Witjon andi Phelan jagon*

  • Kaum waren sie auf den Wegen außerhalb Mogontiacums gab Phelan seinem Schimmel das Zeichen zum beschleunigen, immerhin war Sneiwaz kein Pony und hatte länger im Stall gestanden, während er in Rom seine Priesterausbildung abschloss. Witjon legte mit Skaga nach und so ging es in die Richtung des Waldes. Kurz davor machte der Jungpriester halt und hob die Hand als Zeichen für Witjon.
    "So mein lieber, wie hast du dir das jetzt gedacht, schleichen oder drauf aufs Wild.. was ist dein Schlachtplan?" ja da grinste sich Phelan einen an die Backe. Er war gespannt was sein Vetter in seiner Abwesenheit alles gelernt hatte.


    *Witjon und Phelan jagen

  • Auf dem Weg zum Wald durchquerten sie eine wundervolle winterliche Landschaft. Der Schnee lag wie eine weiße Decke auf dem Land. Vereinzelt waren am Horizont Rauchwolken zu sehen, die von den Feuerstellen der Bauernhöfe emporstiegen. Vereiste Teiche und kleine Baumgruppen flogen an ihnen vorbei. Der Straßengraben war von einer Eisschicht überzogen und auch die Straße bot einige rutschige Stellen, wo sie Schäden aufwies und das Erdreich zutage trat. Skaga wieherte fröhlich, denn Witjon hatte ihn schon lange nicht auf einen so langen Ausritt mitgenommen, hatte er doch viel zu viel Zeit in seinem Officium verschwendet. Die kalte Luft sauste ihnen um die Ohren und Witjons Nase begann zu triefen, doch das störte ihn nicht. Er genoss den Ritt, bis Phelan Halt machte.


    "Nun, es kommt darauf an, welche Art Wild du jagen willst."


    Er grinste und tippte seine Wurfspeere an.


    "Vielleicht finden wir ja Rotwild, dann gäbe es heut abend ordentliches Wildbret. Dafür können wir auch zu Pferd bleiben."



    Edit: Wortfehler ^^

  • Welche Art zu jagen ist? Hatte Phelan das nicht schon gesagt?
    "Ich dachte wir sind auf der Suche nach kleinen süßen Hasen und fetten häßlichen Wildschweinen, die die Spitze meiner Pfeile zu spüren bekommen wollen." Mit einer PfeilmitdemBogenabschießenden Bewegung machte er es Witjon förmlich vor.
    "Also wenn du Rotwild jagen willst, müssen wir schleichen, die sind schneller als die Römer, die damals von der Schlacht gegen die Germanen geflüchtet sind. Wenn du Schweine jagen willst sollten wir auf den Pferden bleiben."
    Der Jungpriester war wirklich gespannt was das geben sollte, er wollte immer noch von seinem Vetter hören WIE zu jagen ist :D

  • "Ich sage, wenn wir einen Hasen finden und schnappen können, dann tun wir das. Aber ich würde mich auf ein Schwein oder Hirsch konzentrieren."
    Er zog Schnodder hoch und sagte dann:
    "Wir bleiben auf den Pferden."
    Und damit gab er Skaga einen leichten Tritt in die Seite und ritt langsam in den Wald hinein.

    Sim-Off:

    Hier dichte ich noch was dazu, was ich vergessen hatte...


    Am Zügel führte er zwei Packpferde hinter sich, die das erlegte Wild zurück zur Casa schleppen würden...falls sie irgendetwas erwischen würden.

  • "Wenn DU das sagst werter Vetter, auf dann." mit einem Schmunzeln auf den Lippen ritt er knapp hinter Witjon weiter und war gespannt, auf was sie als erstes treffen würden.



    Ungefähr eine Stunde später ..


    Schon relativ lange waren sie jetzt auf dem Weg und das einzige was zu hören war, war das gekrächtze der Raben. Eine unheimlich Stimmung zog auf, es war Still im Wald .. zu still.
    Phelan führte Sneiwaz mit der rechten Hand am Zügel, denn in der linken hielt er schon seinen Bogen bereit, falls ein richtig fetter Eber meinen würde ihre Wege zu kreuzen.
    Zwischen den Ästen der Bäume hindurchschauend konnte er einen Adler kreisen sehen. Leicht ritt er voran und zeigte Witjon, dass er ihm folgen sollte.
    Es dauerte nicht lang, da erreichten sie schon den Ort, den der Adler ins Visier genommen hatte.
    Der Anblick war grausam. Ein völlig zerfetzter Hirsch, dessen Gedärme zusammen mit dem Blut den zuckerweißen Schnee rot tränkten.
    "Das war keine Menschenhand.." flüsterte Phelan seinem Vetter zu. Er stieg vom Pferd und suchte nach brauchbaren Spuren.

  • Sie kamen vorbei an Köhlerhütten, Höfen mit Schweinepferchen und einer einzelnen, ziemlich heruntergekommenen Herberge. Dann jedoch zweigte sich ein Pfad von der gut befestigten Römerstraße ab und führte tiefer in den Wald hinein. Sie folgten diesem Pfad und Phelan überholte ihn zwischenzeitlich. Er führte sie auf eine Lichtung und dort erblickten sie diesen erschreckenden, ausgeweideten Hirsch. Witjon starrte den Hirsch mit weit aufgerissenen Augen an und atmete tief durch, um sich zu beruhigen. Skaga begann unruhig vor sich hin zu tänzeln, denn der Blutgeruch musste ihn ängstigen, und Witjon tätschelte ihm den Hals und redete beruhigend auf sein Pferd ein.
    Witjon nickte nur auf seines Vetters Worte hin und beruhigte die Packpferde. Der Schnee auf der Lichtung war aufgewühlt und blutverschmiert und man konnte sehen, an welche Stellen etwas durch das Unterholz gebrochen war und eine Schneise durch das Geäst geschlagen hatte und überall klebte Blut an den Blättern und Ästen, die auf dem Boden verstreut lagen und Witjon war plötzlich schrecklich flau im Magen. Fragend sah er seinen Vetter an und krächzte:
    "Noch ein dämonischer Wolf?" Dann räusperte er sich und befreite seinen Hals von dem Kloß und sagte mit festerer Stimme: "Was denkst du?"

  • Auch Sneiwaz begann unruhig zu wiehren, Phelan konnte es seinem Hengst auch nicht übel nehmen, der Gestank so wie der Anblick war ekelerregend.
    "Nein." beantwortete er knapp die Frage seines Vetters. Er schaute sich den noch frischen Kadaver genauer an "Ein Wolf .." fing er an "kann es nicht gewesen sein, sonst hätte der Hirsch unzählige Bisswunden. Es muss ein großer Eber gewesen sein, der mit seinen Hauern dem Hirsch die Bauchdecke aufgeschlitzt hat." Allerdings war etwas komisches daran. "Eigentlich sind Eber nur so aggressiv, wenn ihre Weibchen bedrohnt werden oder ihr Revier angegriffen wurde. Ich denke nicht, dass dieser Hirsch böse Absichten hatte." Sollte das eine weitere rachsüchtige Bestie sein?

  • "Du glaubst doch nich etwa?..."
    Sollte dies das Werk eines weiteren bösen Geistes gewesen sein? Witjon berührte das knöcherne Hammeramulett unter seinem Hemd und schluckte. Diesmal waren sie nur zu zweit. Wenn ihnen jetzt solch eine wahnsinnige Bestie über den Weg liefe, wären sie erledigt...
    "Folgen wir der Spur?" fragte er unsicher, während er auf die blutige Schneise im Unterholz deutete. Angst keimte in ihm auf, schnürte seine Eingeweide zusammen. Rührte sein Zittern von der Kälte her oder von der Furcht?
    "Diese Gegend scheint von den Göttern mit Missgunst gebranntmarkt zu sein."

  • "Ich denke nicht, dass sich uns das gleiche entgegenstellt, wie es damsl der Wolf getan hat. Es wird einfach ein sehr aggressiver Eber gewesen sein." er deutete auf die Spuren "Zudem ist er noch ungewöhnlich groß, bestimmt ein ordentlicher Brocken.. ich liebe Herausforderungen.." und da fing Phelan an zu lachen, als er in das Gesicht seines Vetters schaute, war dem gar nicht zum Lachen zu Mute.


    "Ich denke nicht, dass die Götter diese Gegend absichtlich mit so etwas strafen, .. wir werden sehen .. aufjedenfall folgen wir der Spur." er sattelte wieder auf und schaute hinter sich, dahin .. von wo sie gekommen waren. Was jetzt kam war vermutlich für Witjon etwas, was ihn sehr irritieren würde. Phelan ahmte den Ruf einer Eule nach, dreimal an der Zahl. Fragend schaute ihn sein Vetter an, als ob er gerade sagen wolle 'Hast du Arschhaare geraucht?' aber nein .. gewiss hatte er das nicht.
    Plötzlich, kurz nachdem die Laute verklungen waren, kam eine Gestalt hinter ihnen auf einem Pferd zum vorschein. Ein vermummter großer Mann war nun vor ihnen. Um Witjon die Möglichkeit zu nehmen, den Vermummten zu attackieren sprach er eben jenen an. "Zeig dich Silko .. wir folgen der Spur." sehr dick war der Nubier angezogen, der Pelz machte sein Gesicht unerkennbar. Für einen schwarzen Mann war es zu dieser Jahreszeit einfach bitter kalt. Phelan hatte Silko ihnen folgen lassen, er wusste irgendwie .. das man ihn noch als Unterstützung brauchen würde.

  • Silko hatte die Idee von Phelan absolut bescheuert gefunden. Und dann hatte er sich auch noch vor Witjon verbergen müssen. Warum, wussten sicherlich nur die komischen römischen Götter! Dann hatte er aber nicht aufgepasst und auf einmal war er den beiden zu nahe gekommen und Witjon hatte ihn bemerkt. Na besonders traurig war Silko darüber nicht, hatte der Schwachsinn dann jetzt endlich ein Ende. Aber offenbar schien das Phelan gerade zu passen. Also ritt er auf die beiden zu. Verdammte Kälte!


    Vor ihnen lag ein übel zugerichtete Hirsch. In diesem Moment war Silko froh zwei Speere und einen Bogen mitgenommen zu haben.


    Er stieg von seinem Pferd ab und besah sich das genauer. "Unschöne Sache.", war das Einzige was von ihm zu hören war.

  • Skeptisch beäugte Witjon sowohl seinen Vetter, als auch den Custos Corporis.
    "Was genau ist der Sinn dieses Versteckspiels?" fragte er, doch schien er keine Antwort zu erwarten, denn er lenkte sein Pferd bereits auf die Spur des wilden Tieres.
    "Na, dann mal los. Wir wollen heute ja noch Wild erlegen."
    Und so setzte sich das Grüppchen mit einem etwas grummeligen Witjon an der Spitze in Bewegung. Die Spur war unübersehbar, überall war das Unterholz durchbrochen worden und der Schnee aufgewühlt und so war es sogar für Witjon ein Leichtes, ihr zu folgen.

  • Der Dreiertrupp ritt noch eine ganze Weile langsam der Spur im Unterholz nach. Keiner sagte irgendetwas, Stille herrschte in den Wäldereien um Mogontiacums.


    "Ich will dem Vieh endlich meine Pfeile in den Leib jagen." klagte der junge Phelan "irgendwann muss das Tier auch mal müde sein, ich hoffe nicht wir finden es schlafend vor das wäre wohl etwas langweilig.." er seufzte, senkte den Kopf und strich Sneiwaz über die Mähne ..


    Nachdem er zu seinem Vetter nach vorne geritten war nahm er einen Schluck aus dem Trinkschlauch. "Was meinst du, können wir auf diesem Jagdzug eine Trophäe für die Casa abgreifen?"

  • "Ich weis nur eines: Wenn das Vieh sich noch lange versteckt, wird es einen langsamen und schmerzhaften Tod haben. Denn wenn ich noch lange hier in der Kälte rumreiten muss, weis ich nicht ob ich je wieder eine Frau werde beglücken können und das werd ich dem Vieh heimzahlen" brummelte Silko düster.


    Der ganze Ausritt hier gefiel ihm ganz und gar nicht. Zum einen war es wirklich bitterkalt und zum anderen sah er den toten Hirsch, den sie gefunden hatten als schlechtes Omen an. Ob es hier wirklich öfter Tiere gab die von Ifritii besessen waren? Witjon hatte ihm schon von einem Wolf erzählt, den sie erlegt hatten und der wohl ebenfalls von einem bösen Geist besessen gewesen war. Normalerweise jagte Silko sehr gerne, aber hier in diesem gespenstisch verschneiten Wald einen besessenen Eber zu jagen, denn er war sich sicher dass dieser Eber nicht normal sein konnte, gehörte sicher nicht zu seinen preferierten Tätigkeiten. So griff er seinen Speer, der quer vor ihm auf dem Pferd ruhte, noch ein wenig fester

  • Witjon drehte sich grinsend zu ihrem schwarzen Begleiter um und wollte gerade sein Garum zum Thema abgefrorene Testikel hinzugeben, da meinte er eine Bewegung im Unterholz einige Schritte vor ihnen wahrzunehmen. Abrupt hielt er Skaga an und hob die Hand, um Stille zu signalisieren. Konzentriert lauschte er und nur Wimpernschläge später hörten sie, was sie zu hören gehofft hatten. Dort vor ihnen brachen Äste und wurde Schnee aufgewühlt. Grunzen und Schnaufen erfüllte die eiskalte Winterluft und Witjons Herz begann schneller zu schlagen. Er packte seinen Ger fester und machte sich auf das Schlimmste gefasst.
    "Gebt Acht! Am besten wir kreisen es ein, was meint ihr?"
    Er deutete zwei Halbkreise rechts und links von ihm an und schaute fragend in die Gesichter seiner Gefährten, die ebenfalls angespannt waren. Das Krachen schien sich nicht weiter von ihnen zu entfernen, sondern blieb kurz vor ihnen. Vermutlich hatte sich das Tier mittlerweile verausgabt und würde hoffentlich leichtere Beute sein, als der besessene Wolf, der einst in diesen Wäldern von ihnen zur Strecke gebracht worden war.

  • Silko nickte nur stumm und schwang sich vom Pferd. Er nahm seine zwei Speere mit. Oftmals reichte einer nicht, und er wollte ungerne "nackt" dastehen, denn gegen einen Keiler würde er mit seinen Säbeln wohl alt aussehen, wenn er wirklich auch noch von einem Ifrit besessen sein sollte. Eine Gänsehaut breitete sich auf seinem Rücken aus. Vor seinem inneren Auge sah er einen riesigen Keiler mit einer Schulterhöhe von der Größe einer Frau mit roten und brennenden Augen, der auf ihn zuraste. Das hier würde wohl wirklich eine große Aufgabe werden und er hoffte nur dass das Vieh auch ihn angriff. Einen von den beiden Ubiern zu verlieren würde seine Seelenwaage sicher deutlich in die falsche Richtung verschieben. Deswegen legte er auch seinen Pelz ab und seine Lederrüstung kam zum Vorschein. Die Kälte verschlug ihm kurz den Atem, aber so war wenigstens nicht allzu stark behindert und wäre durch seine dunkle Färbung sicher das interessantere Ziel für den Keiler.


    So ging er rechts herum, wie Witjon es gezeigt hatte. Mit Freuden würde er dieses verdammte Vieh töten als Revanche für die lange Zeit hier in dieser gottlosen Kälte. Als Phelan ihm gesagt hatte, sie wollten jagen gehen, waren sie in Rom gewesen und es hatte angenehme Temperaturen gehabt. Manchmal veränderten sich halt die Spielregeln beim Spielen, aber vielleicht würde ihn das in wenigen Augenblicken auch gar nicht mehr interessieren...

  • Sim-Off:

    Verus wird jetzt einfach mit seiner Erlaubnis mitgesimt.


    Auch Witjon und Phelan stiegen ab und ergriffen ihre Wurfspeere. Der blonde Vetter hatte zwar auch noch seinen Jagdbogen dabei, was Witjon jedoch nicht nachvollziehen konnte, denn der hatte gegen den Wolf von damals schon keinen Schaden anrichten können. Vorsichtig umkreisten die drei Männer das wilde Tier nun. Witjon Herz raste und er malte sich die schlimmsten Szenarien aus, was dieser Keiler mit ihm anstellen könnte, doch dann wurde er plötzlich ganz ruhig. Sie waren an den Rand einer Lichtung gekommen, auf dem der Keiler grunzend den Boden aufwühlte. Offenbar hatte er seine Verfolger jedoch wahrgenommen und so hob er nun den Kopf und stierte in die Richtung der Jäger. Verflucht, das Unterholz bot zu dieser Zeit wenig Sichtschutz und der Schnee machte es auch nicht gerade einfach, sich flink zu bewegen. Der Eber schnaufte wütend und ließ dann ein lautes Grunzen ertönen. Witjon packte seinen Ger fester und machte sich bereit diesen auf das riesige Tier zu schleudern. Noch ein kurzer Blick zu Silko und Phelan, dann würden sie losschlagen.

  • Silko hatte den zweiten Speer neben sich in den Boden gesteckt um ihn nach seinem ersten Wurf gleich griffbereit zu haben. Keinen Augenblick zu früh, denn kaum hatte er sich bereit gemacht, preschte der Keiler aus dem Unterholz. Er war wirklich riesig und seine Hauer waren mit Blut verschmiert. Nun war sich Silko sicher, dass dieses Ungeheuer von einem Ifrit besessen war.


    Das Wildschwein schoss auf Silko zu, aber es gelang ihm trotzdem seinen Speer zu werfen, welcher sich kurz hinter dem Kopf in den Rücken des Biestes bohrte. Doch er hatte die Geschwindigkeit unterschätzt und so musste er sich schnell mit einer Rolle in Sicherheit bringen, bevor er seinen zweiten Speer greifen konnte. Nun stand er blank da. Auch wenn seine Hand schon auf seinem Säbel lag, war das wohl eher eine ungeeignete Waffe gegen solch ein Monstrum, welches nicht so aussah als wollte es flüchten und dessen Augen in der tiefstehenden Sonne gefährlich leuchteten.

  • Schon stürmte das Biest auf Silko los. Dessen Treffer hielt es nicht auf, gab Witjon jedoch Zeit, sich auf seinen Wurf zu konzentrieren. Mit voller Wucht warf er seinen Ger und....verfehlte! Der Speer schlug klatschend einen halben Fuß hinter dem Keiler auf dem Boden auf. Entsetzt griff Witjon zu seinem zweiten Speer und machte sich bereit.
    Derweil hatte Phelan bereits zwei Pfeile abgeschossen, von denen einer im Oberschenkel des Keilers stecken blieb, jedoch keinen sonderlichen Schaden anrichtete, während der andere lediglich eine Streifwunde am Rücken des Tieres hinterließ.
    Glücklicherweise war Witjons erster Speer in Silkos Nähe aufgekommen, der nun wieder zwei Waffen zur Verfügung hatte.
    Wütend drehte sich der Keiler um und preschte nun auf Witjon zu. Bei Wotan, war diese Vieh schnell! Der junge Duccier sprang erschrocken zur Seite und zog sich etliche Schürfwunden und Kratzer zu, als er in das dornige Unterholz viel. Flink und von der Angst beflügelt, auf die Hauer genommen zu werden, befreite er sich vom Gestrüpp und schleuderte seinen zweiten Speer. Ein Glück, der traf endlich und durchschlug vor lauter Wucht den Hals des Keilers. Vor Schmerzen aufbrüllend fing das Tier an zu rasen, verfehlte so aber zum Glück seinen Vetter um Haaresbreite, der sich schnell in halbwegs sichere Entfernung rettete...

  • Durch Witjons Fehlwurf hatte Silko nun wieder ein Speer. Der Keiler war nun zweimal schwer getroffen, raste aber immernoch, oder gerade deswegen, in einem blutigen Wahn. Der Keiler wandte ihm nun den Rücken zu und war sich wohl nicht so ganz sicher, ob er weiter auf Phelan oder auf Witjon losgehen sollte. Dann schien er sich für Witjon zu entscheiden, was in diesem Falle gut war, drehte er sich doch so, dass ihm Silko das Speer genau in die Seite werfen konnte. Silko spante seine Muskeln und die Wurfwaffe traf den Keiler mit großer Wucht und blieb tief in seiner Seite stecken. Der Keiler quieckte gepeinigt, rannte aber weiter auf Witjon zu, auch wenn er eigentlich schon tot war...

  • Die Angst stand Witjon ins Gesicht geschrieben, als er das Ungetüm auf sich zu stürmen sah. Er versuchte sich zur Seite zu rollen, blieb jedoch an einer Wurzel hängen und stolperte so, dass er längs auf dem Boden liegen blieb. Ein kurzer Blick verriet ihm, dass dies wohl sein Ende war. Mit letzter Kraftanstrengung versuchte er sich auf die Beine zu bringen, als er ein seltsam schürfendes, dumpfes Geräusch gemischt mit einem kläglichen Quieken vernahm. Vorsichtig sah er sich um und entdeckte den Keiler, der nur wenige Ellen von ihm entfernt zu Boden gegangen war. Langsam zog er das Sax und schritt vorsichtig auf das verendende Tier zu, unter den wachsamen Blicken seiner Begleiter.
    Der nächste Schritt würde Witjon einige Überwindung kosten. Er musste zu dem schnaufenden Tier hingehen und ihm den Todesstoß versetzen!
    Langsam ging er auf das Tier zu, hielt allerdings noch genügend Sicherheitsabstand aus Furcht, der Keiler könne noch einmal aufspringen und ihn aufspießen. Doch es tat sich nichts und Witjon handelte nun zügig. Mit voller Wucht rammte er sein Sax in den Hals des Tieres und riss eine große Wunde hinein.
    Er sprang flink zur Seite und wurde dann Zeuge eines recht qualvollen, blutigen Todes. Endlose Augenblicke später hatte der Keiler seinen letzten Atemzug getan und lag leblos im Schneematsch.
    "Den Göttern sei Dank..." murmelte Witjon nur, während er schwer atmend mit hängenden Schultern da stand und ihre Beute betrachtete.

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