vernünftig werden laufen können. Danach folgten Behandlungen des eingeschienten Beins, auch mit Salben, in denen das Heilwasser der Grannusquelle eingearbeitet war und schließlich leistete Rammius sogar dem Apollo Grannus ein Gelübde, dass er jenes Pferd opfern werde, das ihn abgeworfen hatten, für den Fall, dass Apollo ihn erhöre und sein Bein heilen würde. Nun, einige Monate, viele Schmerzen und noch mehr Training später, betrat der Rammier den Tempel, in dem Curio grade Dienst hatte und ließ sich zu dem Opfer anstehenden Opfer beraten.


    In jedem Fall plante der Rammius ein großes Opfer für seine Heilung. Bereits die Prozession, die duch den halben Vicus Apollinensis führen würde, war recht ausladend. Das Opfer selbst aber gehörte zweifelsohne zu den größten Opfern, die Curio bislang im Alleingang betreut hatte. Der unblutige Teil war mit ganzen drei Amphoren Wein, von denen ein Teil direkt in die Quelle gegeben werden sollte, fünf Laiben Brot und einer Apollo-Grannus-Votivfigur ziemlich aufwändig. Das persönliche Highlight für Curio war aber die Opferung des Pferdes, denn wenn er von der Supplicatio beim Drususfest am Anfang seiner Ausbildung und das große Totenopfer für den verstorbenen Kaiser absah, hatte er noch nie selbst in erster Reihe an der Opferung eines so großen Tieres mitgewirkt. Da er sich mit den Innereien der Pferde nicht auskannte, notierte sich Curio bereits, dass er einen der dienstälteren Aeditui hinzuziehen würde, um mögliche Fehler bei der Eingeweideschau zu vermeiden. So folgte noch der eine oder andere Hinweis auf die rituellen Formeln, eine zweite Verabredung, um gemeinsam die Opfergebete zu schreiben und schließlich das große Opfer, dass erst eine Woche später stattfand, um alle Vorbereitungen abzuschließen.

  • Am Tag des Opfers schlängelte sich die Prozession um die Mittagszeit bereits durch die Straßen der Stadt. Rammius hatte, mit Blick auf den privaten Charakter des Opfers, eine erstaunliche große Zahl an Begleitern zusammengebracht, die ihn zum Tempel begleiteten. Seine gesamte Familie und der gesamte Haushalt waren dabei, seine Frau, seine beiden Kinder, alle Sklaven des Hauses, von denen einer das stolze Pferd am Zaumzeug führte und zwei andere einen kleinen Wagen mit den übrigen Opfergaben zog. Hinzukamen ehemalige Kameraden, persönliche Freunde und natürlich eine ganze Reihe von Klienten, die der Rammier im Laufe seines Lebens angesammelt hatten. Flankier wurde die Prozession mit Flötenspielern, den mit ihrer Musik einen langsamen Marschtakt vorgaben. Da der Rammius eine große Prozession haben wollte, er aber doch relativ nah am Apollo-Tempel wohnte, schlug Curio vor, die südliche Stadtmauer entlang zu gehen, dann auf das Forum abzubiegen, dieses zu überqueren und schließlich direkt auf den Vorplatz des Apollotempels zu gehen. Diesen Vorschlag hatte der ehemalige Decurio gerne angenommen. Auf diese Weise waren die Flöten bereits während der ganzen Zeit zu hören gewesen und schwellte erst dann richtig an, als sie den Vorplatz des Tempels erreichten.


    Dort herrschte bereits seit dem frühen Morgen ein reges Treiben. Curio hatte einen weiteren, dienstälteren Aedituus hinzugerufen und insgesamt acht Ministri für das Opfer eingeteilt. Da dafür selbst die Kapazitäten des großen Apollo-Tempels nicht ausreichten, musste er sich aus dem Capitolium ein paar Discipuli ausleihen. Zum Glück hatte Curio frühzeitig anfragen können und da der Kontakt dorthin ohnehin sehr gut war, stellte das auch kein Problem dar. Sehr früh hatte Curio die Aufgaben verteilt, sowohl im Tempelinneren, als auch am Opferaltar alles vorbereiteten lassen und stand nun mit ernstem Gesicht auf den Stufen zur Pforte und wartete, dass die Prozession am Tempel ankam. Der Vorplatz hatte sich nicht zuletzt durch die öffentliche Ankündigung des Opfers durch Rammius selber, aber auch durch die aufwändige Prozession und die laute Musik bereits gut gefüllt. Ein Teil des Fleisches sollte danach unter den Zuschauern verteilt werden.


    Als die Prozession nun auf dem Platz ankam, bot sie jenes eindrucksvolle Bild, dass Curio erwartet hatte. Vorneweg ging, sich auf einen Gehstock stützend, der Opferherr. Ihm folgte das weiße Pferd. Praktischerweise handelte es sich um einen Schimmel, sodass nur die wenigen über den Körper verteilten schwarzen Flächen abgetüncht werden mussten. Zufrieden nahm Curio zu Kenntnis, dass dies offenbar gut geklappt hatte, sodass der Opfertier nun, reichlich geschmückt und strahlend weiß, einen vorbildlichen Eindruck machte. Mit dem Anschwellen der Musik bildete sich eine Gasse, durch die die Prozession nun durchmarschierte. Am Tempel angekommen wurde das Pferd beiseite geführt und vier Ministri gingen den rammischen Haussklaven zur Hand, um die Opfergaben in den Tempel zu bringen. Währenddessen wechselte Curio mit Rammius ein paar Worte, klärte ihn nochmal in aller Kürze über das Prozedere des Opfers auf und blickte sich dann zu den Ministri um, die er gebeten hatte, ihm ein Zeichen zu geben, sobald im Tempel alles vorbereitet war. Als er das abgesprochene Zeichen sah, wandte er sich wieder dem Rammier zu, der sich, ebenso wie alle seine Begleiter seine beste Toga angelegt hatte.


    Wir können beginnen, Rammius.


    sagte Curio kurz, erntete ein kurzes, leicht nervöses Nicken des Rammiers, bevor dieser sich seine Toga über den Kopf zog. Das Opfer konnte starten.

  • Langsamen Schrittes begleitete Curio den Rammier zur Tempelpforte. Dort hatten sich bereits alle Opferdiener versammelt, um der rituellen Reinigung des Opferherrn und der Opferhelfer beizuwohnen. Zusätzlich zu den Ministri sollte ein Leibsklave des Rammiers als Helfer fungieren, der während aller Gebete den Gehstock seines Herrn halten sollte. Dieser war von Curio eingewiesen worden, wo er zu stehen hatte, damit er nicht im Weg stand. Nun reichen zwei Ministri dem Rammier eine Wasserschale, in der er sich die Hände und Unterarme wusch. Danach besprenkelte er alle umstehenden Opferhelfer mit Wasser, sodass sich nun alle als für das Opfer gereinigt betrachten konnten. Danach bewegte sich die kleine Prozession an deren Spitze Curio neben dem Rammius ging ins Innere des Tempels und verschwand dort vorerst für die Blicke der breiten Öffentlichkeit.


    Im Innern führte der junge Helvetier den Opfernden erstmal zu dem Glutbecken, wo das Weihrauchopfer stattfinden sollte. So wie jetzt würde Curio dem Opfernden immer einen Schritt vorausgehen, bzw. schräg hinter ihm stehen, um ihm die Gebete einzuflüstern. Das erste folgte jetzt bereits, denn nachdem der Rammius etwas Weihrauch ins das Glutbecken gestreut hatte und die ersten Rauschschwaden nach oben stiegen, war das erste fällig.


    Vater Ianus, durch das Opfern des Weihrauches bete ich ein gutes Gebet, damit du meinem Anliegen günstig gestimmt bist!


    Und sogleich echote der Rammius.


    Vater Ianus, durch das Opfern des Weihrauches bete ich ein gutes Gebet, damit du meinem Anliegen günstig gestimmt bist!


    Das erste Gebet war besprochen und schon legten sie den restlichen Weg zum Kultbild und dem Tisch mit den Opfergaben zurück. In den Lichtern zahlreicher flackernder Kerzen und Feuerbecken war nun das bärtige Antlitz des Apollo Grannus Mogon zu erkennen. Heute ging es aber vor allem um seine Personifikation des Apollo Grannus, des Heilgottes, der durch seine Grannusquelle an der Heilung der Menschen in der Umgebung mitwirkte. Vorne blieben nun Curio und der Rammius stehen, Curio nahm seinen Platz ein und wartete, dass auch die Opferdiener dies taten. Dies dauerte einen Moment, doch als Curio aus dem Augenwinkel sah, dass alle bereits waren, flüsterte er dem Rammius etwas zu, dieser gab seinen Gehstock ab, nahm die Gebetshaltung ein und wartete, dass ihm auch das nächste Gebet eingeflüstert wurde.


    Gnädiger Apollo Grannus! Du hilfst mit deiner Quelle bei der Heilung von Krankheiten jeder Art und und ließest mir deine Gnade zuteil werden. Vor dir steht Galeo Rammius Sabaco, Sohn des Manius Rammius Sabaco, ehemaliger Decurio der zweiten Turma der zweiten Legion. Vor einiger Zeit bat ich dich, mich von meinem Leiden zu befreien, die Krankheit beines Beins zu heilen und mir das Laufen wieder zu ermöglichen. Für den Fall, dass du dieser Bitte nachkämst, versprach ich dir ein großes blutiges Opfer in deinem angestammten Tempel hier in Mogontiacum nach einem Zeitraum von sechs Monden. Ich erkenne an, dass du dieser Bitte nachgekommen bist und erfülle nun mein Gelübde gerne und verdientermaßen. Nimm nun die Gaben, die ich dir darbringe. Nimm diese Amphoren mit Wein von meinem eigenen Weingut im Süden, von dem ich dir einen Teil direkt in deine heilende Quelle opfern werde. Nimm diese fünf Laiber Brot, die meine Familie extra für dich gebacken hat und nimm zuletzt diese Votivfigur zu deinen Ehren. Gerne werde ich dir auch in Zukunft weiter Opfer darbringen und mich deiner Gnade erinnern.


    Gnädiger Apollo Grannus! Du hilfst mit deiner Quelle bei der Heilung von Krankheiten jeder Art und und ließest mir deine Gnade zuteil werden. Vor dir steht Galeo Rammius Sabaco, Sohn des Manius Rammius Sabaco, ehemaliger Decurio der zweiten Turma der zweiten Legion. Vor einiger Zeit bat ich dich, mich von meinem Leiden zu befreien, die Krankheit beines Beins zu heilen und mir das Laufen wieder zu ermöglichen. Für den Fall, dass du dieser Bitte nachkämst, versprach ich dir ein großes blutiges Opfer in deinem angestammten Tempel hier in Mogontiacum nach einem Zeitraum von sechs Monden. Ich erkenne an, dass du dieser Bitte nachgekommen bist und erfülle nun mein Gelübde gerne und verdientermaßen. Nimm nun die Gaben, die ich dir darbringe. Nimm diese Amphoren mit Wein von meinem eigenen Weingut im Süden, von dem ich dir einen Teil direkt in deine heilende Quelle opfern werde. Nimm diese fünf Laiber Brot, die meine Familie extra für dich gebacken hat und nimm zuletzt diese Votivfigur zu deinen Ehren. Gerne werde ich dir auch in Zukunft weitere Opfer darbringen und mich deiner Gnade erinnern.


    Die Wendung nach rechts beendete das Gebet. Alle Opfergaben wurden an ihre Plätze gestellt und ein Teil des Weins wurde in einen Gutus gefüllt. Danach gingen Curio, der Rammier, ein Opferdiener, der eine Patera trug und der Leibsklave des Rammius zur Grannus-Quelle hinab, ließen den Wein aus dem Gutus zuerst in die Patera und dann in die Quelle laufen. Diese färbte sich leicht rötlich, die Gruppe hielt einen Moment inne und kehrte dann zurück nach oben. Der unblutige Teil war abgeschlossen. Nun konnten sie den blutigen Teil beginnen. Erneut bildeten alle Opferdiener dafür eine kleine Prozession, die wieder aus dem Tempel hinaus zum Altar führte.

  • Am Altar angekommen, nahmen wieder alle Opferdiener ihre Plätze ein. Mit festem Schritt kam der Opferstecher mit seinem scharfen Messer und, aufgrund der Größe des Tieres, mit einem Opferhammer in der Hand an den Altar, während die Musik weiter aufspielte. Gleichzeitig wurde das Pferd zum Altar geführt und dort mit Ketten fixiert, damit es nicht ausbrechen oder austreten und jemanden verletzen konnte. Erst auf das Nicken Curios trat ein Discipulus nach vorne, atmete tief durch und sprach dann mit lauter Stimme


    FAVETE LINGUIS!


    Es wurde ruhig auf dem Platz, mit geübten Bewegungen nahmen die Opferdiener dem Pferd den auffälligen Schmuck ab und Curio reichte dem Rammius ein Culter, mit dem er den Pferd den Rücken hinabgleitete. Jeder Handgriff war natürlich vorher nochmal rekapituliert worden, damit kein Fehler geschah und Curio nicht eingreifen musste. Ein einziges Mal hatte der junge Helvetier erlebt, dass ein Opfer misslungen war. Er war dafür verantwortlich gewesen, da er Apollo zu viel zugemutet hatte. Nochmal, besonders bei einem solch großen Opfer, wollte er das nicht erleben. Einen Augenblick später reichten zwei Opferdiener dem Rammius Paterae mit Wein und Mola Salsa, mit denen der Rammier sein Pferd besprenkelte, das nun langsam Lunte zu riechen schien. Curios Mundwinkel zuckte leicht, als er das bemerkte, und er entschied sich kurzerhand, das folgende Gebet ein wenig zu kürzen.


    Laut und deutlich.


    war der letzte Hinweis, den Curio dem Rammius zuraunter, woraufhin dieser bestätigend nickte, die Gebetshaltung einnahm und das Einflüstern Curios abwartete.


    Großer Apollo Grannus! Vater des Aeskulapius und gemeinsam mit ihm Heiler von Krankheiten und Leiden. Hier steht Galeo Rammius Sabaco der dir danken möchte. Du hast mich geheilt, von meinem Leiden befreit und wieder das Gehen ermöglicht. So wie du deinen Teil des Gelübdes erfüllt hast, erfülle nun ich auch gerne und verdientermaßen meinen Teil der Abmachung. Nimm dieses strahlend weiße Pferd, dass ich dir versprach, als gerechtes Opfer an. Es hat mir stets gute Dienste geleistet und soll nun als Dank für dich geopfert werden. So werde ich mich auch in Zukunft deiner Gnade erinnern und dir regelmäßig weitere Opfer darbringen.


    Großer Apollo Grannus! Vater des Aeskulapius und gemeinsam mit ihm Heiler von Krankheiten und Leiden. Hier steht Galeo Rammius Sabaco der dir danken möchte. Du hast mich geheilt, von meinem Leiden befreit und wieder das Gehen ermöglicht. So wie du deinen Teil des Gelübdes erfüllt hast, erfülle nun ich auch gerne und verdientermaßen meinen Teil der Abmachung. Nimm dieses strahlend weiße Pferd, dass ich dir versprach, als gerechtes Opfer an. Es hat mir stets gute Dienste geleistet und soll nun als Dank für dich geöpfert werden. So werde ich mich auch in Zukunft deiner Gnade erinnern und dir regelmäßig weitere Opfer darbringen.


    Zufrieden stellte Curio fest, dass der Rammius seine Hausaufgaben gemacht und die abgesprochenen Gebete auswendig gelernt hatte. Auch die kleinen Kürzungen hatte er schnell erfasst und aufgenommen. Nun galt es nur noch, das Opfer zu beenden. Da Curio wusste, was nun folgte, trat er einen Schritt zurück und ließ dem Opferstecher genug Platz für seine Arbeit. Dieser trat an das Tier heran und festigte den Griff um den Opferhammer.


    Agone?


    fragte er mit rauchiger Stimme und blickte dem Rammius fest in die Augen. Der zögerte einen Augenblick, nickte dann aber.


    Age!


    antwortete er, der Opfersteche holte aus und ließ den Hammer auf das Haupt des Pferdes niedersausen. Ein lautes Knacken - das Brechen der Schädeldecke - war zu hören und das Tier sackte in sich zusammen. Curio schluckte nur, während dann wieder das übliche Pfft des Opfermessers zu hören war, dass die Halsschlagader durchschnitt. Schnell waren Ministri zur Stelle, die das Blut auffingen, und andere, die darauf warteten, dass die Vitalia entfernt und in ihre Paterae gelegt wurden. Als dies geschehen war, übergaben sie die Gefäße an Curio, der den Rammius, der etwas blass geworden war, und den dienstälteren Aedituus zu sich winkte und mit der Eingeweideschau begann.

  • Curio hatte sich mal wieder selbst eingeteilt, um die kleinen Fläschchen mit Heilwasser abzufüllen. So begab er sich wieder hinab zur Quelle, die auf ihn bereits seit längerem eine beruhigende Wirkung hatte. Schon das Plätschern und Blubbern des Wassers, sorgte dafür, dass sein Herzschlag ruhiger und sein Atem regelmäßiger wurde. Wie immer setzte er sich auf den kleinen Hocker neben der Quelle und ließ die Geräusche und den leicht säuerlichen Geruch des Wassers auf sich wirken. Jedes Mal machte er es so und jedes Mal hatte es den gleichen Effekt auf ihn.


    Nach einigen Augenblicken nahm er das erste Fläschchen, beschaute es sich, um zu prüfen, ob es irgendwo Sprünge oder Macken hatte, und als er keine fand, öffnete er es und tauchte es für eine Moment in die Quelle. Das Fläschchen füllte sich recht schnell und als er es wieder herauszog, musste er sogar noch ein wenig Wasser zurückgeben, damit das Gefäß nicht zu voll war. Dann verschloss er es, ließ seinen Finger zwei-, dreimal gegen den Verschluss ploppen, um sicher zu gehen, dass es auch dicht war und legte es dann in einen Korb, in dem er die Fläschchen gleich mit nach oben nehmen würde. Danach machte er eine kurze Pause, hörte wieder auf das Plätschern des Wassers und nahm dann das nächste Fläschchen. Es war ein ritualisierter Ablauf, der bei jedem Abfüller gleich oder zumindest ähnlich war, meist unterschieden sich nur die Länge der Pausen. Tatsächlich lernten nämlich schon die Discipuli diesen Ablauf, um die Quelle auch als Geschenk des Apollo Grannus zu ehren. Durch die Pausen wurde nämlich sichergestellt, so hieß es unter den fertigen Aeditui und bei der Ausbildung der Tempelschüler, dass sich die Quelle von der Wasserentnahme erholen konnte. So füllte er insgesamt zehn kleine Fläschchen, die bereits fest vergeben waren und die er am Nachmittag verteilen würde. Jetzt aber saß er noch bei der Quelle und ließ das Plätschern und Blubbern auf sich wirken.

  • Die Hochzeit war vorbei [...] und nun kehrte wieder Normalität bei Curio ein. Er war nun endlich verheiratet und konnte sich nun wieder seinen alltäglichen Pflichten widmen. Dazu gehörte natürlich auch seine Arbeit im Tempel, die er heute, einige Tage nach der Hochzeit wieder ordentlich aufnahm. Dabei stand direkt die Vorbereitung eines unblutigen Opfers an. Ein jüngerer Mann, Teil des duccischen Trosses aus Rom hatte sich ein Haus gekauft und wollte nun den Stadtgott Apollo Mogon bitten, ihm einen guten Start in der neuen Heimat zu gewähren. Eine solche Bitte gehörte zum Standard hier im Tempel, sodass Curio keine Probleme hatte, nach seinen drei freien Tagen, die er für die Hochzeit hatte nehmen können, die Vorbereitung durchzuführen und mit dem jungen Mann zu besprechen, was alles benötigt wurde. Die Absprachen verliefen entsprechend schnell und für den nächsten Tag verabredeten sie, das Opfer hier im Tempel durchzuführen.

  • Das Opfer des jungen Mannes fiel für ein unblutiges Opfer recht groß aus. Der Opferherr hatte nicht nur eine ganze Amphore Wein gekauft, sondern auch einen Korb mit Gemüse und eine bronzene Votivfigurine des bärtigen Apollo Mogon. Die Opfergaben wurden von zwei Tempeldienern an der Pforte angenommen, während Curio den jungen Mann dort empfing und die letzten Absprachen für das Opfer durchging. Es traf sich gut, dass der Opferherr bereits umfangreiche Erfahrungen mit Opfern hatte, würde dieses Opfer für den jungen Helvetier recht entspannt werden. Nach der letzten Bestätigung traten die beiden jungen Männer zum Wasserbecken, wo sie sich die Hände wuschen, der Opferherr verhüllte sein Haupt mit der Toga und trat nun zum Kohlebecken, in das er etwas Weihrauch streuselte. Nach wenigen Augenblicken erfüllte der Rauch die Cella, bevor der Opferherr die Gebetshaltung einnahm und mit fester Stimme die Kultstatue des Apollo ansprach.


    Große Apollo Mogon, Schutzherr dieser Stadt und ihrer Bewohner! Mit wachsamen Augen beschirmst du die Geschicke dieser deiner Stadt und ihrer Bewohner und lässt ihre Vorhaben gelingen. Vor dir steht Faustus Suetonius Dolabella, ein neuer Einwohner von Mogontiacum, der vor kurzer Zeit aus der ewigen Stadt hierher gezogen ist. Unterstütze mich bei meinen neuen Aufgaben und Projekten in Mogontiacum und beschützte mich und meine Familie vor Unheil. Dafür bringe ich dir diese Amphore roten Landwein von den Hängen der Provinz Gallia Lugdunensis, dieses Gemüse, gewachsen im Boden deiner Stadt und diese dir nachempfundene Figur an. Kommst du meinen Bitten nach, werde ich dir auch weitere Opfer darbringen.


    Mit einer Wendung nach rechts schloss er das Gebet ab, schüttete den Wein in die dafür vorgesehene Öffnung, stellte den mit einer Schleife, auf die ein Abbild des Apollo eingestickt war vor die Kultstatue und die Votivfigur an einen freien Platz neben anderen bereits dargebrachten Figurinen. Dann wartete er einen Moment ab, ob es vielleicht ein Zeichen des Stadtgottes gab. Und ebenso ließ den Moment und das Opfer auf sich wirken. Viel hatte der junge Helvetier nicht tun müssen, allerdings gab es solche engagierten Opferherren immer wieder, worüber sich jeder Tempelverwalter und jeder Priester freute.

  • Runa stand mit einem Korb frischem Gemüse vom Markt, etwas Fleisch und einem Krug Bier am Tempel um ihren Mann abzuholen. Dies hatte zwei Gründe. Erstens fand sie es einfach schön mit ihrem Ehemann durch die Straßen zu bummeln und sich den Leuten zu zeigen (sehen und gesehen werden und so). Und zweitens konnte so Curio den prall gefüllten Korb nach Hause schleppen. Frei nach dem Motto Schatz halt mal kurz, was ja in der Frauensprache nur bedeutet „Das trägst du jetzt brav nach Hause“. Das ganze mit einem netten Lächeln verpackt funktioniert immer, also fast. Obwohl Runa Curio wohl nicht mal dazu auffordern müsste, er würde ihr den Korb eh abnehmen.
    Also so beladen betrat sie den Tempel, grüßte die Anwesenden und schaute sich nach ihrem Mann um.

  • Der allerdings nirgendwo zu sehen war. Stattdessen trat nach einer kurzen Wartezeit einer der Tempeldiener, ein normalerweise schüchterner Junge, der grade frisch im Tempel angefangen hatte, auf Silvana zu. Mit dünner Stimme sprach er sie an.


    Salve! Kann ich dir irgendwie helfen?


    Er kannte sie nicht, dafür war er noch nicht lang genug hier im Tempel und im Cultus Deorum angestellt. Zudem kannte er überhaup nur die Leute, die hier im Apollotempel arbeiteten und die ihn nun offenbar vorschickten, da grade kein Aedituus zu sehen war und die älteren Discipuli alle sehr, sehr beschäftigt wirkten. Tja, da wurde der Junge hier wohl ins kalte Wasser geworfen.

  • Ein ihr Unbekannt kam auf Runa zu. Sie schaute ihn von oben bis unten an, ja man konnte sagen sie mussterte ihn. Da sie ihm Hintergrund einige der Discipuli sah, die sich ein Feixen nicht verkneifen konnten, konnte Runa sich eins und eins zusammen reinem. Ah ein Neuer. Und der musste jetzt wohl durch die üblichen „Willkommensspielchen“ durch. Runa grinste, sie kannte derlei Spiele ja noch aus ihrer Zeit. Sie setzte also ein wichtiges Gesicht auf und sprach mit ernster Stimme. „Ich bin Duccia Silvana die Nichte des Legatus Augusti pro Praetore Duccius Vala. Ich suche Aedituus Helvetius. Ich muss ihn in einer dringenden Angelegenheit sprechen.“ Ja so konnte man es auch nennen. Schließlich ging es ja darum, was es zum Abendessen geben sollte. Wenn das nicht wichtig war, was dann? Runa versuchte wirklich die Fassande aufrecht zu halten und ernst zu bleiben. Bisher gelang ihr das ganz gut.

  • Eine Duccia? Und dann auch noch Niche des Statthalters? Der Junge bekam große Augen und wurde sicht- und spürbar unsicher. Hilfesuchend blickte er sich um, doch immer noch kam ihm keiner zu Hilfe. Blödmänner, dachte sich der junge Discipulus, was aber nicht sein aktuelles Problem löste.


    Ähm... ja... salve... Duccia... also, der Aedituus... Helvetius... ist... also...


    hatte der sich nicht vorhin erst irgendwohin abgemeldet. Der Junge zermarterte sich den Kopf, bis ihm dann aber endlich die rettende Erinnerung kam.


    Er... also... er wollte runter zur.. ähm... Quelle.


    stotterte der Discipulus weiter vor sich hin riss sich aber am Riemen.


    Ich bringe dich zu ihm.


    brachte er jetzt sogar einen ganzen Satz zustande, ohne zu stottern, wartete, dass er das Ok der jungen, wohl äußerst wichtigen Frau bekam und führte sie dann zu einer Tür, vor der ein Tempelsklave saß und jeden beäugte, der sich der Tür näherte. So nun auch den jungen Discipulus und seine Begleiterin. Da der Sklave aber schon lang genug dabei war, wusste er - im Gegensatz zu dem Discipulus - wohin er die Duccia zuzuordnen hatte. Die Ehefrauen der Aeditui waren schließlich bekannt, besonders in diesem Fall, denn Silvana war ja auch selbst Aeditua, wenn auch nicht hier im Apollotempel, sondern drüben bei den wichtigen Capitolinern. So nickte er und öffnete die Tür. Dahinter waren einige Treppenstufen zu sehen, die in die Tempelgrotte führten.


    Du... ähm... kannst nun hinuntergehen.


    sagte der Discipulus leise und war froh, dass er diese Aufgabe wohl einigermaßen gut überstanden hatte.

  • Runa musste sich wirklich ein Kicher verkneifen und sich bemühen die Fassade aufrecht zu halten. Sie nickte dem jungen Mann also huldvoll zu und folgte ihm. Während er vor ihr her schritt stahl sich dann doch ein breites Grinsen auf ihr Gesicht. Sie grüßte Nickten den Sklaven an der Tür.
    Als der „Kleine“ sich dann aber davon machen wollte, konnte Runa es sich nicht verkneifen, den jungen Mann noch etwas zu ärgern. „Du willst mich allein da hinunter gehen lassen? Wie wäre es wenn du mich beim Helvetius anmeldest?“ Runa musste sich wirklich zusammennehmen nicht laut loszulachen.

  • Oder auch nicht. Der junge Discipulus zuckte zusammen, bewegte sich aber nicht, bis er einen leichtes Knuff des Tempelsklaven bekam.


    Ähm... also... ja... natürlich... folge mir... ähm... bitte...


    antwortete der Junge und begann gemeinsam mit Silvana den Abstieg der wenigen Treppenstufen hinab zur Grannusquelle. Unten saß bereits Curio, der grade dabei war, ein paar kleine Fläschchen mit Wasser, auf einem Hocker und blickte hinauf, als er Schritte auf den Stufen hörte. Zuerst sah er den neuen Discipulus und erst danach Silvana, die selbst in ihrer ihrer einfachen Alltagstunika eine perfekte Figur machte. Seine Frau trug ein Korb mit Lebensmitteln, vermutlich für das allabendliche Familienabendessen, und machte ein herrschaftliches Gesicht, was ihn überraschte, da es so gar nicht zu ihr passte. Der verschüchterte Blick des Jungen sprach dann aber Bände... Vermutlich die üblichen Einführungsscherze, an denen sich seine Frau natürlich nur zu gern beteiligte.


    Ähm... Aedituus Helvetius, Duccia Silvana... ähm... Nichte des Legatus Augusti Pro Praetore... möchte dich sprechen.


    Curios Blick wanderte kurz zu Silvana, der sie zulächelte, winkte dann den jungen Discipulus zu sich heran und flüsterte ihm zu.


    Die Nichte des Statthalters ist zugleich meine Ehefrau, Caudinus.


    Curio nickte dem jungen Discipulus aufmunternd zu und schickte ihn dann wieder hinauf, allerdings mit einer Sonderaufgabe, damit er für den kleinen Scherz auf seine Kosten entschädigt wurde. Einige Augenblicke blickte er dem Jungen nach, der mit einem knallroten Gesicht die Treppen hinaufeilte, und wandte sich dann seiner Frau zu. Neben der herzlichen Umarmung bekam sie auch einen Kuss, bevor er sie lächelnd anblickte.


    Manchmal kannst du richtig gemein sein.

  • Runa stellte den Korb ab und bemühte sich immer noch nicht laut loszulachen, das tat sie erst als der Junge definitiv außer Hörweite war. Sie fiel in die Arme ihres Mannes und erwiderte den Kuss. „Ich konnte einfach nicht widerstehen. Und außerdem mussten wir da alle durch.“ Runas fröhliches Lacher erklang. Gefolgt von einem spitzbübischen grinsen und einem versucht zerknirschten Gesicht. „Meinst du ich soll mich bei ihm entschuldigen?“ Da sie das aber nicht annahm, denn durch eben jene Rituale musste alle durch, wechselte sie das Thema. „Ich wollte dich abholen und fragen ob wir gemeinsam nach Hause können. Ich wollte heute Abenden einer der Gemüsesuppen mit Rindfleisch machen. Schön kräftig und es wärmt gut durch. Gerade bei diesem Schietwetter.“ Ja der Winter würde dieses Jahr wohl früh kommen.Es war ungewöhnlich kalt für dieses Jahreszeit. „Hast du noch lange hier zu tun?“ Wenn dem so wäre, würde Runa schon mal vorgehen, denn das was sie auf den Tisch bringen wollte würde ein paar Stunden über den Feuer garen müssen.

  • Wie konnte er dieser Frau böse sein? Gut, er müsste wohl dann und wann auch ein bisschen strenger mit ihr sein, besonders wenn es darum ging, dass sie gemeinsam mit ihm repräsentative Aufgaben wahrnehmen müsste. Doch bis dahin konnte er strahlenden Augen, ihrem fröhlichen Lachen und dem leichten Biss auf die Unterlippe, wenn sie nervös war auch nachgeben.


    Entschuldigen? Nein, das würde ihn nur noch verlegener machen. Caudinus ist neu bei uns, kommt eigentlich aus dem Vicus Britannicus und ist noch grün hinter den Ohren... buchstäblich... denn sein Vater betreibt eine Farbmischerei, da landet schonmal der eine oder andere Farbklecks auf seiner Tunika.


    Tatsächlich hatte ein älterer Discipulus auch schon einen Farbklecks am Hinterkopf des Jungen gefunden, was ihn daraufhin den Spott seiner Mitschüler einbrachte. Curio hoffte im Moment noch, dass sich das legen würde, müsste aber wohl im Zweifel einschreiten, wenn das unverhältnismäßige Ausmaße annähme.


    Dann hörte er seiner Frau zu, wie den Essensplan für den heutigen Abend ausbreitete. Rindfleisch hatte sie gekauft - und hoffentlich dabei nicht das Wochenbudget überschritten. Hühnchen wäre günstiger gewesen, aber da er wusste, dass es ein altes Familienrezept, sagte er nichts, nahm sich aber vor, den Haushaltskassensturz ein bisschen vorzuverlegen.


    Das klingt wirklich köstlich. Ich freue mich schon darauf. Vor allem wenn es wärmt. Gwyn hilft dir auch bestimmt gerne bei der Zubereitung.


    antwortete er, denn tatsächlich war es mal wieder sehr früh, sehr kalt geworden. Offenbar wurden die Neuankömmlinge aus dem milden Rom gleich mit einem langen und kalten Winter konfrontiert. Und würden damit wohl alle Vorurteile über die nördlichen Provinzen bestätigt sehen... Na ja, Silvana und er kannten das aber ja und die Casa Helvetia war darauf vorbereitet.


    Nein, es dauert nicht mehr lange, eigentlich bin ich sogar schon fertig. Aber... ich möchte dir gerne was zeigen. Setz dich doch bitte.


    Er deutete mit einem Lächeln auf den Hocker, auf dem er grade noch gesessen hatte, und wartete gespannt darauf, dass sie seiner Aufforderung nachkam. Sie war hier an seinem absoluten Lieblingsort und nun wollte er ihr auch zeigen, warum es sein Lieblingsort war. Er hatte seine eigene Magie, auch wenn diese natürlich nicht an die Kraft der germanischen Haine herankam. Dennoch würde sie auch spüren, warum er so gerne hier unten war.

  • Runa war sehr wohl bewusst, dass sich ihr Mann Gedanken um die Haushaltskasse machte. Weshalb sie auch ohne Nachfrage ergänzte. „Nun ich hoffe du findest es in drei Tagen noch genauso köstlich. Und das Fleisch habe ich günstig erstanden. Es waren einige Abschnitte, die der Händler mit zum Halben Preis gelassen hat. Für einen Braten ungeeignet, aber perfekt für eine Suppe.“ Das sie mit dem armen Händler bis auf Blut gefeilscht hatte, ließ sie unerwähnt. Aber sie hatte sich wohl heute auf dem Markt definitiv den Namen einer knallharten Verhandlungspartnerin gemacht. „Ich werde sicherlich Gwyns Hilfe benötigen.“ Sagte sich lachend. Runa hatte ja nicht gerade den Ruf der Küchenfee schlechthin und wenn heute noch was auf den Tisch sollte, ja dann würde sie definitiv Hilfe brauchen.
    Ob der nächsten Ankündigung von ihrem Mann schaute sich gespannt und setzte sich wie er gebeten hatte auf den Hocken. Sie war ganz gespannt und blickte ihren Mann entsprechend mit leicht vor Aufregung geröteten Wangen an.

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