• Selbstverständlich. Das kannst du alles diesen beiden Sklaven hier sagen. Einer wird dich ins Balneum bringen und der andere deine Befehle für dein Cubiculum entgegen nehmen.


    Sim-Off:

    In der Domus befindet sich eine grössere Menge an Sklaven, die ich einfach so mitspiele, ohne dass ich ihnen jemals einen Namen gegeben hätte. Vielleicht sollten wir mal eine Liste machen? Eventuell gleich mit ihren Aufgaben?

  • "Großartig, danke. Ich komme dann später in dein officium." Die Euphorie ist immer noch da, aber ich spüre eindeutig auch die Erschöpfung der langen Reise. Also wende ich mich den Sklaven zu.


    Der jüngeren Sklavin übergebe ich meine Taschen und sage: "Bring das in mein cubiculum und bereite es für mich vor. Dann kommst du ins balneum und nimmst meine Kleidung mit und wirst sie mit der Kleidung aus dieser Tasche waschen. Und du", ich wende mich an den nur unwesentlich älteren Sklaven, "bringst mich ins balneum, ich brauche dringend ein Bad und eine Rasur."


    Sim-Off:

    Gute Idee, besprechen wir per Konversation.

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    KLIENT - HERIUS CLAUDIUS MENECRATES

    TIRO FORI - HERIUS CLAUDIUS MENECRATES

    SODALIS - FACTIO ALBATA



  • Ich freute mich, dass sich Vindex sogleich wohl zu fühlen schien. Als er mit dem Sklaven das Atrium in Richtung Balneum verliess, machte ich mich auf den Weg in mein Officium, um den Stammbaum zu suchen, der dort irgendwo in einem Regal lagerte. Unterwegs liess ich mir noch eine Kanne Wein bringen.

  • Sie folgte den Sklaven von der Porta ins Atrium, wo man ihr eine gepolsterte Bank mit einem Tisch zuwies. Sogleich wurde ihr gewässerter Wein angeboten und eine Schüssel zum Waschen von Händen und Gesicht, auf die sie sich schon fast stürzte. Sie konnte es kaum erwarten, bis sie aus diesen Reiselumpen schlüpfen und in ein Bad gleiten konnte. Wer hätte gedacht, dass Reisen so auslaugend sein konnte.


    Nachdem sie sich Hände und Gesicht gewaschen hatte und einen großen Schluck Wein getrunken hatte, konnte sie sich ein wenig entspannen. Sie machte es sich auf der Bank bequem, während Mella mit Argusaugen in Richtung Porta schaute. "Beruhige dich, Mella. Ich glaube nicht, dass den Truhen etwas passieren wird." flüsterte sie der Dienerin leise zu. Hoffentlich würde Florus bald erscheinen und sie hoffentlich mit offenen Armen empfangen, denn einen anderen Plan hatte die junge Frau nicht.

  • Einer der vielen Sklaven der Domus, welcher heute vom Maiordomus anscheinend dem Pförtner Ursus zugewiesen worden war, meldete mir in meinem Officium die Ankunft von Annaea Crispina. Das wunderte mich zum Einen, denn sie war mir nicht als Gast gemeldet worden, aber dann auch wieder nicht, denn erst vor noch nicht zu langer Zeit waren Eltern und Bruder verstorben, so dass es durchaus verständlich war, dass sie nun auch einmal die Nähe der etwas weiteren Verwandtschaft suchte. Ich war bloss etwa 10 Jahre älter als Crispina, aber das reichte aus. An ihren Vater konnte ich mich noch von einem Besuch in Misenum erinnern, an sie etwas weniger. Sie war damals noch arg jung gewesen. Bei allen Göttern, das war nun auch schon ein halbes Leben her.


    Schnell verliess ich das Officium und suchte sie im Atrium auf, denn ich wollte sehen, wie es ihr ging.


    Crispina! Willkommen in Rom! Ich hoffe die Reise war nicht zu beschwerlich? Misenum ist ja zwar nicht weit, aber man weiss bei diesem Wetter zu Beginn der Reisezeit ja nie. Wie geht es dir?


    Fast schon überschwemmt hatte ich sie nun mit Fragen, aber eben, so war ich halt. Immer für die Familie und das Imperium da, meine grosse Schwäche.

  • Als sie die Schritte hörte, setzte sie ein tapferes Lächeln auf und erhob sich um ihrem Cousin entgegen zu treten. Die späte Stunde konnte allerdings nicht über die ramponierte Reisekleidung und die dunklen Linien der Erschöpfung in ihrem Gesicht hinweg täuschen. Als sie Florus entdeckte wirkte er freundlich. Sie hoffte, dass er ihr helfen würde. Seine Erscheinung war stattlich und ein gutes Stück älter, als in ihrer Erinnerung. Zumindest hatte er sie erkannt!


    "Florus, verehrter Vetter, schön dich zu sehen. Die Reise war nicht zu beschwerlich, auch wenn ich doch ein wenig erschöpft bin. Es geht mir gut, danke der Nachfrage und dir?"


    Sie versuchte freundlich und neutral zu wirken, aber die Erschöpfung führte nur dazu, dass sie ihre wahren Emotionen kaum verbergen konnte. Sie wusste gar nicht, wo sie überhaupt beginnen sollte. Sollte sie gleich um Obdach bitten? Geistesabwesend biss sie sich auf die Lippe.

  • Als ich Cousine Crispina im Atrium sah, öffnete ich unwillkürlich die Arme, damit sie mich, falls sie dies wollte, umarmen konnte. Immerhin waren Cousinen nicht gerade entfernte Verwandte. Im Vergleich zu Vindex schon einmal ganz sicher nicht.


    Mir geht es gut, danke, aber wie geht es dir? Ich meine, es ist ja noch keine Ewigkeit seit dem Tode deiner Eltern und deines Bruders vergangen. Kommst du gut zurecht? Oder bist du hergekommen, weil es in Misenum eben Probleme gab? Bei den Göttern, erlaube mir, du siehst nicht so gut aus, erzähl, was ist los?


    Gleichzeitig winkte ich Ursus weg, damit er wieder seinen Dienst an der Porta versehen konnte und ein weiterer Wink in Richtung Küche liess klar machen, dass wir Speis und Trank erwarteten, wenn wir aus dem Atrium in Richtung eines der diversen Speisezimmer gehen würden.


    Ausserdem war durch meine familiäre Behandlung des Gastes auch klar, dass Vindex über die Ankunft eines Familienmitglieds informiert werden würde und sich hoffentlich zum Essen zu uns gesellen würde.

  • Sie zögerte kurz, da sie sich in schmutziger Kleidung und total verschwitzt sehr unwohl fühlte aber letztendlich war sie froh, dass ihr jemand familiäre Zuneigung in Gegend brachte und sie akzeptierte die Umarmung. Sie blinzelte ein paar Tränen weg, ehe es aus ihr herausbrach.


    "Die Pferde...sie wurden alle abgeholt von ihren Besitzern nachdem mein Vater verstarb. Und dann wurde Mutter krank, aber ich habe versucht den Haushalt am Laufen zu halten, doch niemand konnte mir helfen. Trabea ist auch nie zurückgekehrt und wurde für tot erklärt. Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Alles was ich habe passt in diese beiden Kisten."


    Die Worte brachen recht unzusammenhängend aus ihr heraus und sie kämpfte bitterlich mit den Tränen.

  • Das war nun natürlich etwas übertrieben. Das Anwesen in Misenum war nicht gerade klein und verfügte über eine Menge Sklaven sowie genügend Land, um sich selbst versorgen zu können. Da sie durch den Tod ihres Vaters rein rechtlich sui iuris wurde und da der Bruder auch für tot erklärt worden war, gehörte eigentlich alles in Misenum ihr. Sie war die neue Herrin des Hauses und alle würden ihre Befehle befolgen, wenn sie diese gab. Doch es war ebenso klar, dass eine junge Frau, die sich urplötzlich in dieser Situation wiederfand, damit leicht überfordert sein konnte.


    Nanana, die Villa in Misenum passt nicht gerade in 2 Kisten, dafür braucht es schon 3. versuchte ich zu scherzen.

    Nein, im Ernst. Durch das Fehlen eines Pater Familias bist du ja emanzipiert worden hast das Recht die Villa nach deinen Vorstellungen zu leiten. Doch ich kann mir vorstellen, dass dies vielleicht nicht ganz das ist, wovon du in deinem Alter träumst, alleine in einer riesigen Landvilla?


    Das konnte ich mir in der Tat sehr gut vorstellen. Die Annaei waren immer traditionsbewusst gewesen, auch Onkel Accianuns und Cousin Trabea. Crispina war daher sicherlich nicht zufrieden damit, wie ihr Leben gerade aussah. Sie musste jetzt anfangs 20 sein, wenn ich mich richtig erinnerte, ein Alter in welchem sich eine Dame bereits gewisse Sorgen machte.


    Ich bin sicher, du hast nach der Reise auch Hunger. Lass uns einen Platz in einem Speisezimmer einnehmen und dort weiter reden. Ich hoffe auch, dass Annaeus Vindex sich dann bald zu uns gesellen wird. Er kommt aus Pergamum, von einem weit entfernten Zweig der Familie. Dann können wir sehen, wie wir dir weiterhelfen können.

  • Wahrscheinlich hatte sie die Erschöpfung so aus der Bahn geworfen, sonst hätte sie sich nicht so gehen lassen. Der Ausbruch war ihr ein wenig peinlich und sie löste sich recht schnell aus der Umarmung. Sie ging die beiden Schritte zurück zum Tisch und wusch sich ihr Gesicht noch einmal und als sie sich ihrem Cousin wieder zuwandte stellte sie ein tapferes Lächeln zur Schau.


    "Bitte verzeih den Überfall, aber ich wusste mir einfach nicht zu helfen allein in Misenum. Es war einfach alles ein wenig zuviel in letzter Zeit. Abendessen klingt wundervoll nach der Reise."


    Bei seinem kleinen Scherz mit den Kisten musste sie unwillkürlich kurz lachen. Ein großer Teil der Anspannung löste sich bereits, nachdem sie doch so herzlich empfangen wurde.

  • Familie macht keine Überfälle. Sie besucht uns. Ausserdem ist in diesem riesigen Domus immer genug Platz. Früher lebten hier gleichzeitig 2 Senatoren und ein Ritter, welche jeden Morgen ihre Klienten empfingen und auch das ging ohne Durcheinander. Heute ist es viel ruhiger, wobei ich hoffe, dass sich das bald wieder ändert.


    Doch jetzt sprachen wir nicht über mich oder Vindex, sondern über Crispina.


    Komm, lass uns etwas essen. Ich ging voran in eines der angrenzenden Speisezimmer.

  • Sie wies ihre Dienerin Mella nur kurz an, sich um die Truhen und dergleichen zu kümmern.


    "Ich danke dir trotz allem für den herzlichen Empfang, verehrter Vetter."


    Danach folgte sie ihm in das Speisezimmer.

  • Es war bereits Mittag, als sie das Atrium erneut betrat nachdem sie den Vormittag im Balneum verbracht hatte. Nach der ausgiebigen Erholung dort, trieb sie nun wieder die Rastlosigkeit. In Misenum hatte sie eigentlich immer etwas zu tun, aber hier gab es für so gut wie alles Sklaven und Diener. Dann würde sie sich eben hier im Atrium breit machen und die frische Luft genießen und ein wenig spinnen. Sie war sehr gut darin und konnte einen sehr feinen Faden gleichmäßig herstellen.


    Nachdem die Sklaven ihr einen Korb mit bereits gereinigter und gewaschener Wolle sowie Spindel, Rocken und Wollkamm gebracht hatten, setzte sie sich erst einmal mit Mella zusammen an einen Tisch um diese zu aus zu legen und mit einem Wollkamm glatt zu streichen. Wie in Misenum sangen sie dabei ein Kinderlied, das sie gut im Takt arbeiten ließ und die Zeit vergehen ließ. Mellas Stimme war samtweich und Crispinas Stimme hoch und mädchenhaft. Beide Frauen waren keine geborenen Sängerinnen, aber man konnte ihnen zuhören, ohne das einem die Ohren bluteten.


    Während ihre Hände größtenteils automatisch die Wolle für das Spinnen vorbereiteten, ließ sie immer wieder ihre Gedanken schweifen zwischen einzelnen Liedern, die sie auch manchmal nur ein wenig summten oder mit den Füßen im Takt wippten. Es musste bereits Nachmittag sein, denn die Sklaven brachten ihnen Erfrischungen und einen Happen zu essen. Sie hatten fast den ganzen Korb voll Wolle geschafft, ehe sie eine Pause für Essen und Trinken einlegten.


    Sie würde einfaches, aber feines Tuch aus dieser Wolle weben und hoffentlich würde daraus in naher Zukunft eine Tunica recta werden. Ob Florus bereits jemanden im Sinn hatte für sie oder sollte sie das Thema wohl direkt ansprechen? Ob die Männer bald ihr Tagewerk, Geschäfte und dergleichen erledigt hatten? Sie würde sich über ein gemeinsames Abendessen später freuen, falls die beiden Männer nicht zu erschöpft waren. Vielleicht könnte sie dabei das Thema auch anschneiden?

  • Die Arbeitstage für mich waren im Moment relativ kurz, denn ich war nicht länger Quaestor und noch nicht Senator. Das hiess, dass ich im Palast nichts mehr zu tun hatte und gleichzeitig noch keinen Zutritt zum Senat hatte. Damit konnte ich zwar jeweils an den Toren der Cura Iulia mithören, was besprochen wurde, aber ich konnte nicht teilnehmen an den Sitzungen und hatte demnach auch keine Arbeit, mich in Sachverhalte einzulesen oder Gesetze zu wälzen um mir ein Bild einer Sache zu machen.


    Daher kam ich bereits schon relativ früh am Nachmittag zurück in die Domus Annaea und fand dort Crispina bei ihrer Arbeit. Sie bereitete offenbar Wolle zum Spinnen vor.


    Hallo die Damen, wie ich höre geht es euch gut.


    Der Gesang liess darauf schliessen, denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass man solche Melodien summte und Lieder sang, wenn man traurig war. Da wären andere Dinge angesagt.

  • Crispina und Mella waren mit den Vorbereitungen zufrieden und sie deckten den großen Teil der bereits ausgelegten Wolle mit einem weichen Tuch zu. Morgen früh konnte sie mit dem Vorgarn beginnen.


    Florus war anscheinend gerade zurück gekehrt und war ihrem Gesinge ins Atrium gefolgt. Lächelnd nickte sie ihm zu.


    "Wir sind emsig wie die Bienen und Summen fröhlich dabei, verehrter Vetter! Ich hoffe dein Tag verlief erfreulich?"

  • Erfreulich war vielleicht das falsche Wort, denn langsam konnte ich es kaum erwarten, dass die Ernennung des Kaisers endlich veröffentlicht würde, aber das war Politik und würde die Damen nur langweilen.


    Naja, wie man es nimmt, aber es war kein Tag zum Vergessen. Was ist für heute noch geplant? Ich werde mich jetzt zuerst einmal im Bad erholen und dann freue ich mich auf ein schönes Essen später.

  • Sie waren mit dem Abdecken der Wolle endlich fertig, als sie sich ihm zuwandte.


    "Morgen beginnt das Spinnen, aber für heute habe ich keine weiteren Pläne. Ich hatte gehofft, dass wir zusammen speisen konnten später."

  • Crispina legte ihm kurz aufmunternd ihre Hand auf den Arm und nickte ihm zu.


    "Natürlich kümmere ich mich darum. Heute früh habe ich gehört, wie einige Hühner geliefert worden sind. Ich werde mit der Küchenchefin sprechen, dass sie uns etwas zaubert."

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