[Porta Praetoria] Haupttor (Vor dem Betreten des Lagers hier melden!)

  • Mit einer neuen Toga bekleidet, frisch gewaschen und rasiert kam Victor nach langer Zeit mal wieder vor das Tor zu seiner langjährigen Wirkungsstätte und meldete sich bei der Wache an.


    "Salve, ich möchte zum Praefectus Urbi."

  • "Salve Senator!", grüsste respektvoll einer der Urbaner, die hier ihren Anteil an der Wache leisteten, er hatte seinen vorvergangenen Oberbefehlshaber gleich erkannt und nahm vor ihm Haltung an. Was jetzt kam, war dem Mann etwas unangenehm, für ihn war der ehemalige PU doch eindeutig erhaben über den Verdacht den neuen umbringen zu wollen... aber Befehl war Befehl.
    "Bitte erlaube, dass wir Dich kurz auf Waffen durchsuchen." Und beinahe entschuldigend fügte er hinzu: "Eine Routinemassnahme. Es ist Vorschrift."





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  • Bei der Ankündigung einer Durchsuchung hob Victor nur ergeben die Arme und wartete dann darauf dass der Urbaner die Abwesenheit von Waffen feststellte.


    "Nur zu. Tu deine Pflicht, Miles."


    Victor hatte vollstes Verständnis für so eine Sicherheitsmaßnahme, allerdings bedauerte er schon, dass darunter vermutlich der Faltenwurf seiner Toga leiden würde.

  • "Jawohl Senator!", gab der Miles automatisch zurück, und tat ebendiese. Ordnungsgemäss und von oben bis unten tastete er den Octavier auf etwaige verborgene Meuchelwerkzeuge ab. Und ja, obgleich er keineswegs forsch zupackte, tat diese Prozedur dem Arrangement der Togafalten nicht besonders gut.
    "Alles in Ordnung. Öffnet das Tor. Danke für Dein Verständnis, Senator."
    Er verzichtete darauf, einen anderen Soldaten mit dem Besucher mitzuschicken, der Weg zum Officium des Stadtpräfekten würde dem Octavier ja vertraut sein.





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  • Knapp nickte Victor dem Miles zu, bevor er durch das Tor durchschritt und den Weg zur Principia einschlug. Unterwegs verfluchte er allerdings, dass er eine dämliche Toga tragen musste und keine Uniform, bei der man wenigstens auch ohne Spiegel und Ankleidesklaven wieder die Falten in Form brachte.

  • Es hätte ein ganz normaler Tag werden sollen. Doch statt eines kleinen Raubzuges auf dem Mercatus Urbis wurde Ziaar von Serapio aufgehalten. Der Römer wies ihn an, seine Sachen zu packen und ihm dann zu helfen, eine Kiste vom Dachboden zur Castra Praetoria zu schleppen. Sklave sein ist ein scheiß Job, dass sei hier an dieser Stelle mal vermerkt. Ziaar musste sich wiedermal selber daran hindern, den Römer gleich an Ort und Stelle um zu bringen. Immerhin war da noch diese eine Sache, die erledigt werden müsste und bis dahin würde sich Ziaar halt beherrschen müssen. So zogen ein Parther und ein Römer durch die Straßen, mit einer Kiste bewaffnet Richtung Castra.


    Mehrmals fragte sich Ziaar was in der verdammten Kiste wohl drinn sein würde. Er hoffte für den Römer, dass es nicht einfach nur Klamotten oder sowas war. Denn dafür hätte er auch irgendwelche x-beliebigen Sklaven nehmen können. Nun standen sie vor der Wache, die die Porta Praetoria bewachte. Die Kiste wurde abgestellt und er betrachtete sich inzwischen den Bau der Castra, während die Römer ihre Sachen regelten (Ziaar verstand ja ehh nur jedes zehnte Wort). Imposante Hütte. Natürlich nicht so, wie die Festungen bei ihm in der Heimat, aber es war konkurenzfähig.


    ~"Dauert das noch länger? Und was ist eigentlich in der verdammten Kiste drinn?!"~


    Murrte er grieschich zu Serapio hinüber. Noch etwas länger und die Sonnenuhren würden rückwärts laufen...

  • "Ja, Princeps Prior, er ist mein Sklave, und er wird ab jetzt in meiner Unterkunft hier in der Castra wohnen, also wird er auch manchmal rein und rausgehen müssen", erklärte ich dem Optio, der gerade den Wachdienst führte, jetzt schon zum zweiten Mal. "Vermerk das bitte im Wachbuch, mit einer kurzen Beschreibung. Tsiáhar heisst er. Hm, keine Ahnung wie man das richtig schreibt. Ja, er ist Parther, aber ganz vernünftig. Besondere Kennzeichen, ähm..." Grossmäulig? Eingebildet? Ehemals blutrünstiger Partisane? "...er hat eine Narbe hier seitlich am Kopf. - Gut... Ja. Sicher muss er durchsucht werden, selbstverständlich."
    Das alles war aufwendig, aber es war auch gut so, schliesslich durfte hier nicht jeder rein. Ich wandte mich zu meinem gutgebauten Souvenir von der Front, das sich anscheinend langweilte, und herrschte es an: ~"Schnauze Tsiáhar! Was in der Kiste ist wirst Du noch sehen."~
    Wenn das mein seliger Hauslehrer wüsste, dass ich mein Griechisch vor allem dadurch übte, dass ich mich mit meinem Sklaven stritt... Ach, ich freute mich schon, dem Parther die ganze Arbeit aufzuhalsen, er sollte schuften und ackern und büssen für den Tod von meinem Kameraden Verax, er sollte erkennen wo sein Platz war, und Demut vor uns Römern lernen, solange bis er es nicht mal mehr wagte einen von uns scheel anzusehen.
    ~"Jetzt heb die Arme"~, befahl ich streng, ~"damit ich Dich durchsuchen kann."~
    Ich ging auf ihn zu, um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. Er würde doch wohl keine Waffe dabeihaben... (Das wäre peinlich vor den Torwachen.) Oder?

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  • Auch wenn sie sich nichts anmerken ließen, hatten die Wachen der Praetorianer, die ja auch am Tor standen, die kleine Szene recht amüsiert beobachtet. Was für ein frecher Sklave! Ein Parther ausgerechnet auch noch! Na, mußte ja jeder selbst wissen, was er sich da ins Haus holte. Auch die Durchsuchung wurde aufmerksam verfolgt. Würde der Bursche es wagen, eine Waffe einschmuggeln zu wollen?






  • ~"Musst du erst noch einen Antrag ausfüllen, um mich in diesen Bau rein zu bekommen?"~


    Man musste sich immer wieder fragen, wie dieser Haufen in Edessa siegen konnte. Manchmal musste man wohl einfach mehr Glück als Verstand haben, aber darüber grübeln brachte auch nichts. Ziaar sollte sich eher mehr damit beschäftigen, was er in diesem Bau sollte.


    Dieser „Bursche“ würde es wohl kaum wagen eine Waffe mit zu nehmen. Nein, Ziaar war hier mitten im Feindesland, wenn man so will, da war eine Waffe völlig unangebracht. Aber es war ja nicht sein Problem, da im Endeffekt ehh alles auf den Römer zurück fiel, dessen verdammter Besitz er jetzt war. So spreizte er brav die Arme und konnte sich bei Serapio’s deutlicher Befürchtung ein Grinsen gerade noch verkneifen. Als Serapio direkt vor ihm stand, sagte er ihm leise:


    ~"Ein kurzer Dolch im Stiefel, ein Schlagring hinten im Gürtel und eine Faustklinge am Oberschenkel unter der Tunika."~


    Die Zeiten waren nun mal so … unsicher. Da musste man doch vorbereitet sein. Und immerhin war Ziaar ja schon mal so nett und sagte es dem Römer im Vertrauen, anstatt ihn einfach auflaufen zu lassen. Außerdem war er gespannt, wie er reagieren würde.


    Sim-Off:

    EDIT: Bild eingefügt

  • Zitat

    Original von Marcus Caecilius Decius
    Die Centurie marschierte schnurstracks zur Castra Praetoria, wo sie das Tor durchquerten und die dort Wachhabenden Milites fröhlich grüßten. Sie marschierten in den der Garde vorbehaltenen Teil der Castra, wo Decius sie auf einem freien Platz halten ließ.


    Valerian hatte schon fast nicht mehr daran geglaubt, daß sie es wirklich schaffen würden. Doch sie hatten Rom endlich erreicht! Bevor sie das Tor erreichten, strafften sie alle nochmal ihre Gestalt. Sie marschierten hindurch, als wären sie nur mal kurz in der Stadt gewesen. Vor den Kameraden von den CU wollte sich schließlich keiner eine Blöße geben!

  • Zitat

    Original von Ziaar


    Uups! 8o Jetzt war Improvisation gefragt. Die netten Kollegen in Schwarz guckten ja auch schon! Unmöglich konnte ich meinen Sklaven hier vor aller Augen von seinem Waffenarsenal entkleiden. Und noch unmöglicher konnte ich ihn schwerbewaffnet mit in die Castra nehmen - das war strengstens verboten. Das liess nur eine Möglichkeit offen: den taktischen Rückzug.
    ~"Was meinst du, ach so, ja stimmt, das haben wir ganz vergessen."~ gab ich kaltblütig auf Ziaars Enthüllung zurück, fasste mir kurz an die Stirn und schüttelte lächelnd den Kopf, aber nicht zu übertrieben, nur als eine dezente Pantomime von 'wie kann man nur so vergesslich sein?'.
    ~"Dann gehen wir's gleich mal holen."~
    Ob der Princeps Prior Griechisch verstand wusste ich nicht, also teilte ich ihm mit: "Ich habe noch was vergessen, bin gleich wieder da." (Das war nicht mal gelogen, ich hatte tatsächlich was vergessen, und zwar meinen Sklaven vorher zu entwaffnen! Aber wer konnte denn ahnen...)
    Die Kiste schob ich mit dem Fuss ein Stück zur Seite, an die Mauer wo sie nicht im Weg stand.
    ~"Komm mit"~ befahl ich barsch Ziaar, und wandte mich zum Gehen, entfernte mich mit ihm in die Richtung aus der wir gekommen waren ohne noch mal zu den Wächtern zurückzuschauen. Falls sie jetzt doch feixten, wollte ich das gar nicht sehen...

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  • Sie zeigten das Schmunzeln zwar nicht, doch innerlich amüsierten sie sich ja schon, die "Kollegen in Schwarz". Ob sie sich noch so amüsiert hätten, wenn sie etwas von den Waffen geahnt hätten, mit denen sich der Sklave ausgestattet hatte? Doch davon hatten sie zum Glück nichts bemerkt, dafür standen sie auch nicht nahe genug und versteckt waren die Waffen ja auch.


    Und so warteten sie einfach auf die Fortsetzung der kleinen Komödie, denn schon allein die Tatsache, daß die Kiste dort eben an die Mauer geschoben worden war, ließ auf eine baldige Rückkehr der beiden Beteiligten schließen.







  • Schon seit langem war das Wetter nun der Jahreszeit entsprechend und Paulinus hatte sich warm angekleidet. Mit nur wenigen Habseligkeiten ging er zur Castra und meldete sich bei einer der Wachen. "Ave. Ich möchte mich bei der CU bewerben." Er nutzte die Zeit die Wache ausgiebig zu mustern. Die dreckigen Fingernägel des Wachpostens fielen ihm sofort ins Auge. Frisch rasiert konnte man sein Kinn auch nicht nennen. Es war, ja Paulinus schätze, etwa ein bis zwei Tage her das der Mann sich einer Rasur unterzogen hatte. Offensichtlich hielt man es mit der Disziplin hier nicht so. Aber Paulinus war das gleich. Er hatte andere Prioritäten.

  • "Salve" raunzte der Angesprochene, und zog die Nase hoch, "na wenn du meinst, Junge", wobei seine verdrossene Miene alles andere als ein Werbeschild "komm zu den Stadtkohorten, erlebe Abenteuer und Kameradschaft!" darstellte.
    "Name? - Und die Arme hoch zur Durchsuchung."
    Mit diesen Worten schlurfte er auf Paulinus zu, um ihn auf Waffen abzuklopfen.



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  • "Galeo Caecilius Paulinus." Meinte Paulinus knapp und ging einen Schritt zurück. Ihm war Körperkontackt ein Graus. Vor allem bei solchen abgehalfterten Soldaten deren Körpergeruch vom weiten schon die Tauben des Forums töten könnten. Schnell legte er seine Tasche ab und legte seinen ausgezogenen Mantel darauf. Die dünne Tunika die er nun noch trug, bot kaum eine Möglichkeit für ein Versteck. Somit hätte der Soldat nicht allzu viel Zeit nötig um ihn abzutasten. Als der Miles ihn umfasste hob Paulinus seinen Kopf nach oben und verzog sein Gesicht.

  • Gemächlich tastete der Miles den Anwärter auf Waffen ab, dann wandte er sich dessen Gepäck zu, hob den Mantel und wühlte in der Tasche herum.
    "Kannst rein", knurrte er schliesslich gönnerhaft, mit einem Wink in Richtung des offenstehenden Tores. Dort vermerkte gerade ein anderer Miles 'Galeo Caecilius Paulinus, zur Probatio' im Wachbuch, legte dann den Stylus zur Seite und trat auf den Caecilier zu. Nebenbei - dieser Soldat war von deutlich gepflegterer Erscheinung. Er bedeutete dem jungen Mann ihm zu folgen, marschierte zackigen Schrittes mit ihm die Via Praetoria bis zur Principa entlang, und wies ihm dort die Türe zum Officium Conducendi.




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  • Wir waren wieder da, nach unserem kleinen Abstecher. Ich ging vorneweg, auf die Porta Praetoria zu, mit todernstem Gesicht. Mir folgte mein Parther, der brav das Huhn trug. Er hielt es an den Füssen fest, was dem Vieh nicht zu gefallen schien; gackernd äusserte es seinen Unmut, und hin und wieder schlug es ärgerlich mit den Flügeln. Die Torwachen waren immer noch die selben wie vorhin, wir waren ja nur kurz weg gewesen.
    "Salvete", grüsste ich sie, ohne dabei eine Miene zu verziehen, ohne von den Blicken, die sich entgeistert auf das Huhn richteten, Notiz zu nehmen. Einem der Urbaner befahl ich: "Miles, durchsuche meinen Sklaven.", während ich selbst zu der Kiste trat, die noch immer da stand wo ich sie gelassen hatte, und sie hochhob. Schwer, das Ding. Der Soldat tat wie ihm geheissen, und kam zu dem Ergebnis: "Sauber."
    Ich nickte milde, und meinte ganz ernst zu dem pedantischen Princeps Prior: "Na dann hat ja alles seine Ordnung, Princeps Prior."
    "Ja Centurio...", antwortete er und sah dabei irgendwie irritiert aus. Wahrscheinlich überlegte er gerade, ob auch das Federvieh im Wachbuch zu verzeichnen war.
    Nonchalant ging ich an den Prätorianern vorüber. Ich liess Ziaar an der Kiste mit anfassen, und so betraten wir endlich die Castra.
    ~"Dieses Kastell"~, dozierte ich im Gehen für meinen Parther, ~"die Castra Praetoria, ist etwa achzig Jahre alt. Es wurde unter Tiberius errichtet, dem zweiten unserer Kaiser. Der Hügel auf dem wir hier stehen ist der Viminal. Vi-mi-nal. In diesem Bereich hier sind die Stadtkohorten stationiert, dort drüben die Prätorianer. Dort drüben hast du demzufolge nichts zu suchen, merk dir das. - Und hier liegen die Baracken der ersten Kohorte, und hier meine Unterkunft..."~

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  • Und da waren sie wieder. Mit einem Huhn! Das war das wichtige, das sie vergessen hatten? Die Praetorianer blickten sich für einen kurzen Moment an, mit deutlichen Zweifeln im Blick. Na, es ging sie ja nichts an. Aber daß die Kollegen von den CU sich so gar nicht wunderten? Andere Truppen, andere Sitten. Vor allem weil der Sklave das leichte Huhn trug und der Centurio die wesentlich schwerere Kiste. Offenbar hatte der Sklave seinen Herrn ausgesprochen gut erzogen. Ach nein, jetzt faßte der Sklave doch mit an. Wenigstens etwas. Na, dieser Vorfall würde heute Abend im Contubernium trotzdem noch für den einen oder anderen Lacher sorgen. (:D)











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