Theogenes
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"Salve Vigintivir. Der Aedil erwartet dich in der Tat."
sagte Theogenes der Ianitor, nachdem er die Tür geöffnet hatte, und führte den Gast ins Tablinum, wo ihn Modestus empfangen würde.
IANITOR - GENS ANNAEA
Theogenes
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"Salve Vigintivir. Der Aedil erwartet dich in der Tat."
sagte Theogenes der Ianitor, nachdem er die Tür geöffnet hatte, und führte den Gast ins Tablinum, wo ihn Modestus empfangen würde.
IANITOR - GENS ANNAEA
Lepidus betrat das Atrium und wurde vom Ianitor angehalten, sich einen kleinen Moment zu gedulden.
Er nahm danken den ihm angebotenen Sitzplatz in Beschlag und blickte sich im Atrium um, während der Ianitor ihn wieder verließ um dem Princeps der Albata bescheid zu geben.
Theogenes hatte mich über den Besuch informiert und da Florus zur Zeit außer Haus war, wickelte ich die Geschäfte mit der Albata ab. Ich hatte mir von Habia noch beim anlegen der Toga helfen lassen und betrat anschließend das Atrium, wo ein mir bis dato noch unbekannter auf mich wartete.
"Salve Claudius, ich habe mir sagen lassen, du möchtest mich bezüglich der Albata sprechen?"
Vielleicht die Gelegenheit ein neues Mitglied zu werben.
Ich ging auf den Claudier zu und reichte ihm zur Begrüßung die Hand.
"Richtig Annaeus Varus. Ich komme im Auftrag von Tiberius Durus und möchte eine Einladung zu einem Wagenrennen abgeben."
Lepidus zog die Einladung aus einer Box und rollte sie aus, um sie anschließend dem Annaeer zu reichen.
An den
Princeps Factionis der Factio Albata
Decimus Annaeus Varus
Domus Annaea
Roma
Salve Annaeus Varus!
Zur Feier der Feriae Latinae, dem Fest zur Bekräftigung des Bundes der Latiner, werde ich ANTE DIEM IX KAL DEC DCCCLIX A.U.C. (23.11.2009/106 n.Chr.) ein Wagenrennen im Circus Flaminius ausrichten.
So will ich die Tradition des sportlichen Wettstreits auf der Rennbahn pflegen und dem römischen Volk Unterhaltung und Zerstreuung bieten.
Alle römischen Factiones sind herzlich dazu eingeladen, mit ihren Gespannen an diesen Rennen teilzunehmen, auch die Factio Albata, der Du vorstehst.
Gefahren wird mit Vierspännern über sieben Runden, so wie es üblich ist. Jeder Factio steht es frei, so viele Teilnehmer zu benennen, wie es ihr beliebt. Sollte die Höchstzahl von zwölf Teilnehmern überschritten werden, wird es mindestens zwei Ausscheidungsrennen für das Finale geben.
Wir bitten um die Nominierung eurer Gespanne bis spätestens ID NOV DCCCLIX A.U.C. (13.11.2009/106 n.Chr.) ich würde mich über eure Teilnahme freuen. [Blockierte Grafik: http://img157.imageshack.us/img157/6083/siegelmtdsenatorhc0.gif]
ROMA - ANTE DIEM VII KAL NOV DCCCLIX A.U.C. (26.10.2009/106 n.Chr.)
Ich nahm die Einladung entgegen und überflog sie flüchtig. "Sehr schön, ein Wagenrennen."
So gab ich meinen Gedanken freien Lauf.
Sicherlich würde sich der ein oder andere Nachwuchsfahrer dort beweisen können.
"Richte Tiberius Durus aus, das die Albata vertreten sein wird."
In welchem Umfang, darüber musste ich mir erst noch Gedanken machen.
Ich rollte die Einladung wieder zusammen und legte sie auf den Schreibtisch.
"In die kaiserliche? Interessant... mein Oheim Prudentius Balbus ist zur Zeit Procurator a libellis. Vielleicht kennst du ihn?", versuchte Vala sich zum ersten Mal in der Verbindung und Verwendung von sozialen Kontakten.
"Annaeus Varus, erlaube mir, dich um einen Rat zu bitten: wenn du noch einmal ganz von vorne anfangen müsstest... als absolut unbeschriebenes Blatt, als Homo Novissimus, wo würdest du das tun? Wo würdest du versuchen, einen Fuss in die Tür zu den großen Karrieren des Reiches zu bekommen?"
Der Duccier versuchte eine Brücke von meiner Karriere in die Richtung seiner Verwandtschaftsverhältnisse zu schlagen.
"Der Name sagt mir was, jedoch kenne ich ihn nicht persönlich."
Vielleicht würde sich ja die Möglichkeit ergeben, sobald ich meine Chance in der Kanzlei bekommen würde.
Gegen Ende des Gespräches wollte der junge Duccier noch einen Rat bezüglich einer Karriere haben. Ich sinnierte kurz, war doch meine bisherige Laufbahn ganz ordentlich verlaufen.
"Nun Duccius, das kommt ganz darauf an, welche Weg du gehen möchtest. Doch eines ist für jeden Weg unabdingbar. Einen einflussreichen Patron wirst du für alles gebrauchen, möchtest du dein Leben nicht in einer Insulae fristen.
Ansonsten würde ich dir als Kandidat für den Cursus Honorum eine Anstellung als Scriba eines einflussreichen Senators ans Herz legen. Möchtest du natürlich die ritterliche Laufbahn einschlagen, so würde ich dir empfehlen, in einer Stadtverwaltung oder gar in der kaiserlichen Kanzlei deinen Dienst zu tun."
Ich schmunzelte.
"Das kommt darauf an, mit welchen Vorstellungen du die ewige Stadt betreten hast."
Somit war eigentlich alles gesagt und Lepidus musste die Zeit des Annaeers nicht über Gebühr beanspruchen.
"Ich mache mich dann mal wieder auf den Weg. Wenn du mich noch informieren würdest, mit welchen Gespannen die Albata vertreten sein wird, hätten wir dann alles."
Lepidus erhob sich und verabschiedete sich von Annaeus Varus.
"Vale Annaeus!"
Schließlich verließ Lepidus in Begleitung des Ianitors, der ihn noch zum Ausgang brachte das Anwesen der Annaeer.
"Vorstellungen hatte ich eigentlich keine.", log Vala, der sich lieber Ahnungslos gab, als orientierungslos ambitioniert, "Als Scriba eines Senators, sagst du? Hmhmh... sollte man nicht vorher irgendwo politische Punkte sammeln? Ich kann mir nicht vorstellen, dass man nur als Günstling eines Senators in die Curia Iulia gewählt wird.", zeigte Vala seine Zweifel offen, räumte dann aber doch ein: "Aber vielleicht greift meine Vorstellung auch einfach nur zu kurz..."
Ich sinnierte kurz über die Zusammenfassung des Ducciers. "Nun, mit Scriba Personalis eines Senators meinte ich auch Scriba und nicht nur Günstling. Wenn es der Senator geschickt anstellt, ist dein Name bald in aller munde."
Jedoch hatte der Duccier nicht ganz unrecht. Viele junge meinten heutzutage, das es ausreichen würde, sich mit dem Namen seines Patrons zu schmücken. Was ein Irrtum war.
"Das habe ich auch so verstanden...", lächelte Vala, auch wenn er vor garnicht allzulanger Zeit noch in der Acta gelesen hatte, dass die Hürde für den Cursus Honorum wohl höher war, als bislang angenommen.
"Nun, da ich recht unangemeldet hier erschienen bin, möchte ich dich auch nicht über Dauer aufhalten. Vielleicht kannst du mir in den nächsten Tagen das Pferderennen näherbringen, das würde mich freuen. Vielen Dank für deine Zeit, Annaeus Varus. Vale bene!, komplimentierte Vala sich schließlich selbst aus dem Gespräch, er hatte die Zeit des Annaeers schon zu lange in Anspruch genommen, und auch andere Aufgaben und Termine warteten auf ihn selbst.
Der Duccier war mit meinen Ausführungen einverstanden und war im Begriff wieder aufzubrechen.
"Gut, das werde ich. Wenn du etwas brauchst, scheue dich nicht an unserer Porta zu klopfen."
Schließlich war er genau wie ich ein Klient von Vinicius Hungaricus. Damit war für Varus das Gespräch beendet.
"Vale Duccius!"
Und Theogenes führte den Duccier wieder hinaus.
Macer folgte dem Sklaven, der ihn ins Atrium führte. Dort wartete er gespannt auf das Auftreten des Aedil...
"Salve, Octavius Macer."
sagte Modestus, nachdem er ins Atrium gekommen war. Er trug nur eine Tunika, aber eine teure, da es sich hier eher um ein informelles Treffen handelte.
""Setz dich doch. Darf ich dir etwas zu Trinken anbieten?
sagte Modestus und machte eine einladende Geste hin zu einer Sitzgelegenheit in der Ecke des Atriums.
Macer setzte sich hin und genoss kurz den Moment der Entlastung der Beine. Schließlich war er eine ganze Weile geloffen, um zur Casa zu gelangen.
Sehr gerne! Es würde sicherlich etwas länger dauern und eine feuchte Kehle würde seine Stimme dabei nur unterstützen. Du sprachst von einer Erbschaft...erzähl mir mehr.
"Ja. Deswegen habe ich dich herbestellt. Es geht um das Erbe meines Großvaters Tiberius Annaeus Sophus und meiner Schwester Antonia Annaea Minervina. Beide sind bedauerlicherweiße vor einiger Zeit verstorben, doch bisher haben es die Decemviri litibus iudicandis es versäumt sich um ihre Erbangelgenheit zu kümmern. Ich erwarte, dass dies unverzüglich nachgehollt wird!"
sagte Modestus nun vollkommen ernst, nachdem er sich gesetzt hatte, und nach kurzer Zeit kam auch schon ein Sklave mit einem Tablett. Zwei silberne Becher sowie eine dazu passende Kanne standen darauf. Er stellte das Tablett ab und füllte die beiden Becher. Es war Weißwein aus Kampanien. Um genau zu sein war es der von Modestus favorisierte Caecuber.
Macer setzte sich und wartete mit der Antwort bis der Wein gebracht wurde. Er befeuchtete seine Kehle, bevor er begann zu sprechen.
Dann möchte ich dir natürlich zuerst mein herzliches Beileid aussprechen. Des weiteren kann ich dir sagen, dass der Fall des Tiberius Annaeus Sophus mir wohl bekannt ist und das Erbe, soweit du es annehmen möchtest natürlich dir gleich übertragen werden würde! Zum Glück hatte Macer nämlichen in den Unterlagen gekramt, um diesen alten Fall nochmal ans Tageslicht bringen zu können, so konnte er hier mit Wissen glänzen und den Gefallen des Senatoren gleich nachkommen.
Zu deiner Schwester muss ich dir, so leid es mir auch tut, mitteilen, dass mir kein Erbe bekannt ist. Er hatte sie nicht gefunden, aber vielleicht muss er auch nur noch einmal richtig suchen. Natürlich werde ich noch einmal die Archive durchstöbern, doch mir ist nur dein Großvater bekannt...
"Ich danke dir für dein Beileid. Du solltest aber auf jeden Fall die Archive nocheinmal durchsuchen lassen, denn auch wenn das Erbe meienr Schwester nicht besonders groß ausfallen wird, so geht es mir doch ums Prinzip."
sagte Modestus und trank nun einen Schluck aus seinem Becher. Es war zwar der jüngste Caecuber aus seinem Keller, aber dennoch ein Caecuber und jeden Sesterzen wert, den er dafür ausgegeben hatte.
"Wie du weißt schuldest du mir noch einen Gefallen und diesen fordere ich hiermit ein. Wie du vielleicht weißt, gibt es noch einen weiteren Prätendenten auf das Erbe meines Großvaters. Der Ehemann meiner Tante stellte bezüglich des Erbes schon einige Forderungen auf. Du wirst seinen Anspruch für nichtig erklären und mir das gesamte Erbe zu sprechen."
Natürlich, das werde ich schon morgen machen und dich über den Fall dann informieren. Macer schrieb sich dies in Gedanken auf seine Liste, die er abarbeitet musste...natürlich ganz nach oben.
Er trank gerade ein Schluck, als Modestus mit seinem Gefallen rausrückte, Macer solle also einen anderen Erben ausschalten und für nichtig erklären? Du redest von Sergius Stephanus, der Name ist mir wohlbekannt. Ist der denn überhaupt noch am Leben, es gingen bereits Todesnachrichten um! In diesem Falle, war der Gefallen natürlich sehr leicht zu erfüllen. Unabhängig davon, hatte der Vigintvir ein Dienst versprochen und wird ihn deshalb auch ausführen, trotzdem war es von Bedeutung, wie Macer dies am besten anstellen könnte.
Für den Fall, dass er gar nicht mehr lebt, wäre die Sache einfach. Genauso einfach wäre es bei dem Verschwinden des Sergius Stephanus, sonst könnte es knifflig werden, allerdings hat er durch die Einheirat in die Gens kaum Möglichkeiten, das Erbe für sich zu beanspruchen. Macer gab sich also durchaus optimistisch, Modestus als Alleinerbe durchzuringen...
"Ja Sergius Stephanus ist mittlerweile verstorben, aber er war auch nicht selbst der besagte Prätendant. Den Anspruch machte er für seinen Sohn Caius Sergius Curio geltend, der gerade sich gerade irgendwo in den Provinzen herumtreibt. Er ist genauso ein Neffe von Annaeus Sophus wie ich, wenn auch nur über seine Mutter. Du wirst das für mich regeln. Ich erwarte in den nächsten Tagen dann Bescheid über diese Sache."
sagte Modestus und damit war die Sache für ihn erledigt. Dies waren keine Verhandlungen oder Diskussion. Dies war seine Forderung für seine damalige Unterstützung des Octaviers. Er sollte selber sehen, wie er das bewerkstelligte.
"Doch es gibt noch etwas anderes. Sobald dieses Jahr vorrüber ist, wird von dir erwartet, dass du dein Tribunat ablegst. Hast du dir schoneinmal gedanken darüber gemacht, welche Einheit des Exercitus du präferieren würdest?"
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