~ Peristylium ~
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Nach den Verhandlungen mit Annaeus Varus fand sich Catubodus umgehend im Peristyl ein und sah sich um. Unter den Säulen würde ihn ein weiterer Vertreter der Gens mit dem wohl prestigeträchtigsten Namen überhaupt erwarten, doch er nahm sich vorerst die Zeit, die hübschen Wasserspiele zu bewundern, die sein Auge erfreuten, ehe er angestrengt in den Schatten sah und alsbald auf den Herrn zu marschierte, der ihn so dringend zu sehen wünschte. Nebenbei fragte er sich,was dieser von ihm wollen konnte. Er hoffte auf einen lukrativen Auftrag. Immerhin waren seine legalen Geschäfte nur ein Standbein seines Einkommens und um diese voran zu bringen wär er neuerlichem Geldfluss gewiss nicht abgeneigt.
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Modestus hatte den Bäcker erst garnicht bemerkt, denn immer wenn er langsam durch den Säulengang schritt war er tief in Gedanken. Seiner Meinung nach lies es sich im Gehen einfach besser nachdenken. Nicht weil er irgendeiner philosophischen Richtung anhing, sondern, weil er es eben für sich so festgestellt hatte. Gerade hatte er wieder an die fünf Tuniken denken müssen, die ihm seit Tagen nicht mehr aus dem Kopf gingen.
"Salve Catuobus, geh ein Stückchen mit mir."
sagte Modestus zu dem Peregrinus und ging weiter ohne auf eine Bestätigung des Mannes zu warten. Er würde ihm schon folgen. Schließlich würde der Mann schon wissen was sich gehörte und war hoffentlich klug genug um zu wissen, dass es hier ums Geschäft ging.
"Ich habe schon einiges von dir gehört und hätte in den nächsten Tagen einen meiner Klienten zu dir geschickt, aber da du nun hier bist kann man die Sache auch gleich besprechen. Aber sag mir zuerst, hast du einen Gönner? Einen Patron oder Schutzherrn dem du verpflichtet bist?"
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Bereitwillig begleitete Catubodus den Annaeer wobei er versuchte unauffällig in dessen Gesicht zu lesen. Das war nicht ganz einfach und erwies sich alsbald als überflüssig, denn die Vorreden fielen schon recht direkt aus.
Allerdings überfielen sie den Kelten, der nicht damit gerechnet hatte, das ihm womöglich ein Klientelverhältnis angeboten wurde. Eilig kramte er in seinem Gedächtnis darüber herum, was er über diese Sitteder Römer einst erfahren hatte. Er war in dieser Angelegenheit nicht sonderlich beschlagen und da er Zeit für seine Erinnerungen zu gewinnen suchte antwortete er zunächst auf die ihm gestellte Frage: "Nein, ich bin noch an keinen Gönner gebunden."
Er betonte das 'noch' nicht sonderlich, doch schon dessen Verwendung konnte darauf schließen lassen, dass er einer solchen Geschäftsbeziehung nicht abgeneigt war, sollte es wirklich darum gehen. Erstaunt stellte er dies selbst fest und fügte hinzu: "Allerdings weiß ich zugegebenermaßen auch nicht sonderlich gut über diesen römischen Brauch bescheid."
Ein Mann von Ehre würde dieses Eingeständnis der Schwäche sicherlich nicht übel,sondern ein Zeichen der Ehrlichkeit und des Respekts auffassen, dessen war sich Catu sicher. -
"Gut, ich mag es nicht wenn Männer, die für mich arbeiten sollen, geteilte Loyalitäten haben."
sagte Modestus und dachte einen Moment nach. Die Worte des Peregrinus klangen danach, dass er einem Patronat nicht abgeneigt war. Eigentlich hatte Modestus ihn deswegen nicht kommen lassen. Als Senator und Quindecemvir brauchte er keine Peregrini mehr umgarnen, um sie als Klienten zu gewinnen. Da ging es eher um Equites und wichtige Plebejer. Dennoch war es vielleicht eine gute Idee Catuobus als Klient zu gewinnen dachte sich Modestus.
"Nun es ist bei uns Römern brauch, dass ein Mann einen anderen Mann als Patron erwählt. Er wird damit der Klient dieses Patrons. Der Patron hilft dem Klienten durch seinen Einfluss und gibt ihm Rat. So vertritt ein Patron zum Beispiel seinen Klient vor Gericht, hilft ihm in Geldangelegenheiten, oder verschafft ihm einen ansehnlichen Posten. Der Klient muss dafür seinem Patron treu sein und ihn unterstützen. Es ist üblich, dass der Klient bei Wahlen seine Stimme nach dem Wunsch des Patrons abgibt. Er hat auch auf den Rat seines Patrons zu hören und bei wichtigen Anglegenheiten sich mit ihm abzusprechen. Auch muss er ihm dem einen oder anderen Dienst erweißen. Also zum Beispiel den Sohn eines anderen Klienten eine Arbeit geben, wenn der Patron es wünscht. Der Klient ist also der Gefolgsmann des Patrons.
sagte Modestus und ging weiter durch den Säulengang. Inzwischen hatten sie ihn einmal durchlaufen und waren wieder an ihrem Ausgangspunkt angelangt, doch Modestus lief weiter.
"Ich habe dich herkommen lassen, weil ich unter Umständen will, dass du für mich arbeitest. Du leistest doch ... Auftragsarbeit?"
sagte Modestus und lies es absichtlich schwammig, was genau er von Catuobus wollte. Zum einen wollte er keine Dummköpfe anheuern. Er sollte schon klug genug sein um zu verstehen worum es ging. Zum anderen vermied er es so, dass man ihm irgendetwas anhängen konnte. Es war zwar nicht so, dass irgender dem Peregrinus eher glauben würde als ihm, einem Senator, aber er brauchte auch keine üblen Gerüchte im Umlauf. Im Zweifelsfall ging es nur um einen besonders großen Auftrag für Brot und Gebäck. Den gab es auch, aber das war eine andere Sache.
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Catu nickte lediglich zustimmend, als der Senator von Loyalität sprach. Diese teilte man einfach nicht, war sie doch gerade im dunkleren seiner Geschäfte käuflich, doch bei guten Männern dann unverbrüchlich bis zum Ende des Auftrages. Die Übrigen blieben was sie waren, einfache Straßenschläger, die dessen Lied sangen, der ihre Dienste meistbietend auf dem Markt erwarb. Das war nur am Rande Catus Welt. Die Welt in der er sich hatte bewähren müssen und in der man nur mit Verschwiegenheit und Präzision - nicht zu vergessen jener ambivalenten Interpretation der Loyalität - bestehen konnte.
Während der kurzen Pause, die nun entstand, ging auch Catubodus eigenen Gedanken nach. Er hatte sich nicht umsonst gewundert, wie bereitwillig er ein Patronat in Betracht gezogen hatte. Nun wog er schon viel klarer Vor- und Nachteile ab. Auf der einen Seite konnte ihm ein Patron sicherlich helfen, sollte er einst in Ausübung eines Auftrages in Schwierigkeiten geraten. Für dieses Mehr an Sicherheit musste er allerdings selbst auch etwas beisteuern, wie er nur zu deutlich aus den Erläuterungen des Römers über dieses Thema entnahm. Unentwegt glich er das, was an sein Ohr drang mit seiner Situation ab. Allerdings würde das ohnehin en Detail besprochen würden müssen, zumal es ihm Unbehagen bereitete im Falle des Falles, oder vielmehr eines Auftrages, diesen vorab mit einer anderen, nicht zwingend involvierten Person abklären zu müssen. Mochte sie nun Patron sein und ihm den Hals retten können oder auch nicht.
Als sie eine erste Runde vollendet hatten, war dies auch für Catu kein Anlass im Schritt einzuhalten. Er blieb an des Annaeers Seite, der unversehens das Thema zu wechseln schien. Das war ganz in Catus Sinne, zumal sich damit bestätigte, was er schon geargwöhnt hatte: Es klang verdächtig nach Arbeit. Zum Anderen brauchte er, Unabhängig davon ob der Römer sich selbst oder einen seiner Klienten zu seinem Patron machen wollte oder auch nicht in dieser Angelegenheit eine Bedenkzeit. Seit er nicht mehr nur für sich selbst Verantwortung übernommen hatte, strebte er zwar nach mehr Sicherheit, doch hatte er diese bisher nicht in römischen Bräuchen gesucht.
Was die Frage seines Mitlaufenden - obwohl vielmehr er gerade dessen satelles* war - anging, so antwortete er umgehend und selbstsicher: "Gewiss, das tue ich, unter Umständen." Wobei letzteres nicht ein Hinweis auf angemessene Entlohnung war, sondern vielmehr eine Anpassung an den ausdrücklichen Mangel an konkreter Information, der solche Gespräche in ihrem Beginn häufig kennzeichnete. Indem man Stil und Inhalt teils kopierte, bis hin zur Wortwahl, zeigte man, dass man jetzt und in Zukunft die selbe Vorsicht walten zu lassen gedachte wie der Auftraggeber und Catu war sich recht sicher, dass auch in der aktuellen Situation selbiger Ablauf wiederholen würde.*satelles (Singular): „Leibwächter, Trabant“, satellites (Plural): „Gefolge, Begleiter“
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"Nun dann reden wir offen. Im Zweifelsfall wird dir sowieso niemand glauben, Catuobus. Ich brauche einen Mann mit der Verstand, der die Männer anführt die mir schon unterstehen. Wenn ich zum Beispiel eine Rede auf dem Forum halte, dann wäre es deine Aufgabe mit den Männern Buhrufer zu verprügeln und Männer von Rang mit faulem Obst zu bewerfen, wenn sie gegen mich sprechen. Geschäftskonkurenten von mir und meinen Klienten müssen eingeschüchtert und so weiter und so fort. Es stünde dir frei auch andere Aufträge zu übernehmen und auch eigene Unternehmungen zu starten, aber dabei sollte dir immer klar sein, dass ich immer vorrang habe und deine Machenschaften mir niemals in die Quere kommen sollten. Außerdem bin ich wäre ich der einzige Mann von Rang und Namen für den du arbeitest. Du kannst gerne irgendwelche Aufträge von igendwelchen Metzgern übernehmen, die ihren Nachbarn nicht mögen, aber Senatoren, Ritter und Patrizier sind tabu, wenn du mich nicht vorher fragst. Das sind meine Bedienungen. Dafür erhällst du Aufträge für deine legalen Geschäfte sowie meine Protektion und meine Fürsprache, falls du eines Tages vielleicht Bürger werden willst. Du solltest dir aber eins noch überlegen. Für einen Klienten lässt sich mein Einsatz wesentlich leichter erklären, als für irgendeinen anderen Bäcker bei dem ich nur irgendwann mal Brot gekauft habe."
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"Da wir schon offen reden befleißige ich mich ebenfalls dieser Eigenschaft:
Dein Angebot klingt verlockend, doch das mehr an Sicherheit, das du mir bietest hat für mich einen zu großen Nachteil. Wenn ich von keinem Senatoren, Ritter und Patrizier mehr einen Auftrag annehmen darf, ohne dich als meinen Patron zu fragen, so bricht mir der lukrativste Kundenkreis weg. Mithin auch die interessantesten Aufträge, denn ich kann mehr als eine Paar Straßenschläger zu leiten. Das mir die Aufträge durch die Lappen gehen würden ist Fakt, denn diese Sorte Auftraggeber fordert in der Regel schnelle Entscheidungen. Wenn ich noch jemanden fragen muss bin ich raus, selbst wenn du es mir erlauben würdest.
Natürlich bin ich allzu lange durch gekommen ohne aufgefallen zu sein. - bewusst vermied er das Wort erwischt - Allerdings denke ich, dass es mir auch noch einige Zeit gelingen wird, denn ich war nicht umsonst erfolgreich. Natürlich ist dein Angebot lukrativ, gerade durch Unterstützung meines anderen Standbeines, doch noch würde ich mich gerne nicht in eine solche Abhängigkeit fügen, die dein Angebot leider auch mit sich bringt. Besonders schmeichelt mir deine Andeutung, du könntest mir helfen das Bürgerrecht zu erlangen, doch strebte ich nach diesem, so wäre ich schon vor Jahren den Auxiliartruppen beigetreten.
Gewissermaßen bietest du mir ein ähnliches, wenn auch weit besseres Angebot: Ich gäbe einen Teil meiner Freiheit, der gewiss erheblich kleiner ist als bei den Truppen, so doch eben einen Teil dieser Freiheit, die mir sehr wichtig ist. Wo die Truppe mich mit Obdach und Essen Versorgt, bietest du mir Aufträge für beide meine Standbeine. So spricht leider gegen dein Angebot, was für mich auch gegen jenes des Staates sprach: Die Aufgabe der geliebten Freiheit und mein mangelnder Ehrgeiz Bürger zu werden. Versteh' mich nicht falsch: Ich lebe gerne im Reich und ich fühle mich ungemein geehrt, dass du in Erwägung ziehst ich könne würdig sein, einen Römer abzugeben, doch ich sehe einfach zu wenige Vorteile auch darin.
Doch um auf deinen konkreten Vorschlag zurück zu kommen: In dieser Form muss ich ihn, bei aller Ehre, ablehnen. Dazu bin ich noch nicht bereit. Mit einem loseren Verhältnis, wo ich mir bei meinen Aufträgen selbst die Frage stellen darf, ob ich sie in deinem Interesse annehmen kann oder dergleichen könnte ich mich gewiss viel mehr anfreunden.Er hatte nicht gerade an Worten gegeizt, doch Catubodus wollte sicher gehen, dass er recht verstanden worden war und das er sich die Gunst des Senators nicht verscherzte. Ein solchen Angebot abzulehnen war nicht leicht gewesen, doch er liebte seine Freiheit nun einmal. Unvermittelt dachte er an Bridhe. Würde sie diese Entscheidung zu diesem Zeitpunkt gutheißen? Aber vielleicht machte der Römer ja auch noch Zugeständnisse.
edit: Kleinigkeiten
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" Ich werde sicherlich nicht einen Mann auf Dauer beschäftigen, der auch für mögliche Konkurenten arbeiten will und dann sein Wissen über mich womöglich gegen mich einsetzt. Vorallem keinen Klienten. So kommen wir auf keinen Fall ins Geschäft."
erklärte Modestus offen, denn das kam garnicht für ihn in Frage.
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"Mein Wissen über jeden meiner bisherigen Auftraggeber blieb stets bei mir. Und ich gedenke es damit weiter so zu halten. Wäre auf meine Diskretion kein verlass, so wäre ich mittlerweile mit ziemlicher Sicherheit tot."
Fast wäre Catubodus beleidigt gewesen. Indiskretionen kamen bei ihm einfach nicht vor, er sprach auch nicht im Schlaf. Aber solche Unterstellungen oder vielmehr Mutmaßungen waren ja nun nichts neues. Das bekam er allenthalben zu hören, wenn ein 'Kunde' den Preis zu drücken suchte.
Zudem wurde er gewahr, dass er die Leute des Senators indirekt als 'Straßenschläger' betitelt hatte. Das war auch nicht gerade schmeichelhaft und sicher nicht die beste Wortwahl gewesen.
"Es scheint ja kaum Spielraum zu geben. Könntest du mir eine Bedenkzeit einräumen? Ich glaube ich muss erst darüber schlafen. Immerhin bietest du mir auch einiges verlockendes." -
Nachdem er lange darüber nachdachte, fasste Modestus einen Entschluss. Glocta war zwar kein Mann, der von vorne anführte, aber immernoch besser als ein möglicherweiße unzuverlässiger Mann.
"Nein. Ich denke so werden wir nicht ins Geschäft kommen. Wir wollen unterschiedliche Dinge, also hat sich die Sache erledigt. Falls ich irgendwann doch einmal deine Dienste in Anspruch nehmen werde dann höchstens als ... freier Mitarbeiter. Du kannst gehen."
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Da ihm kein Aufschub gewährt wurde waren die Verhandlungen wohl gescheitert. Als der unbedeutendere in diesem Gespräch hatte Catubodus nun nichts weiter zu tun als zu gehen, wie man es ihm nahe gelegt hatte. Mit einer Verbeugung tat er das.
Hatte er eine einmalige Gelegenheit vertan? Würde er in der römischen Gesellschaft je weiter kommen, als es ihm heute möglich gewesen war? Vermutlich nicht. Ein Klient eines Römers, eines Senators gar! War es das nicht wert einen Teil der Freiheit zu opfern oder doch nicht? Hatte er nicht schon den wichtigsten Teil seiner Freiheit aufgegeben,als er sich in Rom niedergelassen hatte, oder schon als er sich - wenn auch nicht wirklich, denn über die vorhandenen Alternativen hatte er nie ernstlich nachgedacht - für ein Leben im Reich entschieden hatte. Auf die Schnelle fand sich für ihn keine Antwort und grübelnd verließ er das Anwesen.
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Theogenes
_______________Theogenes führte den Iulier ins Peristyl und wies diesen an, sich noch etwas zu gedulden.
>Ich werde dem Dominus sofort bescheid geben.<[Blockierte Grafik: http://imgbox.de/users/Lepidus/ir_servus.gif]
IANITOR - GENS ANNAEA -
Proximus schaute sich um und wartete.
Anscheinend war sein alter Freund ja zu Hause ansonsten hätte man ihm ja schon an der Porta Bescheid gegeben.
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Theogenes berichtete mir, das Proximus im Peristylium auf mich wartet. Ich ließ mir noch die Toga anlegen und begab mich umgehend zu meinem Gast.
"Salve Proximus, lange nichts von dir gehört. Wie geht es dir?"
Ich erinnerte mich nur noch wage aber ich meinte Proximus das letzte mal in Misenum gesehen zu haben. -
Gut geht es mir alter Freund antwortete Proximus, während er Annaeus begrüsste.
Ich bin überwiegend in Misenum ... dort als Duumvir, aber das weißt Du ja. WIr sahen uns ja während der Ehrenparade der Classis in Miseneum.
Die ganze Organisation lies leider keine Zeit für Privates. Ich hätte Dich und Deine Frau gerne in mein privates Refugium in Misenum eingeladen. Abseits von all dem Trubel.
Übrigens ihr seit nach wie vor herzlich eingeladen.
Proximus lächelte. Ich habe Dir etwas von dem leckeren misenischem Wein mitgebracht.
Wie geht es denn Dir ? Was macht Deine Karriere hier in Rom ?
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Ich deutete auf die kleine Sitzgruppe, die extra passend für Gäste hier aufgestellt worden war.
"Nimm doch bitte Platz. Das ist schön zu hören, das es dir gut geht. Es ist ja auch schon eine Weile her, als wir uns das letzte mal trafen."
Während ich mir einen Platz aussuchte, hörte ich Proximus interessiert zu.
"Das stimmt, dort war ich mit Stella damals eingeladen."
Mein Blick schweifte in der Gegend herum.
Als Proximus uns weiter eine Einladung ausstellte, wischte ich den Gedanken mit Stella schnell beiseite und ließ mir nichts anmerken.
"Wenn es die Zeit zulässt, werde ich sicher darauf zurückkommen."
Nickte ich und damit war das Thema für mich abgeschlossen. Sicher wusste Proximus noch nicht, das Stella spurlos verschwunden war.
"Das ist sehr gut Proximus, ich danke dir." meinte ich zu dem Geschenk von Proximus."Mir geht es ansonsten prächtig. Wie du siehst haben wir nun ein noch prächtigeres Stadthaus als wir schon damals hatten und die Karriere schreitet auch in großen Schritten voran.
Ich bin jetzt Procurator a Libellis, eine der höchsten Posten in der Kanzlei."
Was wirklich ein großer Sprung war, doch ich hatte mich mittlerweile eingearbeitet.
"Und du, was macht Misenum? Ich nehme an, es erstrahlt unter deiner Obhut in neuem Glanze?" -
Ein Sklave hatte ihn ins Peristylium geführt, den Göttern sei Dank, denn sonst hätte Piso nie hierher gefunden. So leben die Anneer also, dachte er sich und ließ seinen Blick herumschweifen. Es ist eine wirklich wohlhabende Gens, was man auch leicht an der Casa sehen kann. Nun, sicherlich, war ja einer der gens Senator und hoch stehender Priester, ein anderer Senator und Ex-Militär, und der andere Procurator a libellis. Da kam sicher einiges an Wohlstand zusammen.
Er setzte sich hin und wartete nun auf Modestus. Weil er sonst nichts zu tun hatte, begann er, Däumchen zu drehen. Er hörte just in dem Moment auf, als er Schritte neben sich hörte, und stand instinktiv auf. -
Nachdem der Flavier etwas warten musste, kam Modestus nun ins Peristylium gelaufen. Er trug eine der Togen, die er auch für offizielle Angelgenheiten als Aedil nutzte. Normalerweiße zog er das aufwändige Kleidungsstück zu Hause nicht an, doch nach dem Gespräch mit dem Flavier hatte er noch zu tun.
""Salve. Man sagt mir du wolltest mich sprechen. Worum geht es?"
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Und es war tatsächlich Annaeus Modestus, der daher kam. Welch schicke Toga er anhatte, Piso musste ihm, als Kenner von Mode, dafür gleich innerlich Respekt zollen. „Salve, Senator Annaeus Modestus.“, grüßte er so höflich, wie es von Patrizier zu Plebejer nur möglich war. „Mein Name ist Aulus Flavius Piso. Danke, dass du mich empfängst.“
Als Modestus nach dem Grund fragte, wieso er hier war, lächelte er. „Ich wollte, wie mir von unserem gemeinsamen Patron Purgitius Macer vorgeschlagen wurde, dir die Aufwartung machen. Ich wollte den Mann kennen lernen, über den unser Patron schon so oft mir gegenüber in höchsten Tönen gesprochen hat.“ Eigentlich nur einmal, aber das tat jetzt auch nichts zur Sache. „Hast du vielleicht ein wenig Zeit für mich?“ Wenn nicht, könnte er dies verstehen, schließlich war Modestus ja Aedil.
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