Name: Nordwind
Eigner: Aurelia Prisca
Typ: Zweimast-Corbita
[Schiff] Nordwind
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Bereits Tage vor der aurelisch-flavischen Hochzeit war hektisches Treiben im ostiensischen Hafen zu beobachten. Die noch jungfräuliche Nordwind wurde gewienert und geschrubbt, Aus unordentlichen Seemannsknoten in der Takelage wurden ordentliche Knüpfungen und der Bauch des Schiffes wurde gefüllt. Da kamen dunkelrot bespannte Liegen an, Fässer mit eingelegtem Fisch, Lampenöl und Oliven wurden geliefert und verladen, Amphoren mit Falerner und Mulsum, mit rotem Iberer und herbem Met wurden eingelagert und verzurrt. Kleine Säcke mit Gewürzen brachte man in die Kombüse, Kisten voller Datteln und Äpfel stapelten sich unter Deck.
Melancomas strich über das Holz der Reling und hatte alles gut im Blick. Er beobachtete gerade zwei Sklaven, die einen Stab über die breite Planke aufs Schiff trugen. Von der Stange baumelten drei saftige Schinken. Vielleicht sollte er später testen, ob die Ware auch wirklich frisch war, nicht dass man den Hochzeitsgästen vergammelte Ware anbot, überlegte er sich. Melancomas grinste. ja, das würde er machen. Dem Schinken folgten einige Gemüsekisten. "Käpt'n, Alle Liegen an Bord, Käpt'n", meldete ihm der lästige kleine Schiffsjunge mit den unterschiedlich gefärbten Augen. Melancomas würde sich daran niemals gewöhnen können. Der Junge war ihm unheimlich. Sicher brachte er Unglück. Er knurrte eine Antwort und scheuchte den Bengel dann fort. Es gab noch viel zu tun. Melancomas machte es sich bequem und sah dabei zu, wie die anderen schufteten.
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Ich war bereits am vorherigen Abend angekommen. Heute am frühen Morgen begutachtete ich das Schiff und die Mannschaft, sowie den kleinen Bereich, der direkt am Anleger für das Opfer hergerichtet worden war. Ich blickte an der Galionsfigur vorbei, einem nach vorn springenden Löwen. Einige Möwen kreischten und stritten sich um irgendwelche im Hafen treibenden Happen, der Himmel war mit Wolken durchsetzt, die allerdings allesamt weiß und wattig waren. Es war ein guter Tag für die Hochzeit, und ich war zufrieden mit den bereits getroffenen Vorbereitungen. Lucullus hatte gute Arbeit geleistet, befand ich.
Nach meinem frühmorgendlichen Inspektionsrundgang begab ich mich zurück in das Gasthas, wo ich mir ein Bad gönnte und mich einölen, abschaben und ankleiden ließ. Weinrot mit goldenem Rand war die tunica unter der so vertrauten toga, die Farben meiner Familie und der meiner Braut. Schlicht weiß war der Stoff der toga, durchwirkt mit tylusischer Seide und die Säume bestickt Goldfäden mit verschnörkelten Mustern. Hunger hatte ich keinen, doch bevor es los ging, aß ich dennoch eine Kleinigkeit. Erst dann machte ich mich auf den Weg zum Hafen, den ich erst als Ehemann wieder verlassen würde.
Beinahe eine Stunde vor der Zeit, die auf der Einladung vermerkt war, stand ich auf dem Deck des Schiffes und blickte hinaus aufs Meer. Irgendwo jenseits der großen Wasserfläche musste Hispania liegen. Ich war aufgewühlt und zugleich ruhig. Dass ich heiratete, war unumgänglich, es gehörte sich so. Dass ich es auf einem Schiff tat und damit die Traditionen umbog, tat ich meiner zukünftigen Frau zuliebe, denn ich wusste, dass sie diese Hochzeit als etwas Besonderes in Erinnerung behalten wollte - auch wenn mich verwunderte, dass es ausgerechnet ein Schiff hatte sein sollen, nachdem sie doch auf einem solchen entführt worden war.
Sklaven wuselten bereits emsig umher, bereiteten Tabletts mit Getränken vor. In der Kombüse wurde letzte Hand an das Festmahl angelegt, das im Anschluss an das Opfer und die Riten auf dem Schiff eingenommen werden würde. Vorbereitet hatte man einen Großteil der Speisen jedoch auf dem Festland. Auf Deck standen bereits ausreichend Liegen. Celerina hatte sich um den Blumenschmuck und die Stoffe gekümmert. Diese Hochzeit war ganz in den Farben unserer beiden gentes gehalten: rot und gold. Sobald die ersten Gäste ankamen, würde ich das Schiff ersteinmal wieder verlassen und sie auf dem breiten Holzsteg empfangen. Wie ich es einschätzte, würde Celerina ihren Auftritt auskosten wollen und erst dazustoßen, wenn bereits einige Gäste anwesend waren.
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Weiße Möwen kreisten über dem Hafen von Ostia, sie stießen ihre gellen Schreie aus, segelten voller Elan unter der liebkosenden Sonne und stießen immer mal wieder hinunter, um sich einen Fisch vom nahen Markt zu erbeuten, oder sich auf die unzähligen Masten und Spitzen der Schiffe, die vor Anker lagen, nieder zu laßen. Der Geruch von Meer – nebst dem üblichen Gestank eines Hafens – lag in der Luft und Marcus sog diesen bereits ein, bevor er auch nur das Meer erahnen konnte; die Hochzeit war wirklich eine Abwechslung, auf einem Schiff sie zu feiern empfand er als eine hervorragende Idee und es erinnerte ihn ein wenig an seine Kindheit und Jugend in Baiae, wo man nichts mehr liebte als die teuren, dekadenten Feiern an Bord der Luxusschiffe der Reichen des Ortes, die es dort so zahlrreich gab wie hier die Handelsschiffe, Marcus liebte zudem das Meer und Schiffe umso mehr! Selbst wenn es hieß, einen Weg weg von Rom und bis nach Ostia auf sich zu nehmen. Immer wieder spähte Marcus aus der großen, flavischen Sänfte hinaus und lächelte breit als er endlich das blaue Glitzern des Meeres sehen konnte; er sah zu seiner Ehfrau und lächelte immer noch versonnen, fast wie ein kleiner Junge, der auf dem Weg war zu einem aufregendem Ausflug, auf den er sich schon seit Tagen freute.
„Ein schöner Tag für eine Hochzeit und welch grandiose Idee, es auf einem Schiff zu feiern, findest Du nicht auch?“
Er wußte gar nicht, ob Epicharis seekrank wurde und ob sie das Schaukeln auf den Wogen des Ozeans vertrug. Doch schon war die Sänfte angekommen, Marcus entstieg ihr und reichte Epicharis die Hand, damit sie leichter in ihrem – wie bei Frauen immer üblich – komplizierten Kleid unbeschadet aussteigen konnte; einer der Sklaven wies ihm den Weg, weswegen es nicht schwer war, das Schifff zu finden, neugierig spähte Marcus zu den eingerollten Segeln hoch und dann zu der Ausstattung, fand es sehr geschmackvoll hergerichtet – wobei Marcus auf solche Details wenig Wert legte – und erblickte auch gleich den Bräutigam und seinen baldigen Neffen.
„Salve, Aurelius! Ein wunderschönes Schiff hast Du und der Tag verspricht auch Gutes! Na, bist Du schon aufgeregt?“ -
Der "Rote Blitz", die elegant geschnittene 2-Personen-Sänfte mit dem Emblem der Gens Flavia, erreichte den Hafen von Ostia, wo eine Hochzeit an Bord eines Schiffes stattfinden sollte.
Angeführt wurde die kleine flavische Reisegesellschaft durch 4 Leibwächter in weiten Umhängen, die aus ihrer Bewaffnung keinen Hehl machten. Es folgte Mopsus, der hünenhafte Gladiator von Flavia Agrippina, welcher die beiden Molosserkampfhunde des Flavius Serenus ausnahmsweise einmal an der Leine führte. Dann kam die eigentliche Sänfte, welche durch 4 Creter getragen wurde und deren Insassen sich unter einem dünnen roten Vorhang vor den Blicken der Passanten verbargen. Es folgten 4 stämmige Auswechselträger aus Libya, ein Sklave der 2 kleinere Reitpferde am Zügel führte, 1 Sklave der einen voluminösen Korkring mit Haltegriffen trug und dann wieder 2 Leibwächter.
Die Sänfte stoppte, die Leibwächter sahen sich aufmerksam um. Dann wechselte Mopsus einige Worte mit den Personen in der Sänfte und der rote Vorhang wurde zur Seite geschoben. Der Sänfte entstieg Dido, die Leibsklavin der Flavius Serenus. Ihre Wuschelhaare waren zu einer ordentlichen Frisur gebändigt worden. Dem Anlass entsprechend trug sie eine dreiteilige Kombination aus Tunika, Stola und Palla, welche in harmonisierenden Rottönen aufeinander abgestimmt worden waren. Goldfäden in den exklusiven Stoffen vereinigten sich zu dezenten Mustern. Lediglich die Sandalen ohne Halbmond und der ausgesprochen dezente Schmuck verrieten den Beobachtern mit Adleraugen, daß hier keine Patrizierin Ausstieg. Dido besprach sich kurz mit Mopsus und kraulte dabei die großen Hunde vertraut am Hals. Dann nahm sie Mopsus die Leinen ab und wandte sich wieder der Sänfte zu. Dieser entstieg nun die zweite Person, ihr Dominus Flavius Serenus, welcher das Hochzeitsschiff, den Stein des Anstosses, kritisch in Augenschein nahm. -
Im Zuge des Trosses aus flavischen Sänften der Familia Flavia Aristides erreichte auch Sciurus, Leibsklave des Flavius Gracchus, den Hafen Ostias - auch ihm sah man als Botschafter seines Herrn und dessen Familie den Sklavenstatus nicht an. Dennoch wartete er - wie es einem Sklaven gebührte - bis die flavischen Herrschaften das Brautpaar begrüßt hatten, ehedem er demütig vor den künftigen Ehemann trat.
"Salve, Aurelius Corvinus! Mein Herr, Flavius Gracchus, lässt dir und seiner Nichte Grüße ausrichten und diesen Brief überstellen."
Der Sklave reichte Corvinus ein Pergament.
M'. Flavius Gracchus et Claudia Antonia M. Aurelio Corvino et Flaviae Celerinae s.p.d.Zu eurer Eheschließung wünschen wir euch nur das Allerbeste, wiewohl wir unsere herzlichsten Gratulationen senden! Deplorablerweise ist es uns nicht möglich, der Zeremonie der Verbindung persönlich beizuwohnen.
Euch den Segen und das Wohlwollen der Götter!
M.F.G. & C.A.
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Decimus Fabullus Scaeto
____________________Mit zwei Sklaven die eine große und auch schweren Holztruhe trugen kam Scaeto zum Steg an dem die Nordwind lag. Hielt die Sklaven mit einer Handbewegung an und rückte noch einmal seine Toga zurecht, die er gerade erst gegen einen bequemen Reisemantel ausgetauscht hatte, da sie direkt aus Rom kamen. Als er zufrieden damit war sah er zu den Sklaven nach hinten und nickte ihnen zu. Sie nahmen hoben die Truhe wieder auf und gingen hinter Scaeto die letzten Meter zur Nordwind, wo der Gastgeber schon die Gäste in Empfang nahm. Scaeto wartete geduldig bis er an der Reihe war und wandte sich dann an den Gastgeber persönlich.
>Salve Senator Marcus Aurelius Corvinus. Ich komme im Auftrag meines Patrons, Senator Kaeso Annaeus Modestus. Er lässt dir mit Bedauern mitteilen, dass ihn leider nicht möglich ist an der Zeremonie teilzunehmen, doch er möchte euch zu eurer Verbindung gratulieren und wünscht dir und deiner zukünftigen Gattin Flavia Celerina den Segen der Götter. Auch entsendet er auch diese Truhe als Geschenk zu eurer Hochzeit.<
sagte Scaeto und winkte die beiden Sklaven mit der Truhe herbei, die sie nun neben Scaeto auf den Boden stellten und auf weitere Anweisungen warteten.
>Wenn du es erlaubst, werden diese beiden Sklaven die Truhe an Bord bringen, damit ihr sie zu einem späteren Zeitpunkt zusammen mit den Präsenten der anderen Gäste geöffnet werden kann.<
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Er wollte nicht wirklich hier sein, denn er mochte die Vorstellung nicht mit vielen Menschen auf einem Schiff eingepfercht zu sein, vor allem dann nicht, wenn es sich um die römische Oberschicht handelte. Viele ihrer Mitglieder waren einfach nur langweilig und da er nicht wusste, wer zu dieser Hochzeit eingeladen war, hatte er sich auf das schlimmste eingestellt, als er sich mit seiner Frau auf den Weg gemacht hatte.
Die Sänfte war, im Vergleich der zuvor eingetroffenen, eher schlicht. Sie war aus germanischer Eiche gefertigt und mit schlichten Eulenschnitzereien verziert. Dunkle Vorhänge verbargen die Insassen vor neugierigen Blicken. Getragen wurde die Sänfte von großen gallischen Trägern, die in recht teure, aber dennoch schlichte Tuniken gehüllt waren. Vornweg und hintenan ging je ein gallischer Leibwächter, die in ihrer Erscheinung an sich schon so beeindruckend waren, dass sie auf offensichtliche Bewaffnung verzichteten.
Den Abschluss der kleinen Gruppe bildeten zwei Sklaven, die eine große Holzkiste schleppten.
Als das Schiff dann erreicht war, wurden die Sänfte und die Kiste erstmal abgestellt. Der Vorhang an der, dem Schiff zugewandten Seite wurde von innen geöffnet und Balbus entstieg der Sänfte. Er richtete kurz seine Toga und blickte dabei auf das Schiff, bevor er in die Sänfte hinein reichte um seiner Frau beim Aussteigen zu helfen.
"Das ist ein Handelsschiff." sagte er leise und konnte einen kleinen wertenden Unterton nicht verbergen. Fast schon wollte er die Träger fragen, ob sie überhaupt am richtigen Schiff waren, als er die ganze Szenerie erfasste und sich dann doch sicher war.
Er blickte seine Frau an und wartete, bis diese sich bereit gemacht hatte um dann mit ihr gemeinsam das Schiff zu betreten. Die Sklaven mit der Kiste blieben erstmal bei der Sänfte stehen, als das Ehepaar den ersten Fuss auf das Schiff setzte.
Balbus deutete auf den Aurelier, als er ihn sah und sagte leise zu seiner Frau: "Das ist der Bräutigam, Aurelius Corvinus."Er ging auf diesen zu, denn natürlich gehörte es sich den Bräutigam zu begrüssen und sich für die Einladung zu bedanken.
"Salve Senator Aurelius. Einen wundervollen Tag haben du und deine Braut euch da ausgesucht." sagte er mit einem Lächeln, als sie dann dem Bräutigam gegenüber standen.
"Meine Gattin Aelia Vespa kennst du ja bereits." fügte er noch hinzu und deutete dabei lächelnd auf die benannte. -
Natürlich hatte es einige Zeit gedauert bis sie eine passende Aufmachung gefunden hatte. Die Auswahl war schwer gewesen und die Entscheidung schließlich zu fällen noch diffiziler. Aber es hatte doch noch geklappt und so konnten sie pünktlich los.
Die Sänfte war alles andere als ihr Kleidung zuträglich. Aber ohne reiste man ja nicht. Ihr war diese Sänfte bisher nie aufgefallen. Diese Schlichtheit gefiel ihr und es störte sie gar nicht wenn sie zwischen den anderen herausgeputzten dadurch auffiel, dass sie eben genau das nicht war. Ihr Mann hatte wirklich gut an ihren Schutz gedacht und hinter den Vorhängen fühlte sie sich so mehr als nur sicher. Keiner wusste, wer da reiste. Allerdings war es so schwerer etwas von der Landschaft zu sehen.
Nachdem die Sänfte gehalten hatte und Balbus ausgestiegen war und erst einmal sich geordnet hatte, nahm sie seine Hand dankend entgegen um etwas angenehmer aus der Sänfte steigen zu können. Ihr hellblaues Kleid sortierte sie erst einmal wieder in die richtige Richtung. Ein blaues Tuch sorgte für die nötige Wärme wenn es kühler wurde. Es war ebenfalls blau, allerdings in einem dunkleren. Blau war aufgrund der blonden Haare ihre Farbe. So. Sie war wieder hergerichtet.
Aufgrund der Bemerkung ihres Mannes betrachtete sie das Schiff genauer. So recht kannte sie sich hier nicht aus, allerdings beunruhigte sie es schon ein wenig, dass es ein Handelsschiff sein sollte. Fiel ihr aber gar nicht auf.Am Arm ihres Mannes geleitet war sie auf dem Schiff angekommen und gingen nun auf den Bräutigam zu. Lächelnd begrüßte sie ihn.
"Salve Senator. Ich möchte mich auch noch einmal für die Einladung bedanken. Es ist sehr freundlich von dir uns einzuladen."
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"Guten Morgen, Herrin! Heute ist dein großer Tag!" Mit diesen Worten hatte mich Charis mitten in der Nacht geweckt. Die Nacht in meinen Hochzeitsgewändern zu verbringen, war die reinste Tortur gewesen. Es hatte ewig gedauert, bis ich eingeschlafen war und nun war die Nacht zu Ende, obwohl es noch stockdunkel war! Hoffentlich war dies die letzte Hochzeit, an der ich aktiv teilnahm!
"Guten Morgen Ylva, äh ich meine natürlich Charis!" Oh ihr Götter! Warum in aller Welt hatte ich sie Ylva genannt? Ob dies bereits ein Omen war? Wollten mich die Geister der Verstorbenen an meinem Ehrentag etwa wieder heimsuchen? Schlimm genug, daß ich mich heute auf den Weg nach Ostia machen mußte. Noch schlimmer, daß die Hochzeit im ostianischen Hafen stattfand. Aber am allerschlimmsten war für mich die Vorstellung, im Hafen von Ostia auf ein Schiff gehen zu müssen. Nein, ich war nicht seekrank. Es war vielmehr eine fixe Idee, nein eine Manie, nein eine Phobie!
Meine Sklavin traf die letzten Vorbereitungen. Sie schminkte mich noch und legte mir meinen Schmuck an. Im Grunde war ich nun bereit, mich auf zu meinem Bräutigam zu machen. Doch da war noch etwas!
"Ich will dort nicht hin, Charis!", entfuhr es mir spontan, als meine Sklavin mir den orangeroten Schleier richtete. Charis blickte mich an, als sei sie soeben vom Blitz getroffen worden. "Aber Herrin, warum nicht. Du hast dich doch so auf die Hochzeit gefreut!"
Natürlich, sie konnte es nicht verstehen, sie hatte keine Ahnung davon, was ich mit Ostia, Hafen und Schiff assoziierte. Niemand konnte sich das vorstellen. Doch ich hatte die Bilder noch genau vor Augen. Die als Soldaten verkleideten Piraten, die uns in das Lagerhaus lockten, der Augenblick in dem sie Chimerion niederstachen und dann das viele Blut überall. Was danach geschah, waren unmenschliche Qualen die man mir und meiner Sklavin angetan hatte. Nein, ich wollte nicht dorthin zurückkehren!
"Ich habe Angst, Charis! Große Angst sogar!", gab ich freimütig zu. Ich schämte mich deswegen nicht. Zu meiner Verwunderung, schien Charis zu verstehen. Offenbar hatte jede Einzelheit zu meiner Entführung die Runde gemacht, unter der Sklavenschaft. Sie schenkte mir ihr gütigstes Lächeln und in ihren folgenden Worten lag so viel Ruhe und Zuversicht. "Herrin, du kannst die Angst überwinden, in dem du an den Platz zurückkehrst, an dem du schlimmes erlebt hast! Und außerdem werde ich ja immer bei dir sein!" Das war ja so rührend! Ich hatte wirklich mit den Tränen zu kämpfen, vermied dies aber, damit meine Schminke nicht ruiniert wurde.Nein, ich hatte keine Wahl, ich mußte mich meinen Ängsten stellen, genauso, wie es Charis gesagt hatte. Wenn ich nicht in Ostia erschien, dann blamierte ich nicht nur meinen zukünftigen Ehemann, nein, auch meine ganze Familie mit dazu!
Mit einem klammen Gefühl im Magen, verließ ich mein cubiculum. Die Sklaven, die mich begleiten sollten, darunter waren Diomedes und Phraates, warteten schon. Meine Sänfte stand ebenfalls bereit. Nur meine Wenigkeit sollte das Szenario noch abrunden.
Während Charis mir noch einen aufmunternden Blick zuwarf, bestieg ich die Sänfte. Die Reise zu meinen Ängsten begann! -
Sim-Off: @ Balbus: Das wird schon als Vergnügungsschiff gesimmt, ich fand nur das Bild von selbigem weniger schön als das dieser corbita.
Nach und nach trafen die Gäste ein. Ich Hatte mich inzwischen wieder vom Schiff herunter und auf den Pier begeben. Die Hafenarbeiter waren mit einem kleinen Eltgelt angewiesen worden, den Platz vor dem Schiff bestmöglich herauszuputzen. Einige Flavier waren die ersten, die in Sicht kamen. Am Rand des Hafens entstand ein kleines Durcheinander, bis die Sänften sich geordnet hatten. "Flavius, Epicharis, wie schön, dass ihr da seid. Ja, das Wetter ist wunderbar. Aufgeregt nicht direkt, aber doch gespannt, was der Tag noch bringen wird", grüßte ich die beiden, auch wenn mir insgeheim mulmig zumute war - doch nicht wegen der Seefahrt. "Epicharis, du siehst wunderbar aus", bemerkte ich noch in Richtung meiner lectrix, als auch schon Gracchus' Sklave hinzu trat. Zunächst irritiert, dass er sich so untypisch in den Vordergrund stellte, bemerkte ich nach einem Blick hin zu den Sänften, dass Gracchus bisher nicht in Sicht war. Bei den Worten des Sciurus schließlich fiel mir doch kurzzeitig das Lächeln aus dem Gesicht.
"Entschuldigt mich einen Moment", bat ich das vor kurzem vermählte Paar, nahm den Brief, brach das flavische Siegel und las ihn. Wort um Wort sprang mein Blick voran, um schließlich beim Wohlwollen der Götter hängen zu bleiben. Inzwischen hatte ich die Lippen geschürzt und wirkte leicht verkniffen, auch wenn ich mir Mühe gab, es mir nicht anmerken zu lassen. "Danke", bemerkte ich tonlos und mit nicht recht verborgener Enttäuschung in der Stimme zu Sciurus hin. Was sollte man davon halten? Als Verwandter Celerinas und Pontifikats- sowie Senatskollege - und nicht zuletzt als eine Art Freund - hatte ich selbstredend mit Gracchus' Anwesenheit gerechnet. Dass er nicht erschien, konnte nicht an der Wegstrecke zwischen Ostia und Rom liegen, sondern musste in etwas anderem begründet sein. Nur worin? Mit aller Macht schob ich die Gedanken zur Seite, setzte ein - zugegebenermaßen nicht mehr ganz so fröhliches - Lächeln auf und begrüßte Balbus und seine Frau, die soeben eintrafen. "Vielen Dank, Prudentius. Schön, dass ihr kommen konntet. Aelia, das Blau steht wir wirklich ausgezeichnet." Sie wirkte ganz wie das schön blaue Meer an diesem Tage.
Ich lächelte den vier ersten Gästen noch einmal zu, als noch jemand auf mich zu trat. Die Miene sagte bereits Bedauern aus, und auch Modestus hatte abgesagt. Nach der wenig herzlichen Begegnung bei Quarto hätte ich es mir eigentlich fast denken sollen, dennoch war ich auch hier enttäuscht. Vermutlich sollte ich damit anfangen, ihn künftig aus dem Kreis der guten Bekannten zu streichen, überlegte ich und seufzte leise. "Dann richte deinem Patron doch bitte unser Bedauern aus, sowie Dank für sein Präsent", erwiderte ich dem Klienten des Annaeus. Wer wohl noch auf den letzten Drücker absagen würde? Ich musste plötzlich schmunzeln und wandte mich wieder den Gästen zu. "Dann wollen wir hoffen, dass Celerina mich nicht auch noch versetzt", sagte ich. "Ich hoffe, ihr hattet alle eine gute Anreise? Der Ort ist zwar ein wenig außergewöhnlich, aber Celerina hatte sich ein außergewöhnliches Fest gewünscht."
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Einige Sklaven, die sich als Fackelträger nützlich machten gingen vorne her und den nachfolgenden Sänftenträgern zu leuchten. Wir hatten bereits ein viertel der Wegstrecke zurückgelegt, bis endlich die Sonne aufgegangen war. Ich fragte mich, warum Marcus die Hochzeit für die hora quinta angesetzt hatte? Das war viel zu früh für meinen Geschmack! Und ich fragte mich auch, warum ich mich nicht in einem Wagen durchrütteln ließ?
Ich hatte mich von den vorbeiziehenden Schatten und dem Geplapper der Sklaven ablenken lassen. Dadurch mußte ich nicht mehr länger darüber nachdenken, daß es der Hafen von Ostia war, der mein Ziel war. Doch irgendwann kehrte die Langeweile zurück und mit ihr auch meine Grübelei. Die Angst war ein schlechter Reisebegleiter. Auf ungebührliche Art und Weise näherte sie sich mir, mit jedem passus, den sich meine Sänfte Ostia näherte. Schließlich saß sie mir fest im Nacken und versuchte mir die Luft abzuwürgen.
"Halt!" schrie ich, fast außer mir! Die Sänfte stoppte abrupt. Charis kam zu mir gerannt und erkundigte sich, was vorgefallen sei.
"Ich kann das nicht! Laßt uns umkehren! Sofort", jammerteich ihr vor. Charis sah mich artig mit ihren Lämmchenaugen an. "Aber Herrin! Dein Bräutigam erwartet dich doch!" Oh sanfte Charis, dachte ich mir, warum konntest du in solchen Fällen nicht so resolut sein, wie es Ylva gewesen war! Sie hätte mir jetzt den Marsch geblasen! "Das ist mir gleich! Ich möchte nach Hause!", antwortet ich ihr trotzig, wie ein Kind. "Aber Herrin!" Charis wieder! Diese widerliche Freundlichkeit machte mich rasend! "Aber Herrin, aber Herrin, deine Nettigkeit finde ich einfach zum… sie ist unangebracht!" Die Sklavin wich zurück, nachdem ich sie beschimpft hatte. Ich wußte nicht, was mit ihr geschah, doch plötzlich wuchs sie über sich hinaus!
"Na schön! Wenn du es eben so willst, dann sollst du es auch so haben! Stell dich nicht so an und benimm dich nicht wie eine verwöhnte Göre! Dein Bräutigam wartet in Ostia auf dich und du wirst da jetzt hingebracht, ob du willst oder nicht!" Mein Unterkiefer klappte nach unten. Ich war sprachlos, für den ersten Moment jedenfalls! "Äh, ja. Ist gut, Charis! Danke." Die Sklavin entfernte sich von der Sänfte und gab den Trägern ein Zeichen "Los vorwärts, nach Ostia!", trieb sie sie an.
Ein wenig Ylva steckte wohl in jedem Menschen. -
Serenus entstieg der Sänfte und nahm sich vor seine Sänftenträger in der nächsten Zeit mal mehr zu scheuchen. Deren Tempo ließ zu wünschen übrig. Obgleich die Sänfte seines Vaters und der claudischen Natter deutlich schwerer war, was primär am Gewicht der Insassen lag, hatte Flavius Aristides aus seinen Sklaven scheinbar das Letzte rausgeholt und mit Flavius Serenus Team mithalten können. Serenus vermutete sogar, dass er Epicharis entweder zum Aufhalten genötigt hatte oder ein Nachttopf an Bord seiner Sänfte hatte. Als Serenus und Dido eine kurze Pinkelpause einlegten, welche auch das restliche Gefolge nutzte, war Flavius Aristides gnadenlos an ihnen vorbei gezogen.
Zwar hatte man sie am Hafen wieder eingeholt und war zuerst vor Ort gewesen, aber während Serenus Sänfte noch einparkte, sprangen sein Vater und die claudische Natter scheinbar noch vor dem Einparken aus ihrer Sänfte. Und schon hatte die claudische Natter Flavia Epicharis Aristides am Arm gepackt und erreichte mit qualmenden Sandalen, im Rahmen eines Endspurts, zuerst die Planke zum Schiff.
Während Serenus sich in Bewegung setzte wurde er von einem weiteren Mitglied des flavischen Haushalts überholt: Sciurus, der sich bislang im Windschatten der flavischen Sänften aufgehalten und somit seine Kräfte gespart hatte.
Serenus zog also eine imaginäre Nummer und stellte sich an. Da er nicht wusste was der heutige Tag mit sich bringen würde hatte er aus Sicherheitsgründen auf eine Toga verzichtet. Vielleicht plante die Gens Aurelia ja einen fingierten Piratenüberfall oder versenkte als spektakulären Abschluss der Hochzeit das Schiff, indem ein Feuer ausbrach. Und dann versuchten sich die Gäste sicher in ein Beiboot zu retten oder auf ein zufällig daher treibendes Floß. Zur Sicherheit hatte er für Dido einen Korkrettungsring mitgenommen, denn in ihrer Gewandung würde sie nicht gut schwimmen können. Egal, in einer Toga schwamm man sicher so gut wie ein Anker. Daher hatte er sich für eine blutrote Tunika und eine farblich abgestimmten Synthesis entschieden.
Ah, die Warteschlange hatte sich wieder verkürzt.„Salve Aurelius! Wie ich sehe sind die Götter eurer Verbindung gewogen. Das Wetter sieht gut aus, obwohl man uns bereits darauf hin wies, dass gegen Abend ein Sturm aufziehen könnte. Na ja, mal sehen wer Recht behält. Die Fischer, die wir unterwegs trafen, oder die Götter.“
Serenus, welcher viele Jahre als Kind in Baiae und am Meer verbracht hatte und somit ein halber Seemann war, setzte eher auf die Fischer. Ein Sturm lag in der Luft, das konnte man riechen.
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In besonderen Auftrag war sie, Venusia mal wieder unterwegs. So recht wußte sie nicht, ob es den Statuten entsprach, aber immerhin arbeitete sie direkt für den Cheffe und das allein ließ sie blind alles machen, was er von ihr verlangte. Heute war es Ostia und ein Brief, dessen Zieladresse schwimmen konnte.
Medicus Germanicus Avarum M. Aurelio Corvino et Flaviae Celerinae s.p.d.Mit den Grüßen übersende ich Euch die besten Glückwünsche zur Vermählung. Lucilla und Ich können nicht ausdrücken, wie schade wir es finden, zu dieser Festlichkeit nicht zu erscheinen, doch wird es ohne uns bestimmt eine ebenso herzliche Feier.
Wenn die Nachwirkung deren in ein paar Tagen nachgelassen haben, möchte ich euch unser Geschenk überbringen. Ich hoffe ihr könnt uns verzeihen und wünsche Euch eine fruchtbare Ehe. Mögen die Götter mit Euch sein.
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Eine romantische Hochzeit am Meer - besser gesagt auf dem Wasser - auf einem Schiff genaugenommen, wirklich originell und sehr innovativ … , stellte Prisca beeindruckt, aber auch ein wenig verwundert fest, als sie endlich das Ziel der Reise erreicht hatte. In letzter Zeit benahm sich ihr Onkel irgendwie merkwürdig, insbesondere was seine Ansichten über das Heiraten und Hochzeiten betraf. Zuerst sollten seine Nichten und Basen plötzlich Plebejer heiraten dürfen und - entgegen aller Traditionen - beabsichtigte er nun selbst, seine Hochzeit auf einem Schiff zu feiern.
Hat ihm die Flavia so den Kopf verdreht, oder was ist der Grund, warum er sich in letzter Zeit so seltsam benimmt? Dabei sind doch vor allem die Flavier bekannt für ihr Traditionsbewusstsein, welches der alte Adel mit sich bringt., rätselte die Aurelia für sich während sie dem Reisewagen entstieg und das imposante Schiff musterte, welches dort am Pier auf die geladenen Hochzeitsgäste wartete. Weitere Gäste trafen mit ihr ein und auch diese beobachtete Prisca neugierig, wobei ihr natürlich vor allem das flavische Wappen ins Auge fiel.
Ihre Sklavinnen richteten derweil geschwind das elfenbeinfarbene Kleid und die safranfarbene palla der Aurelia, zu dem Prisca breite goldene Armreife und ein goldenes, mit Rubinen besetztes Geschmeide trug. Das schwarze Haar kunstvoll hochgesteckt und mit Gold durchflochten, dezent geschminkt und nur die Augen mit Ruß betont, so sollte sie eigentlich passend genug für die Feier zurecht gemacht sein.Hoffe ich zumindest. Zumal heute alles sehr schnell gehen musste, angesichts der langen und umständlichen Anreise von Rom nach Ostia. Ausgerechnet an so einem wichtigen Tag! Hätte man daran nicht vorher denken können? … Priscas Laune hatte durch diese frühmorgendlichen Strapazen durchaus etwas gelitten, wobei sich ihre Stimmung - mit einem weiteren Blick über die versammelte Gesellschaft - schnell wieder besserte.
Naja wenigstens bin ich nicht die Letzte im Bunde, die Gäste scheinen noch nicht alle da zu sein und von der Familie fehlen auch noch Einige, stellte Prisca mit einem erleichterten Seufzer fest und mit diesem Gedanken nahm sie sich fest vor, das bevorstehende Fest in vollen Zügen zu genießen … Und beginnen wollte sie dies mit einem Becher verdünnten Wein, den ihr einer der zahllosen Sklaven auch schon freundlich lächelnd hin hielt ...
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Phraates und Diomedes trotteten in freidlicher Eintracht hinter Celerinas Wagen hinterher und unterhielten sich. Diomedes breitete Phraates seinen ganzen Vorrat an zotigen Witzen aus. Der Parther verstand zwar nur die Haelfte von den Witzen wgeen der ganzen versteckten Andeutungen, lachte aber auch bei den Witzen, die er nicht verstand, mit.
Als er aufgefordert wurde, auch einen Witz zu erzaehlen, erzaehlte er eine ziemlich anzuegliche Anekdote, die aber nur auf parthisch richtig Sinn machte. Auf latein verlor sie viel von ihren vielseitigen bedeutungen. Allerdings schien Diomedes mitzukommen, denn auch er lachte heftig.
Auf einmal hielt ihr lustiger Zug an. Was war da vorne los? Charis und die Roemerin unterhielten sich, und was Charis da am Ende sagte, erstaunte ihn. Er hatte ja nicht mitbekommen, dass Celerina der Makedonierin angeordnet hatte, so mit ihr zu reden. Und sie schien dafuer noch dankbar zu sein! Jetzt durfte man offenbar so mit ihr reden?
Er ging zur Saenfte hin, gewillt, seiner Herrin jetzt auch mal die Meinung zu sagen. Unterwegs kam er an Charis vorbei. Da ihn doch leichte Zweifel nagten, wandte er sich zuerst an sie.
"Sag, das war stark!", staunte er. "Darf jedes Sklave das machen jetzt? Dann ich gehe jetzt hin und sage ihr, dass sie ist eine..." Hm, was jetzt genau? Diomedes hatte ihn doch gerade einige nuetzliche lateinische Schimpfwoerter gelehrt, wieso hatte er die jetzt vergessen. Er blickte konfus drein, imitierte dann grosse, aufgestellte Ohren mit seinen Haenden und machte dann: "Muuuuuuuuuuuh. Dass sie ist so eines, dass ich sage ihr jetzt, wenn man das darf machen." -
Zitat
Original von Marcus Aurelius Corvinus
"Vielen Dank, Prudentius. Schön, dass ihr kommen konntet. Aelia, das Blau steht wir wirklich ausgezeichnet." Sie wirkte ganz wie das schön blaue Meer an diesem Tage.
Aiaiaiai, schon wieder ein Kompliment. Dieses Mal musste es doch aber klappen. Mit einem schüchternen Lächeln, aber ohne rot zu werden, sah sie Corvinus an.
"Ich danke dir für deine aufmerksamen Worte und bin wirklich froh darüber, dass nicht nur mir das blau gefällt. Ein wirklich schönes Schiff, das du hier hast und die Ausgestaltung finde ich dem Rahmen sehr angemessen. Du siehst, ich kann das Lob zurückgeben."
Als sie das Schiff bestiegen hatten und darauf warteten, dass man sie begrüßte, hatte Vespa sich umgesehen und und natürlich solch Kleinigkeiten schon lang erfasst.
Dann jedoch traten sie bei Seite, da schon die nächsten Gäste darauf warteten den Bräutigam begrüßen zu dürfen.
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Wie üblich zu solchen Anlässen hatte sich Macer beim Sklavenverleih in der Nähe seiner Casa vier kräftige Trägersklaven für seine Sänfte gemietet und sich damit auf den Weg nach Ostia begeben. Diesmal war es sogar besonders preisgünstig, weil der Rückweg ja als Brautzug stattfinden sollte und die Sänfte daher gleich nach seiner Ankunft schon wieder ohne ihn zurück getragen werden konnte. Geliehene Sklaven waren wirklich ungemein praktisch und viel weniger pflegeaufwändig als wenn man vier Stück jeden Tag durchfüttern musste, auch wenn man sie nur einmal im Monat brauchte. Außerdem gab es beim Sklavenverleih Garantie und man bekam einen Ersatzsklaven geschickt, falls mal einer ausfiel.
Auf die Begleitung durch seine Cousine hatte Macer diesmal verzichtet und stand daher alleine an der Hafenmauer, an der das Schiff lag. Der Bräutigam schien als Schiffseigner die Gäste auf dem Holzsteg in Empfang nehmen und begrüßen zu wollen. Da Macer nicht der einzige war, der gerade eingetroffen war, stellte er sich einfach hinten an un wartete, bis er an der Reihe war oder man ihn angesichts seines senatorischen Standes vielleicht auch vorließ.
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Zitat
Original von Marcus Aurelius Corvinus
Sim-Off: @ Balbus: Das wird schon als Vergnügungsschiff gesimmt, ich fand nur das Bild von selbigem weniger schön als das dieser corbita.
Mit aller Macht schob ich die Gedanken zur Seite, setzte ein - zugegebenermaßen nicht mehr ganz so fröhliches - Lächeln auf und begrüßte Balbus und seine Frau, die soeben eintrafen. "Vielen Dank, Prudentius. Schön, dass ihr kommen konntet. Aelia, das Blau steht wir wirklich ausgezeichnet." Sie wirkte ganz wie das schön blaue Meer an diesem Tage.
Ich musste plötzlich schmunzeln und wandte mich wieder den Gästen zu. "Dann wollen wir hoffen, dass Celerina mich nicht auch noch versetzt", sagte ich. "Ich hoffe, ihr hattet alle eine gute Anreise? Der Ort ist zwar ein wenig außergewöhnlich, aber Celerina hatte sich ein außergewöhnliches Fest gewünscht."ZitatOriginal von Aelia Vespa
"Ich danke dir für deine aufmerksamen Worte und bin wirklich froh darüber, dass nicht nur mir das blau gefällt. Ein wirklich schönes Schiff, das du hier hast und die Ausgestaltung finde ich dem Rahmen sehr angemessen. Du siehst, ich kann das Lob zurückgeben."
Dann jedoch traten sie bei Seite, da schon die nächsten Gäste darauf warteten den Bräutigam begrüßen zu dürfen.Sim-Off: Aber da steht: Typ: Zwei-Mast-Corbita.. und des is definitiv ein Handelsschiff :P... alle viel zu empfindlich und zu humorlos
Balbus freute sich natürlich immer, wenn die Frau an seiner Seite Komplimente bekam, hatte das doch immer auch ein Bisschen was davon, dass man ihm Komplimente dafür machte, dass er es geschafft hatte sie zu ergattern. Und so lächelte er ein klein wenig selbstverliebt, während Vespa dem Aurelier antwortete.
Das offenbar einige Gäste in letzter Sekunde absagten, registrierte er zwar, aber eigentlich war ihm das egal. Er selbst hatte das auch erlebt auf seiner Hochzeit, auch wenn er auf die Anwesenheit von Germanicus Avarus sowieso nicht allzuviel Wert gelegt hatte.
Als Vespa dann die Begrüssung beendete, liess er sich von ihr mitziehen und liess dabei ein wenig den Blick auf dem Schiff umherwandern. -
Zusammen mit dem übrigen Sklaventross war auch Asny inzwischen eingetroffen, hielt sich aber dezent im Hintergrund während sie versuchte, der Spur ihres Herrn zu folgen, welche eigentlich nicht allzu schwer aufzuspüren sein dürfte. Während ihr blassblauer, wie stets unterschwellig verträumt wirkender Blick über das prachtvolle Aufgebot an Gästen und deren Anhang schweifte, sah sie sich nicht zum ersten Male in ihrer Meinung bestätigt, dass diese Hochzeit wohl zum Sinnfreisten zählte, was sich bislang in ihrem Leben ereignet hatte. Und schließlich befand sie sich inzwischen bereits ein Jahr in der Villa Flavia, insofern fiel die Konkurrenz nicht eben mager aus. Aber nun ja, wenn zwei Menschen den Entschluss gefasst hatten, ihre jeweiligen Lebensflammen zu einem großen Scheiterhaufen zu vereinigen, bekamen sie wohl genau das, was sie verdienten. Jemanden, dem sie ruhigen Gewissens die Schuld an all ihren Problemen zuschieben konnten.
Einen Vorteil besaßen solcherlei Eheschließungen in diesen durchlauchten Kreisen: jeder wusste bereits von Anfang an, dass jenes, was sich hier abspielte, in keinster Weise etwas mit Liebe zu tun hatte. Insofern war man den gefühlsseligen Realitätsverzerrern überlegen, die erst noch den beschwerlichen Weg aus den Wolken herab zum steinharten Boden der Erkenntnis steigen mussten um endlich festzustellen, dass sie sich gerade gegenseitig die Würde aufknackten wie eine alte Walnuss. Nein, hier ging es um wesentlich existentiellere Dinge. Hier lief man nicht Gefahr, seine Würde zum Abendessen hübsch knusprig durchgebraten serviert zu bekommen, hier pflegte man ohnehin jedwede Ehre an der Villenpforte als Wegzoll abzugeben.Asny leckte sich den salzigen Meergeschmack von den lächelnden Lippen, die wie stets keinerlei Anzeichen für das boten, was sich im dahinterliegenden Kopf abspielte. Zudem brachte es ihr nichts, großartig weiter über die Nutzlosigkeit ihres Aufenthaltes an diesem Ort zu lamentieren. Die Vorbereitungen dafür waren bereits schier unerträglich aufwendig und langwierig gewesen; das Einkleiden, das Frisieren... das neuerliche Frisieren ohne diese angeblich helfenden, doch vielmehr störenden Hände anderer Sklavinnen, die Auswahl des Schmuckes, das Schminken, das Abschminken und natürlich das finale Bemühen, dem Endergebnis einen Hauch weniger 'Hafenprostituierte nach dem Villeneinbruch und vor der Hinrichtung' zu verleihen. Immerhin durfte sie sich in der Ahnung wieder einmal bestätigt fühlen, dass der Großteil ihrer werten unfreien Kollegen ihr am Liebsten jede übertrieben aufgedrehte Locke einzeln vom Kopf reißen würden. Umso weniger Gelegenheit hatte die blonde Sklavin ihnen zur Umsetzung dieses Planes gegeben und sich weitestgehend selbständig in diese viel zu dekadente Aufmachung geschält. Ihre tunica war von einem sehr zarten Rosé, die palla darüber nur einen Hauch dunkler. In beide Gewandungsteile waren feine, silberne Fäden verwoben, welche sich zum Rand hin verdichteten und in einer schmalen, gestickten Borte mündeten. Die eingefärbten Sandalen schimmerten neuwertig in dunklerem Altrosa. Asas erster Kommentar zu dieser Gewandung hatte gelautet: Du siehst aus wie ein kleines Schweinchen.
Ihr Gelächter war allerdings recht schnell verstummt als sie bemerkte, dass zu dieser 'Verkleidung' auch eine kleine Menge an Schmuck gehörte, vornehmlich bestehend aus in Silber eingefasstem Rosenquarzen, welche sich im Halsschmuck und den Ohrringen wiederfanden. Der Stein der Liebe und des Herzens – ausgerechnet an ihr! Schon vor einer Woche hatte sich Asny genötigt gesehen, ihre Ohren zu durchstechen, da sie derartige Operationen an sich selbst doch lieber persönlich durchführte und der Schmerz sich im Vergleich zu ihrer Auspeitschung als geradezu lächerlich entpuppte. Die Heilung war gut und relativ schnell erfolgt und abgesehen von einem gelegentlichen Ziepen nahm sie davon gegenwärtig rein gar nichts mehr wahr.
Schmale, gedrehte Silberreifen schmückten ihre Arme und klimperten nervtötend bei jeder Bewegung, was jedoch wenigstens Asas Gesicht zu einem Abbild reinster Verzückung werden ließ. Selbst in die leicht gewellten und teilweise aufwändig verschlungenen und hochgesteckten weißblonden Haare hatten noch Silberfäden eingearbeitet werden müssen. Zu welchem Nutzen auch immer. Vielleicht fand man dadurch einfacher ihre ertrunkene Leiche, nachdem dieser Hochzeitskahn gesunken war.Die Götter mochten behüten, dass das Schiff auf die dumme Idee kam, dies tatsächlich zu tun. Nach ihrem Codex der besten Sklavin der Welt würde sie ihren Herrn zweifellos vor einem grausamen Tod durch eine unzulässig hohe Menge Wasser in den Lungen bewahren müssen, eine Aufgabe, die selbst für einen brachialen Gladiatoren noch knifflig geworden wäre. Besonders in Rosa und mit Metall behangen. Rosa brachte in lebensbedrohlichen Situationen sicherlich besonderes Unglück, darum trugen Soldaten und Gladiatoren es so überaus selten.
Sich in puncto Auffälligkeit weitestgehend am Vorbild ihrer geisterhaften Zwillingsschwester orientierend huschte Asny zwischen den ähnlich aufgetakelten Gestalten hindurch, bis ihre wie beinahe immer gemütlich über ihr schwebende Navigatorin mit den angesichts all dieser Kostbarkeiten schon fast aus den Höhlen kullernden Augen endlich die... 'gewichtige' Gestalt des Ziel-Flaviers erspäht hatte und damit der Suche einen Sinn verlieh. Mehr oder weniger erfreutes Klingeln von Silber, das an Silber schlug, antwortete von weiter unten und die blonde Sklavin schob sich dezent in die ausgewählte Richtung voran. Sie trug definitiv zu viele Silberarmreifen. Am Liebsten hätte sie gar keine getragen, doch aufgrund des inzwischen beinahe ständigen Nutzens von Trainingsgewichten an den Handgelenken befand sich die Haut an diesen Stellen trotz der bestmöglichen Pflege in einem eher aufgerauten Zustand und sollte von Beobachtern nur schwerlich zu erblicken sein. Womöglich zog das Gebimmel auch nur noch mehr Aufmerksamkeit auf diese Punkte. Herrje, die Leute sollten die Braut betrachten und kein rosa Sklavenschweinchen!
Ihre Arme so ruhig wie möglich haltend positionierte sich Asny in respektable Nähe zu Marcus Aristides, den man im Rahmen eines solch üppigen Festes vermutlich besser gar nicht kennen sollte. Wahrscheinlich würde er grölen und bechern und speisen wie ein ausgehungerter Bulle, welchen man seit Monaten auf gnadenlosester Diät hielt.
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