Reatinus hatte selbst keine Vorsellung davon, wie es wohl war, als Familienmitglied mit Crispus zusammen zu leben. Er hatte ihn schon immer als pflichtbewussten Centurio, guten Freund und angenehmen Geschäftspartner in Erinnerung. Die Petronierin gab jedoch das Gefühl, dass zwischen den beiden etwas verdammt schief gelaufen sein musste. Ein Windstoß ließ Reatinus die Kälte durch Mark und Bein frieren, so dass er seinen Mantel nur umso enger um sich schmiegte, um dem stand zu halten. Noch wenige Monate oder gar Wochen, und es würde der wärmere Frühling anbrechen.
Das strahlende Lächeln der Frau hingegen musste von Venus selbst gemeißelt sein und ließ Reatinus ebenso in seinem herzhaften Lachen erstrahlen. Dass er Crispina mit seiner Äußerung in Verlegenheit brachte, war nicht beabsichtigt. Er hatte viel mit Menschen zu tun gehabt und kannte die Züge eines Menschen, wenn er in eine solche unangenehme Verlegenheit geriet. "Darüber würde ich mich freuen." Reatinus wagte in dieser Beziehung etwas... immerhin hatte er wenige Erfahrungen mit weiblicher Gesellschaft, die über die attraktive Kellnerin in der Taberna hinaus ging.
Einer dieser Orte, in denen Reatinus sich überhaupt nicht aufhielt, war die Subura. Und da er nun als Ritter sogar Geld besaß, welches man in diesem Viertel schnell verlieren konnte, hätte er der eigenen Sicherheit wegen einen großen Bogen um das Viertel gemacht, würde er noch in Rom verweilen. "Das wäre schwierig, und ich hätte sicherlich Schlimmeres über ihn gehört", nickte Reatinus, wollte das Thema aber am Ende wieder ruhen lassen. Reatinus wandte sich an Bashir.
"Alles in Ordnung?"