• Vom Sklaven, dem Vala wie gehabt einen Dupondius für seine Dienste in die Hand drückte, in den Hortus geführt brauchte Vala nicht lange um den Senator zu erblicken, der wasauchimmer woauchimmer wieauchimmer gerade im Hortus tat. :D


    "Salve Senator Annaeus", begann Vala mit einem gewinnenden Lächeln das Gespräch, "vielen Dank, dass du mich so kurzfristig in deinen Terminplan quetschen konntest."
    Was Vala selbst sehr entgegenkam, schließlich bereitere er seine Abreise nach Mantua vor, und kam so nun doch zu einem eher zeitgünstigen Reiseplan.


  • "Salve, dann lass uns gleich zum Thema dem Grund deines Besuchs kommen. Denn ich habe später noch andere Verpflichtungen."


    sagte Modestus, nachdem er den Duccier begrüßt hatte. Er wusste nicht im mindesten was dieser von ihm wollte, denn dieser würde nun wohl ein Tribunat antreten müssen und die nächsten Wahlen waren noch ein Jahr hin.

  • Auf den Punkt, wie Vala es liebte. Nein, eigentlich liebte er es nicht nur: es war ihm ein Ärgerniss, wenn jemand darauf bestand die ersten Momente mit Kleinsprech zu vergeuden. Denn bei all den Talenten die dem jungen Duccius inne waren: Kleinsprech gehörte definitiv nicht zu ihnen. Wie war das Wetter? Es war da. Wie geht's der Familie? Sie lebt. Und sonst so? Läuft. Wie läuft's? Geht.


    Da ging das hier doch sehr viel einfacher von statten..


    "Man erzählt sich, dass deine Ernennung zum Statthalter des Kaisers in der Provinz Germania kurz bevorsteht. Ich möchte dir dazu gratulieren, ein Amt zu erreichen, das normalerweise nur Konsularen vorbehalten ist, ist eine Leistung die ihresgleichen sucht."


  • "Im Anbetracht, dass in den letzten Jahren nur etwa ein drittel der Statthalter Germanis das Consulat absolviert hatte, ist das keine all zu große Leistung. Aber ich nehme deine Gratulation trotzdem an. Nun worum geht es also?"


    fragte Modestus nochmal, denn der Grund für die Anwesenheit des Ducciers erschloss sich ihm nicht. Soweit er wusste war dieser Klient des amtierenden Statthalters, weshalb Modestus ihm nichts im Hinblick auf diesen Posten beschaffen konnte, was er nicht auch von seinem Patron erbitten konnte. Und das würde ihn weitaus weniger in die Schuld eines anderen Mannes treiben.

  • "Ich komme in eigener Sache...", schmunzelte Vala, der sich bei soviel Direktheit kaum denken konnte, dass der Senator nicht eh schon damit gerechnet hatte, "..ich will mich für meine Familie verwenden, bevor du überhaupt dein Amt angetreten hast. Mein Vetter Duccius Marsus ist kürzlich zum Ritter Roms ernannt worden, ein fähiger und kompetenter Mann, wenn ich das hier anfügen dürfte. Er ist einer der führenden Männer, wenn nicht DER führende Mann in Mogontiacum. Aber das ist nur ein Punkt.. in einem Jahr werde ich mein Tribunat geleistet haben. Danach steht, wie du weißt, die Wahl zur Quaestur an, die ich gewinnen werde. Lass es mich so sagen: ein wenig Heimatluft würde sich nicht nur für mich auszahlen."



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  • "Für einen Homo Novus bist du doch recht zuversichtlich, was die nächste Wahl angeht. Auch wenn dein letztes Wahlergebnis durchaus beachtlich war. Mir ist dein Vetter Duccius Marsus allerings bekannt. Unter anderem auch, dass er vor kurzem zum Ritter ernannt worden ist. Schließlich wurde ihm diese Erhebung nur dank der Fürsprache der Annaeer gewährt. "


    erklärte Modestus, denn so wie er es sah, war Duccius Marsus noch in der Schuld der Annaeer. So wie es Vala selbst gewesen war, doch während seinem Tribunat hatte er diese Schuld beglichen. Er hatte sich als verlässlich erwiesen, weshalb Modestus keine Probleme hatte ihm wieder einen Gefallen zu erweisen. Doch ob er es überhaupt konnte war eine andere Sache. Im Zweifelsfall würden ihm seine Klienten näher stehen, wenn es um irgendeinen Posten gehen würde.


    "Du möchtest dich also für deine Familie und insbesondere für deinen Vetter verwenden. Und in welcher Art und Weiße würde deine Familie und dein Vetter meine Fürsprache benötigen? Soweit ich weiß steht er wie du unter dem Patronat der Vinicier."

  • "Eines Annaeus...", lächelte Vala so arglos wie nonchalant, "..ich werde mich bei ihm auch entsprechend erkenntlich für soviel... Entgegenkommen... zeigen."
    Vala hatte nicht vor, sich für jeden Gefallen, dem ihm jemand tat gleich bei der ganzen Sippschaft zu bedanken. Annaeus Varus und er hatten das durchaus unter sich ausgemacht, und dabei würde es auch bleiben.


    "Oh..", zog Vala überrascht eine Augenbraue hoch, "..ich bin mir sicher, als zukünftiger Statthalter des Kaisers dürften sich Gelegenheiten ergeben, bei denen du von größerem Nutzen sein wirst als der Patron des Benannten. Aber da kein Statthalter es bisher geschafft hat GEGEN die eigene Bevölkerung zu regieren ohne sich der Eliten zu vergewissern, dürfte das ein für beide Seiten durchaus einträgliches Geschäft werden."
    Was so unkonkret wie konkret war. Vala hatte keine Lust sich hier in Eventualitäten zu ergeben, außerdem hielt er den Annaeer für intelligent genug sich den sich ergebenden Teil selbst zu denken. Eine Hand wusch die andere, so einfach war das, und Vala war hier um sicher zu gehen, dass die richtigen Hände sich fanden.



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  • "Und wir werden sehen auf welche Art und Weiße du dies tun wirst."


    sagte Modestus unbeeindruckt von den Worten des Ducciers und wandte sich dann der anderen Angelgenheit. Vala wollte also dafür sorgen, dass die Duccier seine Favouriten in der Provinz wurde, was diverse Geschäfte anging. Nun er hätte eigentlich auch gleich darauf kommen können, aber an diesem Tag schwirrten ihm wohl schon zu viele Dinge im Kopf herum.


    "Nun das kann man sehen wie man möchte. Aber es ist für einen Statthalter sicherlich anzuraten, dass er sich eine der in der Region einflussreichen Familien für seine Geschäfte aussucht. Aber warum sollte ich die Duccier wählen und nicht die Faberii oder gar Tutii? Und bist du überhaupt in der Lage für die ganze Sippe der Duccier zu sprechen?"

  • "Weil die Tutii und die Faberii nicht die Duccii sind.", antwortete Vala selbstbewusst, "Und ich glaube, dass du dir des politischen und wirtschaftlichen Wertes meiner Familie sehr bewusst bist, immerhin hast du mich vor einiger Zeit eingeladen, um die ersten Kontakte zu knüpfen... in weiser Voraussicht, wie ich hier anmerken darf... ich bin hier, um den zweiten Schritt zu tun. Das Handelskonsortium meiner Familie kontrolliert den Markt in Germania, und über den Ordo Decurionum die Stadt."


    SEINE Argumente lagen auf der Hand. Nun war es an dem designierten LAPP zu erläutern, warum er sich für ein zweit- oder drittklassiges Blatt entscheiden sollte, anstelle den Beginn seiner Amtszeit so reibungslos wie möglich zu gestalten.



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  • "Bei unserem letzten Gespräch hast du dich noch deutlich bescheidener gegeben. Aber lass dir gesagt sein, mit meiner Unterstützung könnten sie es werden. Und dann wären sie nur mir verpflichtet und nicht noch den Viniciern."


    bemerkte Modestus schmunzelnd. Einige andere Argumente nannte er nun nicht, denn er wollte nun keine Diskussion darüber führen. Ja die Duccier waren die führende Familie, aber auch nur weil die Statthalter ihr bisher gewogen waren. Das Problem war jedoch nicht die Vormachtstellung der Duccier zu brechen, sondern dass er sich dann in die Lokalpolitik einmischen musste. Dabei war der Sinn des ganzen, dass er dies eben nicht musste. Oder zumindest nur dann wenn es unbedingt nötig war.


    "Aber es würde mich Zeit kosten und ich habe vor mich auf andere Bereiche als Lokalpolitik zu konzentrieren. Kannst du also wirklich für deine ganze Familie sprechen? Und wenn ja, wer wäre dann mein Ansprechpartner in Mogontiacum?"

  • "Ich bin ein Niemand, Senator..", stellte Vala ohne die geringste Spur von Ironie in seiner Stimme fest, "..meine Familie ist es nicht. Und ich bin mir sicher, im Moment gibt es Interessen die einem größere Probleme bereiten würden als die Vinicii. Und diesen Interessen würde es nur allzu entgegen kommen wenn die kleineren Probleme sich gegenseitig zerfleischen.."


    Allerdings schien der Senator der Spielchen des hochstapelns müde, was Vala nur allzu sehr verstehen konnte. Ginge dieses Spielchen die ganze Zeit so weiter wäre der Annaeus wohl bald Kaiser und die Duccii die Könige Germaniens gewesen, nur um keine Zugeständnisse an die Bedeutung des anderen machen zu müssen: "Numerius Duccius Marsus. Nach dem Tod des Duccius Lando der mächtgste Mann in Mogontiacum, und ein Mann, der die alte Verbindung meiner Familie mit den Annaei nicht vergessen hat."



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  • "Ich habe mir sagen lassen, dass du zu den wichtigsten Männer deiner Sippe gehörst. Also wenn du ein Niemand bist wie schlimm muss es dann erst um deine Verwandten stehen?"


    fragte Modestus nun mit gespieltem Ernst. Es war richtig, dass der Duccier in Rom fast noch ein Niemand war. Doch für die Verhältnisse Germanias musste er wohl sehr Weit oben stehen. Nicht viele der provinziellen Neubürger schafften es schließlich in den Cursus Honorum.


    "Er sollte sie auch besser nicht vergessen. Ich nehme an, dass ich alles weitere mit ihm in Germania besprechen müssen?"

  • "Wer so etwas sagt, lügt.", spielte Vala den Ball gekonnt zurück. Auch wenn er zu den Duccii gehörte, die es am weitesten gebracht haben (in den Cursus Honorum!), so war er sicher nicht unter den einflussreichsten. Zumindest, was das Stammgebiet anging. Denn da war er wie hier ein Niemand, aber er hatte vor das zu ändern sobald er die Chance dazu bekam.


    "Jopp.", war so ziemlich alles, was Vala schlussendlich dazu zu sagen hatte. Er hatte den Ball ins Rollen gebracht, sollte Witjon etwas daraus machen.



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  • "Gut, aber eine Sache gibt es noch, Duccius Vala. Ich möchte von Zeit zu Zeit hören, wie es um diene Karriere steht ohne, dass ich erst deine Familie einbestellen muss. Also schreib mir von Zeit zu Zeit."


    erklärte Modestus, denn nach den Andeutungen bezüglich der Quaestur, wollte er auf dem laufenden sein, was die Karriere des Ducciers anging.


    "Theogenes wird dich wieder nach drausen führen. Vale, Duccius Vala."


    verabschiedete Modestus den Duccier und während der alte Ianitor den Gast herrausführte, beschäftigte Modestus sich schon mit einer anderen Angelegenheit.

  • "Selbstverständlich, Senator.", hielt Vala sich knapp, "Du wirst von mir hören. Vale, Senator Annaeus, eine gute Reise in meine Heimat."


    So schlossen sie das Gespräch kurz bevor Vala sich wieder in die Wirren Roms begab.





  • Modestus saß in einem bequemen Sessel, den er sich hatte in den Garten stellen lassen. Er wartete auf seinen Vetter Decimus Annaeus Varus. Varus und er wollten sich über die Geschicke der Familie unterhalten. Sein Vetter hatte sich zu einer ähnlichen Zeit wie Modestus aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen. Modestus war nun bereit das Privatleben hinter sich zu lassen und die Annaeer wieder in der Öffentlichkeit zu repräsentieren. Daher wollte er im Hinblick auf die Familien-Angelegenheiten auch wieder die Zügel in die Hand nehmen. Das erforderte natürlich ein Gespräch mit Varus, der diese Rolle bisher ausgefüllt hatte. Und so wartete er auf seinen Vetter und nippte an einem Becher germanischem Weißwein. Der Wein stammte offenbar aus seiner ehemaligen Provinz Germania Superior. Sicherlich kein Vergleich zu italischen Weinen, aber für einen Nachmittag wie diesen nicht zu verachten.

  • Er wandelte im Domus umher ohne auch nur ein Ziel erkennen zu lassen. So langsam hatte ihn das Leben wieder. Auch wenn es ein noch sehr winziges Pflänzchen war, was sich langsam den Weg in Richtung des Lichtes bahnte, schien ihm der Quacksalber, welcher Varus eine Tinktur nach der anderen verabreichte die richtige Mixtur gefunden zu haben.
    lange hatte Varus seine Gemächer nicht verlassen, seit er in Rom wieder angekommen war.
    Langsam, beschwerlichen Schrittes hatte er sich in dem weitläufigen Anwesen auf den Weg in den hortus, welcher heute Ziel einer Familienzusammenkunft sein sollte.
    "Salve....... Modestus...."
    Mit diesen Worten schlich Varus etwas gebeugt auf seinen Vetter zu.

  • "Salve, Varus. Ich sehe dir geht es etwas besser." begrüßte Modestus seinen Vetter und warf sofort einen Blick zu Connacht, den Sklaven den er aus dem Asclepieion von Pergamum mitgebracht hatte. Aus dem wilden Volk der Cimmerier stammende Mann war als Kriegsgefangener an das Heiligtum des Aesculapius verkauft worden. Dort hatte er den Ärzten assistiert und die Kranken gepflegt. Er wusste daher gleich was zu tun war. Er trat dem Vetter seines Herrn zur Seite und bot ihm seinen Arm an, damit er sich die wenigen Schritte bis zu dem Sessel auf ihn stützen konnte. "Setze dich besser. Wie ich sehe, solltest du vielleicht auch besser die Ärzte im Osten aufsuchen." Oder vielleicht war es besser, wenn er einen der Ärzte nach Rom kommen lies. Vielleicht ein Schüler, des Mannes der sein Bein geheilt hatte? Man würde sehen. Das würde allerdings dauern.

  • Varus winkte ab, als Modestus ihm eine Besserung seines Gesundheitszustandes attestierte.
    In Wirklichkeit ging es ihm auch schon besser, jedoch war er zu ungeduldig um dies zuzugeben.
    Den Arm von Modestus´ Sklaven nahm er hingegen gerne an, um die letzten Schritte in den für ihn vorbereiteten Sessel zu erreichen.
    Varus nahm Platz und winkte abermals ab, als Modestus über Ärzte des Ostens sprach.
    "Ach weißt du, so langsam gebe ich es auf. Irgendwie hangel ich mich von einem Medicus zum anderen. Jeder hat ein neues Rezept und im Endeffekt bleibt doch alles beim Alten."
    Varus hatte nun endlich Platz gefunden, schnaufte dreimal tief durch und versuchte recht gerade in dem Sessel gemütlich zu machen.
    "Wie geht es dir? Ich habe dich lange nicht gesehen Modestus."
    Aber irgendwie geisterte ihm noch der Gedanke seines Vetters durch den Kopf. Sollte es doch noch fähigere Ärzte geben, als jene welche er schon konsultiert hatte?

  • "Mir ging es eine ganze Zeit lang ähnlich. Aber ich habe in Asia einige wirklich hervorragende Ärzte gefunden. Ich kann dir das Asclepieion in Pergamum empfehlen." sagte Modestus verständnisvoll, denn wegen seiner Kriegsverletzungen hatte er auch diverse Medici ausprobiert und wieder fortgeschickt. Rom zog offenbar nicht zwangsläufig die besten, sondern eher die gesellschaftsfähigsten Ärzte an. "Dank ihrer habe ich mich weitestgehend erholt. Auch wenn ich nicht mehr ohne Stock ausgehen kann, sind zumindest diese elenden Schmerzen in meinem Bein Geschichte. Überleg dir also, ob eine Reise in den Osten vielleicht nicht das Beste für dich wäre. Eventuell könnten wir auch einen der fähigeren Männer nach Rom locken."


    "Ja, es ist lange her. Vor Aegyptus und Germania. Vor dem Bürgerkrieg. Ich würde dich ja fragen, wie es dir seitdem ergangen ist. Aber ich kann es mir nur all zu gut vorstellen." sagte Modestus und schmunzelte ein wenig. All zu gut, war es beiden Vettern nicht ergangen. "Aber zumindest habe ich weitestgehend erholt. Ich werde bald ins öffentliche Leben zurückkehren und mich wieder um die Familienangelegenheiten kümmern."

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