Der Widerspenstigen Zaehmung - zweiter Versuch

  • Vom Sklavenmarkt kommend, kamen Semiramis und ihre durchaus illustre Begleitung sowie das Wuermchen von einem britannischen Sklaven in der Villa an.
    Piso schleuste seine Neue an Acanthus vorbei, der dies mit einer missmutigen Bemerkung bezueglich der Schlechtheit der Welt kommentierte, und bald kamen sie beim Servitriculum an.
    Piso kam zu stehen und blickte auf das Zimmer, dem Aufenthaltsraum der Sklaven, hinter einer offenen Tuere. Er wollte dort nicht hinein. Er haette Cassivellaunus angeweisen, doch erstens haette er dies komplett verschludert, und zweitens waere es nicht sehr gut gewesen, wenn Cassivellaunus mit ihr im Bad... nein!
    Er griff also einer vorbeischlurfenden Sklavin an die Schulter.
    "Salve, Sklavin. Ich habe eine neue Sklavin gekauft. Kannst du sie einweisen?"


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    Sie drehte sich um. Ganz langsam. Dann hob sie ihren Kopf. Ebenfalls langsam. Schliesslich blickte sie Piso in die Augen. Dieser schob seinen kopf unwillkuerlich nach hinten. "Du...", kraechzte sie. "Du. Der neue Flavier." Sie sagte das fast schon im Tonfall einer Verfluchung.
    Nein, sie war keine schoene Frau, sie war es auch noch nie gewesen, ganz im Gegenteil, es hatte schon Leute gegeben, die als Gaeste bei den Flaviern gebeten haben, diese skurrille Gestalt zu sehen - und sich nachher gewunschen haben, nie danach gefragt zu haben. Doch dann war es zu spaet gewesen.
    Ruckartig, so schnell, wie man es ihr ueberhaupt nicht zugetraut haette, wandte sie ihren Kopf Semiramis zu. "DUUU!", rief sie aus. "Du kommst mit mir. Ich zeige dir alles." Sie blickte Semiramis eindringlich an, dann drehte sie sich um und humpelte in die Kammer hinein.

  • Nun ja, vielleicht war ja Häuschen ein wenig untertrieben. Palast wäre das richtigere Wort gewesen! Semiramis staunte mit offenem Mund. Jetzt sah sie den Römer mit ganz anderen Augen. Vielleicht verbarg sich hinter ihm ja doch nicht dieser Angebertyp, für den sie ihn gehalten hatte. "Aha und hier wohnst du also! Starke Hütte! Wirklich!", meinte sie anerkennend.
    Einen extra Türöffner hatten sie hier auch. Semiramis staunte noch mehr und als sie erst das Innere der Villa betrat, hätte sie beinahe der Schlag getroffen! So viel Reichtum, so viel Pracht. Es war wie in ihren Märchen, die sie und der alte Aziz den Leuten immer erzählt hatten.
    Semiramis´Augen leuchteten, als sie die edle Beschaffenheit der flavischen Einrichtung begutachtete. Hier sollte sie also ab heute leben! Sofort beschloß sie, daß das Türmen, was sie ursprünglich für morgenfrüh angesetzt hatte, auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. Sie freute sich schon auf ihr Bad und die neuen Kleider und dann wollte sie noch mehr von der Villa sehen.
    Dummerweise achtete sie nicht auf die entgegenkommende Sklavin, denn sie war von den wunderschönen Fresken an den Wänden ganz begeistert und somit abgelenkt. Als eine krächzende Stimme sie plötzlich anfuhr, erschrak sie erst einmal. Als sie in das Gesicht der Alten blickte, fuhr sie vor Schreck zusammen und als die Alte schließlich meinte sie würde jetzt mit ihr mitkommen müssen, hätte sie sich am liebsten an den Römer geklammert. Aber es half nichts. Sie mußte mit der alten Hexe mitgehen! Ihr erster Gedanke war, die Alte hat bestimmt Mundgeruch! Ihr erster Gedanke täuschte sie nicht. Sie hatte Mundgeruch! Alleine das Aussehen der alten Frau ekelte sie schon an. Sie hatte ja schon öfters Geschichten über lebendeTote gehört. Diese Sklavin mußte eine solche lebende Tote sein!

  • Piso entging nicht, wie sehr Semiramis die Villa bewunderte. Er laechelte stolz, dass er die Aufsaessige beeindruckt hatte. Wenigstens etwas.
    Eiligst aber entfernte sich Piso nun in sein Cubiculum. Doch vorher rief er der Alten noch zu: "Ich will sie in einer halben Stunde bei mir in meinem Cubiculum sehen. Das kannst du sicher bis dahin machen, oder? Danke." Als er um die Ecke verschwand, zog er Cassivellaunus hinter sich her, der Semiramis noch einen letzten Blick zuwarf, bevor er hinter einer Ecke verschwand.


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    Nike drehte sich kurz zum Roemer um , schaute ihm nach und murmelte ganz leise eine Verfluchung. Dann drehte sie sich zu Semiramis um.
    "Willkommen daheim.", kraechzte sie und verzog ihren Mund zu einem Grinsen. Ihre alten Haende hob sie hoch und legte sie uebereinander. Dann liess sie ihre Finger knacken, was ein beeindruckend lautes Geraeusch ergab.
    "Nettes kleines Knusperhaeuschen, hehehe...", kicherte sie, als sie die staunenden blicke der Syrerin bemerkte und hustete dann ungesund. 3, 4 Male, sie schien sich nicht mehr einzukriegen, dann abrupt, hoerte sie auf.
    "Ich bin Nike.", meinte sie zur Neuen. "Waschweib, Hexe und Ungetuem vom Dienst. Unverzichtbarer Bestandteil der Freakshow, welche sich die flavische Sklavenschaft nennt." Sie kicherte in sich hinein. Aus ihrem Mund roch es tatsaechlich, allerdings war es nur Ziegenkaese (etwas festeres konnte sie seit 10 Jahren nicht mehr beissen), also war es auszuhalten. Fest blickte sie sie an. Sie erwartete sich, dass die Neue nun ihren Namen nannte und sowieso alles von sich erzaehlte. Sie brauchte Klatsch, es war das einzige, was ihr Leben noch lebenswert machte.
    "Ich soll dich also einweisen. Du willst sicher ein Bad haben." Sie musterte Semiramis von oben bis unten. "Ja, das willst du sicher haben, ihr jungen Dinger wollt das dauernd.", nuschelte die Alte in sich hinein und oeffnete die Tuer zu einem anderen Zimmer. Dort drinnen, in einem eher dunklen, mittelgrossen Raum, befand sich ein Bad.
    "Na, das gefaellt dir, ha?", meinte sie in einer hohen Fistelstimme und deutete zum Becken. "Kalt, aber sauber."

  • Semiramis wollte schon lautstark protestieren! Nur eine halbe Stunde wollte er ihr zugestehen? In einer halben Stunde konnte man ja kaum ein schönes erquickendes Bad nehmen. Aber bevor sie nur einen Ton sagen konnte, zog die Alte sie schon mit sich fort. Und überhaupt, wieso wollte er sie dann in seinem cubiculum sehen? Der wollte doch nicht etwa..? Na, sie würde ihm das schon gründlich austreiben!


    Die Alte war wirklich unheimlich. Sie sah nicht nur aus, wie eine Hexe, sie war es auch, so wie sie behauptete. Semiramis hörte ihr nur zu und wurde immer stiller. "Aha!", war alles, was sie sagte. Sie war sich nicht sicher, ob sie ihr Glauben schenken sollte, oder nicht. Aber die Alte erinnerte sie sehr stark an eine alte Hexe aus ihren Märchen, die kleine Kinder fraß. Wenn man mal nach den Zähnen der Alten ging, fraß die bestimmt keine kleinen Kinder mehr. Nun starrte sie sie an, so als wolle sie von ihr hören, mit wem sie es zu tun hatte.
    "Ich bin Semiramis", sagte sie vorsichtig. "Aus Damaskus und ich bin Tänzerin und Märchenerzählerin."
    Sie erreichten die Tür zum Bad und Semiramis war noch voller Vorfreude auf das erfrischende Nass. "Oh ja! Ich freue mich schon so auf das Bad." Die Alte öffnete die Tür und der Syrerin rutschte erst einmal der Unterkiefer runter. Wenn das das Bad sein sollte, hatten die Flavier aber ganz schön viel gespart! Oder vielleicht wurde das richtige Bad gerade renoviert und dies war nur ein Notbehelf.
    "Äh, hier kann man aber gar nicht schwimmen!" Das war ihr einziger Kommentar. Nein, das Bad gefiel ihr überhaupt nicht! Außerdem war der Raum nicht geheizt! Hoffentlich war das Wasser warm genug.
    Etwas widerwillig legte sie ihre Kleidung ab. Die Alte war zwar eine Frau, aber sie mochte es nicht, wenn man ihr dabei zusah. Vorsichtig stieg sie ins Wasser und stieß sofort einen hohen kreischenden Schrei aus. "Das ist ja eiskalt!" Na warte, dem Römer würde sie nachher noch etwas erzählen!

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    Nike betrachtete die Syrerin schief. "Semiramis von Damaskus.", murmelte sie, ganz so, als ob es von aeusserster Dringlichkeit waere, den Namen und die Aussprache ganz exakt zu kennen. Das wuerde fuer Gespraechsstoff sorgen! "Maerchenerzaehlerin! Das wird ja lustig!", grinst sie. "Ich kann auch Maerchen erzaehlen. Ich haette sie ja gerne meinen Enkeln erzaehlt... aber ich habe nie welche gehabt..." Ihr Blick wurde fuer einen Moment weich und sie blickte in die Ferne, als ob sie irgendeinen heroischen Punkt an der Wand sehe, dann blickte sie wieder zu Semiramis und dem becken. ihre Augenbrauen zogen sich zusammen, und sie setzte wieder den gewohnten Blick einer alten, grantigen Vettel auf.
    "Schwimmen? Gleich willst du noch einen Privatmasseur und Luxusparfuemchen!", keifte die Alte. "Jetzt weisst duwenigstens, wieso kein Sklave mehr als 30 Minuten bruacht. Und du gehst da hinein." Gerade wollte sie zu Semiramis hingehen und ihr einen kraeftigen Stoss versetzen, damit sie ins Wasser hineingestossen wuerde (was ihr sicher gelungen waere, denn in diesen alten Armen steckte gewaltig Kraft), da ertoente eine Stimme hinter Nike.
    "Nike, gohts dr no? Hoersch wohl uf? Dach tuasch aetz nit!"*, rief eine Frau.


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    Die Kammerdienerin Phrima hatte gesehen, wie Nike mit einer Neuen ins Bad verschwunden war und hatte sich sofort gedacht, dass das nicht gut enden wuerde. Als sie dann gesehen hatte, was jetzt wohl passieren wuerde, hatte sie sich entschlossen, einzugreifen. Doch auf allzuviel Gegenliebe stiess das nicht.
    Nike drehte sich langsam zu ihr um. "Raeterin." Sie sprach gerne die Leute mit dem Namen ihres jeweiligen Volkes an, weil sie selbst fand, dass das mehr Eindruck schindete. Und tatsaechlich schien Phrima einen ganzen Zoll kleiner zu werden, als Nike mit ihr sprach. "Du mischst dich hier nicht ein. Ich bin dran." Sie grinste die junge Frau bitterboese an. "Du holst jetzt unserem Gast hier eine Tunika. Und ein Handtuch." Phrima schluckte. "Jo, guat.", meinte sie leise, eingeschuechtert, und tat wie geheissen.


    Nike war von diesem Intermezzo aeusserst irritiert, wandte sich dann aber wieder an Semiramis. "Du nimmst jetzt dein Bad. Und mit jetzt meine ich jetzt."


    Sim-Off:

    *Nike, bist du von Sinnen? Hoerst du wohl auf? Das tust du jetzt aber nicht.
    Tiefstes Montafonerisch! :D

  • Semiramis von Damaskus! Wow! Das hörte sich vielleicht gut an! Obwohl es die häßliche Alte war, die das mit einer solchen Ehrfurcht sagte, daß sie beinahe Gänsehaut davon bekam. Wenn sie hier weg war, würde sie sich nur noch so nennen. Das schindete enormen Eindruck bei den Leuten. Aber Semiramis war nicht auf den Kopf gefallen. Schon bald merkte sie, dies war nur die Art, wie sich die alte Hexe über sie lustig machte.
    "Ach herrje, wirklich?" fragte sie spöttisch. "Das glaube ich dir auf´s Wort! Für die Syrerin war es ein Leichtes, sich vorstellen zu können, wie die Alte vor rund hundertfünfzig Jahren ausgesehen haben mußte, damals als sie noch jung war. Da wollte sie wahrscheinlich schon keiner haben. Doch die Alte ging zum Gegenangriff über und machte Semiramis abwegige Vorstellungen von einem entspannenden Bad endgültig ein Ende. Sie war gerade im Begriff, Semiramis ins Wasser zu stoßen, als plötzlich die Tür auf ging.
    Ein Wortschwall in einer nicht zu identifizierenden Sprache brach über die Alte herein. Die junge Frau die hereingekommen war, sah eigentlich ganz nett sein. Aber auch das konnte nur Tarnung sein. Leute die man nicht verstand, sollte man auch nicht über den Weg trauen! Semiramis war sich zwar durchaus bewußt, das Erscheinen der Frau hatte sie vorerst vordem kalten Wasser bewahrt. Trotzdem ahnte sie nichts Gutes. Das war keine Villa, das war ein Irrenhaus!
    Die beiden begannen sich zu streiten, wer sich der neuen Sklavin, die eigentlich nach eigenen Angaben ja gar keine war, annehmen durfte. Zu Semiramis Entsetzen setzte sich die Alte durch. Aber für die Syrerin war klar, wenn hier einer Baden gehen würde, war es die Alte! Sie jedenfalls nicht!
    "Das glaubst auch nur du! Nimm du doch ein Bad! Das soll schön machen, habe ich gehört!" Mit einem Ruck zog sie die Alte zu sich und stieß sie ins Becken, so daß das Wasser nur so spritzte!

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    Sie hatte nicht lange gebraucht, um passende Handtuecher sowie eine Tunika, wie sie Sklavinnen hier in Rom trugen, zu finden. Im Ankleideraum, welches eine Tuer zum Bad hatte, fanden sich immer solche Utensilien.
    Mit den Sachen in der Hand stiess sie die Tuer vor ihr auf.
    Und vor ihr entfaltete sich ein Spektakel, untermalt von dem Schrei einer alten Frau, welches unter anderen Umstaenden ihren Zorn entfacht haette. Sie war keine Freundin der Idee, alte Frauen in Wasserbecken zu werfen. Doch wie bei jeder Regel, gab es auch hier Ausnahmen. Die grosse Ausnahme bei jenem Prinzip hiess Nike. Die alte, grausige Vettel war von der Syrerin ins Wasser gestossen worden.
    Um den Mund der Raeterin bildete sich ein feines Laecheln. Dieses wurde ganz langsam breiter und zog sich nach oben, bis sie sich nicht mehr halten konnte. Sie prustete heraus und lachte. Doch dieses Lachen dauerte nicht lange. Es endete abrupt, als sie sah, wie Nike auftauchte.


    Die Alte war nicht leicht unterzukriegen. Sie hatte schon schlimmeres erlebt. Unkraut vergeht nicht. Aber die Demuetigung.
    Als sie auftauchte, sah sie nicht Semiramis die Syrerin zuerst an, sondern Phrima. Wenn Blicke toeten koennten, waere die Frau aus den Alpen jetzt tot umgefallen. Doch nichts war dies im Vergleich zu den Blick, den die pitschnasse Hexe Semiramis zuwarf. Man konnte sehen, wie in ihrem Kopf schon die Zaubersprueche dunkler Magie herumschwirrten. Sie kannte einige gemeine.
    Sie richtete ihren Blick auf Phrima. "Du hilfst mir da heraus.", verlangte sie, als ob nicht sie die Sklavin, sondern die Sklavenhaelterin waere.
    Phrima blickte unsicher herum. Dann laechelte sie wieder. "Ney." Ein Wort der Verweigerung. Und das war nicht alles. "Haeats di aetza? Du kascht do vrmodara."*, versetzte sie. Die Alte war davon so geschockt, dass sie zunaechst nichts erwiderte.
    Phrima derweil ging, die alte Vettel im Becken komplett ignorierend, in leichten Schritten zu Semiramis hin.
    "Ich bin Phrima.", meinte sie langsam. Das ch dehnte sie, als ob es ein fremdartiges Objekt in jenem Satz waere. "Und du?" Sie gab sich Muehe, deutlich zu sprechen.


    Sim-Off:

    *Bist du jetzt verrueckt geworden? Du kannst da vermodern.

  • Das War ein Bild, als die Alte im hohen Bogen ins Becken flog, begleitet von Semiramis lautem Lachen. Da nahm sie doch gerne einige Spritzer des kalten Wassers in Kauf!


    Zu Semiramis hämischem Gelächter gesellte sich plötzlich noch das der anderen Sklavin, die diese eigenartige Sprache gesprochen hatte. Sie sah auf und fing sie mit ihren Augen ein. Sie hatte eine frische Tunika und Handtücher für sie dabei. Nun, die Handtücher würde sie momentan noch nicht brauchen, es sei denn ein Wunder geschah und das Waser erhitzte sich auf wundersame Weise.
    Die alte Hexe meldete sich noch einmal kurz aus dem Becken und befahl der Sklavin, sie da herauszuholen. Doch die entgegnete ihr etwas, was Semiramis beim besten Willen nicht verstehen konnte. Offenbar war das so eine Art von Absage. „Na, und? Schön naß!“, rief sie der Alten noch schadenfroh zu.
    Die Sklavin, die Phrima hieß, näherte sich Semiramis. Jetzt stellte sich heraus, daß sie auch noch in einer verständlichen Sprache kommunizieren konnte.
    "Freut mich, Phrima. Ich heiße Semiramis. Sag mal, ist das hier euer einziges Bad? Ich meine, gibt es hier kein warmes Wasser? Da friert man sich ja noch die wichtigsten Teile ab." Außerdem hatte doch dieser Wicht gesagt, hier gäbe es ein Bad, in dem man sogar schwimmen konnte. Oder hatte sie sich das jetzt nur eingebildet?

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    Gerade wollte die Raeterin antworten, da passierte etwas. Auf einmal stand Nike neben ihnen. In was fuer einer schnellen Zeit hatte sie es nicht nur geschafft, sich aus dem Wasser zu bewegen, sondern auch, sich geraeuschlos an sie heranzuschleichen! Fast meinte man, dass dunkle Magie im Spiel waere.
    Nike war nicht gut gelaunt. Das Wasser tropfte ihr von den Haaren herunter. Sie sah, wegen ihrer bleichen und verschrumpelten Haut, aus wie eine Wasserleiche. Eine boshafte Wasserleiche.
    Sie sagte nichts, aber der Blick, den sie den beiden jungen Frauen zuwarf, war vernichtend. Sie hob ganz langsam den Finger und deutete ihn zuerst auf Phrima. "Fuer dich werde ich mir noch was ausdenken. Aber fuer dich weiss ich schon etwas.", meinte sie zu Semiramis, als sie sich zu ihr hindrehte.
    "Nie wieder sollst du deine Heimat sehen. Nie mehr." Sie blickte dem Maedchen mit stechendem Blick in die Augen. "Weder lebendig noch tot." Dann grinste sie. Ein Kichern drang aus ihren Lippen heraus, und dann brach sie in ein kreischendes, gellendes Gelaechter aus. "Nie wieder! Ahahahahaha!", lachte sie hysterisch und keifend. Schwer nach Atmen ringend, kriegte sie sich wieder ein. Ihr Blick wanderte zu Phrima, die um einiges bleicher geworden war. "Du bildest dir ein, dass du es besser kannst, du Hinterwaeldlerin! Lern erst einmal, ordentlich zu reden! Aber mach nur, ich schaue dir zu." Den letzten Vokal dehnte sie lange aus.


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    Ihr Gesicht war waehrend Nikes beleidigender Tirade noch weisser geworden, doch sie traute sich nicht, etwas zu unternehmen. Unbeschreiblich entsetzliches konnte passieren, wenn man sich mit Nike anlegte. Sie atmete tief ein und aus, waehrend ihr Gesicht wieder eine normale Farbe annahm.
    Dann begann sie, die Frage von Semiramis zu beantworten. "Die Heizung tut nit. Usgfalla... aeh, ausgefallen. Sie ischt..." Unsicher blickte sie zu Nike. Die Alte hatte genau gewusst, dass die Heizung versagt hatte, und hatte dies benutzt, um zu versuchen, die Neue einzuschuechtern. "In dri... dreissig Minuten... ischt das Wasser... wieder waermer." Sie kam ins Stammeln, als sie nochmals nach links, zu Nike, die sich dort in einiger Distanz positioniert hatte, blickte. Die Aura von Boesartigkeit, die die Hexe ausstrahlte, war entsetzlich.

  • Diese alte Hexe! Wie hatte sie das nur fertig gebracht, fragte sich nicht nur die Raeterin, nein auch Semiramis konnte sich darauf keinen Reim machen. Das war Magie! Und zwar von der übelsten und schwärzesten Sorte, die es gab!
    Semiramis verging das Lachen, als die Hexe ihren Fluch gegen sie aussprach. Nie wieder sollte sie ihre Heimat sehen? Nein das ging zu weit!
    Phrima indes schien gänzlich von dieser Kanaille eingeschüchtert zu sein. Das konnte doch nicht sein! Eigentlich hätte dies Semiramis eine Warnung sein sollen, sich mit der Hexe nicht weiter anzulegen. Doch wie allzu oft in ihrem Leben hörte sie nicht auf diese übervorsichtigen Warnungen. Wahrscheinlich war dies auch letztlich der Grund, weswegen sie eigentlich als Sklavin in Rom gelandet war, fernab der Heimat und fernab ihrer Freunde.
    "Du alte Hexe du! Solche Weiber wie dich, ersäuft man im nächsten Brunnen, oder grillt sie am Spieß, wenn gerade kein Wasser da ist!", schrie sie der Alten entgegen.
    Wie eine Irre stürzte sie sich nun auf die klatschnasse Nike und stieß sie zurück ins Becken. Dummerweise fiel sie diesmal gleich selbst mit hinein, so daß sie schließlich doch noch zu ihrem kalten Bad kam. Sie schrie auf, als ihr Körper mit dem kalten Wasser in Berührung kam. Doch zum Frieren hatte sie jetzt keine Zeit! Sie mußte die Alte in Schach halten. "Deinen dreckigen Fluch nimmst du sofort zurück! Hast du verstanden!", schrie sie sie an und drückte sie dabei abwechselnd ins Wasser, ließ ihr aber genügend Zeit, um Luft zu holen und gegebenenfalls auch zu sprechen.

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    Nike hasste es, unvorbereitet zu sein. Sachen zu sehen, die aus dem nichts kamen, die sie nicht geplant hatte. So hatte sie tatsaechlich erhofft, die Neue einzuschuechtern. Nun, bei Phrima hatte das gewirkt (dazu brauchte es aber nicht viel), bei Semiramis schien die Taktik des Einschuechterns zu versagen. Wie eine Furie stuerzte die Syrerin auf sie. Sie wurde geschlagen. Sie wurde erneuert ins Wasser geworfen. Die Wut in Nikes Augen wich etwas, was nicht mehr menschlich war. Sie nahmen etwas an, was selbst Naturphilosophen Angst einjagen koennte.
    Als Nike unter Wasser gedrueckt wurde von dieser elenden Fuchtel, dieser Teufelin, schien etwas in ihr schier zu explodieren wollen. Doch kurz darauf wurde sie wieder emporgezogen. Sie wandtte den Kopf zu Semiramis hin und grinste.
    "Hihihi... Kindchen. Du glaubst meinen Verfluchungen. Du hast Angst vor ihnen." Das Lachen war herzlos und brutal. Sie sah sich noch immer als Herrin der Lage, obwohl dem wirklich nicht so war. Doch sie hatte einen Trumpf in der Hand. "Ich koennte mir ueberlegen, ihn zurueckzunehmen. Wenn du deine dreckigen Finger von mir nimmst, Verfluchte.", meinte sie mit einer spezifischen Andeutung des Fluches, welchen sie ausgesprochen hatte. Einen Teufel wurde sie tun, den Fluch zurueckzunehmen.


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    Phrima wusste nicht, was sie unternehmen sollte. So etwas war noch nie vorgekommen. Bisher waren noch alle Sklaven vor Nike eingeknickt. Sie bewundertte aufrichtig den mut der Neuen. Die wuerde ihrem Herrn, beziehungsweise ihrer Herrin (sie kannte noch immer nicht den Namen von Semiramis' Besitzer) noch ordentlich einheizen. Fast konnte der arme mensch einem schon Leid tun.
    Doch Phrima lag nichts ferner, als sich um Roemer zu kuemmern. Viel eher lag ihr das Schicksal von Mitsklavinnen am Herzen.
    Sie trat also zum Beckenrand hin.
    "Lascht des sin?", fragte sie Semiramis laut und besann sich noch rechtzeitig der Tatsache, dass die Syrerin ihren Dialekt nicht verstehen wuerde. "Lascht du das sein? Weischt du, was passiert, wenn ma eine Hexe toetet?" Ihre Augen wanderten zu Nike, der wieder eine Haarwaesche verpasst wurde.
    Das Resultat des Mordes an einer Hexe war klar. Die Hexe wuerde wieder kommen, und die Villa heimsuchen. Es musste ein besonderes Ritual verwendet werden, welches sie aber nicht kannte.

  • Das kalte Wasser konnte Semiramis nicht mehr viel anhaben. Sie war von oben bis unten klatschnaß bis auf die Haut. Nässer konnte man nicht mehr werden.
    Dabei hatte sie alle Hände voll zu tun, die alte in Schach zu halten, da Phrima nun wirklich keine echte Stütze war, wenn es gegen Nike ging.
    "Hä? Was ist los?", schrei Semiramis ihr zu, weil sie des alpenländischen Kauderwelschs, dessen Phrima sich wieder einmal bediente, nicht verstanden hatte. Doch die Raeterin bewies, daß sie auch anders konnte.
    "Nein, was passiert denn, wenn man eine Hexe tötet?", fragte die Syrerin unschuldig, derweil sie die Alte noch immer unter Wasser drückte.
    Vielleicht hatte Phrima ja recht, was sie sagte. Damit die Alte nicht frühzeitig die Reise in die Unterwelt antrat, zog sie sie wieder nach oben, damit sie nach Luft schnappen konnte. Die alte Hexe jedoch verblüffte sie schon wieder. Statt nach Luft zu japsen, kicherte sie, so wie es eben nur Hexen machten. Davon so irritiert, ließ Semiramis von ihr ab. Diese Hexe war ihr nicht geheuer! Vielleicht bestand ja so auch die Möglichkeit, daß die Alte ihren Fluch wieder zurück nahm.
    "Na schön, ich laß dich in Ruhe. Aber dafür nimmst du sofort den Fluch wieder zurück." Das war doch ein guter Handel, dachte Semiramis. Nur was, wenn die Alte sie wieder linkte?

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    Nike grinste erneuert, als sie die Worte der Syrerin hoerte. Von oben konnte man die Worte der Raeterin hoeren. "Wenn man das tut, dann kunnt... kommt sie zurueck. Als Geischt! Und dann terrorisiert sie di!" Die Worte klangen einigermassen entsetzt. Und normalerweise haette jeder sie als hinterwaeldlerischen Aberglauben abgetan. Doch... ganz sicher konnte man da nicht sein. Besonders, wenn man in Nikes Augen blickte, die auf einmal einen vergnuegten Glanz annahmen.
    Sie wandte sich um, ergriff den Rand des Beckens und zog sich hinauf. Entweder hatte die Frau die Kraft eines jugendlichen Athletens, oder sie erhielt massive Unterstuetzung von dunkler Magie. Die pitschnasse Alte richtete sich auf und stand nun am Beckenrand, auf Semiramis heruntergrinsend. "Hallo, du junges Ding. Danke fuers Freilassen. Meinst du, ich nehme den Fluch wirklich zurueck? Du, und diese rueckstandige Provinzlerin, ihr werdet noch buessen fuer eure Frechheiten!" Ihr Kopf gluehte, es war unheimlich, dies anzusehen.
    Dann drehte sie sich nach hinten, zu Phrima hin. "Du! Kschhh! Verschwinde! Niemand braucht dich mehr hier!"


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    Phrima drehte sich zur Hexe hin. Sie hatte Angst, echte und wahre Angst. Angst um sich selber. Angst um jene sympathische Syrerin, die dieser elenden Hexe so gut Paroli geboten hatte. Was sollte sie tun? Unschluessig schaute sie auf Nike, die so unheimlich schnell zum zweiten Mal aus dem Becken gekommen war. Dann schuettelte sie leise den Kopf. "Nein. Du verschwindescht. Aber vorher nimmscht du den Fluch zurueck."


    Die Hexe schaute verduzt. Und mit einem Mal wurde ihr klar, dass ihre Gegnerinnen in der Ueberzahl waren.

  • Das waren ja richtig tolle Neuigkeiten! Einfach umwerfend, was Semiramis da von Phrima erfuhr. Die Syrerin war beileibe nicht Abergläubisch, aber mit Hexen und den den dunklen Künsten war das so eine Sache. Ihre Bedenken wurden noch gestärkt, indem die Alte mit einem Mal, scheinbar ganz ohne Schwierigkeiten sich aus dem Becken stemmte und wie durch Zauberhand am Beckenrand stand. "Junge, Junge!" dachte Semiramis laut. Das war ja ganz schön beeindruckend, was die Alte da vollführte. "Wie geht denn so was?" Entweder hatte sich die alte Hexe wirklich gut gehalten und war dadurch in ihrem Alter noch so gelenkig oder es war tatsächlich schwarze Magie im Spiel!
    Das war ja jetzt wirklich knifflig! Es mußte doch eine Möglichkeit geben, wie man die Alte in ihre Schranken weisen konnte. Irgendetwas, was mächtiger war, als sie. Semiramis überlegte angestrengt, während sie noch immer im kalten Wasser des Beckens stand und langsam zu frieren begann. Aber Semiramis´ Phantasie, die ihr als Märchenerzählerin in den letzten Jahren das nötigste zum Leben eingebracht hatte und die sie auch jetzt nicht im Stich ließ, übertraf sich wieder selbst.
    Aber natürlich! Der verrückte Flavier, der sie gekauft hatte und seine ganze Familie, die sie ja noch gar nicht kennen gelernt hatte, mußte die Lösung dafür sein. Nun ja, Piso hatte auf sie nun wirklich nicht den Eindruck gemacht, besondere Kräfte zu haben. Aber bekanntlich gab es ja in einer Kette immer ein schwächstes Glied. Was, wenn er nun diese Schwachstelle war und der Rest seine Mischpoche über unglaublich starke Zauberkräfte verfügte, die es ihnen erlaubten, Macht über die alte Hexe zu haben und sie sogar als ihre Sklavin zu halten? Genauso mußte es sein!
    "Du wirst den Fluch zurücknehmen, alte Hexe! Und du wirst mich und Phrima auch in Zukunft in Ruhe lassen! Sonst..." Jetzt mußte sie alles auf eine Karte setzen! "Sonst hetzte ich den verrückten Flavier auf dich und der macht dann kurzen Prozeß mit dir! Hast du das jetzt?"
    Ha, das hatte gesessen! Die Alte schaute auf einmal ganz verdutzt. Der Flavier war also doch zu etwas Nütze! :D

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    Nike verging ihr Grinsen. Und zwar gruendlich. Was? Das war unfair. Zuerst noch zwei gegen eine. Na gut, damit wuerde sie fertig werden. Aber dann kam diese Syrerin mit jener Drohung daher... zuerst hielt sie das noch witzig. Doch dieser Zustand waehrte nur ein paar Sekunden. Ihr Gerhin war noch in Ordnung, sie konnte noch gut kombinieren. Sie hatte hier mit einer jungen, huebschen Frau zu tun. Und Maenner wuerden ja von ihrem Geschlechtsteil regiert. Und diese Frau hatte sich die physischen Voraussetzungen, um diesen Mann zu etwas zu ueberreden. Und dann von diesem unsaeglichen, peinlichen Chaoten herumgehetzt zu werden? Nein! Das war unvorstellbar! Die Syrerin hatte Nikes Schwachpunkt gefunden.
    "Du Hexe!", fuhr sie Semiramis an - ironischerweise. "So... so unfaire Methoden!", keifte sie. "Ich nehme den Fluch zurueck. Und ich lasse euch alleine herummachen, wenn ihr mich bloss auf Armlaenge mit diesem Piso laesst!" Sie trat zurueck, einen vor Zorn gluehenden Blick auf Semiramis werfend, und bewegte sich zur Tuer hin, die aus dem Sklavenquartier zu jenem Flur hinging, wo die Wohnstaetten der Flavier waren. Beleidigt presste sie die Lippen zusammen. Schliesslich miente sie: "Die Zeit ist um! Wir muessen weiter!"


    [Blockierte Grafik: http://www.timesonline.co.uk/multimedia/archive/00147/Howze_147432a.jpgPhrima


    Phrima hatte vor ihrem eigenen Mut Angst bekommen. Doch jene Angst steigerte sich, als Semiramis der Alten zu drohen anfing. Und sie verpuffte, als sie sah, wie die Alte einsackte. Keinen Widerstand mehr zeigte, und sich zurueckzog. Unfassbar!
    Die Raeterin blickte unglaeubig zu Nike hin, dann fasste sie einen Entschluss. Sie eilte zum Beckenrand hin und streckte die Hand nach Semiramis aus. "Ich versuch dich zum hinaufziehen!", bot sie an. "Aber Vorsicht!" Sie blickte unsicher zu Nike und dann wieder zu Semiramis. "Schaffscht du des?"

  • Niemals hätte sie geglaubt, daß sie mit ihrer Drohung einen solchen Erfolg bei der alten Hexe erzielen würde. Die Alte war dadurch richtig eingeschüchtert. Vor diesem seltsamen Vogel hatte sie einen großen Respekt, was sie sogar dazu veranlasste, den Fluch zurückzunehmen. Aber wieso nur?
    Semiramis sah der Alten noch nach, wie sie schmollend das Bad verließ und dabei noch einmal zurück geiferte, die Zeit sei jetzt um.
    Die Syrerin grinste daraufhin der Raeterin verschmitzt zu und ergriff deren Arm, um aus dem Becken zu steigen. "Danke, für deine Hilfe!"
    Sie hatte genug vom Baden! Jetzt nur noch ein frisches Handtuch und trockene Kleider, bevor sie sich noch den Tod holte. Semiramis begann sich abzutrocknen und dachte dabei noch einmal über Nikes Verhalten nach.
    "Aber jetzt mal ehrlich, was ist denn an diesem Kerl so besonderes, dass die alte Hexe so panisch reagierte? Die hat sich ja fast ins Hemd gemacht!", fragte sie Phrima. Auf den ersten Blick hatte die Syrerin nichts Außergewöhnliches an dem Flavier feststellen können, außer daß er hochgestochen und blasiert war.

  • [Blockierte Grafik: http://www.timesonline.co.uk/m…e/00147/Howze_147432a.jpgPhrima


    "Koa Ursache.", entgegnete Phrima, nachdem sie Semiramis aus dem Becken geholfen hatte. "Normalerwis isch das Becken schon geheizt. Abr es isch ausgefallen." Sie zuckte die Schultern leicht und laechelte der Syrerin verschwoererisch zu. "Das mit dem Flavier war guat, Moatle. Nike hasst den."
    Semiramis schaffte es, sich in einem sehr respektablen Tempo abzutrocknen und anzuziehen. Phrima wartete, bis Semiramis fertig war, und fuhr fort. "Piso isch eigentlich koa mieser Kerl oder so, abr... er geht einem brutal auf den Geischt. Bei den Flaviern isch er bekannt als der nutzlose Vetter. Er spielt Lyra, abr so grauenhaft... und singa tuat ar ou no! Ma hebt si d'Ohra zua, abr ma hoert's no immr! So lut, so grusi, so gfehlt!"* Sie schuettelte den Kopf, und bemerkte erst jetzt, dass sie vor Entsetzen vor jener Vorstellung in ihren heimatlichen Dialekt verfallen war.
    "Also, gehen wir.", meinte sie wieder in der Hochsprache. Sie ging zur Tuer hin, durch welche Nike gerade vor ein paar Sekunden gegangen war, und winkte Semiramis zu sich hier. "Hier geht's lang."


    Sim-Off:

    *...und singen tut er auch noch. Man haelt sich die Ohren zu, aber man hoert es noch immer. So laut, so grausig, so falsch!

  • Ganz ohne Zweifel, Phrima war eine ganz Nette und die Chancen standen gut, daß sie noch Semiramis beste Freundin werden konnte, aber den Durchblick konnte die Syrerin nicht behalten, wenn es darum ging, ihren Dialekt zu verstehen. Genauer gesagt, verstand sie nur die Hälfte, oder eigentlich nur Bruchstücke dessen, was aus dem Mund der Raeterin kam. Mieser Kerl…, brutal….,bekannt als der nutzlose Vetter. und Er spielt die Lyra…, grauenhaft. Semiramis schluckte erst einmal und starrte Phrima mit offenem Mund an. Dieser Irre hatte gar nicht diesem Eindruck auf sie gemacht. Aber es mußte einen Grund geben, weshalb Nike sich so benommen hatte und Angst vor dem Flavier hatte.
    Als Semiramis endlich angezogen war, folgte sie Phrima, wenn auch etwas mit gemischten Gefühlen. Das konnte ja noch heiter werden! Ganz klar, hier würde sie nicht alt werden. Auf gar keinen Fall!

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