Kurz hob sie den Kopf, während einer kurzen Pause. Sedulus schien wirklich sehr zufrieden mit ihren Fortschritten zu sein und nickte bedächtig. Trotz ihrer anfänglichen Schwierigkeiten, lernte sie nun schneller, als noch zu Anfang.
Schließlich, las sie weiter vor: „Spurius Larcius und Titus Herminius traten neben ihm auf die Brücke, wurden jedoch nach kurzem Gefecht mit den Feinden von Cocles fort geschickt. Da die Brücke fast zum Einsturz gebracht war, folgten sie seiner Aufforderung, während er alleine weiter der Übermacht trotzte. Diese zögerten wegen dem ungewohnten Anblick eine Weile, dann schleuderten sie ihre Speere. Diese blieben aber wie von Götterhand gelenkt alle in seinem Schild stecken, und gerade als die Gegner den Sturm anbringen wollten, brach die Brücke zusammen. Cocles aber vertraute sich mit einem kurzen Stoßgebet Tiberinus dem Flußgott an und sprang in voller Rüstung ins Wasser. Scheinbar hörte der Gott auf ihn, denn er kam unbeschadet am anderen Ufer an, nicht ein Geschoß des Feindes hatte ihn getroffen.“ Immer wieder stockte sie zwischen durch, wenn sie ein wenig überlegen musste, was genau sie nun abgeschrieben hatte. Zwar konnte sie ihre Schrift recht gut entziffern, aber sie machte immer noch viele Fehler und manchmal hatte sie es einfach zu eilig gehabt, ihre Aufgabe fertig zu bringen, sodass sie nicht sorgfältig genug geschrieben hatte und das ein oder andere Wort leicht verschwommene Formen annahm.
Nachdem sie geendet hatte, nahm sie ihren eigenen Becher und trank ein wenig vom Wasser. Lesen machte eindeutig die Kehle etwas trocken.