Erkundung einer fremden Stadt

  • Reatinus hatte selbst keine Vorsellung davon, wie es wohl war, als Familienmitglied mit Crispus zusammen zu leben. Er hatte ihn schon immer als pflichtbewussten Centurio, guten Freund und angenehmen Geschäftspartner in Erinnerung. Die Petronierin gab jedoch das Gefühl, dass zwischen den beiden etwas verdammt schief gelaufen sein musste. Ein Windstoß ließ Reatinus die Kälte durch Mark und Bein frieren, so dass er seinen Mantel nur umso enger um sich schmiegte, um dem stand zu halten. Noch wenige Monate oder gar Wochen, und es würde der wärmere Frühling anbrechen.


    Das strahlende Lächeln der Frau hingegen musste von Venus selbst gemeißelt sein und ließ Reatinus ebenso in seinem herzhaften Lachen erstrahlen. Dass er Crispina mit seiner Äußerung in Verlegenheit brachte, war nicht beabsichtigt. Er hatte viel mit Menschen zu tun gehabt und kannte die Züge eines Menschen, wenn er in eine solche unangenehme Verlegenheit geriet. "Darüber würde ich mich freuen." Reatinus wagte in dieser Beziehung etwas... immerhin hatte er wenige Erfahrungen mit weiblicher Gesellschaft, die über die attraktive Kellnerin in der Taberna hinaus ging.


    Einer dieser Orte, in denen Reatinus sich überhaupt nicht aufhielt, war die Subura. Und da er nun als Ritter sogar Geld besaß, welches man in diesem Viertel schnell verlieren konnte, hätte er der eigenen Sicherheit wegen einen großen Bogen um das Viertel gemacht, würde er noch in Rom verweilen. "Das wäre schwierig, und ich hätte sicherlich Schlimmeres über ihn gehört", nickte Reatinus, wollte das Thema aber am Ende wieder ruhen lassen. Reatinus wandte sich an Bashir.


    "Alles in Ordnung?"

  • Bashir zuckte fast zusammen, als sein Herr ihn ansprach. Er war so darauf konzentriert, sich gegen die Kälte irgendwie zu wappnen, daß er dem Gespräch auch nicht mehr wirklich folgen konnte. Jetzt schaute er Raetinus ein wenig gequält an. "Ähm... ja, Herrr, ja sicherr. Ich meine... es ist nurr sehrr kalt", wagte er schüchtern einzuwenden. Auf keinen Fall wollte er seinem Herrn die nette Unterhaltung verderben. Aber warum konnte er die nicht in einer warmen Taberna führen? Oder wenigstens in der Markthalle, wo es sicher auch viel wärmer war als hier. Ein heißes Getränk wäre auch nicht übel. Aber das wagte er nicht zu erwähnen. Dafür kannte er seinen Herrn noch nicht lange genug. Verlegen lächelte er auch Crispina an. Sie war sehr schön. Ob sein Herr...? Auch so ein Gedanke, den er gar nicht zuende zu denken wagte.

  • Sie merkte, dass es auf jeden Fall bald besser wäre das Thema Petronius Crispus bald fallen zu lassen zudem war diese Person nicht wirklich so interessant, dass man einen Tag lang über ihn sprechen konnte, zumindest fand sie das so. Wahrscheinlich gab sich Crispus in der Familie sowieso ganz anders als wenn er unter anderen Menschen war. Anders konnte sie es sich nicht vorstellen, dass man so viel auf ihn gab. Das mochte hart klingen, aber sie hatte ihren Onkel auf nicht wirklich gute Weise kennen gelernt und es würde, wenn überhaupt, noch sehr lange dauern bis sich das alles ändern würde.


    Es freute sie irgendwie, dass er sich darüber freuen würde wenn sie sich bei ihm meldete und sie nahm sich auch vor genau dies dann auch zu tun und es nicht nur zu sagen. Er schien sehr nett zu sein und was konnte es schon schaden wenn man nette Menschen etwas näher kennenlernte? Sicher nichts. Das man sie so schnell verlegen machen konnte hätte sie selber auch nicht für möglich gehalten, denn ansonsten war sie doch immer wieder der rebellische Part gewesen, aber es schien auch Situationen zu geben in denen sie es eben nicht war.


    Sie war froh als das eine Thema nun beendet zu sein schien und blickte dann ebenfalls den frierenden Sklaven an dessen Handschuhe sie noch immer trug. Ein leichtes schlechtes Gewissen machte sich in ihr breit, denn auch wenn er ein Sklave war musste er bei dem Wetter doch nicht frieren. Ihre Hände waren mittlerweile warm aber seine sicher nicht, deswegen zog sie kurzerhand die Handschuhe aus und hielt sie dem Sklaven wieder hin. „Ich denke die kannst du im Moment wieder besser gebrauchen als ich.“


    „Vielleicht,“ begann sie und wandte sich wieder an Reatinus „Sollten wir irgendwohin gehen wo es warm ist oder das Gespräch auf einer andermal verschieben?“ fragte sie ihn und überlegte sich im gleichen Moment ob ihr Onkel etwas dagegen hätte wenn sie ihn einfach mal zum Essen einlud. Wobei dann ihr Onkel sicher auch zugegen wäre und ob das eine gute Mischung war wusste sie nicht. Innerlich seufzte sie oder aber sie würde ihrem Onkel nichts sagen und einen Tag aussuchen an dem er beschäftigt war.

  • Der Artorier hatte in Germanien keine Familienmitglieder. Seine Familie war schon immer die Legio II, denn töricht und unerfahren, wie er bei seinem Militäreintritt war, verließ er das warme Rom. Um Germanien gegen die Barbaren zu verteidigen. Um sich der Armee anzuschließen. Sich von Centuriones demütigen lassen. Auch hatten seine Verwandten ihm gefolgt, sein Vetter Avitus und sein Bruder Imperiosus. Seit einer gefühlten Ewigkeit hatte er von ihnen nichts Neues mehr gelesen.
    Er fragte sich mit der Zeit, ob es seine Familie noch gab. Er hatte niemand anders und musste hoffen, dass die persönlichste Beziehung nicht jene seinem Patronen und Legaten gegenüber sein sollte. Bald würde er seine Familie, die Legio II, sicherlich verlassen. Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass man ihn in Germanien behielt? Gering, spekulierte er. Die Legio Prima brauchte auch kompetente Tribuni.


    "Kalt? Ja, das stimmt". Reatinus spähte nach einem wärmeren Fleckchen, welches man wohl nur in vier Wänden finden konnte. Es blieb nur eine friedlich anmutente Taberna, wenige Schritte entfernt. Mit Blicken und einem Nicken deute er auf sie. "Gehen wir etwas trinken. Das geht auf meine Kosten." Geld hatte er zumindest, seine Betriebe liefen gut. Aber wurde Reatinus da etwa ungewollt charmant?

  • Schnell wehrte Bashir ab, als Crispina ihm die Handschuhe zurückgeben wollte. "Nein, nein, meine Hände sind nicht sehrr kalt. Meine Füße und Beine sind sehrr kalt. Weil wir hierr nurr stehen. Behalte sie nurr, solange Du sie brrauchst." Es wäre doch höchst peinlich, wenn sie nun wieder kalte Hände bekommen mußte. Nein, das ging auf gar keinen Fall.


    Aber die Erleichterung war ihm schon deutlich ins Gesicht geschrieben, als Raetinus ankündigte, sie könnten doch in eine warme Taberna gehen, um sich weiter zu unterhalten. Hoffentlich war Crispina damit einverstanden. Bashir hatte keine Ahnung, ob sich das für eine junge Frau schickte. Er hoffte, daß das kein Problem war. In der Taberna hätte er eine echte Chance, wieder aufzutauen.

  • Crispina zögerte ein wenig als sie dem Sklaven die Handschuhe hinhielt und er sie nicht annehmen wollte. Wahrscheinlich tat er es einfach aus dem Grund weil er ein Sklave war und nicht wollte, dass sein Herr böse war wenn er sie wieder an nahm. Gerne hätte sie ihm die Handschuhe aber zurückgegeben, aber da er sie wirklich nicht haben wollte steckte sie ihre Hände wieder hinein und spürte sogleich die willkommene, wohlige Wärme. Kurz lächelte sie den Sklaven an und nickte zustimmend, denn nun spürte sie auch wie die Kälte wieder von ihr Besitz ergriff und auch ihre Füße waren schmerzhaft kalt. Die ganze Zeit bei dem Gespräch mit Reatinus war ihr das alles nicht wirklich aufgefallen.


    Als Reatinus sie dann auch noch zum Trinken einlud blickte sie ihn erfreut an, denn es freute sie, dass er sie anscheinend nicht so schnell los werden wollte und sie noch etwas miteinander reden konnte. Es gefiel ihr, denn es war eine sehr angenehme Abwechslung mit ihm zu sprechen und wenn sie den Abschied noch etwas hinauszögern konnte sollte ihr das nur Recht sein so musste sie wenigstens noch nicht zurück zu ihrem Onkel. Gabriel der sich die ganze Zeit hinter ihr befunden hatte und noch kein Wort gesprochen hatte musterte nun ein klein wenig den zitternden Sklaven genauer. Ihm selber ging es nicht wirklich besser, denn ihm war auch schweinekalt, aber er versuchte sich so wenig wie möglich anmerken zu lassen und schwieg auch weiterhin einfach.


    „Das ist sehr nett von dir und es freut mich noch etwas Zeit mit dir zu verbringen,“ sagte sie und bemerkte erst viel später was sie da eigentlich gesagt hatte. Kurz verlegend werdend lächelte sie und schaute kurz auf die Seite als würde sie sich nach der Taverne umsehen wo sie hingehen konnten. Und charmant? Ja das war dieser Mann ganz sicher.




  • Reatinus wurde die Frau immer symphatischer, stellte er nun selbst fest und hielt bequemen Schrittes auf die Taberna zu, unter anderem auch, um warm zu werden. Am liebsten wäre er gerannt, um der Kälte so schnell wie möglich zu entfliehen, aber blöd darstehen lassen wollte er Crispina ja auch nicht, das wäre unhöflich gewesen. Erst jetzt merkte er, dass seine Füße ebenfalls blau wurden und begannen, steif zu werden. Mit unpassender Kleidung war es wohl durchaus möglich, hier zu erfrieren, dachte sich Reatinus und verfluchte dabei den kalten, germanischen Winter. "Es ist mir ebenso eine Freude", lächelte der Artorier und stellte fest: Zumindest stimmte die Chemie zwischen den Beiden.


    Sie liefen in ihrem erwartungsvollen Gang eine gefühlte Ewigkeit, eine eigentlich kurze Distanz, zur Taverne. Der Praefectus öffnete die Tür und hielt sie mit einer Verneigung seiner Begleitung offen. Ein Grinsen zeigte, dass diese Geste auch humorvoll gemeint war. Denn wenn er wollte, konnte Reatinus auch ein Scherzkeks sein. Leider war dies im Dienst meistens nicht sehr passend.
    "Was darf ich dir zum Trinken bestellen, Crispina", fragte Reatinus neugierig. Vielleicht würde die Antwort ja etwas über die Vorlieben der Petronierin verraten. Während er die Antwort abwartete, spähte der Lagerpräfekt nach einem ruhigen Plätzchen.

  • Was tat sie hier eigentlich? Flirtete sie mit diesem Mann? Sie war sich nicht sicher, denn bewusst hatte sie so etwas noch nicht getan, bis jetzt zumindest. Zwar hatte sie sich immer mal wieder mit einem Mann unterhalten, aber irgendwie war meist ihr Vater mit anwesend gewesen, wobei sie den Gedanken an ihn jetzt gerade mal verdrängte, schließlich war er der Grund warum sie eigentlich hier in diesem Land war.


    Erst jetzt wo sie sich wieder bewegte spürte sie was die Kälte eigentlich schon mit ihr angerichtet hatte. Crispina hatte wirklich das Gefühl, dass ihre Fußzehen, die Füße und auch ihre Beine steifgefroren waren und, dass sie ganz sicher niemals wieder auftauten, zumindest spürte es sich im Moment genau so an. Jeder Schritt schmerzte ein wenig, doch davon wollte sie sich nichts anmerken lassen. Man sollte sie ja nicht für so eine verwöhnte Römerin aus Rom halten, auch wenn sie so etwas eigentlich fast war, aber eben nur fast, denn ganz römisch verhielt sie sich auch nicht immer, was man sehr gut an den Diskussionen zwischen ihr und ihrem Onkel sehen konnte.


    Zum Glück war der Weg wirklich nicht weit und sie freute sich vor allem darauf, dass sie es sicher gleich warm haben würde. Ohja wie man Wärme doch zu schätzen lernte wenn sie einem fehlte, wie andere alltägliche Dinge die einem fehlten wenn sie nicht mehr da waren. Schmunzelnd schaute sie Reatinus an als dieser ihr galant die Tür aufhielt und dabei sich leicht verneigte. „Ich danke dir,“ sagte sie und trat ein. Wie herrlich es doch war als ihr die Wärme entgegen stieß. Auch wenn es hier drinnen nicht wirklich berauschend war, so war es doch schon alleine wegen dieser Wärme ein wahres Paradies.


    „Oh ein warmer Wein, natürlich mit Wasser, würde nun sicher Wunder wirken,“ meinte sie und spielte damit natürlich auf ihre kalten Füße und Hände und auch den Rest ihres Körpers an. Auch sie schaute sich ein wenig suchend nach einem freien Platz um und deutete dann an einen Tisch der an der Wand stand. „Wie wäre es mit diesem dort?“ fragte sie ihn.


    Langsam versuchte die Wärme auch wieder Besitz von ihren Füßen zu ergreifen was auf der einen Seite schmerzhaft aber auf der anderen Seite auch sehr angenehm war.

  • Auch wenn Reatinus sich nicht so sicher war, ob dies ein Flirt wahr, musste er sich eingestehen, dass er viel gepflogener agierte, als sonst. Ja, dachte er sich und musste der harten Wahrheit ins Gesicht sehen. Wahrscheinlich war es so eine Art Flirt, aber diese Begrifflichkeit war den Römern zu dieser Zeit - auch Reatinus selbst - fremd. Es war wohl der schlichte Versuch, aus einer kurzen Bekanntschaft viel mehr zu machen... er schämte sich dafür nicht, denn es war etwas völlig Normales in seinen Augen. Auch wenn dies wohl mit Verlegenheiten für die Petronierin einherging.


    Nachdem sie die entgegen stoßende Wärme überwunden hatten und sich an die wohlige Wärme der Taberna mit gesellig sprechenden Menschen gewöhnt hatten, stand auch schon der Sitzplatz und der Getränkewunsch von Crispina fest. "Wirrrrt", rief Reatinus mit seiner imposanten Stimme, die ihm zu Centurionentagen den Ruf des "Schreihalses" einbrachte, "Ein Wein, warm! Und verdünnt mit Wasser, zwei Mal!" Der dienstbeflissene Wirt brummte etwas in sich hinein, was Reatinus nicht entschlüsseln konnte und nahm die Bestellung auf. Der Praefectus rieb sich die Hände, als würde er gierig etwas erwarten, doch in Wirklichkeit waren seine Hände von draußen noch kalt und versuchte sie, mit etwas Bewegung und Reibung aufzuwärmen.
    Der Platz, den Crispina fand, versprach eine ungestörte Konversation. Und der Platz war an einem ruhigen Eckchen.


    "Du hast recht. Lass uns dort hin."

  • Es war eine große Erleichterung, daß die beiden sich entschlossen, doch noch eine Taverne aufzusuchen. Bashir folgte ihnen, ebenso wie der Sklave der Begleiterin seines Herrn. Als die beiden sich einen netten Platz in einer ruhigen Ecke suchten, stellte sich Bashir in Sicht- und Hörweite an die Wand. Schön nah am nächsten Kohlebecken. Vielleicht würden seine Füße ja dann doch noch irgendwann wieder auftauen. Ein wenig neidisch war er ja schon, daß sein Herr und die hübsche junge Dame sich ein heißes Getränk gönnten, aber er tröstete sich mit dem Gedanken, daß er später zuhause sicher auch einen heißen Kräuteraufguß abgreifen konnte. Oder eine heiße Milch mit Honig, das wäre noch besser. Bei dem Gedanken umspielte ein leichtes Lächeln seine Lippen. Und seine Augen schienen in eine unerreichbare Ferne zu schauen.

  • Seine Stimme, als er sie so erhob, war doch recht imposant. Sie hatte ja keine Ahnung gehabt, dass er gleich so laut rufen würde und war ein klein wenig und fast unmerklich zusammengezuckt. Dennoch freute sie sich sehr auf das warme Getränk, denn die Kälte in den Knochen war in der Wärme nun richtig zu spüren. Es kribbelte in ihren Gliedmaßen und ein kleines juckendes Gefühl war auch da. Sicher würde das gleich aufhören. Dieses Wetter hier aber auch. Innerlich hätte sie seufzen können, aber sie wollte sich ihre doch recht gute Laune nicht verderben lassen von solchen Gedanken.
    Crispina nickte als er wegen dem Platz zustimmte und ging hinüber um sich erst einmal den Mantel auszuziehen und die Handschuhe abzulegen. Dann setzte sie sich hin und rieb sich ihre Hände etwas gegeneinander damit sie wärmer wurden.


    Gabriel tat es Bashir gleich und stellte sich so hin, dass er kaum auffiel. Er schwieg sowieso die meiste Zeit und beobachtete lieber die Umgebung, denn in Tavernen konnte man ja nie wissen was so passierte.


    „Es wird langsam wärmer,“ schmunzelte sie und blickte Reatinus an der eben ja auch noch seine Hände aneinander gerieben hatte. „Danke für die Einladung,“ bedankte sie sich. „Hier ist es auf jeden Fall gemütlicher als draußen in der Kälte und etwas warmes zu Trinken klingt einfach himmlisch. „Was machst du eigentlich wenn du nicht Soldat bist?“ fragte sie dann. Hier konnten sie sich ja endlich etwas besser unterhalten und ein wenig neugierig war sie ja schon auf diesen Menschen.

  • Wenige Zeit später kam der vollwampige, bärtige Wirt mit stampfenden Schritten zum Tische des Artoriers und der Petronierin und servierte den bestellten aufgewärmten Wein, verdünnt mit Wasser. Fälschlicherweise drei Becher, was sich jedoch zu Bashirs Gunsten auswirken sollte, weshalb Reatinus den Becher nicht zurückgab, sondern nach einem Dank beim Wirten ihn ansah. "Hier. Genieße es, so etwas gönne nicht einmal ich mir jeden Tag." Wahrscheinlich würden sie das früher oder später wegschmeißen, wenn niemand anders eine gleiche Bestellung aufgab.
    Reatinus lehnte sich entspannt zurück und nippte vorsichtig an den nicht nur warmen, sondern heißen Wein und verbrannte sich dabei die Lippen. "Wenn das warm ist, will ich nicht wissen, wie ein heißer Wein bei denen ist", scherzte der Praefectus. Reatinus sah Crispina an und wusste in dem Moment nicht, was er ihr sagen wollte. Zum Glück fing die Petronierin nun an zu reden und beendete die kurze Stille zwischen ihnen. Immerhin wäre es merkwürdig gewesen, wenn sie hier saßen und sich nur anstarrten.
    "Ja... hoffentlich kommt auch bald der Frühling. Und nichts zu danken", nickte der Artorier und zog die Augenbrauen hoch, nachdem Crispina diese Frage stellte, die Reatinus noch nie so richtig beantworten konnte. Wann war er nicht Soldat? Wie lange wäre er überhaupt noch Soldat? Vielleicht hatte er schon 10 Jahre hinter sich. Vielleicht sogar 15. Man vergaß es mit der Zeit einfach! "Nun, wann bin ich nicht Soldat? In meiner Freizeit bemühe ich mich, das auszublenden. Dort versuche ich Ruhe zu finden, mache etwas Interessantes oder gehe noch einmal privaten Geschäften nach. Immerhin besitze ich einige Betriebe, die Aufsicht bedurfen." Manchmal fragte er sich, wie er alles unter einen Hut bekam.

  • "Vielen Dank, Herr." Und so kam Bashir unversehens auch zu einem Becher mit heißem, verdünnten Wein. Wie gut das tat! Das wärmte richtig gut von innen auf. Natürlich teilte er brüderlich mit seinem Schicksalsgenossen, der leider sehr schweigsam war. Doch bestimmt tat es ihm auch gut, etwas Warmes in den Magen zu bekommen.

  • Wenn er immer so gut mit seinen Sklaven umging hatten sie auf jeden Fall ein gutes Leben, aber sie selber war auch nie schlimm zu Gabriel gewesen. Er war zwar immer recht schnell aber er wusste was er zu tun hatte und tat es auch. Crispina konnte ihrem Sklaven vollkommen vertrauen und wusste, dass er sie immer vor Bösem bewahren würde, vorausgesetzt sie nahm ihn natürlich mit.
    Aber der Sklave von Reatinus hatte sich etwas warmes zu Trinken auch wirklich verdient, schließlich hatte er auf seine warmen Handschuhe verzichtet nur damit sie es warm hatte und das rechnete sie auch einem Sklaven hoch an, schließlich hatte man ihn zu nichts aufgefordert gehabt.
    Nachdem der Wirt die Getränke abgestellt hatte schwappte ein klein wenig über den Rand, aber sie versuchte darüber hinweg zu sehen und drehte ihren Becher so, dass sie ihn anfassen konnte ohne nass zu werden. Allerdings hatte Reatinus recht was die Wärme des Weines betraf und so zog sie erst einmal ihre Finger wieder zurück und blies ein wenig Luft in den Becher. Der Wein war so heiß, dass selbst das Gefäß die Hitze ziemlich angenommen hatte und sie es nicht wirklich greifen konnte.
    „Geht es denn, dass der noch heißer sein kann?“ fragte sie ihn leise lachend und legte ihre Hände einfach neben dem Becher auf den Tisch, sonst wusste sie einfach nicht wohin mit ihnen. „Frühling, das wäre ein Traum und einfach schön wenn er bald kommen würde und nicht dieses eiskalte Wetter hier. Ich finde die Wärme doch sehr viel angenehmer als das hier,“ sagt sie, denn sie wusste, dass sie sich einfach niemals an dieses Klima hier gewöhnen konnte, zumindest nicht an den Winter.
    Neugierig wartete sie auf seine Antwort, denn sie konnte sich nicht vorstellen, dass man nur Soldat war, man musste doch noch etwas von einem andere Leben haben oder ging das nicht? Ihr Onkel schien ja innerlich auch noch Soldat zu sein, aber diesen Gedanken wischte sie schnell wieder weg.
    „Und was verstehst du unter Interessantem?“ fragte sie ihn natürlich und konnte sich ein kleines freches Schmunzeln nicht verkneifen. „Was hast du für Betreibe, was musst du da machen?“ wollte sie wissen. Sie meinte zu erahnen, dass ihr Onkel da doch auch etwas besaß war sich aber nicht mehr so ganz sicher.



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    ~Gabriel~



    Gabriel stand abseits, aber so, dass er immer seine Herrin erreichen konnte und er schaute den anderen Sklaven ein wenig verwundert an als dieser ihm ebenfalls etwas zu Trinken anbot. Zum ersten Mal heute schmunzelte er etwas und sprach sogar. „Danke mein Freund,“ sagte er und nahm das Angebot auf etwas warmes zu Trinken natürlich an und nahm einen Schluck des warmen Weines und reichte ihm dann den Becher mit dem Wein wieder zurück.

  • Ironischerweise hatte dem Artorier die Hitze des Bechers kaum etwas ausgemacht, was er sich hätte nur damit erklären können, dass er an seinen Soldatenhänden schon ein wenig Hornhaut entwickelt hatte. "Soll ich fragen", fragte Reatinus leise kichernd zurück und ließ seinen Becher auf dem Tisch stehen, welchen er anblickte und verspielt anfing, ihn auf der geraden Holzfläche umherzudrehen. Ob das noch heißer ging... nicht vorstellbar, aber irgendwie gab es für alles eine Steigerung.


    "Sie ist auch viel angenehmer", antwortete der Artorier schmunzelnd und dachte an seine römische Heimat, "Frühling und Sommer sind hierzulande kürzer als im Süden. Doch sie sind genauso schön." Wenn es nur Herbst und Winter gäbe, würde Reatinus sicherlich verkümmern, zusammen mit vielen anderen Menschen.
    Für Reatinus war es eine schwierige Angelegenheit, außerhalb des Castellums kein Soldat zu sein. Doch immerhin war er kein Mannschaftsdienstgrad und konnte sich unabhängig von seinem Gefühl völlig normal verhalten. Auch wenn er sich das Gefühl herbeisehnte, welches man als unscheinbarer Zivilist hatte. So hatte er immer im Hinterkopf, welche wichtige Pflicht er mit seinem Beruf ausfüllte. Dazu noch in einem Posten wie dem seinen!


    "Interessantes kann man nicht beschreiben. Man muss es gemacht oder gesehen haben, sofort in seinen Bann gezogen werden", gab Reatinus verlegen eine unerwartete Antwort. Doch es gab etwas, was er mag. "Aber... nunja... ich studiere gerne... am liebsten militärische Taktiken." Welch Wunder für einen Soldaten! "Aber wenn mir ein philosophisches Werk in die Finger gerät, fresse ich es geradezu in mich hinein." Gut, das war wirklich ein Wunder...
    "Und Medizin fasziniert mich. Ich kenne mich zwar nicht aus, doch es interessiert mich, wie wir funktionieren." Wie wir funktionieren... das war plump, traf es jedoch irgendwie auf den Punkt!
    "Eine Schmiede, eine Pferdezucht, ein Architekt und ein Fernhandel. Die meisten Arbeiten nehmen mir Sklaven und Angestellte ab. Für mich selbst reicht es manchmal, wenn ich die Zeit für einen Kontrollbesuch finde und die Einnahmen und Ausgaben prüfe. Und was für Materialien ich brauche."

  • Der Wein dampfte auch weiterhin vor sich hin und sie probierte ihn noch nicht, denn er war einfach zu heiß. Nun gut irgendwann würde er auch kühler werden, ihr wurde ja auch so schon sehr viel wärmer, auch wenn ihre Füße etwas kribbelten wie es nun einmal war, wenn das Blut wieder besser fließen konnte und alles wärmer wurde. Ihre Hände lagen halb um den Becher herum weil sie sonst nicht wusste wohin mit ihnen, aber sie berührte ihn nicht, da er äußerlich ebenfalls ziemlich heiß war.


    „Kürzer?“ fragte sie skeptisch und versuchte ein Seufzen zu vermeiden. Das würde ja bedeuten, dass der Winter sehr viel schneller kommen würde als sonst. „Das sind ja wirklich rosige Aussichten,“ meinte sie, schmunzelte dabei allerdings. „Schade aber eigentlich wenn die Landschaft doch so schön sein soll wenn es wärmer wird, dann sollte diese Jahreszeit doch lieber sehr viel länger dauern,“ fügte sie dann noch an und hörte ihm dann genau zu. Wie anders er doch war, also anders als ihr Onkel und dabei waren sie beide Soldaten beziehungsweise ihr Onkel war es ja nicht mehr, benahm sich aber irgendwie immer noch wie einer.


    Während dem er sprach sah sie ihn die ganze Zeit über an und lauschte seinen Worten. Doch irgendwie konnte sie das mit dem Interessanten sehr gut verstehen. Das er sich aber für so einiges interessierte damit hatte sie nicht gerechnet vor allem nicht damit, dass Medzin etwas war was er toll fand. „Und warum hat es dich zum Militär gezogen und nicht zur Medizin,“ fragte sie dann, denn berechtigt war die Frage ja alle male. Leise lachte sie ein klein wenig, nicht laut und fast eher zu sich selber, aber ihre Augen strahlten dabei. „Ich habe mir darüber irgendwie noch nie Gedanken gemacht wie wir funktionieren könnten. Dachte mir einfach immer, ich bin da, das reicht.“ Crispina blickte ihn ein klein wenig mit einem frechen Blick an. "Und? Wie funktionieren wir eigentlich?"


    Dieser Mann schien einige Punkte zu haben die sie sich sonst nicht hätte denken können. „Das sind viele Betriebe. Das muss eine Menge dennoch an Arbeit sein die du zu machen hast und das bei deinem Beruf als Soldat. Wo hast du deine Pferdezucht? Hast du viele Pferde?“ fragte sie dann, denn wen verwunderte es schon, dass sie Pferde natürlich schön und anziehend fand wie wohl fast jede Frau besonders jede junge Frau.

  • Reatinus selbst versuchte immer wieder aufs Neue, sich an seinen heißen Wein heranzutasten, mit geringem Erfolg. Dies tat er so lange, bis er beschloss, eine längere Zeit abzuwarten. Irgendwie freute er sich über etwas Warmes, mit dem man sich die Kehle begießen konnte, aber dass man sich diese gleich verbrannte, damit hätte der Artorier wohl nicht gerechnet. So legte Reatinus den dampfenden, noch bis zum Rand gefüllten Becher beiseite und fing an, mit den Fingern auf den Tisch zu klopfen. Dies nicht aus Langeweile, doch er wusste an manchen Stellen nie, was er mit seinen Händen anfangen solle!


    "Ja, kürzer", brachte Reatinus das Seufzen zustande, welches Crispina vermied, "Aber wer hier lebt, lernt es, sich auch darauf zu freuen und einfach das Beste daraus zu machen. Später kommt man nach Italien zurück und beschwert sich über die Hitze und den langanhaltenden Sommer." Reatinus dachte an sein Zuhause. Seinen Vettern, seinen Bruder und nicht zuletzt auch seinen Sohn, dessen Mutter bei der Geburt starb, welcher schon Volljährig sein musste. Was würde seine Familie machen, während Reatinus hier in Germanien allein war? Er sah zu seinem Familienring, welcher sich nebst des Fingers befand, an der sein Statussymbol, der Ritterring, war. Crispina riss ihn jedoch wieder aus den Gedanken. Seine Finger beruhigten sich wieder.


    "Weil ich ein Verrückter bin", grinste Reatinus, "Nein, wohl eher wegen des Pflichtbewusstseins. Ich wollte schon immer Rom beschützen und dem Kaiser dienen. Ich dachte, als Soldat wäre das die beste Möglichkeit." Die strahlenden Augen hingegen betäubten den Artorier wieder. "Die Medizin ist vielfältig. Was möchtest du genau wissen", fragte Reatinus unscheinbar.


    "Die Pferdezucht befindet sich außerhalb der Stadt, jenseits der Westmauer der Stadt. Ich habe gerade 24 Pferde, Vollblüter."

  • Crispina hingegen hatte es erst einmal aufgegeben sich weiter um das heiße Getränk zu kümmern und ließ es zwischen ihren Händen stehen. Sicher war es in einigen Momenten soweit abgekühlt, dass man es gefahrlos zu sich nehmen konnte, zumindest hoffte sie es, auch wenn ihr langsam endlich richtig warm wurde, schließlich hatte es hier drinnen doch recht angenehme Temperaturen.
    Nein das konnte sie sich ganz bestimmt nicht vorstellen, dass sie das einmal sagen würde wenn sie in Italien war. Wie sollte sie sich über die Hitze oder einen langen Sommer beschweren wenn es doch die schönste Zeit überhaupt war? Zumindest empfand sie es so und auch wenn sie immer mal wieder unter der brütenden Hitze litt so mochte sie diese tausend mal lieber als diese Kälte die hier zur Zeit herrschte.


    „Ich weiß nicht,“ sagte sie ganz leise, lächelte dabei aber. „Aber mit dem Besten draus machen da hast du auf jeden Fall Recht, etwas anderes bleibt einem ja auch gar nicht über wenn man nicht die ganze Zeit nur jammern will und das möchte ich ganz sicher nicht,“ sagte sie ihm.


    Crispina merkte, dass er etwas unruhig zu sein schien zumindest hatte es den Anschein weil er seine Finger nicht wirklich still halten konnte. War er etwa nervös? Vielleicht wegen ihr? Sie hatte keine Ahnung wollte ihn aber auch nicht danach fragen.
    Weiter zum nachdenken kam sie gar nicht, denn seine Aussage brachte sie erst einmal zum lachen. „Verrückter?“ kicherte sie und war froh einfach einmal etwas ausgelassen sein zu können. „Und ich bin mir sicher, dass du dem Kaiser treue Dienste leistest,“ meinte sie.


    „Puh,“ machte sie, denn seine Frage wegen der Medizin überforderte sie doch etwas. „Ich habe keine Ahnung da ich eigentlich nichts weiß, müsste ich mir wohl eine Frage ausdenken. Ich habe mir halt über Medizin nie wirklich Gedanken gemacht und zum Glück war ich fast immer auch gesund,“ sagte sie wobei sie kurz an ihren toten Vater denken musste.


    „24 das ist eine Menge. Ich würde sie ja gerne einmal sehen,“ sagte sie dann lächelnd und versuchte es nun wieder einmal mit dem heißen Getränk und wirklich man konnte wenigstens einen kleinen Schluck davon nehmen ohne sich die Zunge zu verbrennen. „Ist es weit weg?“ wollte sie dann wissen, da sie nicht wusste wie groß das hier alles war.

  • Nachdem nun einige Zeit mit der Konversation verstrichen war, konnte Reatinus endlich den Wein genießen, auf den er schon die ganze Zeit gewartet hatte. Entspannt nahm er einen Schluck der roten, alkoholischen Flüssigkeit zu sich und kommentierte dies anschließend mit: "Guter Tropfen!" Guter Tropfen... das klang simpel, aber traf es so ziemlich auf den Punkt. Denn der Wein schmeckte hervorragend, stellte der Weinkenner fest.
    "Nicht zu jammern und das Beste aus etwas zu machen. Es gibt viele Menschen, die wollen das nicht so sehen und geben sich ihren Beschwerden hin", stellte Reatinus eine eigene, kleine Behauptung basierend auf Beobachtung auf. Reatinus war ein Perfektionst. Es war nicht so extrem, dass das Beste gerade noch gut genug war. Aber das Beste strebte er beinahe akribisch an.


    "Ja, verrückt", lachte Reatinus heiter auf, "Sonst hätte ich mich nicht gemeldet. Wirklich." Seine Augen strahlten ob der Einschätzung der Petronierin über ihn. Verlegen kratzte er sich den Hinterkopf und fand damit in sich eine ganz neue Charaktereigenschaft. "Ach, naja. Man tut, was man kann", erwiderte er bescheiden und legte den mittlerweile nur noch warmen Weinbecher wieder auf den Tisch.


    Er seufzte kurz in sich hinein und überlegte, was ihm über Medizin einfiel. "Ähm... also, ich weiß zum Beispiel, wie man diverse Verletzungen behandelt. Und wie man gesund lebt. Ich kann zumindest auch schon Krankheiten einschätzen."


    Dass es ausgerechnet die Pferde waren, welche Crispina interessierten, überraschte ihn wenig. Denn viele Frauen hatten ein Faible für Pferde oder Tiere allgemein. War wohl schon immer so! "Ich kann sie dir zeigen. Sie sind sehr gutmütige Tiere, sie werden dich schnell kennenlernen. Von hier aus ist die Zucht nichtmal allzu weit."

  • Crispina jammerte eigentlich selten. Sie versuchte sich immer wieder mit den ganzen Situationen denen sie ausgesetzt war zu arrangieren, nicht immer gelang ihr das alles, aber sie gab ihr bestes und so würde sie es auch mit diesem Land versuchen, auch wenn es ihr schwer fiel zumal sie nicht wusste was sie wirklich von ihrem Onkel halten sollte.
    „Wenn man das tut, also sich seinen Beschwerden hingibt, dann kann man kein glückliches Leben führen. Man muss immer sehen, dass man eine gewisse Bahn findet mit der man leben kann,“ meinte sie und versuchte nun einen kleinen Schluck wieder zu trinken. Endlich hatte der Wein gute Trinktemperatur ohne, dass man sich Brandblasen auf der Zunge holte.


    Crispina musste schmunzeln. Der Mann hatte Charme und war wirklich nett und …nein verrückt war er sicher nicht. Lächelnd schüttelte sie sanft ihren Kopf und schmunzelte dann weiter. Seine leichte Verlegenheit wegen ihrer Worte war ja nicht zu übersehen.


    „Das ist schon mehr als ich weiß. Nun gut ich denke wenn ich mich schneiden würde wüsste ich auch, dass ich etwas draufdrücken und aufpassen muss, dass kein Dreck hineinkommt, aber alles weitere da bräuchte ich dann wohl einen Medicus,“ sagte sie. Sie war nun mal kein Heiler und man hatte diese Menschen schließlich dafür wenn es einem nicht gut ging.


    Es überraschte sie, dass er das tun wollte da er sie nicht kannte und es schmeichelte ihr auch sehr. Ihre Augen strahlten und die Freude war natürlich echt und auf keinen Fall gespielt. „Das würde mich freuen wenn du sie mir wirklich einmal zeigen könntest, natürlich müsste ich meinen Onkel fragen ob er mich gehen lässt,“ fügte sie dann nicht ganz so begeistert noch an. Wobei, musste sie das wirklich? Würde es ihn überhaupt interessieren? Sie wusste es nicht

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