Bantiz Mattiskaz
- Rodewinis Whisa -
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Das Dorf des Rodewini liegt im Kernland des Stammes der Mattiaker, sieben Stunden zu Pferd vom Rhenus entfernt, an dessen Westufer das römische Reich beginnt.
Die Sippe des Rodewini zählt zu den wichtigsten Adelsfamilien des Stammes, und hat schon mehrfach in Krisenzeiten den Kuningaz gestellt, der gewählt wird wenn dem Stamm besondere Gefahr droht. Insgesamt hundertzwanzig Menschen leben in der Hauptsiedlung von Rodewinis Gaue, die Kernsippe mit Rodewinis Familie, denen seiner engsten Getreuen und die Leibeigenen. Weiter verteilt in der Gaue leben seine Brüder und entferntere Verwandte in mehreren kleinen Dörfern. Insgesamt brachte Rodewini in Krisenzeiten knapp siebenhundert waffenfähige Männer hinter sich, darunter knapp 80 Schwertträger, was ihn zu den einflussreichsten Männern des Stammes zählen ließ.
Die Gaue an sich war von fruchtbaren Wiesen und üppigen Wäldern geprägt, und Rodewini arbeitete stets daran, das Land nach römischem Vorbild noch urbarer zu machen. Was auch dadurch erkennbar war, dass die Befestigungen von Rodewinis Dorf mehr als nur peripher waren, denn die Sippe hatte schon seit mehr als zehn Jahren nicht die Gaue gelassen. So war das Dorf nicht nur mit einem schmaleren Wall und einer, im Vergleich zu römischen Verhältnissen, spartanischen Palisade umgeben, und von einem Weg sowie einem Abwassergraben durchzogen.
Die Ordnung des Dorfs folgte einem strengen, wie für solche Siedlungen untypischem Prinzip: in der Mitte gab es einen größeren Freiplatz, auf dem Sitzungen abgehalten wurden, oder an dem einfach nur gearbeitet wurde. Um diesen Freiplatz herum war das große Langhaus, in dem die Dorfgemeinschaft beisammen war, und die Wohnhäuser der Kernsippe angeordnet. In einem zweiten Ring waren die Wohnhäuser der Untergebenen und Unfreien angeordnet, und zwischen diesen und der Pallisade befangen sich die Gatter für die Schweine und Rinder, sowie einige Aufbauten die immer wieder für verschiedene Zwecke gebraucht wurden. Durch die große Fläche des Dorfs war zwischen den Häusern immer genug Platz, um durch Binsen und Astwerk gesicherte Gärten anzulegen, in denen die Dorfbewohner das anbauten, was nicht draußen auf den Feldern wuchs.
Alles in allem ein für germanische Verhältnisse sehr großes Dorf, und vor allem ein sehr befestigtes, was davon zeugte, dass der Stamm, der treu zu den Römern hielt, unter den freien Stämmen des Ostens nicht nur Freunde hatte.
Dies war das Dorf des Rodewini.