Das Officium des Senators Sedulus

  • Sedulus sah zur Türe hin als die alte Sklavin seiner was auch immer ihren Kopf durch die Türe steckte.


    Richte ihr bitte aus, ich werde in wenigen Minuten zu ihr eilen. Allerdings habe ich hier noch schnell etwas fertig zu machen.

  • Wie könnte es anders sein. Aculeo hatte wieder zuviel Freizeit. Octavia Varena hatte sich rar gemacht. Der CP ist auch in den Tiefschlaf verfallen und das sonst war auch nichts los.


    Aculeo wanderte nun durch die Casa Germanica und blieb, rein zufällig natürlich, vor der Türe seines Patrons Germanicus Sedulus stehen.


    TOCK TOCK TOCK klopfte er nun an und wartete darauf eingelassen zu werden da eine, sicher rasch beantwortbare Frage, seine Seele quälte

  • Und da Sedulus gerade ein wenig Zeit übrig hatte und quasi gerade vor sich hin philodingsbumste kam ihm ein wenig Abwechslung gerade recht.


    So rief er zur Türe hinaus.


    Herrein wenn es kein Mordbrenner ist... :D


    Und war gespannt wer ihn da beglücken würde...

  • Verus klopfte an. Er wollte ein wenig mit Sedi reden, philosophieren und ein wenig dem langweiligen Alltag entfliehen. Er wohnte ja noch in der Casa Germanica, da er sich schämte, offen zu seiner Familie zurückzukehren. Livianus war weit weg und Mattiacus brauchte Ruhe. Die anderen `Neulinge´ in der Casa missfielen ihm. Er mochte diese Duccier nicht. Allgemein mochte er diese aufstrebende Gens nicht. Er hatte nichts gegen Germanen, solange sie in ihrem Gebiet blieben. Verus war ein Verfechter der Theorie, das jeder dort leben sollte, wo er hingehörte. Für ihn war Germanien nur ein Exil aber nie eine Heimat. Er hatte die Germanen von verschiedenen Seiten kennengelernt. Er mochte ihre Lebensweise nicht, ihre soziale Struktur und bei weitem waren ihre Götter ihm unangenehm. Verus war ein echter Römer, der nur die römische Zivilisation schätzte. Er fürchtete eben um diese, wenn diese Germanen in den Senat oder sonstige Ämter einzogen. Sie würden hineinwuchern und langsam die Res Publica umformen. Sie wären die faule Pest im innerern des Reiches. Auch wenn ein Decimus mit einer Duccia verheiratet war, blieb dieser Gedanke und verschwand nicht.


    Verus mochte keine Germanen, besonders nicht so opportunistische Wesen, wie diese Duccier. Bestätigt wurde er damals als er ins Haus kam, noch in Amt sowie Würden. Ein Duccius Vala war eingezogen, hauste, wie ein König, und behandelte Verus recht schlecht. Er knallte ihm die Tür vor der Nase zu, zeigte ein dekadentes Auftreten und zeigte sich im allgemeinen missfällig ihm gegenüber. Dieses Ereignis hatte sich bei ihm eingeprägt. Die zugeknallte Tür von Duccius Vala war bei ihm im Schädel verblieben als Symbol für germanisches Verhalten. Sie waren unhöflich, einfach frech. Dieses Verhalten übertrug Verus auf die gesamten Duccier und insofern wundert es nicht, wenn er nicht mehr in der Casa Decima lebte, da dort nun recht viele Duccier lebten. Er mag sie einfach nicht. Nichts desto trotz wünschte er ihnen nicht den Tod, da er als Philosoph jedem das Recht auf Leben zusprach. Es war eine persönliche Einstellung, nicht seine philosophische Ausrichtung. Manchmal trafen sich beide Seiten in ihm, was zu einem Konflikt führte. Einerseits die weltoffene Philosophie und dann wiederum der Römer, der die Republik vor den Germanen schützen wollte. Vorerst würde er hier bleiben. Sedulus war sein bester Freund, Gesprächspartner, wenn nicht sogar Saufkumpane. Die Casa Germanica war mehr ein Ort zum Wohlfühlen als die Casa Decima zur Zeit mit den ganzen fremden Ducciern.


    Verus klopfte noch einmal.

  • Paullus krachte nun ins Officium und grüsste.


    Salve Patron. Es tut mir leid dich zu stören und hoffe du kannst die Gedanken festhalten die dich beschäftigen..aber es ist äusserst wichtig da es darum nun geht wie ich meine freie Zeit sinnvoll nutze..


    Ich würde gern der Factio Veneta beitreten...geht das? Ja Nein Vielleicht?


    Mit leicht schrägliegenden Kopf blickte er Sedulus an und wartete.

  • Und auch für den nächsten Gast sollte Sedulus ein offenes Ohr haben. Er hatte überhaupt für jeden ein offenes Ohr stellte er soeben kurzerhand fest.
    Er war eben recht gutmütig auch wenn es manch Senator anders sah. Aber gut, so war es eben.


    So rief er auch diesen Gast in sein Officium.


    Immer herein spaziert solange der Schmutz der Straße draußen bleibt.


    Heute war er irgendwie gut drauf. Ob es wohl am Wetter lag? 8)

  • Verus öffnete die Tür. "Salve," grüßte er vorsichtig, trat ein und schloss die Tür hinter sich. "Hast du Zeit?" Der alte Verus wollte niemanden zur Last fallen, deswegen fragte er lieber. War das ein Lächeln auf Sedis Lippen? Er schien recht gut drauf zu sein, dann kam Verus zur richtigen Zeit.

  • Ah schau an, der Aculeo war`s. Mit diesem hatte Sedulus eh noch einige klärende Worte zu sprechen, wie schon beim letzten mal. Acu hatte wohl die Gabe, immer dann zu erscheinen.


    Salve Aculeo mein Guter. Komm setz dich doch.


    Sedulus erhob sich und stellte seinem Klienten auch gleich ein Glas Wein hin.


    Sicher kannst du der Veneta beitreten, warum auch nicht. Du kennst dich mit Pferden aus?


    Wollte Sedulus mehr beiläufig von ihm wissen.

  • Ach schau an, Verus. Salve mein Guter! Wie geht es dir denn?


    Begrüßte Sedulus seinen Freund und Hausgast.


    Du wohnst zwar im selben Haus wie ich, allerdings bekommt man dich kaum zu Gesicht. Setz dich doch!


    Auch hier stellte Sedulus schon einmal den Wein bereit... :D

  • Danke dir Sedulus...Paullus setzte sich und antworte dann auf die Frage über sein Wissen in Dingen Pferde.


    Nun, was genau möchtest du nun wissen? Ich kann dir natürlich nicht die verschiedensten Rassen nennen aber im Grunde weiß ich bescheid..so halbwegs..ein wenig...er wurde immer leiser. Wenn er gewusst hätte dass er Pferdeflüsterer sein müsste um der Factio beitreten zu können hätte er Sedulus in Ruhe gelassen.


    Aaaaber..ich habe etwas Geld gespart und bin bereit eine Zucht zu eröffnen. Natürlich wird es Anfangs nicht leicht und eine Zucht benötigt einige Jahre um erstklassige Exemplare hervorzubringen.

  • "Mir geht es gut. Ich habe zwar ab und an noch Herzschmerzen aber bei weitem nicht so stark, wie damals im Senat," erklärte Verus. Er setzte sich erleichtert, denn gerade meldete sich sein Herz wieder. Damals im Krieg hatte er viel Ruß und Rauch eingeatmet, dies machte sich nun bemerkbar. Der Krieg steckte ihm noch in den Knochen.


    "Ich lese viel. Ich arbeite derzeit an einer Bürokratie-Neuordnung. Sofern ich Curator Kalendarii werden, möchte ich die Verwaltung ein wenig verbessern. Damals wollte ich dies schon aber leider zog es mich in die Politik, wo nun wirklich nicht meine Prämisse ist. Ich komme mit diesen gierigen Senatoren einfach nicht klar, ausgenommen deine Person natürlich. Diese Blicke, diese Fragen und der ganze emotionale Druck. Wie hälst du das aus? Ich bin und bleibe ein ausführender Beamter und Soldat. Akten sind wenigstens ehrlich. Zurück zum Thema: Ich beschäftige mich mit dem Verwaltungswesen. Ich möchte einen guten Neustart hinlegen," antwortete er Sedi.

  • Sedulus grinste...


    Natürlich mußt du nicht über Pferde bescheid wissen. Aber es hätte ja sein können. Wir haben sicherlich auch genug Mitglieder, die keinen Dunst haben. Also von daher brauchst du dir eigentlich keine Gedanken machen...


    Dann war Sedulus doch ein wenig überrascht... Noch eine Zucht in der Gens?


    Du weißt, dass Germanicus Avarus eine Zucht in Mogontiacum hat? Nicht dass ihr euch gegenseitig Konkurenz macht und euch gegenseitig die Kunden abjagt. Wäre nicht sonderlich förderlich für das Geschäft.

  • Die liegt in Mogi und ich bin mir sicher das die dortigen Truppen werden Pferde benötigen. mutmaßte nun der junge Germanier.


    Es wäre logistisch gesehen einfacher eine Zucht hier in Italien zu führen. Schonend für die Börse wie auch für die Pferde selbst..

  • Dass freut mich zu hören mein Freund. Nimmst du irgendwelche Mittel gegen die Schmerzen?


    Fragte Sedulus etwas besorgt nach.


    Hört sich interessant an. Ich hoffe doch auch, dass du den Posten bekommen wirst. Was wirst du machen wenn nicht?
    Ja Politik ist nicht Jedermanns Sache. Da braucht man ein dickes Fell und Nerven wie die dicksten Taue. Wie ich dass aushalte? Ja, dass frage ich mich auch meist. Aber wie du siehst, es geht irgendwie. Man darf sich eben nicht zu viele Feinde machen. Ein paar Patrizier reichen da voll und ganz aus. Gut, ich habe auch Freunde darunter...


    Sedulus huschte ein Lächeln über seine Gesichtszüge.

  • Am besten sprichst du dich da mit Avarus ab. Er wird dir eh noch einige Tipps geben können. Aber vielleicht ist es gar nicht verkehrt wenn unsere Gens hier in Italia und in Germania eine Zucht hat. So decken wir den ganzen Markt ab.


    Sedulus war nicht nur Vater, Ehemann, Patron, Politiker nein er war auch ein klein wenig Geschäftsmann... :D

  • "Der Medicus hat mir ein wenig Opium gegeben. Ich habe es aber noch nicht genommen. Ein echter Soldat hält sowas aus," sagte Verus mit einem nachdenklichen Blick. Er wusste tief im Inneren, dass mit dieser Krankheit nicht zu Spaßen war. Dieses Thema sollte nun aber keine große Rolle spielen.


    "Das hoffe ich auch. Wenn nicht? Dann muss ich wohl irgendwo anders unterkommen. Das Militär will mich leider auch nicht mehr, höchstens als Offizier aber dazu müsste ich vom Stadtpräfekten ein Tribunat erhalten, was sich leider schon seit dem letzten Versuch ausgeschlossen hat. Es mag an Livianus liegen, der uns angefordert hat. Ich befürchte, dass Salinator ihn nicht mag und ihn so abstrafen möchte. Dieser Mann hat eindeutig zu viel Macht." Verus nickte traurig. Momentan war es Würfelspiel für ihn.


    "Jeder Mensch hat Feinde, selbst ich im Senat.Wie hieß der noch gleich...," überlegte Verus. "Modestus, Annaeus Modestus, ehemaliger Duumvir. Dieser Senator hasst mich. Ich habe ihm als Beamter etwas verwährt und leider machte er eine so steile Karriere, dass er mir dies nun dreifach heimzahlt. Eine interessante Wendung nicht wahr? Früher war ich ihm vorgesetzt als Regio-Beamter und nun hat es sich total gedreht. Leider ist er sehr nachtragend. Du siehst, auch ich kann mit ranghohen Feinden glänzen, obwohl ich eher unbedeutend bin." Er schmunzelte.

  • Opium also?


    Sedulus hielt von diesem Zeug nicht viel, allerdings wenn es nicht anders ginge...


    Du sagst dass einfach so, wo anderst... Wo kommt man denn heute noch mal eben so "wo anderst" unter? Ja, dass befürchte ich auch, also dass er deinen Verwandten nicht mag. Und ja, er hat vielleicht ein klein wenig zu viel Macht. Anderseits, wäre der Kaiser in Rom, so hätte dieser diese Macht. Von daher dürfte es sich also gleich bleiben.


    Sedulus konnte die Problematik seines Freundes halbwegs nachvollziehen. Es war für ihn und seine Gens zur Zeit nicht gerade einfach.


    Er ist zur Zeit der Vize der Germanitas, dass weißt du doch oder?


    Sedulus mußte hier ein wenig grinsen.


    Er kuscht gerne vor den Patriziern habe ich gemerkt. Ich möchte wissen, was er damit bezwecken möchte... Merkwürdiger Mensch... Ach Hass! Solange du nicht von einem Tiberius Durus gehaßt wirst, ist alles andere Erbsen.


    Wo Sedulus auch schon wieder beim Thema war... :D


    Aber du hast recht, eine interessante Wendung. Was hast du ihm denn verwehrt, dass er dich nicht abhaben kann? Wenn ich fragen darf.

  • "Ich habe es noch nicht genommen," schob Verus zum Opium nach.


    "Ich könnte als einfacher Schreiberling arbeiten, obwohl wer nimmt einen Ritter als Schreiberling? Dieser Stand hindert einen an einfachen Tätigkeiten. Ich muss irgendwie wieder in der Verwaltung Fuß fassen," war die Antwort von Verus. Sein Stand erlaubte es ihm einfach nicht mehr, einfache Tätigkeiten wahrzunehmen. Er war de facto zu Ritter-Ämtern verpflichtet.


    Doh! Dieser vermaledeite Senator ist der Vize der Germanitas? Mist! Verus hatte gerade eine schreckliche Tatsache erfahren. Nun musste er sich in diesem Verein bedeckt halten und ja nicht auffallen, vielleicht erkannte ihn Modestus ja nicht mehr. "Wirklich," äußerte der alte Verus geschockt. "...wo bin ich da nur hineingeraten," setzte er scherzend nach, mit einem kleinen Schmunzler.


    "Er ist recht opportunistisch, das habe ich damals schon festgestellt," nickte Verus Sedis Aussage ab. "Tiberius Durus? Zum Glück ist dieser Patrazier so auf seinen Stand bedacht, dass er meinen Namne nie in den Mund genommen hat und mich wahrscheinlich noch nicht mal kennt."


    "Was ich damals getan habe?" Verus überlegte kurz.


    "Du musst wissen, dass die Verwaltung damals anders war als ich in ihr diente. Es gab noch einen Comes und seine Beamten. Eben dieser Comes, ein Aurelier war verschwunden. Ich als sein Stellvertreter, eben als Magister Scriniorum, übernahm vorrübergehend die Amtsgeschäfte des Comes. Gut, ich war vielleicht ein wenig großspurig und strebte selbst nach dem Comes-Posten, das hat aber nun nichts mit Modestus zu tun. Ich hatte den Auftrag erhalten, neue Wahlen durchzuführen. Ich setzte allgemeine Wahlen zur Curia an. Der Termin zu diesen Wahlen missfiel dem heutigen Senator Modestus. Er stürmte damals geladen in mein Officium. Ich blickte ihn perplex an. Ich kann mich sehr gut daran erinnern. Er forderte damals als einfacher Duumvir eine Änderung des Termines und eine Änderung der Aushänge, weil sie ihm nicht passen, da der Termin ihm zu zeitnah war und so weiter. Ich lehnte direkt ab, da ich ein Vertreter der höheren Verwaltungsebene war. Der Termin war gesetzt und zwar nach allen Bestimmungen. Er stampfte wütend aus meinem Büro. Einige Monate später hatten wir einen neuen Comes und ich wurde in meiner Macht beschnitten. Leider verstand sich Modestus mit diesem Comes sehr gut und alsbald bekam ich immer schlechtere Tätigkeiten. Ich wurde als unfähig hingestellt, da ich ja nur einfache Tätigkeiten beherrsche, die mir aber von Oben befohlen wurden. Ich glaube, dass war die Rache für meine Machtgier. Schließlich führte ein internes Gerangel um Macht und Regio-Gelder dazu, dass die Verwaltung umstrukturiert und der Comes-Posten gestrichen wurde. Es war ein intriganter Haufen zu dem Zeitpunkt. Ein grausames Arbeitsklima. Ich bin froh, dass die Regio-Verwaltung umgestaltet wurde. Schließlich kehrte ich in diese als Curator zurück. Der ehemalige Comes, der glaube ich Suizid begang, und Modestus zum Glück nicht. Das ist die ganze Geschichte." Verus lächelte. Er hatte ein langes Leben hinter sich.

  • Mein Gedanke, Patron. Paullus schmunzelte ebenfalls. Auch wenn seine Methoden und Handlungen zeitweise recht unkonventionell erschienen so war doch ein Gedanke dahinter...wie zum Beispiel eben den Pferdemarkt in gewissen Maße zu kontrollieren. Das kam ihm aber erst während des Gesprächs hier.


    Nagut. Ich freue mich in der Famile Platz gefunden zu haben. Die Mitgliedschaft in der Factio ist in mancher Augen reine Mitläuferschaft aber dem ist nicht so..es könnte mir auch recht egal sein doch kam die Anfrage von mir.


    Herzlichen Dank für deine Zeit. Werd mich nun wieder verabschieden da du wichtigere Dinge im Kopf hast.
    Mit diesen Worten erhob sich nun der junge Germanier und wollte schon den Weg zur Türe antreten als Sedulus sich räusperte und ihn bat nochmals Platz zu nehmen

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!