Die Gaue der Mattiaker - das Dorf der Sippe des Rodewini

  • "Zu schade... jahrelang ist man froh, nichts von der alten Dame zu hören, und dann bekommt man gleich eine persönliche Vorladung.", nickte Lando die Sache ab, und konzentrierte sich gleich auf die nächste, es machte eh keinen Sinn sich über die Seherin den Kopf zu zerbrechen, "Da wäre noch etwas... hast du in letzter Zeit etwas über Raubzüge von Sklavenhändlern durch diese Gegend gehört? Selber mit ihnen zu tun gehabt? Bei den Chatten zum Beispiel?"


    Lando wusste, dass die Chatten der Lieblingsfeind der Mattiaker waren, und dass die Mattiaker immer wieder bei Auseinandersetzungen Gefangene in die Sklaverei verkauften. Es war sinnvoller, die Gefangenen weiter weg zu schicken, als zu riskieren, dass sie sich bei der nächsten Gelegenheit rächten, und in ihr altes Stammesgebiet türmten. Bei aller Kriegerehre, vorgekommen ist so etwas alle mal...

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    Das nächste Thema war nicht wirklich viel besser als das alte, wenn auch nicht ganz so unheimlich. Rodewini überlegte einen Moment deutlich sichtbar, schließlich sollte Lando auch sehen, dass er darüber nachdachte. Mit völlig unbeteiligtem Gesicht, dass in späteren Jahrtausenden wohl beim Kartenspiel recht nützlich sein könnte, meinte er dann achselzuckend: “Ja, da gibt es ein paar Berichte, aber nichts beunruhigendes. Und lassen sie in Ruhe, also haben wir bislang auch nichts gegen sie unternommen. Und die Chatten… kann schon sein, dass die von denen geplagt werden. Aber das wäre noch weniger ein Grund für mich, dagegen vorzugehen.“
    Rodewini zuckte leichthin die Schultern. Die Chatten waren einer ihrer bevorzugten Streitpartner, und immer wieder kam es zu Übergriffen von der einen oder anderen Seite. Daher wäre Rodewini wirklich der letzte, der gerade diesen zur Hilfe kommen würde, zumindest bei sowas.

  • "Wunderbar... das war 'ich hab keine Ahnung' in möglichst vielen Worten. Du könntest Politiker sein..", verzog Lando eine Miene, als Rodewini ihm wortgewaltig klar machte, dass er nichts wusste, oder sein Wissen nicht mit ihm teilen würde. Er würde an anderer Stelle suchen müssen, wenn er herausfand wohin diese Siv verschleppt worden war.


    "Diese Elfleda... holla die Waldfee... wie komme ich zu der Ehre, das beste Pferd in deinem Stall zu heiraten?", wechselte Lando das Thema, und brachte es zurück auf die Frau, die er heiraten würde, und für die er wohl gerade mal eben die Hälfte seines locker zu machenden Besitzes rausgekloppt hatte, "Oder lass mich die Frage anders stellen: jetzt wo die Sache besiegelt ist, kannst du mir erzählen, was für Macken die Frau hat, und warum sie mit achtzehn Sommern immernoch nicht verheiratet ist."

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    Landos Gezeter nahm Rodewini mit einem Lachen auf. Er war Politiker, wenn auch nicht in einer Halle in Mogontiakum, sondern eher in seiner doch viel einfacheren Welt, wo er sich zum Glück mit weniger Problemen und weniger Meinungen herumschlagen musste. Beim Thema Elfleda aber wurde er wieder etwas ernster, wenn sein Gesichtsausdruck auch weiterhin freundlich blieb.
    “Welche Macken soll sie schon haben? Die, die wohl jede Frau hat. Mal ist sie süß wie Honig, und dann blitzen ihre Augen, dass selbst ein Gott sich in Deckung begeben würde. Aber mach dir keine Sorgen, sie wird dir eine gute Frau sein. Sarwolf hat sie schon gut erzogen.“
    Die Sache, warum sie nicht verheiratet bislang war, war schon schwieriger zu beantworten. Aber nun war die Sache ohnehin unter Dach und Fach, und da Lando bald sozusagen zur Verwandtschaft gehörte, konnte er auch ein wenig ehrlicher mit ihm diesbezüglich sein.
    “Sarwolf wollte sie vor drei Jahren verheiraten, aber ich hab es ihm ausgeredet. Elfleda ist ein kluges Mädchen, die verheiratet man nicht einfach so, nur damit sie Kinder kriegt. Für sie wollte ich einen passenden Partner haben. Kannst dich also geehrt fühlen, sie hat nun drei Jahre auf dich gewartet.“
    Rodewini erlaubte sich sogar ein neckisches Zwinkern, gefolgt von einem dunklen, volltönigen Lachen. Dass Lando dachte, er wollte ihm ein widerborstiges Wesen andrehen oder vergleichbares, war irgendwie typisch für ihn. Und dabei war Elfleda nur deshalb nicht bislang verheiratet, weil einfach keine Partie dabei gewesen war, die bedeutend genug gewesen wäre, eine so nahe Verwandte von ihm zu heiraten, die noch dazu nicht auf den Kopf gefallen war.

  • "Du kannst dir vorstellen, dass das schon zu perfekt für mich klingt... aber nun gut. Ich werde es eh rausfinden... was anderes: wo soll die Hochzeit eigentlich stattfinden? Ich gehe davon aus, dass deine halbe Sippe anwesend sein wird, was unsere Kapazitäten in Mogontiacum ziemlich sprengen würde. Oder hast du vor, dieses Ereignis im kleinen Kreis zu feiern?", was eigentlich Landos Präferenz gewesen wäre. Jetzt, wo es fest war, musste er sich auch gewisse Gedanken über das Prozedere machen, und da fiel ihm ein, wieviel Arbeit so eine Hochzeit überhaupt war. Die Sippe von Rodewini war schon verdammt groß, die Kinder der Familie waren wohl mit außerordentlicher Gesundheit gesegnet, was normalerweise sehr untypisch war. In Landos altem Stamm waren die Frauen immer irgendwie schwanger, was daran lag, dass die wenigsten Kinder die ersten drei Jahre überlebten, und Mann und Frau eben auch nur Menschen waren. Hier war das anders, er sah viele Kinder, die die magische Grenze der fünf Lenzen schon überschritten hatten, ob ihm dieses Glück auch mal beschieden sein würde?


    Lando hielt inne. Kinder. Er? Vater?
    Ihm ging ein Licht auf... warum taten sich Mann und Frau zusammen? Kinder machen. Genau. Nicht dass Lando sich nicht darauf freute, aber die direkte Folge. Irgendwie wurde ihm gerade mulmig...

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    Darüber hatte sich Rodewini auch schon Gedanken gemacht. Einerseits wollte er schon eine möglichst große Hochzeit am liebsten feiern, um aller Welt auch zu zeigen, was für eine Verbindung hier geschlossen wurde. Andererseits wollte er Lando ja durch die Heirat an sich binden, weil er Einfluss bei den Römern hatte, also wäre es natürlich sehr gut, wenn vor allem seine römischen Freunde das mitbekämen. Und das sprach wiederum mehr für Mogontiacum, auch wenn es bedeutete, dass er die meisten seiner Sippe hierlassen musste. So eine Reise, auch wenn sie an einem Tag zu schaffen war, war auch nichts für alle, denn schließlich mussten auch genug für den Fall der Fälle hierbleiben und einige konnten nicht verreisen, weil sie zu alt, zu jung oder schlichtweg krank waren.


    “Ich habe auch schon darüber nachgedacht. Ich denke, wenn wir nach Mogontiacum kommen, ist es besser. Dann nur im kleineren Kreis, versteht sich. Zwanzig könnt ihr unterbringen?“
    Soviel musste Rodewini wohl mitnehmen. Sarwolf würde wohl alle seine Kinder mitnehmen wollen, ging es doch um die Schwester, ebenso seine Schwester, da konnte er ja auch seine Kinder nicht daheim lassen. Und dann noch hier und da ein paar ausgesuchte Männer. Aber viel weniger ging wohl nicht, sonst würden die Amisvarier und ihre römischen Freunde wohl wirklich nach Magna kommen müssen. Oder seine Verwandtschaft würde ihm wochenlang zeternd in den Ohren liegen. Er wusste nicht, was ihm weniger gefiel.

  • Landos Stirn legte sich in Falten, als er darüber nachdachte, wieviele Gäste er eigentlich unterbringen würde können. Er würde sie wahrscheinlich nicht alle in der Casa unterbringen können, das war klar, in der Hufa, die noch aus einem klassischen Langhaus und einem Nebengebäude bestand, war das schon eher möglich. Alles in allem würde er wohl einiges an Aufwand betreiben müssen...


    "Ich denke, so restriktiv musst du nicht vorgehen. Dreissig Leute, vielleicht ein wenig mehr. Ich denke, ihr werdet da weniger das Problem haben, wenn es eng wird...", murmelte Lando vor sich hin, "Aber es gibt noch mehr Dinge zu besprechen... habt ihr einen Mondkalender?"


    Der Mondkalender war wichtig, immerhin sollte die Hochzeit an einem Tag stattfinden, an dem Vollmond herrschte, da dieser Fruchtbarkeit für die Ehe verhieß.


    "Achja, und noch was... wie du weißt, bin ich römischer Bürger. Ich kenne das Recht nicht auswendig, aber um deiner Nichte die Rechte, die eine römische Bürgerin in einer Ehe hätte, vor allem was das Erbe anbegeht, muss die Ehe auch nach römischem Recht geschlossen werden. Dies kann unter umständen bedeuten, dass die Römer darauf bestehen, dass die Ehe in einem ihrem Recht entsprechenden Ritual geschlossen wird... sprich: die Zeremonie könnte von unseren Traditionen leicht abweichen. Soweit ich weiß, muss der Statthalter ihr das Conubium verleihen, damit die Ehe rechtmäßig sein kann. Dazu ist ihre Anwesenheit erforderlich."


    Lando verzog eine Miene, war es doch nicht unüblich, dass sich Braut und Bräutigam zwischen Verlobung und Hochzeit nichtmehr sahen.


    "Ich schlage daher vor, dass wir das direkt nach dem Brautlauf erledigen, also wenn Elfleda zu mir nach Mogontiacum überführt wurde."

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    Mit dreißig würde Rodewini besser rechnen können. Er überlegte schon mal so grob, wen er dann alles mitbringen würde, während er seinen Blick auch über die Dorfgemeinschaft schweifen ließ.
    “Ja, wir haben einen. Wir können dann planen. Was meinst du, eigentlich wäre die Zeit zur Sommersonnenwende gut geeignet? Je nachdem, wie der Vollmond dann fällt.“
    Rodewini sinnierte schon über die perfekte Zeit, während Lando etwas über römisches Recht erzählte. Natürlich war dieses Rodewini nicht gänzlich unbekannt, wenn er dessen Feinheiten auch noch nie studiert hatte. Schließlich musste man ja wissen, welche Eigenheiten die Verbündeten so mitbrachten. Gerade zum Thema Ehe war er aber nicht ganz so tief in der Materie, immerhin waren sie beides auch Germanen und für sie beide zählte daher auch vorwiegend ihr eigenes Recht. Da war es relativ egal, was die Römer da alles wollten, solange ihre Bräuche dabei eingehalten wurden und alles rechtes blieb.
    Doch dann platzte Lando mit etwas heraus, was Rodewini im ersten Moment überhörte, weil er das gar nicht gehört haben konnte! So nickte er noch immer kurz vor sich hin, bis der Satz seinen Weg in sein Bewusstsein gefunden hatte, um den Germanen sehr rau von seinen Plänen der Zukunft in die Gegenwart zurückzuschleudern
    “Du willst was machen?“ Das musste er nochmal nachfragen. Er ließ die Worte von Lando noch einmal Revue passieren. Gut, zwischen Brautlauf und Hochzeit waren nur ein paar Tage, aber eigentlich sollten die Brautleute da nicht zusammen sein. Rodewini sah Lando daher doch etwas missmutig an.
    “Na, wenn das für die Römer sein muss, geht es wohl nicht anders. Ich will nicht, dass irgendjemand an der Rechtmäßigkeit dieser Ehe zweifelt, oder der der Kinder später, vor allem die Römer nicht.“
    Ihm gefiel diese Sache nicht wirklich, und er verschränkte leicht die Arme vor der Brust. Lieber wäre ihm gewesen, wenn er die Kontrolle über alles gehabt hätte und damit hätte planen können. Aber wenn dann endlich alles unter Dach und Fach wäre, wollte er zufrieden sein.

  • "Gut.", schloss Lando das Thema ab, und wandte sich anderen Dingen zu, zum Beispiel seinem Vetter, der im großen Dorf der Sippe verschwunden war, "Zu der Zeremonie gleich... wo ist euer Gode? Mein Vetter dürfte sich mittlerweile mit diesem zusammen getan haben, um das Verlobungsbrimborium abzusprechen."


    Er ließ den Blick über das Dorf gleiten, konnte allerdings kein Gebäude entdecken, dass jetzt speziell nach Gode aussah... keine Schnitzereien über der Tür, kein in Holz gehauenes Bildnis vor dem Haus... dann knurrte sein Magen. Er blickte entschuldigung zu Rodewini und grinste schelmisch, für den eigenen Hunger konnte er ja auch so gut wie nichts, waren doch schon einige Stunden seit dem Frühstück vergangen.

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    Auch Rodewini sah sich auf Landos Worte hin um, ob er den Goden denn schon sehen konnte. Den alten Mann erkannte man normalerweise immer sofort, da musste man nicht erst schauen, ob er auch wirklich seinen goldenen Armreif trug. Seine ganze Erscheinung strahlte so sehr die Verbindung zu den Göttern und Geistern aus, manchmal glaubte Rodewini ja, er müsse mit der Seherin verwandt sein. Auch wenn sich die Voraussagen ihres Goden meist nicht so schrecklich und auch selten so präzise waren.
    Landos Magenknurren lenkte Rodewini kurz ab, und er grinste kurz.
    “Harte Verlobungsverhandlungen machen wohl hungrig? Nach dem Verlobungsbrimborium feiern wir.“ Und natürlich gab es dabei wieder etwas zu essen. Vorgestern erst hatten sie ein Kalb geschlachtet, da sollten alle Teile nun auch gut abgehangen und ausgeblutet sein, sofern sie nicht schon im Rauch hangen. Eigentlich ein Festessen, aber das dumme Tier hatte sich ein Bein gebrochen und musste geschlachtet werden. Sonst kam Fleisch nicht so häufig auf den Tisch. Doch für diese Gelegenheit und bei dem Preis, den Lando für die Braut zu zahlen gedachte, konnten sie auch mal auf den Putz hauen. Musste nur seine bessere Hälfte ihm dabei zustimmen, denn bei den Vorräten hatte seine Holde das letzte Wort. Deshalb versprach er lieber nicht zuviel.
    “Aber wohin Hakon mit deinem Vetter verschwunden ist, würde mich auch interessieren. Goden lassen sich zwar ungern hetzen, aber so lange braucht das ja normalerweise auch wieder nicht.“
    Auch Rodewinis Magen meldete sich grummelnd und leise, was seine Ungeduld erklärte. Neben der Tatsache, dass er gerne den Segen der Götter auf dem Vertrag nun hätte, damit wirklich alles geregelt war und nicht doch noch irgendwas dazwischenkam.

  • Harte Verlobungsverhandlungen? Lando hatte schon mit kleinen Straßenjungen, die im Wald Kräuter sammeln gewesen waren, härtere Verhandlungen geführt. Aber damals waren ihm die Kräuter auch nicht so wichtig, wichtiger war es ihm, den Jungs beizubringen wie man richtig feilscht.
    Um diese Frau feilschen wollte er nicht, er war früher schon ein paar Mal dabei gewesen, wenn um eine Ehe verhandelt wurde, doch bei seiner Eigenen wollte Lando keine Kompromisse eingehen, was seiner Meinung von einem guten Start entsprach.


    "Sehr schön, ich hab wirklich schon Hunger.", murrte Lando, bevor er wieder nachdenklich wurde, "Es ist schon eine ganze Weile her, seit der letzten Hochzeit in unserem Heim. Eigentlich dürfte dies das erste Zukunftsweisende Ereignis seit Ewigkeiten sein, über gönnerhafte Nornen konnten wir uns in letzter Zeit nicht beschweren. Ganz im Gegenteil... ich hoffe, dass dies eine Wende unseres Glücks bringt."


    Der Unterschied zwischen Rodewinis Stamm und dem seinen war immens. Rodewini musste sich, mit den anderen Sippen ihres Stammes zusammen, immer wieder gegen äußere Feinde erwehren, die Chatten und sogar die Hermunduren machten immer wieder Probleme, und trotzdem konnte er sich darauf verlassen, dass dies offen geschah. So lebte der Stamm in einer Ruhe, wissend um die Gefahr, aber auch wissend um die eigene Stärke, dieser Gefahr zu begegnen.


    Und diese Stärke war es, die Lando den Mattiakern, und speziell Rodewinis Sippe, ein wenig neidete. Die seine neue Familie konnte sich über zu wenig Gegner nicht beklagen, aber auch nicht über zu wenig Freunde. Schwerer wog jedoch die Tatsache, dass die Stärke seiner Familie vielleicht nicht ausreichte, um den Gegner zu begegnen... und er wusste nicht, ob die Familie, so wie sie jetzt war, überhaupt in der Lage war diese Stärke zu entwickeln. Vor ihnen lag noch viel Arbeit, wenn sie so etwas wie relative Sicherheit erreichen wollten...

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    Rodewini hoffte doch sehr, dass Landos Sippe nun wieder etwas mehr Aufschwung erhalten würde. Je mehr die Amisvarier in Mogontiacum erstarkten, umso mehr profitierte er letztendlich durch diese Verbindung davon. Und er war auch davon überzeugt, sonst hätte er Elfleda doch anderweitig verheiratet. Vielleicht hätte man dann die Verbindung nach Confluentes, die ebenfalls mit einer Hochzeit gebildet wurde, durch eine zweite verstärkt. Oder Elfleda hätte noch ein wenig länger warten müssen und ihrem Onkel früher oder später den Hals deswegen umgedreht.
    “Nun, das hoffe ich auch, für unsere beiden Sippen. Aber das wird schon sein, du wirst sehen. Die Nornen wollten nicht ohne Grund, dass du Elfleda heiratest, wenn du diese Entscheidung schon in ihre Hände gelegt hast und sie so überdeutlich gesprochen haben.“
    Drei Einsen zu würfeln war wohl wirklich sehr deutlich. Noch dazu, wo die Zahl Drei, die das zusammengezählt ergab, ebenfalls von nicht geringer Bedeutung war. Rodewini war wirklich zuversichtlich, was dieses Zeichen anging.

  • Oder die Nornen trieben ein übles Spiel mit ihm, was auch möglich war. Nichtsdestotrotz, es gab Grund zum Optimismus... er blickte sich um, und suchte seine zukünftige Ehefrau, konnte sie aber nirgends erblicken, und immernoch sahen ihn immer wieder Leute an, als wäre er in Gold gegossen. Oder so...


    "Naja, wenn du mich entschuldigst, ich glaube ich muss mich umziehen, diesen Lappen sollte ich bei meiner eigenen Verlobung wohl eher nicht tragen.", meinte Lando mit schiefem Blick auf seine braune Hose und das grüne Wollhemd, über das er bei der Kälte einen einfachen grauen Mantel geworfen hatte. Er verabschiedete sich von Rodewini, und ging zurück zum Langhaus, in dem er und Phelan ihre Schlafstatt hatten, wo auch ihr karges Reisegepäck lag.


    Kurz darauf hatte Lando seine Festkleidung herausgeholt, ein fein gesponnenes dunkelblaues langes Hemd, um das ein mit wenig Silber (er hatte ein Faible für Silber, Gold wirkte ihm zu dekadent) besetzter Gürtel gezogen wurde, darüber ein roter Mantel, und eine einfache Hose. Das Gewand eines Germanen, der seine Unschuld im Kampfe schon verloren hatte. Lando hatte seine Art sich bei offiziellen Anlässen zu kleiden seit seiner Flucht aus seinem alten Stammesgebiet nie geändert, außer wenn er sich in der Stadt den Sachzwängen ergab. Seine Kleidung stellte das dar, als was Lando sich selbst sah: einen nicht armen Speerträger (die Würde, ein Schwert zu tragen, hatte Lando sich erst im römischen Reich unter Sarolf und Farold erworben, und von nicht-zweckmäßigem Schmuck hielt Lando garnichts), der loyal zu seiner Sippe stand. Kein Edelmann, aber auch kein Niemand. Höchstwahrscheinlich für Rodewini ein Affront, konnte Lando sich vorstellen, dass der Sippenführer Lando seinen Leuten als mogontinischen Edelmann verkauft hatte. Andererseits würde nach diesem Gebot eh niemand mehr daran zweifeln...


    So stand er nun in dem Langhaus, vor dem Haufen seiner Festgewandung, und zog ohne mit der Wimper zu zucken komplett blank. In Mogontiacum war dies nicht möglich, hatten die Römer doch ein gewisses Pietätsgefühl, dass den Germanen, die den menschlichen Körper als Teil der Natur ansahen, absolut fremd war. Hier brauchte er sich keine Gedanken darum zu machen, schließlich waren dies Leute, die unter der selben Prämisse lebten, wie er es früher getan hatte, und auch noch heute versuchte...

  • “Er bezahlt wieviel?“
    Elfleda stand nur mit offenem Mund zwischen ihren Cousinen, die ihr grade brühwarm die neuesten Informationen zukommen ließen. Das konnte nicht stimmen, was Elke da gerade erzählt hatte. Für den Preis, den Lando für sie geboten hatte, hätte er das halbe Dorf kaufen können, wenn nicht das ganze. Allein die zwei Barren Eisen hatten in etwa den Wert eines kompletten Hofes, und obendrauf gab er auch noch vier Pferde, dazu noch jede Menge Keramik, sogar Glaswaren, Stoff und angeblich sogar einen Silberkelch. Das war ein Schatz! Für sie! Sie wäre damit die Frau, für die der höchste Muntschatz seit Jahren ausgehandelt wurde. Achwas, Jahre, Generationen! Wie konnte ihr Vater Lando nur so hochtreiben?
    “Das passt gar nicht zu Vater, dass er so verhandelt. Sonst lässt er lieber Rodewini selber verhandeln.“ Ob es ihm nicht recht war, dass sie heiratete, und er deshalb den Preis so hoch getrieben hatte?
    “Oh, hat er wohl auch gar nicht, aber Lando hat das wohl von sich aus gleich geboten. Smilla war vorhin total durch den Wind und hat es erzählt. Na, Elfi, was sagst du?“
    Elfleda war erstmal ziemlich perplex. Entweder war ihr zu werdender Ehemann wirklich verdammt reich, oder er war ein Schwachkopf, der sein Vermögen verschwendete. Sie wusste gar nicht, was sie dazu sagen sollte, also schüttelte sie nur verwirrt den Kopf.
    “Aber jetzt müssen wir dich erstmal herrichten für die Verlobung! Der soll ja sehen, was er an dir hat, da kannst du nicht in diesen Sachen hingehen.“
    “Och neeeeein, bitte. Ich mag meine Sachen. Ich will mich nicht ausstaffieren und aufplustern wie ein Spatz im Winter.“
    Aber ihre Cousinen kannten keine Gnade. Also wurde sie umgezogen, aus ihren zwar durchaus für Stammesverhältnisse gehobenen Kleidungsstücken in die richtigen Vorzeigekleider. Sie trug ein langes, fast weißes Kleid mit umgenähtem, verzierten Saum, das an den Schultern von zwei schönen Goldfibeln zusammengehalten wurde. Das Kleid fiel bis fast auf den Boden, nur die Spitzen ihrer Schuhe schauten heraus. Darüber kam der Mantel aus rotem Pelz, Fuchs am Rücken, aber an den Schultern Eichhörnchen. Es war ein teurer Übermantel, weil er aus mehreren Teilen vernäht war, ohne dass man es aber so direkt sah. Er war schwerer als ihr vorheriger Wollmantel, aber auch wärmer. Darüber hinaus bestanden ihre Cousinen auf schmuck, auch wenn Elfleda sich damit fast schon unwohl fühlte. Sie wollte sich nicht so ausstaffieren, trug sie so ja schon ihre halbe Aussteuer mit sich herum. Aber Elke und vor allem Emma hatten kein Erbarmen, und so trug sie den silbernen Halsreif, der rote Pelz wurde von der silbernen Fibel gehalten, und auch an den Armen trug sie je einen schmalen Reif. Elfleda war das fast ein wenig viel, aber ihre Cousinen meinten, es sehe großartig aus, wie es sich einer Edlen aus der Sippe des Rodewini eben geziemt.
    Nachdem sie also hergerichtet war, was bestimmt einige Zeit gedauert hatte, und auch ihre Cousinen sich ein bisschen in Schale geworfen hatten, gingen sie wieder nach draußen zu dem großen Platz. Elfleda schaute, ob sie Lando irgendwo sehen konnte. Sie hätte wirklich gerne noch ein wenig mit ihm gesprochen, ihn noch ein wenig zu seiner Familie gefragt. Er hatte gemeint, seine Sippe umfasse nicht einmal zwanzig Leute. Hatte er denn dann Geschwister? Tanten, Onkel? Würden sie sich freuen, wenn er heiratete? Wussten sie bereits davon? Elfleda hätte sich gerne ein wenig vorbereitet, immerhin wäre sie bald Teil dieser kleinen Sippe, wenn ihre Munt von ihrem Vater auf Lando überging.
    Aber sie konnte ihn nirgends sehen, nur ihren Onkel Rodewini und ihren Vater. Also gesellte sie sich zu den beiden Männern, die sie strahlend begrüßten. Auch wenn ihr Vater ein wenig aussah, als würde er gleich in eine Schlacht ziehen, denn sein Gesicht hatte so einen angespannten Zug um die Augen. Es war nur ein Hauch, aber sie kannte ihn ja schon ihr Leben lang und wusste es, wenn ihm etwas zu schaffen machte. Aber sie sprach ihn nicht darauf an, denn auch da kannte sie ihren Vater gut genug. Er würde ihr doch nichts sagen, ein Mann jammerte auch nicht.
    “Wo ist denn der Gode? Und die Amisvarier?“ Elfleda wollte, dass dies bald offiziell war. Am liebsten hätte sie gleich geheiratet, wenn die Tradition nicht ein wenig Wartezeit eingerichtet hätte.

  • Was ein Tag. Bevor Lando sich wieder auf den Dorfplatz begab, ließ er den Tag noch einmal Revue passieren, und machte sich klar, was für eine dreiste Hinterhältigkeit er entwickelt hatte. Nicht, dass ihm den Rest seines Lebens versaut hätte, hätte nun Phelan Elfleda geheiratet, aber die Art und Weise, wie er damit umging, war im Nachhinein recht übel... allerdings, und das rettete den Rest seiner Selbstachtung, hatte er die Würfel entscheiden lassen, die ihn mit deutlicher Spur abgewatscht hatten. Vielleicht hatten die Nornen noch anderes mit dem Jungen Priester vor... sollte er es ihm sagen?
    Er entschloss sich, mit dem Jungen nach der Verlobung auf der Heimreise ein paar Worte über das Thema zu wechseln, letztendlich musste er sich daran halten, was die seinen für Wünsche hatten, was wohl eine der Neuerungen war, die Lando zu verkraften hatte. Die Sippe an sich, deren Haupt er war, war in sich geeint, allerdings war dies noch lange kein Grund, sie wie eine Kohorte von Legionären zu führen.


    Als Lando aus dem Langhaus auf den Dorfplatz trat, blinzelte er in die tief stehende Sonne, die mit einer Klarheit aufwartete, die Lando an diesen Tagen nicht erwartet hätte.


    "Jaja, schon gut... ich hab's verstanden.", murrte Lando, dem die ganzen göttlichen Zeichen langsam auf den Zeiger gingen, es war ja nicht so, als wäre er blind, oder einfältig.


    Nach einer Weile entdeckte er auch endlich den jungen Phelan, und steuerte zielstrebig auf diesen zu: "Wo warst du die ganze Zeit? Wird das eine Verlobung, oder das größte Opfer, dass die freien Stämme jemals gesehen haben?"

  • "Ich denke von beidem etwas .." schmunzelte Phelan vergnügt seinem Vetter zu. "Ich habe mit dem Goden des Dorfes noch ein wenig gesprochen .. er möchte allerdings nur beim Opfer helfen, ich soll es leiten. Ob das ein Problem war wusste der junge Priester nicht, doch eins war ihm wichtig, er wollte nicht, dass er sich irgendwie vordrängeln oder beweisen wollte, daher sagte er es Loki, das es alles so abgesprochen war.


    "Schick siehst du aus, Eila wäre bestimmt stolz ihren Bruder jetzt so zu sehen." wobei Phelan ganz genau wusste, dass Eila ein wenig Probleme mit Elfleda haben könnte .. immerhin war sie bis jetzt die einzige Frau in Landos Leben gewesen.

  • "Dein Wort in der Götter Ohren..", murrte Lando, der sich in seiner Haut sichtlich unwohl fühlte, "Das letzte Mal sah ich so aus, als wir uns mit den Brugeriz (Brukterern) angelegt haben, und wir vorher ein großes Opfer zelebriert haben, damit möglichst viele von uns lebend wieder zurückkamen... ist das zu vergleichen? Ziehe ich in den Krieg...?"


    Er schmunzelte, und klopfte seinem jungen Gesellen auf die Schulter.


    "Nun, so gehe ich die letzten Schritte in Freiheit. Auf geht's..", sprach Lando, und gesellte sich mit Phelan in die Dorfmitte, wo die komplette Bevölkerung des Dorfs schon versammelt war, um der Verlobung beizuwohnen. In der Mitte wurde ein Kreis freigelassen, in dem die Zeugen für die Verlobung und das Paar selbst stehen würden, nebst den Goden, versteht sich... Als Lando in den Kreis trat, hatte er ein dumpfes Gefühl im Magen, eigentlich sollte sein Vater hier an seiner Seite stehen,

  • Immer mehr Familienangehörige und der Rest der Sippe samt Gesinde fand sich auf dem großen Platz ein. Eigentlich war nur ein Bereich frei, wo Elfleda mit ihrem Vater und ihrem Onkel stand und darauf warteten, dass es losgehen würde. Der Gode war mittlerweile wieder aufgetaucht und hatte kurz mit Rodewini gesprochen. Elfleda hatte nicht verstanden, was gesprochen wurde, und so im Zentrum der Aufmerksamkeit ließ es sich schlecht lauschen. Aber vermutlich ging es nur um die Feinheiten des Opfers, wo sie ohnehin nicht mitzureden hatte.
    Sie schob die Silberringe an ihren Handgelenken etwas weiter nach oben, damit diese nicht rutschten. Sie war sich immer noch nicht so ganz sicher, ob ihr dieses Ausstaffieren wirklich gefiel. Natürlich sollte Lando sehen, was sie alles mitzubringen hatte und wie ihr Stand war, aber dennoch fühlte sie sich ein wenig überladen mit dem Schmuck und dem Pelz.
    Doch allzu lange konnte sie sich darüber keine Gedanken mehr machen, denn die beiden Amisvarier betraten den inneren, freien Kreis. Ihr Blick streifte Phelan eher kurz, widmete sich dann ganz ihrem Zukünftigen. Auch er hatte sich umgezogen und herausgeputzt, und doch war Elfleda ein wenig verwirrt. Obwohl er sich wirklich auch durchaus vornehm gekleidet hatte, fehlten doch allerlei Anzeichen, die ihn als Adeligen ausweisen würden. Sie sah keinen Schmuck, nur der Gürtel beinhaltete etwas Silber, und auch kein Schwert. Er sah mehr aus wie ein Ger-Mann. Kurz schaute Elfleda fragend zu ihrem Vater und Rodewini, die aber beide ihren Blick entweder nicht sahen oder nicht sehen wollten. Gänzlich ruhig erwarteten die beiden Landos Ankunft, also blieb auch Elfleda weiterhin ruhig, wenn auch ein wenig verwirrt.
    Lando war doch der Anführer der Amisvarier von Mogontiacum? Ob nun Dux oder Rich oder welchen Titel er genau hatte, das war dabei ja erst einmal nebensächlich. Aber er war doch von Adel? Bei dem, was er zahlen wollte, musste er es ja eigentlich sein, so viele Reichtümer häufte doch kein einfacher Speerträger an? Noch einmal ließ Elfleda ihren Blick über Lando gleiten. Ein wenig seltsam war es schon, aber wenn weder ihr Vater noch ihr Onkel auch nur mit der Wimper zuckten, musste es schon in Ordnung sein. Vielleicht war Lando auch einfach nur ein wenig exzentrisch. Sie würde es schon noch herausfinden, wenn sie dann erst einmal verheiratet waren.


    Über den Platz schien sich eine leichte Spannung zu legen. Alle Augen richteten sich auf die Personen, die nun im innersten Kreis standen. Bestimmt würde der Gode das Opfer gleich eröffnen. Das Gemurmel der Leute, welches sich bei Landos Auftritt erhoben hatte, wurde leiser, in Erwartung des Beginns des Rituals.

  • "Die Ehe beinhaltet Krieg und Frieden Loki .. du wirst beides finden .." ebenfalls schmunzelnd, klopfte er seinem Vetter kurz auf den Oberarm und ging dann mit ihm zusammen auf die Menschenschar zu.
    Ein großer Kreis hatte sich gebildet, das ganze Dorf war anwesend. In der Mitte war der Kries freigeblieben, für das Opfer und alle Beteiligten.
    So schritten die beiden Amsivarier hinein und Phelan merkte, wie alle Blicke über die beiden fuhren.


    Alle Beteiligten hatten sich eingefunden, der junge Priester löste sich von seinem Vetter mit einem letzten stärkenden Blick und traf mit dem Goden die letzte Absprache.


    Der Gode postierte bei Rodewini, während Phelan sich an die Gemeinschaft richtete.
    "Heute ist ein besonderer Tag. Es wird der Weg hin zum Bund zweier Sippen gefeiert. Ein starker Bund ist wichtig in der heutigen Zeit und neben allen politschen Vorteilen, die dieser Bund mit sich bringen wird, gibt es ebenfalls einen viel wichtigeren. Die Verbindung zweier Sippen über zwei Menschen. Über Elfeda, Tochter das Sarwolf und Loki, Sohn des Landulf, wird die Freundschaft und der Zusammenhalt der Mattiaker und Amsivarier gestärkt. Um dies zu feiern wollen wir den Segen Friggs erbitten." er richtete den Blick an den Goden des Dorfes, welcher die Gemeinschaft zum Götterhain führen sollte.


    "Den Segen empfangen wir im Hain der höchsten Götter, in der freien und unberührten schönsten Natur. Lasst uns gehen."
    sprach der Gode laut und die Gemeinschaft setzte sich in Bewegung. Phelan gesellte sich wieder neben Loki und einige Schritte rechts von ihnen war Sarwolf, Rodewini und Elfleda. Ohne das der Kreis seine Form gorßartig änderte, schritten sie zum Götterhain, der nicht unweit des Dorfes der Mattiaker lag.



  • Lando folgte, an Elfledas Seite und hinter seinem Cousin gehend, der Prozession zum Heiligtum, das Rodewinis Sippe wohl keine zehn Gehminuten vom Dorf entfernt angelegt hatte, als sie sich hier niedergelassen hatte. Sein Blick war starr nach vorne gerichtet, schließlich gingen sie hier auf einen heiligen Moment zu, das Eheversprechen wurde hier abgegeben, um Wochen später noch einmal durch die Hochzeit bekräftigt und siegelfest gemacht zu werden.


    Das Heiligtum, was sich Lando offenbahrte, war kein Musterbeispiel an germanischer Götterverehrung, aber für die Zwecke einer Sippe wie Rodewinis würde es reichen. Größere, und den gesamten Stamm betreffende Zeremonien würden sicherlich in einem größeren Heiligtum tiefer in den Wäldern abgehalten, in einem Stück Land, der ebenso frei von jedwedem territorialen Anspruch, wie auch alt an Geschichte war.


    Die Sippe versammelte sich um die kleineren Steine des Zirkels herum, während dieser nur von den Goden, den Zeugen und letztendlich dem Paar betreten wurde... Lando hatte Mühe, Elfleda nicht anzublicken, doch bei aller Faszination von der Schönheit dieser Frau war ihm dieser Moment zu wichtig, um hier Fahrlässigkeit riskieren zu können.

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