Sightseeing - Erste Einkäufe in der Stadt

  • "Oh, wie spannend. Mein Großvater Gaius Prudentius Commodus war auch Senator. Ich hab ihn nur leider nicht kennen gelernt. Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Glück bei der Wahl."


    Sie lächelte ihn aufmunternd an und ließ sich dann von ihm führen. Es ging viel einfacher und schneller voran, jetzt, da sie einen großen Mann an ihrer Seite hatte, der Platz machte. Dennoch war er äußerst höflich und kam ihr dabei nicht zu nahe, was in dem Gedränge schon erstaunlich war. Nachdem sie also einige Schritte so zurückgelegt hatten stolperte Callista plötzlich, als ein Straßenhund ihren Weg kreuzte und in einer reflexartigen Bewegung griff sie nach Flavus. Es wäre ihr noch peinlicher auf dem Hinterteil zu landen, als sie bei ihm abzufangen und sie griff sie an seinen Arm und hielt das letzte bisschen Haltung, welche sie noch aufbringen konnte. Sie blickte hoch zu ihm und wurde augenblicklich puterrot im Gesicht. Verlegen blickte sie zur Seite.


    "Tut mir leid." Ein besserer Kommentar wollte ihr einfach nicht einfallen und sie zog schnell ihre Hand zurück. Ihr wurde schlagartig bewusst, dass sie soeben zum ersten Man den Arm eines ungefähr gleichaltrigen Mannes berührt hatte. Also mit jemanden, mit dem sie nicht verwandt war. Ihr Herz begann laut zu schlagen und sie atmete einmal tief durch. Worauf hatte sie sich nur eingelassen?

  • Marcus fing mit diesem Namen nichts an, dazu war er zu jung. Daher konnte er auch nicht wissen, das Prudentius Commodus sogar ein Weggefährte seines eigenen Großvaters gewesen war. Beide hatten sich zu ihren Lebzeiten um die Provinz Hispania verdient gemacht, bis sich ihre Wege wieder entzweiten und der eine die ritterliche, der andere die senatorische Karriere verfolgte. Er wollte sich gerade bei ihr für ihre guten Wünsche bedanken, als sie plötzlich das Gleichgewicht verlor und fast gestürzt wäre. Ebenso wie sie reflexartig nach Marcus griff, versuchte auch er sie geistesgegenwärtig ihr zu helfen oder sie aufzufangen, falls es nötig war. Kraftvoll zog er seinen Arm hoch um ihr Halt zu geben und war erleichtert als er merkte, dass sie sich wieder erfangen hatte und zur Seite schaute.


    "Schon gut? Ist dir nichts passiert?"


    fragte er sichtlich besorgt und beugte sich etwas nach vorne um ihr ins Gesicht sehen zu können. War sie gestolpert oder war es ein Schwächeanfall? Er streckte ihr auch seine zweite Hand entgegen um ihr nötigenfalls Halt zu bieten.

  • "Danke, nein, nichts passiert." Sie richtete sich auf und war immer noch rot im Gesicht als sie zu ihm aufblickte. Er hatte sie mit einer Kraft unterstützt, mit der sie nicht gerechnet hatte. Vielleicht bei einem Soldaten aber nicht bei jemanden, der gerne Senator werden würde. Sie griff nach seiner zweiten Hand und richtete sich wieder vollends auf. Die restlichen Menschen um sie herum beachteten sie nicht weiter und Callista grinste ihn etwas peinlich berührt an. Wieso musste sowas auch immer nur ihr passieren!? Eine Weile stand sie da und sagte nichts, dann nahm sie ihre Hände wieder zu sich. Was mochte er nur von ihr denken?


    Sie wollte es am liebsten gar nicht wissen. Sie konnte genau spüren, dass sie immer noch rot im Gesicht war. Er hielt sie sicher für kindisch, aus einem Ausrutscher und einer Berührung am Arm soviel zu machen. Aber sie konnte sich nicht helfen, je mehr sie versuchte sich zu beruhigen, desto schlimmer wurde es. Sie konnte ihn riechen, durch die vielen Gerüche am Markt hinweg, konnte sie seine Haut riechen, seine Pflegeöle, so dicht standen sie. "Dummer Hund." Sagte sie dann entschuldigend um die Stille zwischen ihnen zu brechen.

  • In Marcus Gesicht konnte man Erleichterung sehen, als sie wieder normal stand und ihm bestätigte, dass sie sich nichts getan hatte. Vermutlich also doch nur gestolpert, obwohl ihr sie in diesem Moment wesentlich mehr Farbe in ihr Gesicht trat, als noch kurz davor. Vermutlich lag dies aber an dem kleinen Schock, den sie sicher dabei davongetragen hatte. Da ihr nichts passiert war, fand er es sogar schade, dass sie nun ihre zarte Hand wieder von seinem Arm nahm. Selbst in dieser peinlichen Situation versuchte sie Haltung zu waren und sah sich um, wie die Leute in ihrer nächsten Umgebung reagierte. Doch wie es in einer Großstadt wie Rom üblich war, kümmerte sich kaum jemand um die Belange anderer. Die meisten anderen Passanten hatten nicht einmal Notiz davon genommen und die wenigen die stehen geblieben waren, gingen wieder ihre Wege. Marcus wollte gerade nachfragen ob sie sich setzen wollte, als plötzlich ein Fluch über ihre zauberhaften Lippen kam. Im ersten Moment schaute er etwas entsetzt. Nicht nur das er es nicht gewohnt war, dass eine Frau derart Fluchte, war er sich im ersten Moment nicht sicher, ob sie ihn damit gemeint hatte. Er lachte laut auf.


    "Wie bitte?"

  • Sie konnte sehen, wie sein Gesicht plötzlich Entsetzen widerspiegelte und hätte sie gekonnt wäre sie wohl noch mehr angelaufen. Aber das war nicht möglich und so sah sie ihn nur entschuldigend an. "Den Straßenhund, hast du den nicht gesehen? Ist mir direkt vor den Füßen hergelaufen." Erklärte sie die Situation und ihren Fluch, der wohl wirklich sehr undamenhaft gewesen war. Doch er lachte und nahm es ihr wohl - den Göttern sei Dank - nicht wirklich übel. Sie würde in nächster Zeit aufpassen müssen, dass ihr das nicht nochmal passierte. Es gehörte sich einfach nicht.

  • Marcus hob eine Augenbraue an und drehte sich um. Er hatte weder vorhin etwas gesehen, noch war jetzt etwas zu sehen. Ein Hund soll da gewesen sein? Er sah nichts als Stände, Händler und Menschenmassen, die sich langsam durch die engen Verkaufsgassen drängten. Er zuckte ein wenig mit den Achseln und wandte sich dann wieder an seine Begleitung.


    "Ähm… Nein. Ich habe nichts gesehen. Aber egal. Hauptsache dir geht es gut."


    Er schenkte ihr wieder ein strahlendes Lächeln und deutete wieder mit seiner Hand in die andere Richtung, um sie so zum weitergehen aufzufordern.


    "Es ist nicht mehr weit. Lass uns weitergehen. Durch die kurze Aufregung habe ich ganz vergessen mich bei dir für deine guten Wünsche zu bedanken. Also vielen Dank."

  • Selbstverständlich hatte er nichts gesehen. Sie kam sich dumm vor, wahrscheinlich dachte er jetzt, sie hätte ihn angeschwindelt. Doch er machte nicht viel Aufheben darum und sie lächelte ihm dankbar zu. Er wies ihr die Richtung und so setzten die Beiden den Weg fort. Callista blickte sich suchend um, doch sie sah ihren Sklaven dicht hinter ihr und war froh. Sie hatte schon befürchtet, er wäre verloren gegangen.


    "Bitte, gern geschehen." Sie lächelte ihn an und fühlte einmal kurz über ihre Wange, sie war nicht mehr besonders heiß, wahrscheinlich war die Röte somit zurückgegangen. Sie war froh darüber und ehe sie es sich versah, waren sie auch schon aus dem dichtesten Gedränge heraus. Sie nahm an, dass der Händler hier ganz in der Nähe sein musste.

  • Einige Schritte später waren die beiden vor dem Geschäft des Tuchhändlers angekommen und Marcus deutete mit seiner Hand auf den Eingang.


    "So. Hier sind wir. Ich hoffe ich habe nicht zuviel Versprochen und du findest etwas Passendes für dich. Du kannst auch ruhig ein wenig Handel mit dem Mann treiben. Ich habe nach ein wenig Diskussion auch einen besseren Preis für meine Toga bekommen."


    Hier würden sich nun ihre Wege wieder trennen und beide wären dann nur wieder Fremde in der großen Hauptstadt des römischen Reiches. Marcus wartete nur noch darauf, dass Callista sich verabschiedete und mit ihren Sklaven in das Geschäft ging. Dann würde auch er wieder seinen Weg fortsetzen. Schade eigentlich, aber so war das Leben. Mit einem sympathischen Lächeln wartete er auf die Verabschiedung.

  • Es waren nur noch wenige Schritte gewesen und Callista freute sich schon darauf, dennoch gab es da ein Problem. Etwas, dass ihr schon vorhin eingefallen war, als sie sich von Tiberius Decimus Crassus verabschiedet hatte und dann wieder alleine auf dem Markt war. Nun war sie einen Schritt weiter und hatte einen fähigen Händler, doch sie war immer noch unwissend wie man als Frau von ihrem Stand auszusehen hatte. Ob es wohl sehr vermessen wäre ihn zu fragen? Er war schließlich auf dem Weg Senator zu werden, er war demnach kundig genug, er hatte die rechten Kontakte und den richtigen Umgang. Sie blickte für einen Moment in seine braunen Augen und seine Worte lenkten sie erst mal für eine Weile ab, also eigentlich lenkten sie nicht ab, aber sie boten genug Grund, sich erst mal nicht mit der Frage beschäftigen zu müssen, die sie ihm stellen wollte.


    "Vielen Dank, du hast mir wirklich schon sehr geholfen." Sie lächelte ihn dankbar an und biss dann auf ihre Unterlippe, während sie rumdrückte, weil sie nicht wusste, wie sie ihre Bitte formulieren sollte. "Wenn du vielleicht die Zeit hast, könnte ich dich dann noch um etwas anderes bitten?" Sie blickte hoch zu ihm und lächelte zaghaft. Wer konnte einem solchen Unschuldsgesicht schon wiederstehen?

  • Eigentlich hatte sich der junge Decimer bereits darauf eingestellt, dass die beiden sich nun hier verabschieden würden. Als seine Begleiterin sich bedankte, war für ihn daher auch klar, dass nun als nächstes die Verabschiedung bevor stand. Umso mehr überraschte es Marcus, als Callista plötzlich von einer anderen Bitte sprach. Was konnte sie denn jetzt noch wollen? Vielleicht wollte sie fragen ob die beiden sich wieder treffen konnten. Auch Marcus hatte bereits darüber nachgedacht sie danach zu fragen. Doch nun würde sie ihm anscheinend damit zuvor kommen. Er lächelte sie daher erwartungsvoll an.


    "Natürlich! Was kann ich noch für dich tun?"

  • "Ja also…" Sie stockte und wurde rot, natürlich, wie hätte es auch anders sein sollen. Callista runzelte die Stirn, sie hatte wirklich keine Ahnung wie sie das jetzt formulieren sollte. Er würde sie höchstwahrscheinlich für kindisch halten, wenn Frauen wohl etwas können sollten, dann einkaufen, oder? "Wenn du etwas Zeit hast, dann wäre es wirklich sehr nett… und … uhm … hilfreich … wenn du mir bei … der Auswahl helfen könntest?" Ha, da war es! Nicht sehr elegant und auf gar keinen Fall selbstsicher hervorgebracht, aber sie hatte ihn gefragt. Sie blickte unsicher vor ihm hoch und wünschte sich einfach, dass ihre roten Wangen aufhören würden zu glühen. Was er wohl gerade dachte?


    "Ich bin ja noch nicht lange in Rom und ich … uhm … weiß gar nicht wie ich mich wirklich meines Standes entsprechend … ankleiden soll. Ich dachte nur, also du als … Kandidat … du kennst doch bestimmt …" Oh, das ging jetzt aber nicht mehr in die Richtung die sie eigentlich haben wollte und sie unterbrach sich. Sie würde ihm jetzt nicht sagen, dass er sicher viele Frauen kannte und sie so aussehen wollte wie diese. Nein, jetzt würde sie den Mund halten und einfach lächeln. Irgendwie würde diese dumme Situation auch wieder vorüber sein, das waren sie alle einfach irgendwann.

  • Marcus hatte sichtlich Schwierigkeiten damit den Gedankengängen der jungen Frau zu folgen, als sie nach passenden Worten rang. Er sollte bei der Auswahl helfen? Und wen kannte er? Zuerst wanderte kurz eine Augenbraue fragend nach oben. Dann verstand er. Sie wollte, dass er sie begleitete und ihr bei der Auswahl ihrer Kleider half. Ein breites Grinsen trat in sein Gesicht. Natürlich würde er ihr behilflich sein. Einer so hübschen jungen Frau beim Umziehen zuzusehen war mehr als nur eine große Freude. Er würde schon die passenden Kleider mit ihr auswählen.


    "Ähm…. Ja gerne, wenn du möchtest. Ich weiß nicht ob ich mich mit der neusten Mode auskenne, aber ich denke das ich durchaus beurteilen kann ob dir ein Kleid steht oder nicht."

  • Er blickte erst fragend, dann grinste er und Callista sah ihn nur noch verwirrter an. Es machte ihm nichts aus? Über die Anzüglichkeit der ganzen Situation machte sie sich im Moment keine Gedanken, ganz im Gegenteil, sie war noch gar nicht darauf gekommen, wie anzüglich man es eigentlich auffassen konnte. Das fragende und leicht bestürzte Gesicht ihres Sklaven erst machte es ihr bewusst und sie hatte Angst, dass diese es ihrem Onkel verraten würde. Doch nun konnte sie Flavus nicht mehr wegschicken, nicht, nachdem sie ihn dazu aufgefordert hatte ihr zu helfen. Und genau das war, was er tun sollte, ihr bei der Auswahl helfen. Sie nahm sich fest vor, so wenig unangenehme Situationen wie möglich zu schaffen und betrat daher den Laden. Nicht ohne Flavus vorher noch einmal anzulächeln.


    Im Inneren des Geschäftes sah sie nicht nur viele unterschiedliche und farbigen Stoffe, aufgerollt und darauf wartend in ein Kleid verarbeitet zu werden, sondern auch fertige Kleidung für Männer und Frauen. Sie blickte sich einen Moment um und lächelte, es war einfach herrlich hier. Alles hatte eine gute Qualität und war sehr sauber verarbeitet, sicherlich ließ sich hier etwas finden. Sie brauchte drei Kleider oder hatte jedenfalls vor nicht mehr als drei zu kaufen, Sandalen hatte sie ja jetzt auch schon. Ihr fiel ein gelbliches Kleid auf, das schlank geschnitten war und an Ärmeln und Saum immer dunkler wurde, bis es rötlichbraun war, ganz so wie ihr Haar. Der Verkäufer kam auf sie zu und begrüßte sie und Callista ließ sich das Kleid anreichen um es genauer zu betrachten. Am Kragen waren kleine Perlen, wahrscheinlich falsche, angebracht, die sanft schimmerten und glitzerten und auf die Bänder, die das Kleid an ihren Schultern hielten waren ebensolche Perlen angebracht.


    Fragend blickte sie zu Flavus.

  • Schweigend folgte Marcus der jungen Frau in den Laden des Stoff- und Kleidungshändlers. Callista ließ sich auch nicht lange Bitten und stürzte sich Mitten ins Geschehen. Der Händler kam Händeringend auf das junge Paar zu. Vermutlich dachte er zumindest, dass die beiden ein Paar waren. Welche Frau ging schon mit einem fremden Mann Kleider kaufen. Die Situation war wirklich etwas verrückt und Marcus musste bei diesem Gedanken lächeln. Erst als Callista bereits das erste Kleid in der Hand hatte und ihn fragend ansah, riss er sich aus seinen Gedanken und musterte sie und das Kleidungsstück.


    "Hmmm….. So kann man das schwer sagen. Vielleicht solltest du es anprobieren?"

  • Callista blickte zu Flavus und nickte. "Ja, das sollte ich wohl."
    Dann blickte sie sich um, gab es hier sowas wie einen abgetrennten Bereich, wo sie sich umziehen konnte. Niemals würde sie sich in aller Öffentlichkeit ausziehen, nun ja, beim Frauentag in der Therme konnte man von sowas absehen, aber hier? Vor zwei Fremden? Sie sah sich suchend um.


    Der Händler sah ihre Misere und winkte sie weiter nach hinten in den Laden und siehe da, mit einigen Stoffbahnen hatte er einen Raum des Ladens abgetrennt. Callista lächelte ihm dankbar zu und schlüpfte durch den Vorhang hinein, den Sklaven mit einer unwirschen Handbewegung wegschickend. Sie konnte sich allein anziehen! Mit einigen gezielten Handgriffen war sie auch schon aus ihrer Tunika gestiegen und sah sich noch einmal um, dass auch wirklich niemand zuguckte und der Vorhang auch an den Seiten zugezogen war. Dann zog sie die gelbe Tunika über und schloss die Bänder, zwei über den Schultern und dann noch mal am Oberarm und Ellenbogen. Sie strich den Stoff glatt und sah an sich herunter. Ging das nur ihr so, oder sah sie darin … irgendwie … sehr fraulich aus? Ihre Vermutung, die ihr während ihres ersten Bades im Haus ihres Onkels gekommen war, drängte sich auch diesmal wieder auf und sie zuckte die Schultern. Selbst wenn es so war, daran ändern konnte sie nichts und im Grunde war es ja auch etwas erfreuliches.


    Nach einem tiefer Atmer, schob sie das Tuch zur Seite und betrat wieder den Verkaufsraum, wo mittlerweile drei Männer standen und sie ansahen. Ihr Sklave, der Händler und Flavus.

  • Lächelnd sah Marcus der jungen Frau hinterher, als sie sich in den Nebenraum verzog, um dort das Kleid überzuziehen. Es war wirklich eine Schande, dass dieser Vorhang zu dick und undurchsichtig war, um etwas durchscheinen zu lassen. Außerdem merkte er natürlich, dass der bei ihm gebliebene Sklave ein waches Auge auf den jungen Decimer und natürlich auch den Händler hatte. Es vergingen einige Momente, in denen sich die drei Männer anschwiegen und gespannt auf Callistas erscheinen warteten, ehe sie wieder hinter den Vorhang vortrat und das Kleid präsentierte. Erst jetzt in diesem Kleid kam ihre Schönheit so richtig zur Geltung und Marcus blieb der Mund kurz offen, ehe ihm die schnell aufkommende Trockenheit im Hals zum schlucken zwang. Verzückt musterte er die junge Frau.


    "Ähm….. Ja….. das Kleid passt dir sehr gut."


    sagte er zurückhaltend. Er konnte ihr schließlich schlecht sagen, dass es ihre weiblichen Vorzüge wunderbar zu Geltung brachte und sie verdammt aufregend darin aussah. Das einzige das er daran zu bemängeln hatte war, dass es einfach noch zu viel Stoff war. Junge Frauen, vor allem aus den besseren Kreisen, die einen solch wundervollen Körper hatte zeigten dies auch gerne. Es war einfach in Mode sich bei Empfängen und Festen ein wenig freizügiger anzuziehen. Diese Kleider waren oft tiefer ausgeschnitten und oft auch leicht durchsichtig, so dass man bei passendem Lichteinfall mehr vom wunderbaren Körper sehen konnte, den der Stoff verdeckte. Und auch Callista konnte sich das bei diesem fast makellosen Körper problemlos leisten. Er überlegte kurz während sein Blick etwas kritischer wurde.


    "Es ist wirklich sehr schön und du solltest es nehmen, aber vielleicht solltest du auch etwas anderes anprobieren. Etwas Moderneres."


    Dann wandte er sich lächelnd an den Händler.


    "Bring uns auch etwas, dass der neusten Mode entspricht, die im Moment gern von den edlen Damen der Oberschicht getragen wird."


    Der Händler verstand sofort worum es ging und nickte. Dann ging er kurz hinter ein Regal und kam gleich darauf wieder mit einem weiteren Kleidungsstück, dass er Callista entgegenhielt.

  • Callista blickte vom Händler zum Sklaven zu Flavus und die ganze Reihe wieder zurück, alle drei lächelten und nickte erfreut. Aber nur Flavus ergriff das Wort und er schien ein wenig … durcheinander. Schnell blickte Callista an sich herab, war etwas falsch? Saß das Kleid nicht richtig? Sie konnte jedenfalls keinen Fehler erkennen und er machte ihr ja auch ein Kompliment. Allerdings verhalten, das entging ihr nicht. Sie nickte, als er ihr sagte, dass sie auch etwas Moderneres kaufen sollte, genau deswegen hatte sie ihn ja gebeten mitzukommen. Sie war noch nie auf einer feinen Gesellschaft gewesen, doch das würde wahrscheinlich bald auf sie zukommen. Und sie wollte ihrem Onkel keinesfalls eine Schande machen, in dem sie wie eine Landpomeranze aussah. An ihren Manieren konnte man noch feilen, aber die Ausstattung musste einfach stimmen.


    Sie lächelte erst Flavus zu, der das Verkaufsgespräch übernahm und wartete, bis der Händler zurück kam. Er reichte ihr ein Kleid in einem wunderschönen weinrot, dazu eine passende Stola. Es sah beinahe etwas Purpur aus, aber dafür war es zu rot. Die Nähte waren mit Goldfäden durchzogen und an beiden Schultern prangten zwei kleine, goldene Fibeln, die den Stoff zusammen hielten. Der erste Eindruck von dem Kleid war überwältigend und sie nahm es ehrfürchtig entgegen. Sie hatte noch nie etwas mit Gold besessen, also jedenfalls kein Kleid. Sie nickte dem Händler zu und verschwand wieder hinter dem Vorhang, stieg aus dem gelblichen Kleid und zog das rote über. Beinahe verhakte sie sich an einem Ärmel, aber sie konnte schließlich niemanden herein bitten, um ihr zu helfen. Höchstens den Sklaven, doch selbst das war ihr peinlich. Sie hätte eben doch Vodafonis mitnehmen sollen.


    Doch dann war sie schlussendlich bekleidet und sah an sich herunter. Nun fiel ihr etwas auf, das sie so vorher nicht bemerkt hatte. Der Stoff war durchscheinend! Nicht dünn oder durchsichtig, aber man konnte die Konturen ihres Körpers erkennen. Verwirrt blickte sie an sich herab, spannten den Stoff etwas, überprüfte und vergewisserte sich. Sie wurde nervös. Wieder einmal. Sollte sie jetzt etwa so rausgehen? War das modern? Den tiefen Ausschnitt, der den Ansatz ihrer Brüste freigab, den hätte sie ja noch verkraften können, aber ein durchscheinendes Kleid!? Sie atmete dreimal tief durch und beschloss dann, auch diese Hürde zu nehmen. Wenn das jetzt modern war, dann war das eben so. Mit einem schüchternen Lächeln ging sie also wieder in den Verkaufsraum.

  • Als Callista wieder nach draußen trat erstarrten die erwartungsvollen Gesichter der Männer. Der Sklave, der seine Herrin vermutlich nie in einer solchen Aufmachung gesehen hatte, der Händler, der begeistert davon war, wie sehr der jungen Dame sein Kleid stand und Marcus, der sprachlos war, wie schön Callista in diesem Kleid aussah. Als er sich wieder einigermaßen gefasst hatte, trat ein Lächeln in sein Gesicht.


    "Du siehst fantastisch aus. Mit diesem Kleid bist du der Blickfang jeder Abendgesellschaft. Damit könntest du selbst einer Kaiserin Konkurrenz machen. Einfach fantastisch."


    Langsam ließ er seinen Blick über das Kleid schweifen. Es saß nahezu perfekt und brachte sowohl Callistas weibliche Rundungen zur Geltung, als auch die zarte und noble Blässe ihrer Haut. Es hatte einerseits etwas elegantes, als auch ein wenig aufregendes und anrüchiges an sich. Die perfekte Mischung also, um die Blicke aller umherstehenden Leute auf sich zu ziehen. Marcus konnte auch nicht umher zu bemerkten, dass vor allem die Konturen ihren schlanken und wohlgeformten Beine durch den Stoff zu sehen waren. Es gab wesentlich durchsichtigere Kleider, die auch wesentlich mehr Einblick auf den Körper ihrer Trägerin erlaubten. Dieses hier gab nicht zu viel Preis, war aber dennoch voll im Trend der römischen High Society.


    "Du solltest es wirklich nehmen."


    Der Händler witterte bereits das große Geld und fragte rasch nach, ob er noch mehr Kleider dieses Stils bringen sollte. Marcus sah zu Callista und überließ diese Entscheidung ihr.

  • Sie war vielleicht jung, naiv und unerfahren, aber diesen verwirrten Gesichtsausdruck der drei Männer konnte sie nur allzu gut mit ihrer Erscheinung in Verbindung setzen. Sie wusste, dass man ihren Körper gut erkennen konnte, durch den dunkelroten Stoff ihres Kleider hindurch. Die Frage war nur, schickte sich das? Wenn nur ihre Tante da wäre oder sie ihr einfach einige Kleider kaufen könnte, nein, stattdessen verließ sich Callista auf das Urteil eines Fremden. Eines netten und höflichen Fremden, der zudem kandidierte und eine Karriere vor sich hatte - aber dennoch nur ein fremder Mann. Was hatte ihre Mutter ihr immer gesagt? Sie sollte nicht mit Fremden mitgehen, selbst wenn diese ihr Dinge anboten? Sie grinste leicht, als ihr klar wurde, dass es anders herum war, sie hatte ihm etwas angeboten und er war mitgekommen. Sein Blick auf ihrem Körper machte sie leicht nervös, dennoch lächelte sie.


    "Danke, dass ist sehr lieb von dir. Aber der Kaiserin möchte ich keinesfalls Konkurrenz machen. Es muss nur…" Sie suchte nach dem richtigen Wort. "…angemessen sein." Dann wandte sich der Händler an sie und sie nickte erfreut. Da die beiden ersten Kleider schon eine gute Auswahl darstellten, wollte sie auch gerne das dritte Kleid hier kaufen. Denn innerlich hatte sie sich schon längst entschieden, das gelbe und nun auch das rote Kleid zu kaufen. Das dritte war dann eine Geldfrage. Aber schauen kostete ja nichts, richtig? "Ja, bring mir noch eins. Hast du etwas Blaues oder Grünes?" Fragte sie und sah dem Händler hinterher, der mit einem freundlichen Nicken verschwand und durch seine Ware stöberte. Was den beiden, oder eigentlich den dreien, aber der Sklave zählte ja nicht wirklich, etwas Zeit für sich gab.


    "Und du meinst nicht, dass das Kleid etwas zu … also … zu durchsichtig ist?" Callista blickte Flavus an, rührte sich aber nicht und stand immer noch nahe des Umkleideraumes.

  • "Nein. Ich denke das Kleid steht dir ausgezeichnet so wie es ist. Und schließlich wolltest du etwas, das in Mode ist. Mit diesem Kleid bist du auf jeden Fall in Mode. Schöne römische Frauen zeigen den Männern gerne mit welchen Reizen sie aufwarten können. Und du kannst da in jedem Fall mehr als nur mithalten. Außerdem ist es nicht zu durchsichtig. Es gibt da weitaus aufreizendere Kleider. Du kannst ja weiterprobieren wenn du möchtest."


    Marcus lächelte Callista aufmunternd an. Sie war wirklich eine wunderschöne junge Frau und er merkte, dass leichte Erregung in ihm aufstieg, als er sie noch einmal von oben bis unten musterte. Vielleicht war es auch ein wenig der Gedanke daran, sie in der Art von Kleidern zu sehen, die er gerade erwähnt hatte.

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