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Dies ist die Gartenanlage im Innern der Casa Pompeia.
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Dies ist die Gartenanlage im Innern der Casa Pompeia.
Ich durchschritt den Garten und lenkte meine Blicke auf alles was mir einfiel und versuchte meine Gedanken zur Ruhe zu bringen, irgendetwas fehlte mir hier ... Ich wusste was es war, Ich hatte es schon immer gewusst und in eben diesem Moment hatte ich beschlossen es zu ändern!
Wir brauchten kleine Statuen die unseren bedeutenden Ahnen gedachten, so wie ich es in der Casa des Procurators gesehen hatte ... doch wer kam dafür in Frage? Antipater? wohl kaum ... oder etwa doch ... nein der lebte noch, auch wenn sich das eventuell bald ändern mochte, aber so alt war er nun auch wieder nicht ... wir brauchten eine Vergangenheit von der es sich zu erzählen lohnte ... eine neue Aufgabe ...
Nachdem ich einige Runden im Kreis gelaufen war fiel es mir plötzlich schwer mich noch eines weiteren Verwandten zu errinnern ... ich war soweit alle durch ... ausser derer die in entfernten Famielienzweigen verborgen blieben ... was nur gut so war! Aus dieser Verwandschaft war nur Mist erwachsen! Veräter, Trinker und einige Taugenichtse die selbst gegenüber meiner bisherigen Lebensweise einen traurigen Anblick boten ... Zeit für einen Neuanfang!
Ich war ganz zu frieden mit den bisherigen Ereignissen und so setzte ich mich in den Schatten des Casaeigenen Gartens und genoss einige Becher Wein und die ein oder andere Traube, während ich auf meinem Schoß einen kleinen Stapel Bücher hütete ... ich hatte sie vor einiger Zeit von Rufus bekommen da er meinte sie könnten mir nützlich werden, also stöberte ich ein wenig darin und las nur die Kapitel die mir interessant erschienen ...
Da Ich schon seit einiger Zeit die Aufgaben der Administratio mit gelassener Routine bewältigte schien es mir von Tag zu Tag als hätte ich immer mehr Zeit, mittlerweile hatte Ich schon alle Bücher, die Rufus mir gegeben hatte, komplett gelesen und hatte mir sogar schon selber welche aus der Bibliothek besorgt und gelesen. So langsam verging mir aber auch wieder die Lust am geschriebenen Wort und Ich begann mich mit anderen Tätigkeiten zu belustigen ...
Allerdings begann ich auch einen leichten Groll gegen meinen älteren Bruder zu hegen, da dieser scheinbar garnicht mehr die Casa betrat, geschweige denn sich mit mir abgab ...
Zu Ehren meiner Selbst hatte ich beschlossen mir selbst etwas zu gönnen, wem sonst sollte ich auch etwas gutes tun? Meinen Bruder hatte ich schon seit Wochen nicht mehr gesehen und Antipater ... nunja selbst wenn ich gewusst hätte wo der alte Lustmolch sich rumtrieb ihm hätte ich sicher keinen Falerner spendiert!
Also genoss ich den Tratsch den die Sklaven auf den Märkten aufgeschnappt hatten und versuchte dabei möglichst gelangweilt auszusehen ... wie es der modischen Vorstellung eben entsprach ...
Ich hatte mich mit einer Tabula und einigen Schriftrollen in den Garten der Casa gesetzt und genoss gerade eine kleine Auswahl an selbstangebautem Obst, als mir einer der Botenjungen berichtete das Axilla soeben eingetroffen war und nun auf dem Weg hierher. Ich lies den Jungen die Schriftstücke in mein Officium bringen, immerhin musste ich sie Morgen mit in die Kanzlei nehmen und machte es mir dann in einem der Korbsessel gemütlich, sicher war Axilla schon gespannt welche Zimmer ihr alle zur Verfügung standen und mein Plan sah vor diese Spannung noch ein wenig zu steigern ... also wartete ich seelenruhig auf die Ankunft meiner Verlobten ...
Axilla hatte Levi in die Obhut der pompeianischen Sklaven übergeben. Solange sie mit Imperiosus redete, brauchte sie ihn nicht, da konnte er sich auch ruhig schon etwas bekannt machen mit den Sklaven hier, und wenn ihr die Zimmer gezeigt wurden, würde irgendwer ihm sicher bescheid geben. Und so folgte sie ohne Begleitung dem Ianitor, der ein halbes Loblied auf Imperiosus zu singen schien. Axilla lächelte nur bei den Worten, wann immer die Ianitor zu ihr hinüber sah, und war ganz froh, dass seine Sklaven ihn offensichtlich so gern hatten. Das hieß ja, dass er sie gut behandelte. Und das wiederum hieß, dass sie sicher auch keine Probleme bekam, wenn sie nicht so streng war.
Sie betraten den Garten, und Axilla sah Imperiosus in einem Korbsessel sitzen. Kurz ließ sie den Blick durch den Garten schweifen. Er war anders als der in der Casa Iunia. Auch sehr schön, aber... anders.
“Salve, Imperiosus. Ich hoffe, ich störe nicht?“ begrüßte sie ihren Verlobten beim nähertreten.
Als Axilla den Garten betrat setzte ich ein überraschtes Gesicht auf als habe man mir garnicht gesagt das sie schon angekommen war und erhob mich breit lächelnd aus dem Sessel ...
"Axilla! Schön das du hier bist, ich bin schon ganz ungeduldig was dein Zimmer betrifft! Du musst wissen das ich hier wesentlich mehr Platz habe als ich bräuchte, ausser mir wohnt hier bisher nur mein Cousin Agrippa und das auch erst seit Gestern! Du hast also eine breite Auswahl was dein Zimmer betrifft!"
Offenbar hatte Axilla ihn überrascht, denn einen Augenblick lang schaute Imperiosus fast verwirrt drein. Da fühlte sie sich gleich ein wenig schuldig, aber er hatte ja gesagt, sie solle kommen, wann immer sie wollte!
“Oh, den musst du mir dann noch vorstellen, den kenn ich noch gar nicht. Und wenn ich dann hier auch wohne, sollte ich die restlichen Hausbewohner ja kennen.“
In der Casa Pompeia sah es wohl bewohnertechnisch genauso aus wie in der Casa Iunia: Viele leere Räume. Außer ihr wohnte ja auch nur ab und an Seneca in dem Haus, und hier waren es wohl zwei Männer. Keine andere Frau. Axilla wusste nicht, ob sie darüber betrübt oder nicht viel eher erleichtert sein sollte, weil so natürlich auch niemand ihr allzu genau auf die Finger schaute und sie viel mehr Raum für sich hatte.
“Und bei den Räumen muss ich mir dann ja viel ansehen. Wo ist denn dein Cubiculum? Und das von Agrippa. Das musst du mir ja dann auch sagen.“ Nicht, dass sie die Räume irgendwann verwechselte und nackt bei Impis Cousin im Zimmer stand.
Ich sollte ihr Agrippa vorstellen? Ich kannte ihn ja selbst kaum, zumal mich meine Familie auch stets nur soweit interessierte wie sie mir nutzte und bisher war Agrippa reichlich uninteressant gewesen ...
"Natürlich, gerne ... allerdings ist er zur Zeit schwer beschäftigt, er will sich in den Dienst der Götter stellen musst du wissen, sicher erwartet ihn also ein ganzer Berg an Arbeit!"
Das sie gleich mit der Besichtigung beginnen wollte hatte ich mir ja sowieso gedacht, vielleicht war es auch ganz gut so, immerhin lies sich vieles einfacher besprechen wenn man sich mit etwas banalem beschäftigte ...
"Also gut dann lass uns am besten gleich mit Agrippas Raum beginnen, sicher ist er im Moment unterwegs aber wir können ja mal gucken ob er da ist!"
Ich erhob mich und bedeutete ihr mir zu folgen, wobei ich immernoch breit lächlte, ich wusste nicht wieso aber in ihrer Gegenwart war das wesentlich leichter als üblich und irgendwie gelang es mir auch nicht so recht es abzustellen ... eigenartig ...
Eillig hatten die Sklaven den Garten hergerichtet und brachten nun bereits Kannen mit Wein und kleine Tabletts mit Früchten heraus, ich selbst hatte gerade erst von meinem erfreulichen Besuch erfahren und war daher noch auf dem Weg, als der Ianitor meinen Gast in den Hortus führte ...
"Mein Herr wird sicher in Kürze hier sein Senator. Fühl dich solange ganz wie daheim, wenn du einen Wunsch hast so sprich ihn nur aus und wir werden unser bestes geben ihn zu erfüllen!"
Nachdem er Freundlich an der Porta eingelassen und von dem Sklaven in den Garten geführt worden war. Machte er es sich kurz bequem nachdem der Sklave ihm gesagt hatte da er seinen Herren gleich hohlen wollte. Natürlich würde er sich erheben um seinen Gastherren zu begrüßen so wie er es immer Tat. „Einen Becher Wasser mit der Hälfte Wein wäre schön." Sagte er als er sich setzte.
Der Sklave nickte eifrig und verschwand sofort wieder um besagten Wein zu holen, als er schließlich zurückkam betrat er den Garten direkt hinter mir ...
"Ah .. Centho, welche Freude endlich mal wieder ein freundlich gesinntes Gesicht zu sehen das keinem Sklaven gehöhrt! Was führt dich in mein Haus? Ich hoffe du hast Hunger mitgebracht!"
Hinter mir brachte der Sklave zwei Becher verdünnten Weines und ein weiterer brachte gedämpftes Gemüse und Huhn, welches natürlich sofort von mir verkostet wurde ...
"Hmm ausgezeichnet! Nimm nur Centho bedien dich, sei mein Gast!"
Imperiosus empfing ihn wie immer freundlich. Aber das war angesichts ihrer recht doch nahen Verschwägerung zu erwarten gewesen noch dazu hatten sie sich immer gut verstanden. „Salve Imeriosus das selbe kann ich auch sagen wir haben einander langen nicht besucht. Ich war wieder sehr krank aber es geht schon wieder.“ Sagte er und humpelte auf seinen Stock in Imeriosus Richtung um ihn dann den Arm zu reichen.
„Wie ich sehe geht es dir gut. Du bist wieder in der Kanzlei wie ich höre ich gratuliere.“ Sagte er weiter denn er hatte so weit er wusste noch nicht dazu gratuliert.
Ich ergriff den Arm meines Verwandten und deutete auf die Sitzmöglichkeiten ...
"Danke für die Glückwünsche, es wurde ja auch langsam Zeit das mal wieder jemand die Zügel in die Hand nimmt, seit meiner Zeit als Primicerius ist die Kanzlei sogar noch ein Stück unordentlicher geworden ... aber das wird sich legen! Aber was red ich von meiner Arbeit!? Was hat dich hergeführt, nur wegen der Glückwünsche hättest du den Weg nicht auf dich nehmen müssen!"
Auch wenn Centho einer meiner liebsten Verwandten war, reichte diese Tatsache doch längst nicht als Besuchsgrund aus ... aber so wie ich diesen Iulier kannte steckte mindestens noch eine andere Sache dahinter ...
Lucius setzt sich nach dem er von Imeriosus begrüßt worden war. Ja sitzen das war gut sein Bein schmerzte Nacht Tagen wo es gut gegangen war wieder ein wenig. „Nun ich hoffe mein Verwandter Iulius Lucanus hilft Dir wo er kann. Oder ist er bei einem Anderen Procurator?“ Eröffnete er das Gespräch und einen Verwandten bei einem Vorgesetzten zur Sprache zu bringen war immer gut.
„Nun es ist so dass ich nun Schon das zweite Mal so Krank war und ich finde das Ich ein Testament errichten sollte. Und da man fünf Zeugen braut würde ich dich gern berufen um Zeugnis davon abzulegen.“ Erklärte er seinem Verwandten. Imeriosus sollte auf jeden Fall dabei sein. Und so lernte er sicher auch noch ein paar Leute kennen da er nur Ritter und Senatoren berufen hatte. Auch wenn das ganze natürlich eine Ernst Angelegenheit war. Aber er würde danach noch etwas zu Essen für die auftischen lassen die noch blieben.
Ich stuzte kurz, ein Verwandter von Centho in der Kanzlei? Warum wusste ich nichts davon?
"Nun ich hab ihn zumindest noch nicht getroffen ... wenn du ihn siehst sag ihm ab jetzt arbeitet er für mich und soll sich bei mir melden. Für wen auch immer er vorher gearbeitet hat bekommt dann eben einen von meinen Namenlosen Mitarbeiern!"
Über die letzten Worte musste ich schmunzeln, doch eigentlich war es nicht wirklich lustig, die "Namenlosen" waren der Einheitsbrei der Notarii in der Kanzlei ... für uns Procuratoren sahen sie in der Regel gleich aus und hießen entweder "Notarius!" oder "hey du da". Aus dem "Brei" hervorzustechen ging in der Regel nur mit Hilfe eines Patrons oder eben der Familie ...
"Dein Testament? Natürlich werde ich gern als Zeuge fungieren, aber dennoch hoffe ich natürlich das es nicht nötig sein wird!"
Centho war bisher immer eine durchweg positive Bekanntschaft gewesen und das war schwer .. innerhalb der Familie ...
Na das war doch schon mal was. Er hatte den Verwandten zwar schon länger nicht gesehen aber das lag auch daran das er Krank war und allgemein nicht viel Leute gesehen hatte. „Gut ich werde es ihm ausrichten lassen. Ich glaube er hat sich eine Wohnung in der Nähe des Palastes gemietet.“ Genau wusste er es aber um ehrlich zu sein nicht aber das musste man ja nicht sagen.
„Ja das hoffe ich auch.“ Sagte er grinsend. „Aber man sollte auf Nummer sicher gehen. Wenn man will das die alles in seine Bahnen kommt.“ Es war eine Frage die ihn lange beschäftigt hatte aber das er erneut so krank war hatte ihn zu diesem Entschluss kommen lassen. „Ich danke dir in vier Tagen werde ich denk ich alles zusammen haben und auch die anderen Zeugen angesprochen habe.“ Er glaubte das er in vier Tagen so weit alles vorbereitet hatte. Den Text hatte er schon aufgesetzt und mehrfach geprüft und auch von einem Anderen Anwalt querlesen lassen. So das er der Überzeugung war das es durch nichts umgestoßen werden würde. „Aber sag wie geht es dir. Ich meine natürlich hast Du einen sehr guten Posten aber wie geht es dir sonst.“
Was nun geschah beschreibe ich selbst heute noch als eine gewisse Offenbarung, ich grübelte kurz über die Ausführungen meines Anverwandten und da es das erste war was mir in der positiven Sparte einfiel sagte ich folgendes :
"Nun ob du es glaubst oder nicht, aber ich habe tatsächlich vor zu heiraten Centho. Ich würde also sagen es geht mir großartig! Natürlich bist du schon jetzt herzlich eingeladen .. obwohl ich noch nicht wirklich weiß wann die Feier stattfinden wird!"
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