Officium Procuratorum Annonae | Portus Utriusque

  • Als Valentina ihm gegenüberstand pochte den Germanicer das Herz bis in die Schläfen. Er war erleichtert dass nun nicht schon wieder zu einer Absage gekommen war, Zu oft, wie oft war in diesen Moment wurscht, wurde er versetzt oder einfach stehen gelassen. Er war.....glücklich...oder das was man nun als glücklich bezeichnen konnte. Die Zeit die Valentina und er sich kannten war doch noch zu kurz um wirklich von glücklichsein reden zu können.


    Er lächelte, nahm ihre Hände und umschloß diese mit seinen.
    Ich werde einstweilen darauf verzichten Nachwuchs zu züchten, wenn es deine einzige Bedingung ist. Sanft führte er sie wieder zurück zum Stuhl.


    Setz dich. Wir werden einiges klären müssen. Zum Beispiel wirst du nicht mehr als Scriba für mich tätig sein können. Kurze Pause... Können schon aber es würde nicht besonders gut aussehen. Oder? Bei Anlässen dich als mein Scriba und meine Frau vorstellen... dabei grinste er dann. Aber...in ferner Zukunft würde es gängig sein die Sekretärin zu heiraten :D


    Nebenbei nahm er nun den Krug mit Wein und füllte etwas in Valentinas Becher in dem noch Wasser vorhanden war, In ferner Zukunft auch nicht lt. Knigge aber egal, und reichte ihr diesen.

  • Auch das Herz der jungen Quintilia schlug heftig, als Aculeo ihre Hände umschloss. Liebte sie diesen Mann? Nein, das tat sie nicht. Dafür kannten sie sich doch kaum. Er war ehrbar und durchaus nicht unansehnlich. Aber für Liebe war bisher noch keine Zeit gewesen. Valentina aber war vernünftig. Vielleicht so vernünftig, wie sie es schon lange hätte sein sollen. Aus Liebe hatte sie Dinge getan, die so nicht in Ordnung waren. Und die Liebsgöttin hatte es wahrlich nicht gut mit ihr gemeint. Wenn sie Aculeo nun heiratete, weil er ein ehrbarer Mann war und sicherlich gut für sie sorgte, dann war es sicherlich nicht falsch.
    Ja, das wollte Valentina tun. Sie wollte Aculeo eine gute Frau sein. So wie sie es schon einmal einem anderen Mann sein wollte. Dieser aber war nicht mehr bei ihr. Aculeo war es. Deswegen ließ sich Valentina zu ihrem Platz zurück geleiten und hörte den weiteren Worten zu.
    Es gefiel ihr nicht, nicht mehr als Scriba arbeiten zu dürfen. War das doch ihr Antrieb gewesen. Doch sie nickte. Es stand ihr nicht zu, zu widersprechen.
    "In Ordnung."
    Sie war Aculeo sehr dankbar, dass er sie nicht mir Kinder drängte. Sie würde ihm Nachwuchs schenken. Nur noch nicht sofort. Valentina wusste, dass dies ihre Aufgabe war. Aber im Moment musste sie doch erst einmal mit ihrem eigenen Dasein klar kommen. An der Seit eines starken Mannes würe ihr das sicherlich gelingen.
    Sie nahm den frisch befüllten Becher entgegen und sah auf die Flüssigkeit in seinem Inneren. Dann lächelte sie etwas schwach. "Eines muss ich dir lassen Aculeo. So sehr überrascht hat mich bisher noch niemand."

  • In Ordnung? Aculeo blickte Valentina skeptisch an. Ich hör da doch ein wenig unzufriedenheit. Oder täusche ich mich?
    Möchtest du weiterhin Scriba sein? Ich jedenfalls sehe es eher nachteilig wenn du weiterhin für mich arbeiten würdest. Wenn ich dir helfe einen anderen Posten zu finden...wäre es für dich dann in Ordnung?
    Mir war nichts besseres eingefallen
    antwortete er noch auf das letzte von Valentina und lächelte.

  • "Das wäre wirklich in Ordnung. Du hast schon recht, dass es nachteilig wäre, wenn ich weiterhin für dich arbeite. Gibt es da nicht sogar ein Gesetz, welches das verbietet?" Meinte Valentina dann im angenehmen Plauderton. "Aber ich will auch nicht einfach nur in der Casa sitzen und jeden Tag darauf warten, dass du am Abend nach Hause kommst."
    Sie hob in einer Geste der Verzweiflung die Hände nach oben. Sie seufzte.
    "Da hast du wohl recht. Und mir ist nichts besseres eingefallen als Ja zu sagen." Auch sie lächelte nach ihren letzten Worten.

  • Oh..Ohh...Ohhhhhh... Es gibt ein Gesetzt dass untersagt zu arbeiten? Wieso erfahre ich jetzt erst davon? Ständig passiert mir sowas. Theatralisch begann Aculeo zu jammern.
    Was ich alles machen hätte können wenn ich nicht gearbeitet hätte Die Hände schlug er über den Kopf zusammen und sackte dann in sich.
    Das müssen wir noch genauer recherchieren, Valentina. Du willst eben nicht daheim sitzen. Und irgendwas musst du dann stattdessen tun.


    Lass uns nach Rom reisen um meiner Familie die Neuigkeiten zu unterbreiten. Auf die Gesichter bin ich gespannt. Überhaupt das von Tantchen und Onkelchen. Da grinste er nun breit über das Gesicht und wenn die Ohren nicht wären wäre es fast unendlich.

  • „Nein, doch nicht gegen das Arbeiten.“ Lachte Valentina. Ein Mann der sie zum Lachen brachte. Das war doch auch schon mal viel wert.
    „Ein Gesetz, dass Ehepaaren verbietet füreinander zu arbeiten. Also ich als deine Frau für dich. Aber da bin ich mir natürlich nicht sicher. Schließlich bin ich eine Frau.“ Sittsam legte Valentina die Hände in den Schoß. Es geziemte sich nicht für eine Frau so viel über Politik und die Gesetze zu wissen. Die junge Quintilia aber war sehr wissbegierig und meistens ließ sie sich von solchen Hürden nicht abhalten. Wenn gleich sie niemals offen nachfragen würde, las sie viele Bücher und informierte sich bei Leuten die bereit waren ihr alles zu erzählen.
    Valentina betrachtet sich ihren zukünftigen Mann. Sie würde ihn heiraten. Nicht aus Liebe. Sondern aus Vernunft. Aculeo war kein Soldat, wie ihr einstiger Verlobter. Und noch fühlte Valentina nichts für den Mann außer Dankbarkeit, dass er ihre eine Arbeit gegeben hatte und Zuversicht, dass er sie immer gut behandeln würde. War es besser, dass sie sich dieses Mal nicht von dummen Gefühlen leiten ließ?
    „Das trifft sich gut, denn ich habe mein Gepäck noch nicht einmal ausgepackt.“ Meinte die junge Frau dann zustimmend auf die Reisepläne ihres zukünftigen Mannes.

  • Asoooo antwortete Aculeo und blickte nun wieder recht manierlich aus der Wäsche. Natürlich war er da ziemlich am Holzweg gewesen. Was wäre das für ein Gesetz. Und welcher Irre hätte soetwas erlassen.


    Also. Wo ist dein Gepäck eigentlich? Noch in Rom? fragte er nun Valentina. Er nahm seinen Stuhl und stellte diesen nun direkt neben Valentina um dann auch darauf zu platzen.


    An ihrer Haltung merkte Aculeo dass Valentina etwas zurückhaltend war. Wahrscheinlich dachte sie es wäre nicht angebracht frei zu reden oder sich so zu benehmen wie sie es gerade wollte. Daher....


    Vor mir musst du nicht die gut erzogene Frau abgeben. Sei wie du willst. Wenn es mir reicht sag ich dir es schon. Keine Sorge. dabei kam wieder das typische Grinsen zum Vorschein.

  • "Eine Frau reist niemals ohne ihr Gepäck."
    Meinte Valentina dann schmunzelnd und schüttelte anklagend den Kopf. Daran würde Aculeo sich noch gewöhnen müssen. Valentina hatte nie viel und sie strebte auch nicht nach viel. Doch das was sie besaß, das musste mit. Und zwar ausnahmslos.
    Mit etwas gemischten Gefühlen sah Valentina dann wieder ihren Zukünftigen an. Sie sollte sagen was sie dachte. So war sie es nicht gewohnt. Und als sie das das letzte Mal getan hatte, gab es Ärger. Großen Ärger. Dennoch nickte die junge Quintilia.
    "Danke, das ist sehr nett von dir."
    Sie atmete tief durch. Es gab wirklich einiges an das sie sich wieder oder noch gewöhnen musste.
    "Also mein Gepäck ist noch fertig gepackt. Wir können also los sobald es deine Geschäfte zulassen."

  • Gut...das freut mich. Spontan und flexibel. meinte Aculeo feixend.


    Ich habe noch etwas zu tun und werde noch schnell einen Boten zur Casa Germanica in Rom schicken damit es nicht zusehr nach Überfall aussieht. Man weiß ja nie.


    Und dein Gepäck lassen wir einstweilen hier. Falls du nicht etwas dringend benötigst.


    Er stand auf und setzte sich an den Tisch um die Nachricht zu verfassen die die Ankunft der beiden in der Casa Germanica ankündigen sollte.

  • Wie ein Überfall aussah?! Valentina nickte bedächtig. Ja, es könnte tatsächlich so aussehen.
    Ihr kamen die ersten Zweifel. Wie würde seine Familie reagieren?
    Noch kurz blieb Valentina sitzen, als Aculeo die Nachricht verfasste. Dann stand sie auf, ging zu ihrem zukünftigen Mann hinüber und legte ihm ihre Hand auf die Schulter.
    "Bevor du den Brief abschickst, solltest du vielleicht noch etwas wissen. Meine Familie war nie reich und ist es im Moment auch nicht. Ich möchte dir das sagen, damit du weißt, ich heirate dich nicht deswegen. Natürlich möchte ich versorgt sein. Aber eine Frau, die nur wegen des Geldes oder des Ansehens wegen, heiratet bin ich nicht. Wenn du es dir deswegen jetzt nochmal überlegen möchtest, kannst du das gerne tun."
    Meinte Valentina dann leise und mit belegter Stimme. Was wenn er es sich nun anders überlegte?

  • Mach dir keine Sorgen wegen dem möglichen Gedanken meiner Familie du würdest hinter dem Geld her sein. Mir ist es wirklich egal ob deine Familie vermögend ist oder nicht. Dein Bruder ist mit Germanica Calvena verheiratet. Also. Bist du nicht die erste Quintilia die eine Verbindung mit uns Germanica geht. Kurz strich er ihr über die Wange und lächelte. Also. Keine Sorge Valentina.


  • Sim-Off:

    Mach wie du denkst. Wenn was unklar ist, wird schon eine Frage kommen. ;)


    Auf dem angebotenen Sitz nahm Victor Platz und lauschte dann dem Procurator. Dass aus dem Norden keine Informationen kamen, war angesichts der Situation dort zwar unschön, aber nicht gerade überraschend. "Ich denke wir wissen beide, warum von den Städten dort im Norden derzeit keine Antworten zu erwarten sind. Das wird sich aber auch wieder ändern... auf die ein oder andere Art und Weise. Soll uns aber auch nicht weiter stören. Wenn es dort Probleme gibt, sollen sie sich an ihre neuen Freunde wenden."


    Dann nahm sich der Senator erstmal einen von den Bechern, der Staub der Straße lag schon lange genug auf seiner Kehle und widmete sich kurz den tabulae. "Wer hat denn weniger genaue Angaben gesendet?" Ein wenig runzelte Victor dann die Stirn. Die Daten waren zwar da, aber er steckte jetzt auch nicht so in der italischen Getreideversorgung, dass er nur über die gelagerte Getreidemenge ihren Zustand hätte beurteilen können. Da fehlte so ein bisschen die Interpretation, weshalb er nach einiger Zeit von den Wachstafeln auf und den Germanicer ansah. "Nunja, am meisten interessiert mich natürlich deine Einschätzung, wie gut die Städte versorgt sind. Wo es Probleme gibt und vor allem: wer etwas abgeben kann. Was kannst du dazu sagen, Procurator?"

  • Einen Moment noch hielt Valentina inne. Sie wollte ganz sicher gehen, dass Aculeo es auch wirklich ernst meinte. Seine Finger auf ihrer Wange fühlten sich seltsam an.
    Sie konnte aber nicht behaupten, dass es ein schlechtes Gefühl war. Dann nickte die junge Quintilia und erwiederte sein Lächeln.
    "Dann werde ich mich mal darum kümmern, dass mein Gepäck wirklich dort bleibt wo es momentan ist. Und du hast dann auch wieder Ruhe um dich deiner Arbeit zu wittmen."

  • Die meisten Städte, südlich Mantua, melden die Versorgung als gesichert. Gesichert insoweit dass es zumindest für ein halbes Jahr ausreicht. Vereinzelt gibt es Engpässe. Arretium ist für ein halbes Jahr versorgt was nicht unbedingt Norm ist. Pisae, Luca und Boninia spüren bereits den Zulauf an Flüchtlingen aus dem Norden nachdem man gehört hat dass sich feindliche Truppen über die Alpen in Richtung des Kernlandes Italia nähert.


    Die Inseln Korsica und Sardinia sind unbescholten. Von daher könnte man noch einiges holen. Warum das nicht geschehen ist ist eine andere Frage.



    Die südlichen Städte entlang der Küste Mare Thyrrenum haben genug Getreide. Man könnte auch von daher einiges abzwicken können sofern nicht das Heer seine Finger im Spiel hat wie zb. Misenum. Da muss ich nun nicht weiter ausführen.


    Was die Städte an der Küste Mare Adriaticum betrifft so wird sich dort in den nächsten Wochen etwas ändern. kurz grübelte der Germanicer nochmals über die Fakten die er preisgab und nickte dann


    Soweit wäre es das. Mehr hab ich im Moment nicht

  • Diese Nachricht erhielten auch die Procuratoren und blickten sich mit unterschiedlichen Mienen an. Dem einen schien es nicht mal wirklich zu interessieren wo im Gegenteil Überraschung und etwas von Sorge ins Gesicht geschrieben stand.
    Popertius. Du solltest Ostia verlassen. Wer weiß wie lange es noch dauern wird bis die Truppen auch hier einmaschieren. Du hast dir einen ruhigen Lebensabend verdient. sprach Aculeo besorgt zu seinen Amtskollegen und blickte diesen mit sorgenvollen Ausdruck an.


    Germanicus. Ich schätze deine Sorgen um einen alten Mann wie mich aber was wollen sie schon mit mir anstellen. Ich bin zu alt um Schaden anzurichten und ich habe auch nie etwas getan was jemanden geschadet hat. Ich habe diesen Posten schon seit Jahren und....ich denke es besteht keine Gefahr. Beruhige dich also. Eher solltest du zusehen das Weite zu suchen. Schliesslich bist du erst vor Kurzem zu diesen Posten gekommen. Und....er schwieg da er sich dachte dass sein Gegenüber soweit denken konnte um seinen Satz zu beenden.
    Ich bin aber noch zu jung um mich wie ein Feigling davonzusteheln. Ich werde bleiben. Schliesslich bin ich mir keiner Schuld bewusst und ich habe nur das getan war mir das Amt auftrug. Mehr nicht. kam die etwas trotzige Antwort.

  • Müde strich sich Valentina eine Haarsträhne hinters Ohr. Sie hatte in den letzten Nächten nicht sonderlich gut geschlafen. Sie machte sich so viele Sorgen. Man wollte Aculeo verhaften. Valentina fragte sich wirklich ob nicht sie diejenige war, die den Männern an ihrer Seite das Pech brachte. Doch je länger sie sich darüber den Kopf zerbrach umso trauriger wurde ihr Gemüt. Konnte sie denn wirklich nie mit einem Mann glücklich werden? Entweder wurde sie verlassen, der Mann starb oder wurde wie jetzt, verhaftet.
    Sie goss etwas verdünnten Wein in Aculeos Becher und reichte ihm diesen.
    Dann setzte sie sich wieder auf den Hocker neben ihn und sah sorgenvoll zum Fenster. Fast so als würde Valentina jeden Moment die Soldaten erwarten, wie sie die Straße herauf marschierten und an die Türe klopften.

  • Nun schau nicht so traurig meinte Aculeo und nahm den Becher. Danke Valentina. Ein kurzer Schluck und der Becher landete auf einem kleinen Beistelltischchen. Ich sag dir. Das alles hört sich schlimmer an als es in Wirklichkeit ist. Was können sie schon viel von mir wollen? Mich anklagen weil ich für die Getreidelieferungen und den ganzen Kram zuständig bin? Er machte ein grimmiges Gesicht und schlackerte mit den Händen. Buuuhhh. Welch gefährliche Tätigkeit. Ich bin in der Position um Rom zu gefährden...er hielt inne und überlegte eine Sekunde bis er fortfuhr....eigentlich bin ich in der Position. Aber was soll ich mit Rom.Pff. Aculeo rückte näher an Valentina und legte seinen Arm um ihre Hüfte, küsste sie sanft auf die Wange und flüsterte ihr ins Ohr.


    Wirst sehen. Es wird schneller vorbei sein als es dauerte. Und dann...können wir heiraten. Wäre das in deinem Sinne? Wobei die letzten Worte den üblichen Tonfall hatten. Ironie.

  • Es gefiel ihr nicht, dass Aculeo die Lage wohl nicht ernst genug nahm, was ihr Blick ihm deutlich sagte. In Worte fasste sie ihr Unwohl nicht. Auch wenn er es ihr schon angeboten hatte, dass sie frei sprechen durfte, so hielt Valentina sich immer noch etwas zurück.
    Nur als er dann auf die Hochzeit ansprach, da konnte sie ihr Temperament nicht mehr im Zaum halten. "Glaubst du das ist meine einzige Sorge? Glaubst du ich bin nur hier, weil ich dich unbedingt heiraten will?" Dachte er das wirklich von ihr? "Ich bin nicht eines der Mädchen, die sich einen passenden Mann suchen und ihn dann einfach nur des Geldes wegen heiraten."
    Ja, mit diesen Worten hatte Aculeo sich keinen Dienst erwiesen.

  • Ui. Valentina expodierte förmlich. Solch einen Ausbruch hatte Aculeo in der Zeit in der er sie kannte noch nicht erlebt. Aber das war eben...Mann sagte etwas unbedeutendes und Frau explodierte. Und was war schon schlimm daran an eine Hochzeit zu denken und nicht an...an Kerker, Enteignung oder Tod. Da soll einer die Frauen verstehen sinierte Aculeo und wiegte leicht den Kopf mit Blick auf Valentina.
    Nein das glaube ich nicht. Weder das eine noch das andere. Doch werd ich mir nicht den Kopf zerbrechen über Dinge die noch nicht geschehen sind und mir deswegen auch keine grauen Haare wachsen lassen. entgegnete Aculeo in ruhigem Ton.


    Was macht dir also konkret Sorgen? hakte er nach obwohl er das Thema als beendet ansah. Aber wenn man schon mit einer Frau zu diskutieren begann sollte man es auch zu Ende bringen. Wobei meinsten das Ende für Mann recht ungut ausfallen konnte. Was solls.

  • Langsam ging Valentina ans Fenster, blickte nach draußen und schwieg. Sie war niemand, der einem Mann in der Öffentlichkeit eine Szene machen würde. Und sie war auch keine Frau, die auf ihr Recht pochte. Im Grunde war sie brav, sittsam und zurückhaltend. Die perfekte Frau für einen Mann. Und besonders schlecht anzusehen war sie ja nun auch wieder nicht. Wenn sie da nur an die poetischen Worte ihres ersten Verlobten dachte. Fast hätte Valentina geseufzt. Er hatte sie auf Händen getragen und sie hatte sich so sehr in ihn verliebt gehabt. Jeden Wunsch hatte er ihr von den Augen abgelesen und sie vermisste ihn jede Minute in der er nicht bei ihr war. Doch diese Zeiten waren vorbei. Der Mann der hinter ihr saß war eine Vernunftbeziehung und später eine Vernunftehe, wie man immer so schön sagte. Er würde für sie sorgen können und es sicherlich auch tun. So schätzte sie Aculeo nun schon ein. Sie war also versorgt. Was wollte Frau mehr?


    „Mir macht Sorgen, dass du nun schon der dritte Mann in meinem Leben bist, der Probleme bekommt kurz nachdem er mich kennen gelernt hat.“ Meinte Valentina dann ruhig und fast etwas distanziert. Damit konnte er nun anfangen was er wollte. Es war die Wahrheit. „Und mir macht Sorgen, dass ich nicht wieder jemanden verlieren möchte, an den ich mich gerade erst gewöhnt habe.“ Auch das war die Wahrheit. Sie drehte sich zu ihm um und suchte seinen Blick. Ruhig und nicht kampflustig, wie er vielleicht erwartete. „Du wirst vielleicht verstehen, dass ich nicht an den schönsten Tag in meinem Leben denken kann oder mir vorstelle wie er sein wird, wenn ich nicht mal weiß ob du derjenige sein wirst, der ihn mit mir verbringt.“ So, das war nun die dritte Wahrheit und so offen ausgedrückt wie nur irgendwie möglich. Man(n) sollte sich ja nicht in die Ecke gedrängt fühlen.

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