Das Officium des Senators Sedulus

  • Sedulus grinste breit als er den Gesichtsausdruck seiner Frau sah.


    Nun ja, zuvor dürfte dich in Rom kaum wer gekannt haben nehme ich an. Dass dürfte ja nun ein klein wenig anders sein. Zumindest gehe ich einmal davon aus.


    Versuchte er zu erklären.
    Als sich Serrana dann von ihrem Platz erhob und auf Sedulus zukam, blickte er sie fragend an. Was nun wohl jetzt wieder kam? Ein Quicky hier in seinem Officium vielleicht? 8)
    Dann erst schnallte er erst, was seine Frau von ihm wollte. So legte er eine Hand auf ihr Bäuchlein und versuchte, hoffte einige Bewegungen des Kindes, bzw, dessen was einmal sein Kind werden sollte, wahrzunehmen. Allerdings zuckte sich nicht sehr viel. Ein wenig enttäuscht meinte Sedi dann.


    Entweder es mag gerade nicht, oder es schläft. Auf alle Fälle habe ich nichts gespürt.


    Gut, dann werd ich dass mal in Angriff nehmen. Bin mal gespannt was ich bei Sabina erreiche.

  • "Nein, da hast du vermutlich recht." Serrana musste schmunzeln. "Ausser Calvena natürlich und ein paar anderen...Und du meinst wirklich, dass du so bekannt in Rom bist, dass mich jetzt seit der Hochzeit auch viele Leute kennen? Wie kommt das denn? Weil du so ein fleissiger und vorbildlicher Senator bist?" Es fiel ihr schon ziemlich schwer, den ahnungslosen Gesichtsausdruck beizubehalten, aber dann kam der Moment, in dem Sedulus seine Hand auf ihren Bauch legte, und plötzlich waren alle anderen Gedanken wie weggewischt. 'Das ist deine Familie' dachte sie nur einen Augenblick später und für kurze Zeit kamen sogar ihre unterbewusst stets präsenten Ängste nicht mehr durch. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie stundenlang so stehenbleiben können, aber leider war ging es viel zu schnell vorbei."Dann sollten wir es lieber schlafen lassen. Es muss ja noch eine Menge wachsen, und wenn es größer ist, dann spürst du auch sicher etwas von ihm." Serrana strich ihrem Mann über das Haar und gab ihm dann einen Kuss. "Ja, mach das. Mit dir wird sie sicher sprechen, schließlich liebt sie dich ja heiss und innig."

  • Na gut... Ich geh doch einmal davon aus. Zumindest im Senat dürfte ich kein Unbekannter mehr sein, seit dem Streit mit Decimus Livianus und Tiberius Durus.


    Grinste Sedulus spitzbübisch. Und auch sonst, so dachte er zumindest, dürfte er recht bekannt sein, zwar nicht wie besagter bunter Hund aber immer hin.


    Na ich nehm es doch an. Wieviele Doppelhochzeiten gab es denn bisher in Rom? Von daher will ich doch meinen, dass du nun recht bekannt bist.


    Sedulus nickte. Serrana würde sicherlich eine gute Mutter abgeben. Sie war ja jetzt schon fürsorglich ohne Ende.


    Wenn du meinst. Und ja, es muß noch viel wachsen und dann auch noch lernen.


    Bestätigte er.


    Na ich hoffe doch. Nicht dass sie wieder einer ihrer Tage hat, wo sie meint sie müsse mit mir schmollen.

  • Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Sedulus schenkte seinem Klienten ein Glas Wein ein.


    Hier bitte schön, dein Wein.
    Nun, ich habe gehört du hast gegen einen Verwandten meiner "Tante" Anklage erhoben. Wie kommt es? Dass ist doch bestimmt nicht auf deinem Mist gewachsen oder Octavius Macer? Warum hast du mich davon nicht in Kenntnis gesetzt?

    Fragte Sedulus neugierig. Dass die Info von Centho kam, ließ er hier erst einmal außen vor.


    Nachdem Macer den Wein dankend entgegen nahm, musste er sich kurz fassen, damit sein Patron nicht auf ein falsches Bild stoßen könnte. Als Mist würde ich das ganz nun wirklich nicht bezeichnen. Allerdings hast du Recht, die Bitte nach einer Untersuchung kam nicht von mir. Ich habe dich nicht infomiert, weil mir einerseits die Zeit gefehlt hat und zum anderen ich nicht von der "Verwandschaft" zu diesem Fall gewusst habe.
    Sedulus würde ihm dies nun hoffentlich nicht übel nehmen, die Gründe sind plausibel und das Vertrauen der beiden gab den Rest.


    Wirst du denn zur Verhandlung erscheinen?

  • Sedulus überlegte wie er denn nun Iulius Centho hier einbauen konnte.


    Sagt dir der Name Iulius Centho etwas? Er meinte es würde dir nicht anstehen diese Anklage zu führen. Du kannst dir denken warum?


    Und nein, ich glaube nicht dass ich dem Verfahren beiwohnen möchte. Livianus um den es hier wohl geht, ist, auch wenn wir im Senat einmal einige Differenzen hatten, ein guter Freund geworden. Außerdem gehört mehr oder weniger zur Familie wenn auch nur über meine Tante. Was wird ihm eigentlich genau zur Last gelegt? Ach ja, und vom wem hast du den Auftrag erhalten ihn anzuklagen?


    Wollte Sedulus noch wissen. Schließlich war dies nicht ganz uninteressant.

  • Endlich hatte Sedulus ein wenig Zeit für sich, um die angefallene Post zu bearbeiten. Er mochte es ja unbedingt, Briefe zu beantworten. So setzte er sich an den Ersten, er war von seinem Klienten Lupus.


    Ad
    Senator
    Quintus Germanicus Sedulus
    Casa Germanica
    Roma


    Salve werter Patron,
    ich hoffe es geht dir und deiner Gemahlin wohl und wünsche euch beiden den Segen der Götter und natürlich den Segen einer Kinderschar.
    Die Zeiten sind unsicher und allenthalben fehlen Persönlichkeiten welche das Imperium zu dem gemacht haben was es ist.
    Ich wende mich in einer Bitte an dich.
    Wie du weißt war ich eine Zeit lang als Centurio Statorum in Mogontiacum eingesetzt. Mit dem Eintreffen des neuen Legaten Decimus wurde ich zum Centurio befördert, was mich persönlich tangierte, weil ich, wie du weißt ein Equites durch und durch bin.
    Jedoch habe ich mich dem gefügt und meinen Posten angetreten.
    Das Amt des Centurio Statorum verlor ich aus administrativen Gründen meines ebenfalls neuen Tribunus.
    Nun hat sich jedoch herausgestellt, daß die Beförderung zum Centurio Verfahrensfehler beinhaltet und von der Kanzlei abgelehnt wurde.
    Du kannst dir sicher vorstellen wie peinlich das alles für mich war.
    Die Kameraden sahen mich nur noch verstohlen an,...mein Ruf und meine Reputation haben gelitten ohne mein Verschulden!
    Ich suchte den Ausweg in einer Versetzung zur Ala II Numidia.
    Dort werden händeringend Offiziere gesucht.
    Dies lehnte der Legatus Decimus mit einer latenten Drohung ab.
    Ich weiß nun nicht mehr weiter und erbitte deine Hilfe und deinen Rat.


    In Verzweiflung


    Marcus Terentius Lupus




    Provinz Germania
    Mogontiacum
    Legio II Germanica


    An Marcus Terentius Lupus



    Salve Lupus mein Guter,


    zuerst möchte ich dir für deine Wünsche danken und hoffe dass diese auch in Erfüllung gehen. Ein Stammhalter wäre schon schön wenn bei dieser Kinderschar dabeiwäre.


    Wegen eines Verfahrensfehler sagst du. Wie denn dass? Und warum lehnte man deine Beförderung ab? Allerdings kann ich mir dein Dilemma vorstellen. Und wie ich dich kenne, hast du nicht vor diese Geschichte auszusitzen, bis sie sich mehr oder minder verflüchtigt hat. Aber dass Decimus Livianus eine Drohung ausgesprochen hat, verwundert mich jetzt schon ein wenig. Ich kenne ihn ja, und ich weiß auch, dass er nicht lange herumfackelt, und ich weiß wovon ich rede. Er braucht eben fähige Männer in der II. welche mit den anderen Legionen das einzigste Bollwerk gegen die Barbaren ist. Und gute Männer sind zur Zeit eben recht rar.
    Allerdings fällt mir im Moment auch kein Mittel ein um deine Situation zu ändern. Auch wenn ich Decimus Livianus darum bitte, dich zur Ala zu versetzen, denke ich nicht dass er dieser entspricht. Wie schon gesagt, gute Männer sind zur Zeit recht rar.
    So bitte ich dich vorerst noch gute Miene zu bösem Spiel zu machen bis mir vielleicht doch noch etwas einfällt. Ansonsten würde ich Decimus Livianus doch bitten dir den Weg zur Ala nicht zu verweigern.


    Mit besten Grüßen aus Rom,
    dein Patron Germanicus Sedulus



    Rom, ANTE DIEM IX KAL AUG DCCCLX A.U.C. (24.7.2010/107 n.Chr.)



    Der erste Brief war also geschafft, nun war der an den Onkel dran. Dieser würde Sedulus ein wenig einfacher von der Hand gehen.



    Ad
    Senator
    Quintus Germanicus Sedulus
    Casa Germanica - Rom


    Salve Quintus, mein Neffe.


    Ich habe Mogontiacum wohlbehalten erreicht und kann weder über das Wetter, noch über das Leben hier klagen. Mein Weg führte mich wie du weißt über Gallia. Ich soll dir beste Grüße von deiner Tante Lucilla ausrichten. Das Haus in der Stadt ist endlich wohnlich und angemessen hergerichtet. Die Diener haben da ganze Arbeit geleistet. Hier und da hab ich mich bereits zu einigen Festlichkeiten einladen lassen, aber ich bin noch etwas zurückhaltend, was das anbelangt. Selbst die beiden wichtigsten Männer der Provinzverwaltung sowie Sicherung Hungaricus und Livianus habe ich noch nicht zu Gesicht bekommen, aber ich fürchte sehr lange kann ich diesen Kontakt nicht mehr aufschieben. Zu mächtig ist der Eindruck, der daraus entstehen kann.


    Ich hoffe es geht dir und der Familie gut. Sabina freut sich sicherlich schon rießig auf die Reise hierher. Nun ich war schonmal draußen auf dem Gut und ich muß schreiben, das es wirklich wunderbare Tiere sind, die dort grasen. Wann kommt ihr denn nach Mogontiacum? Es ist alles vorbereitet und so die Götter wollen, werden wir eine schöne Zeit in unserer Heimat haben.


    Außerdem kannst du mir schreiben, was in Rom so abgeht. Bald müßten wieder Wahlen sein. Dann verschwinden einige Nichtsnutze aus der Politik und vielleicht wird dann Rom wieder gerechter regiert. Die Acta schreibt nichts, dann darf ich davon ausgehen, das außer Schall und vorallem viel Rauch nichts von diesem Flavius gekommen ist. Zu erwarten war schon wenig, aber überhaupt nichts für Rom während seiner Amtszeit zu tun, hebelt vorallem jene Grundsätze aus, die ansich doch so wehement von diesen Patriziern verteidigt werden. Hach ich rege mich schon wieder viel zu sehr auf. Schau einfach, das ich nicht völlig zum provinzialen Landei verkomme und schicke mir einen politischen Überblick. Schreib mir auch von unseren Freunden. Wie geht es Quarto und Lucianus. Wie steht es um dessen hinreißender Base Petronilla. Wir sollten darüber nachdenken, ob es nicht von Vorteil wäre sie mit einen unserer heim gekehrten Verwandten zu verbinden. Doch dazu sollten wir sprechen, wenn du Mogontiacum erreicht hast.


    Mit dem Segen der Götter für euch möchte ich mich verabschieden.


    Bis bald dein Onkel






    Provinz Germania
    Mogontiacum
    Casa Germanica


    An den Senator
    Medicus Germanicus Avarus



    Salve Onkel Avarus,


    es freut mich zu lesen, dass du wohlbehalten in Mogontiacum angekommen bist. Ich nehme einmal an, dass es in Mogontiacum nicht so heiß und nicht so schwül wie es zuweilen hier in Rom ist. Allerdings werden wir dir nicht nach Mogontiacum folgen können und zwar aus mehreren Gründen nicht. Der erste Grund ist auch der Schönste. Serrana ist schwanger. Ich hoffe es gibt ein Junge. Aber bis es so weit ist, dauert es natürllich noch eine Weile. Dann hat Serrana die Aufgabe erhalten, neue Schüler im CD auszubilden. Und ich habe eine Therme zu renovieren und darf außerdem die Verbrecher jagen, die diese Sauerei zu verschulden haben. Wie du siehst ist hier volles Programm angesagt.


    Für die Grüße bedanke ich mich sehr und da ich davon ausgehe, dass du auf der Heimreise auch wieder bei ihr einkehrst, so richte ihr doch bitte auch grüße von mir und unbekannterweise von Serrana aus.


    Uns geht es gut ja, danke für die Nachfrage. Nun ja, Sabina wird sich wohl gedulden müssen bis sie Mogontiacum sieht. Ich möchte Serrana in ihrem Zustand nicht zumuten eine solche weite Reise anzutreten. Darum bitte ich dich, Sabrina ein schönes Pferd auszusuchen und einfach mitzubringen. Wenn sie das Tier zu Gesicht bekommt, wird sie es schon verkraften es sich nicht selbst ausgesucht zu haben.
    Auch habe ich noch eine andere Bitte. Ich habe einen Klienten bei der Legio II, Terentius Lupus. Solltest du dich mit Livianus treffen, so richte ihm doch bitte Grüße von mir aus, und er möge es sich noch einmal überlegen. Lupus ist ein guter Mann und hat er es eher mit Pferden. Ich hege die Vermutung, dass er als Fußsoldat nur versauern würde. Außerdem kratzt die Geschichte mit der versaubeutelten Beförderung an seinem Ego. Scheinbar sind die Kameranden da auch ein wenig uneinsichtig und man schaut ihn immer etwas schräg an.


    Bist du sicher, dass ich dir über die Politik schreiben soll? Naja, du und Livianus fehlt hier in Rom schon. Ich halte mich zunehmenst aus den meisten Sachen raus, es ist mir einfach zu warum um mich mit anderen Senatoren anzulegen. Auch tut sich wirklich nicht viel in der Politik. Es wurde ein neuer Chef für die Acta gesucht und es ist eine Frau geworden, ich glaube sogar eine Decima. Iulius Centho wurde ins Collegium Augurum aufgenommen und die Lex Provincialis wurde überarbeitet. Allerdings hast du gefehlt als es um die Steuerbefreiung aller Senatoren ging. Natürlich ging sie nicht durch. Und stell dir vor, bei einem solchen für uns Plebeijer doch recht wichtigem Thema, enthielt sich unser Kollege Spurius Purgitius Macer einfach mal eben anstatt der Pettition zuzustimmen. Was sagt man dazu? Aber darüber kann dir Decimus Livianus auch noch mehr berichten, er war ja live dabei.


    Lucianus geht es soweit ganz gut denke ich. Ich hatte ihn und deinen speziellen Freund Decimus Verus zum Essen eingeladen. Es ging darum Verus und einen Verwandten von uns Germanicus Umbricius, unter die Haube zu bringen. Nein, nicht was Frauen angeht, sondern Posten in der Verwaltung in Rom oder Ostia. Leider hört man von Quarto derzeit recht wenig. Ich habe gehört er sei erkrankt und befindt sich zur Genesung außerhalb von Rom. Ich hoffe nur, es ist nichts Schlimmes.
    Von Ptronella weiß ich nun überhaupt nichts. Allerdings wird dein Verkuppelungsversuch warten müssen bis du wieder zurück in Rom bist. Aber dann können wir gerne gnadenlos vorgehen.


    So richte mir Mogontiacum und alle die mich dort noch kennen schöne Grüße von mir aus und vertröste sie auf ein andermal. Dann komme ich aber mit Verstärkung.



    Dann wünsche ich dir noch eine schöne Zeit in Mogontiacum und übertreibe es nicht so. Und richte mir bitte Calvena und Valerian Grüße und Serrana und mit aus.



    Dein Neffe Sedulus


    Rom, ANTE DIEM IX KAL AUG DCCCLX A.U.C. (24.7.2010/107 n.Chr.)


  • "Eigentlich kaum vorstellbar, dass du so ein streitbarer Mensch sein kannst, wo du zu mir bislang doch immer so nett warst." erwiderte Serrana sein Lächeln. "Was muss man denn machen, damit du richtig ärgerlich wirst?" Sie ließ ihre eigene Hand noch einen Moment lang auf ihrem Bauch liegen, aber es tat sich tatsächlich nichts. Dann sah sie ihren Mann überrascht an. "Wachsen ist klar, aber was meinst du mit lernen? In meinem Bauch wird es noch nicht viel lernen können." Sie warf einen nachdenklichen Blick an sich herunter und sah dann wieder Sedulus an. "Sag mal, werde ich dir eigentlich auch noch gefallen, wenn mein Bauch richtig dick ist? Vielleicht sehe ich dann aus wie eine Tonne..." Serrana seufzte und griff dankbar das nächste Thema auf. "Du wirst das schon schaffen." sagte sie zuversichtlich. "Aber Sabina sollte auf jeden Fall von dir hören, dass sie einen Bruder oder eine Schwester bekommt, bevor sie es irgendwo anders erfährt."


  • Centho kenne ich persönlich, wir hatten schon mehrere Male miteinander zu tun. Ich kann mich nur wiederholen, dass ich die Anklage als ein Teil meines Amtes sehe und ich kann nur hoffen, dass Senator Livianus mir das nicht all zu persönlich nimmt.
    Er wusste selber, dass es immer schlecht war, gegen einen Senatoren zu arbeiten, zumindest so lange man selber keiner war, doch er hatte nicht wirklich eine Wahl.


    Der Auftrag kam vom Praefectus Urbi. Zum einen geht es um einen Freigelassenen, den er unerlaubterweise adoptieren lies und zum anderen geht es um eine Adoption seines "Sohnes", die er ebenfalls nicht Regelkonform selbst ausgeführt hat. Es ist also nichts gravierendes, vielmehr geht es um die Zurechtweisung durch das römische Recht.

  • Zitat

    Original von Iunia Serrana
    "Eigentlich kaum vorstellbar, dass du so ein streitbarer Mensch sein kannst, wo du zu mir bislang doch immer so nett warst." erwiderte Serrana sein Lächeln. "Was muss man denn machen, damit du richtig ärgerlich wirst?" Sie ließ ihre eigene Hand noch einen Moment lang auf ihrem Bauch liegen, aber es tat sich tatsächlich nichts. Dann sah sie ihren Mann überrascht an. "Wachsen ist klar, aber was meinst du mit lernen? In meinem Bauch wird es noch nicht viel lernen können." Sie warf einen nachdenklichen Blick an sich herunter und sah dann wieder Sedulus an. "Sag mal, werde ich dir eigentlich auch noch gefallen, wenn mein Bauch richtig dick ist? Vielleicht sehe ich dann aus wie eine Tonne..." Serrana seufzte und griff dankbar das nächste Thema auf. "Du wirst das schon schaffen." sagte sie zuversichtlich. "Aber Sabina sollte auf jeden Fall von dir hören, dass sie einen Bruder oder eine Schwester bekommt, bevor sie es irgendwo anders erfährt."


    Oh, täusche dich da ja nicht. Ich kann die Ruhe in Person sein, aber wenn ich einen Grund habe, dann kann ich auch außer Rand und Band sein. Ich bin immer so nett, wie der oder die Gegenüber.


    Grinste Sedulus nun. Er konnte sich jetzt auch nicht groß vorstellen, jemals mit Serrana einen solchen Knatsch zu haben, dass sie sich Tage nicht mehr ansehen und miteinander sprechen würden.


    Hmm, ich glaube dass willst du gar nicht so richtig wissen. Wenn es soweit ist, wirst du es dann schon miterleben denke ich.


    Dann folgte Sedulus dem Blick seiner Frau.


    Da ich ja weiß, dass er nicht für immer so sein wird, natürlich. Man sagt ja auch, dass schwangere Frauen mitunter recht reizvoll aussehen.


    Dann nickte er.


    Sicherlich. Dass ist wohl auch das erste was ich sagen werde. Ich hoffe doch, dass sie es dann ein wenig leichter aufnimmt und auch versteht, warum wir diese Reise nicht machen können.

  • Zitat

    Original von Faustus Octavius Macer


    Centho kenne ich persönlich, wir hatten schon mehrere Male miteinander zu tun. Ich kann mich nur wiederholen, dass ich die Anklage als ein Teil meines Amtes sehe und ich kann nur hoffen, dass Senator Livianus mir das nicht all zu persönlich nimmt.
    Er wusste selber, dass es immer schlecht war, gegen einen Senatoren zu arbeiten, zumindest so lange man selber keiner war, doch er hatte nicht wirklich eine Wahl.


    Der Auftrag kam vom Praefectus Urbi. Zum einen geht es um einen Freigelassenen, den er unerlaubterweise adoptieren lies und zum anderen geht es um eine Adoption seines "Sohnes", die er ebenfalls nicht Regelkonform selbst ausgeführt hat. Es ist also nichts gravierendes, vielmehr geht es um die Zurechtweisung durch das römische Recht.


    Ja, er hat mir auch erzählt, dass die du ihn in Ostia fast zusammengeschlagen hättest. Zumindest deine Handlanger. Drum kann er auch nicht nachvollziehen, dass du diese Anklage führst. Er scheint ganz um mein Wohl und meinem Ansehen besorgt zu sein. Man könnte fast meinen er wäre mein Klient und nicht der meines Schwagers.


    Dann überlegte Sedulus kurz und antwortete.


    Ich hätte es mir denken können. Gut, was diese Adoption des Freigelassenen angeht... So kann es sich ja eigentlich nur um ein Verfahrensfehler handeln. Er war doch Praetor Urbanus wenn ich mich recht entsinne und dürfte von daher ja eigentlich dies nur in Vertretung gemacht haben weil der Praetor Peregrinus gerade nicht zu fassen war.
    Allerdings frage ich mich gerade, warum gerade jetzt? Warum wurde er nicht schon von deinem Vorgänger dieser naja Vergehen angeklagt?


    Dass war ja eigentlich die intrressanteste aller Fragen.

  • "Oh, wenn ich das richtig verstanden habe, dann muss ich ja sehr nett sein. Das hätte ich gar nicht vermutet" Serrana zwinkerte ihrem Mann zu und legte ihm beide Arme um den Hals. "Und wenn es wirklich mal über mir zusammenbricht, dann bin ich immerhin schon vorgewarnt." Der nächste Satz überraschte sie dann allerdings sehr. "Reizvoll? Schwangere Frauen? Wirklich? Oh...dann bin ich ja wirklich mal gespannt, was du ein zwei oder drei Monaten sagst..." Serrana legte die Stirn in Falten. "Ich beneide dich, ehrlich gesagt, nicht um dieses Gespräch. Die Reise wird vielleicht nicht das Schlimmste sein, sondern das Pony, das sie sich selbst aussuchen sollte."

  • Schaut wohl ganz so danach aus.


    Lächelte Sedulus und drückte seiner Frau einen Kuss auf die Wange.


    Na, ich hoffe nicht das dieser Fall eintritt. Aber man weiß ja nie. Auch wir werden uns wohl hin und wieder in die Wolle bekommen. Ich denkeso etwas bleibt einfach nicht aus.


    Oh doch, dass kannst du mir ruhig glauben. Es gibt Männer, die stehen nur auf schwangere Frauen. Was glaubst du was bei denen Zuhause so abgeht. Wart es einfach ab. ;)


    Zwinkerte Sedulus Serrana zu und lächelte dabei.


    Danke. Aber da muß ich wohl durch. Schließlich bin ich ja der Vater. Wenn es ganz zu arg wird, kannst du mich dann ein wenig trösten. 8)

  • Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Ja, er hat mir auch erzählt, dass die du ihn in Ostia fast zusammengeschlagen hättest. Zumindest deine Handlanger. Drum kann er auch nicht nachvollziehen, dass du diese Anklage führst. Er scheint ganz um mein Wohl und meinem Ansehen besorgt zu sein. Man könnte fast meinen er wäre mein Klient und nicht der meines Schwagers.
    Dann überlegte Sedulus kurz und antwortete.
    Ich hätte es mir denken können. Gut, was diese Adoption des Freigelassenen angeht... So kann es sich ja eigentlich nur um ein Verfahrensfehler handeln. Er war doch Praetor Urbanus wenn ich mich recht entsinne und dürfte von daher ja eigentlich dies nur in Vertretung gemacht haben weil der Praetor Peregrinus gerade nicht zu fassen war.
    Allerdings frage ich mich gerade, warum gerade jetzt? Warum wurde er nicht schon von deinem Vorgänger dieser naja Vergehen angeklagt?

    Dass war ja eigentlich die intrressanteste aller Fragen.


    Ostia...ja...lange Geschichte. Doch wir haben uns schon ausgesprochen und eigentlich auch versöhnt. Du scheinst viel von diesem Iulier zu halten, Sedulus? Macer wunderte sich schon ein wenig darüber, doch vielleicht verbannt die beiden eine gemeinsame Geschichte.


    Ob er als Praetor Urbanus dies tatsächlich nur als Vetretung und somit ohne Rechtsverletzung gemacht hat, wird wohl das Gericht entscheiden müssen. Es wurde vom derzeitigen Praetor Annaeus Modestus aufgedeckt und soll nun von mir verfolgt werden... Langsam schien Sedulus ihm ein wenig fremd, war er doch viel freundlicher und netter zu ihm.


    Ich hoffe doch, dass unsere Beziehung dadurch nicht leidet. Gerade jetzt brauche ich einen Patron, der sich für mich einsetzt und dem ich vertrauen kann.

  • Sie war in Bezug auf das geschlechtliche Beisammensein von Mann und Frau zwar nicht mehr ganz so ahnungslos und naiv wie vor ihrer Hochzeit, trotzdem verfärbten sich Serranas Ohren bei der Bemerkung ihres Ehemannes rötlich und sie entschied, lieber nicht nachzufragen, ob sie ein Scherz hatte sein sollen.


    "Du schaffst das schon." sagte sie lächelnd und knuffte ihn aufmunternd gegen die Schulter. "Und natürlich tröste ich dich, falls es wirklich ganz schlimm wird. Aber es wird schon klappen, du wirst sehen." Eigentlich war Serrana selbst in diesem Punkt nicht annähernd so optimistisch, wie sie gerade vorgab, aber mit Schwarzmalerei war schließlich keinem von ihnen geholfen. Schlimm genug, dass sie diese bei einer ganz anderen Angelegenheit immer noch nicht los wurde.


    "Gibt es noch irgendetwas, dass wir besprechen sollten? Sonst lasse ich dich jetzt wieder in Ruhe arbeiten."


  • Erstaunt sah Sedulus Macer an. Also wie es Centho erzählt hatte, hatte es sich doch ein klein wenig anders angehört aber nun gut.


    Nun, er ist der Klient meines Schwagers Aelius Quarto und außerdem ein Freund Calvenas. Muß ich noch mehr sagen?


    Sedulus sah Macer mit festem Blick an.


    Ich hoffe nur, dass Gericht wird richtig entscheiden. Und trotzdem wundert es mich, dass es Modestus "entdeckt" hat und nicht schon sein Vorgänger. Ist schon ein klein wenig merkwürdig. Was hat denn der Andere das ganze Jahr über gemacht?


    Sedulus fiel der Name nicht ein, er muß wohl eine Lusche gewesen sein.
    Dann horchte Sedulus auf.


    Dass hoffe ich auch Octavius Macer. Aha, und ich nehme an, es gibt hierfür auch einen bestimmten Grund und es ist nicht diese Gerichtsverhandlung nehme ich an.

  • Zitat

    Original von Iunia Serrana
    Sie war in Bezug auf das geschlechtliche Beisammensein von Mann und Frau zwar nicht mehr ganz so ahnungslos und naiv wie vor ihrer Hochzeit, trotzdem verfärbten sich Serranas Ohren bei der Bemerkung ihres Ehemannes rötlich und sie entschied, lieber nicht nachzufragen, ob sie ein Scherz hatte sein sollen.


    "Du schaffst das schon." sagte sie lächelnd und knuffte ihn aufmunternd gegen die Schulter. "Und natürlich tröste ich dich, falls es wirklich ganz schlimm wird. Aber es wird schon klappen, du wirst sehen." Eigentlich war Serrana selbst in diesem Punkt nicht annähernd so optimistisch, wie sie gerade vorgab, aber mit Schwarzmalerei war schließlich keinem von ihnen geholfen. Schlimm genug, dass sie diese bei einer ganz anderen Angelegenheit immer noch nicht los wurde.


    "Gibt es noch irgendetwas, dass wir besprechen sollten? Sonst lasse ich dich jetzt wieder in Ruhe arbeiten."


    Sedulus verzog ein wenig sein Gesicht.


    Na dass hoffe ich doch. Es ist nicht auszudenken was dies wieder für einen Stress geben wird, wenn es voll in die Toga geht.


    Der Vater mochte gar nicht daran denken wenn er an das letzte Gespräch dachte, wo es um Serrana ging. Dies war ja auch so ein Schauspiel gewesen.


    Da bin ich ja beruhigt.


    Seufze er und überlegte noch kurz ob es noch was gab. Da fiel ihm noch was ein.


    Hmm, was gibt es denn zum Abendessen? 8)


  • Der Name des letzten Praetor weiß ich leider auch nicht.Scheint in der Tat kein besonders fleißiger gewesen zu sein.


    Damit war die Sache hoffentlich durch und Macer konnte zu seinem eigentlich Besuchsgrund kommen. Leider war nun das Vorgespräch nicht sonderlich fördernd gewesen, weshalb er sich zunächst etwas schwer tat. Da geb ich dir Recht. Wie dir ja bekannt ist, naht so langsam das Ende meiner Amtszeit als Quaestor, weshalb ich mir schon jetzt Gedanken machen möchte, was nun kommt. Ich schiele natürlich jetzt auf die Erhebung zum Senator, ein anderes Ziel zu nennen wäre eine Lüge. Doch kann ich dies nicht alleine schaffen, ich brauche dich dafür.

  • Da Serrana gerade von einem Gespräch mit der Köchin kam, war sie auf diese Frage gut vorbereitet. "Oh, das Abendessen. Nun, es wird gedünstetes Zicklein und parthisches Huhn geben. Helena hat von einer Freundin einen Tipp für ein neues Rezept bekommen und möchte das gern ausprobieren. Bleibt es denn bei einer Cena im Kreise der Familie, oder hast du noch jemanden dazu gebeten?" Eine nicht unwichtige Frage, denn dementsprechend würde man sich vielleicht auch noch Gedanken über ein paar zusätzliche Vor- und Nachspeiesen machen müssen.

  • Zitat

    Original von Faustus Octavius Macer


    Der Name des letzten Praetor weiß ich leider auch nicht.Scheint in der Tat kein besonders fleißiger gewesen zu sein.


    Damit war die Sache hoffentlich durch und Macer konnte zu seinem eigentlich Besuchsgrund kommen. Leider war nun das Vorgespräch nicht sonderlich fördernd gewesen, weshalb er sich zunächst etwas schwer tat. Da geb ich dir Recht. Wie dir ja bekannt ist, naht so langsam das Ende meiner Amtszeit als Quaestor, weshalb ich mir schon jetzt Gedanken machen möchte, was nun kommt. Ich schiele natürlich jetzt auf die Erhebung zum Senator, ein anderes Ziel zu nennen wäre eine Lüge. Doch kann ich dies nicht alleine schaffen, ich brauche dich dafür.


    So mußte es wohl gewesen sein.
    Ach, schau an. Macer wußte immer wo er seinen Patron fand wenn er was von ihm wollte. 8)


    Hätte mich auch gewundert wenn dem nicht so wäre Octavius Macer. Du möchtest also, dass ich bei Salinator ein gutes Wort für dich einlege. So unter uns, und was springt für mich dabei heraus? Ich meine, bis her habe ich dir ja immer geholfen wo es ging und so gut es ging.

  • Zitat

    Original von Iunia Serrana
    Da Serrana gerade von einem Gespräch mit der Köchin kam, war sie auf diese Frage gut vorbereitet. "Oh, das Abendessen. Nun, es wird gedünstetes Zicklein und parthisches Huhn geben. Helena hat von einer Freundin einen Tipp für ein neues Rezept bekommen und möchte das gern ausprobieren. Bleibt es denn bei einer Cena im Kreise der Familie, oder hast du noch jemanden dazu gebeten?" Eine nicht unwichtige Frage, denn dementsprechend würde man sich vielleicht auch noch Gedanken über ein paar zusätzliche Vor- und Nachspeiesen machen müssen.


    Naja, dass hörte sich jetzt nicht wirklich prickelnd an fand Sedulus. Aber gut, er würde es versuchen und sich dann eine Meinung bilden.


    Da bin ich mal gespannt drauf. Es hört sich auf alle Fälle recht naja aufregend an. Findest du nicht?


    Also ich habe für heute noch niemanden zum Essen eingeladen. Allerdings weil du es gerade erwähnst... Iulius Centho hat uns bei seinem letzten Besuch hier zu sich eingeladen. Ich hoffe er schickt noch einmal einen Sklaven wenn es denn nun genau sein wird...

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