[Taberna] "Granum et Vennuncula"

  • Meinen Plan meine Arbeitskraft auf einem Anschlagbrett zur Verfügung zu stellen, hielt ich nach wie vor für eine gute Idee. Doch langsam mischte sich der Staub der Straßen mit dem immer noch salzigen Geschmack in meinem Mund, was für ein ungünstiges Geschmackserlebnis im Mund sorgte. Und was macht ein anständiger Römer, dachte ich mir, wenn die Kehle staubig ist? Richtig, eine Taverna aufsuchen. Gesagt, getan...


    Mir lief sozusagen schon bereits das Wasser im Munde zusammen als ich an den Vinum dachte und wie er kühl meine Kehle hinabrann. So traf ich früher - oder besser gesagt später... viel zu spät, wenn man meinem trockenen Mund glauben schenken sollte - auf eine Tavernamit Namen "Granum et Vennnuncula". Es war zwar die erste auf die ich stieß, jedoch besser als nichts dachte ich mir und betrat voller Elan das Innere, schaute mich um und....Verdammt! Schalt ich mich sogleich: Du willst trinken und hast nicht eine einzige Sesterze im Beutel? Gut, ich war schnell zu Fuß, sehr schnell aber... nein! Ich verwarf den Plan sogleich wieder, suchte mir eine dunklere Ecke und sank auf einer Bank nieder...

  • Während Titus noch vor dem Centurio stramm und auf eine Reaktion von diesem wartete, da spazierte ein ziemlich großer, muskulöser aber von der Kleidung her auch recht abgerissener Kerl an ihm vorbei. Er kannte diese Art von Männern: Hungrig, durstig und meistens ohne auch nur einer Sesterze im Beutel. Schließlich war er vor noch gar nicht all zu langer Zeit selber ein solcher Mann.


    Auf einmal beschlich Titus ein komisches Gefühl. Schnell glitt seine Hand nach unten um sicher zu gehen, dass sein Geldbeutel noch da war. Wenn er gut war, dann konnte so ein Taschendieb einem die Tunika klauen und man bemerkte es noch nicht einmal bis man zu Hause war.


    Irgendwie kam ihm dieser Mann aber auch bekannt vor. Schnell ging er die Schläger seines ehemaligen Geschäftspartners und Gläubigers noch einmal durch, doch konnte er sich nicht an alle Gesichter erinnern. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering war, dass der Kerl wirklich von Ahenobarbus geschickt wurde, so war Titus nun doch mulmig zu Mute. Schließlich und endlich hatte er sich ja zur Classis gemeldet um eben jenen Schlägern zu entgehen.


    Dennoch wandte Titus seine Aufmerksamkeit wieder auf den Centurio zu, während er aber mit einem Auge stets versuchte Ancus im Blick zu behalten....

  • In der Ecke sitzen stierte ich auf meine Fußspitzen und sinnierte darüber wie wohl an besten an so einen vermaledeiten Krug Vinums zu gelangen wäre. Natürlich machte es die Sache nicht besser, dass um mich herum dem Vinum mehr als nur gut zugesprochen wurde. An manchen Tischen wurde sogar so verschwenderisch damit umging, dass Krüger teilweise achtlos vom Tisch gewischt wurden und sich deren Inhalt über Tisch und Boden ergoss. Mir war solche Verschwendung an Vinum irgendwie ein Dorn im Auge – ob dies schon immer so war?


    Ja, da drüben, diese Soldaten der Classis schienen es besonders wild zu treiben, was den Weingenuss anbelangte. Ich musterte sie grimmig als mich einer von ihnen kurz ins Auge fasste. Kein Grund wegzusehen – also schaute ich nach wie vor grimmig drein. Ein kurzes Grübeln zeichnete sich bei meinem Gegenüber ab. Er widmete sich jedoch wieder alsbald seinem Centurio, schien mich aber immer wieder argwöhnisch mit einem zu beobachten. Interessant… Was erkannte der Kerl wohl. Meine Augenbrauen kniff ich unbewusst zusammen und wirkte so wohl etwas angriffslustiger als ich tatsächlich war. Ich ließ ein kurzes Lächeln nichtssagendes Lächeln über meine Lippen kommen, starte aber sogleich wieder auf meine Fußspitzen und spannte mich innerlich an. Mein Instinkt sagte mir, das etwas vorgehen würde…

  • " Eine wunderschöne Taverne, ruhig, und bescheiden. Der Wein lässt zu wünschen übrig und die Sinnesfreuden werden andern Orts besser bedient. Genau das richtige für schmutzige Geschäfte und Probati, die sich davon geschlichen haben." Ich schenkte allen nach. " Jamas sagt man bei uns Griechen." mein Blick blieb bei Titus Flavus hängen. "Trinkt! und schenkt nach. Alle Krüge die hier stehen werden ausgetrunken!" befahl ich. Das Schankmädchen brachte zu den dreien die standen noch 3 dazu. Auf's genaueste beobachtete ich ihre Becher und wie sie tranken. Der Wein war wirklich mies, das gab morgen früh einen ordentlichen Kater. In der Gewissheit, dass es nicht nur mir so ging, manchem hier schlechter, war es mir den Kater wert. So schnell würde von denen keiner mehr Saufen gehen. Ich trank zwei Becher mit, gut nach dem fünften sollte man schon merken, dass es Wein war. Ein bisschen aus der Übung stellte ich fest. " Los, los, trinkt ...." Alle tranken, Hier am Tisch, an den anderen Tischen. Bis auf den einen Mann, der rührte keinen Finger. " Hee du, komm her. " rief ich lautstark über die Tische. " Willst du dir was verdienen? " Grinsend sah ich zu ihm rüber. Einen Krug Wein würde er bestimmt nicht ablehnen für das, was ich ihm gleich vorschlug.

  • Aus meinen Gedanken wurde ich jäh gerissen als ein "Hee, Du!" zu meinen Ohren drang. Ich blickte auf. Es war nicht der Tiro, der mich immer noch beäugt - wie ich feststellen musste -, sondern sein Centurio. Generell habe ich ja nichts gegen die Anrede "Hee, du!", solange sie erstens nicht mich betrifft und zweitens nicht so hochnäsig gemeint ist. Mit einem tumben Lächeln zeigte ich auf mich und machte ein fragendes Gesicht. Zu Wein würde ich wohl nicht kommen, aber zumindest sah es nach Spaß aus - ich war gespannt, was der Kerl wollte.

  • Titus blieb sein Grinsen im Halse stecken. Der Centurio war also ein Grieche. Da konnte er nur hoffen, dass dieser seine vorherige Anspielung nicht gehört hatte. Das ganze hier entwickelte sich nun langsam in eine Richtung, welche Titus gar nicht gefiel. Trotzdem zwang er sich dazu, sich nichts anmerken zu lassen. Zu Coriolanus blickend zuckte Titus nur kurz mit den Schultern, dann griff er nach und nach zu den Bechern mit Vinum, welche ihnen der Centurio spendiert hatte. Die ersten zwei leerte Titus wieder in einem Zug, beim dritten wartete er, bis wieder alle nachkamen. Da dämmerte es Titus so langsam welche Absicht wohl den Centurio dazu bewog sie so gut zu versorgen
    Demnoch fragte Titus in seiner gewohnt lockeren Art, aber auch vom Vinum etwas beflügelt nach:


    "Warum denn so spendabel Heute Centurio?"


    Weiterhin beobachtete Titus aber den Mann der ebe erst gekommen war. irgendwie traute er diesem Kerl nicht.

  • Die Szenerie wurde immer dubioser. Der Centurio füllte seine Männer ab, animierte sie immer wieder zum trinken und trank selbst nur ein, zwei Becher. Wenn dies schon so gewesen ist, bevor ich die Taverne betrat, musste die Hälfte seiner Männer bereits sturzbetrunken sein. Ja, bei vielen Anlässen mag man auch schon mal mit dem entsprechenden Maß an Vinum dem Rechnung tragen - und je größer der Anlass, desto mehr Vinum fließt, doch saßen vor mir Rekruten.


    Na aber was war das den? Der Tiro, der mich seit ich die Taverna betrat nicht mehr aus den Augen ließ schien genau selbiges auch schon aufgefallen zu sein. Auf den Kopf gefallen schien er mir also nicht gerade zu sein.

  • Was war schöner als Erinnerungen? Nichts. Genau das dachte ich mir. " Damit ihr unseren ersten gemeinsamen Abend nie vergessen werdet und jetzt trinkt. Der erste Krug ist immer noch nicht leer. Hier stehen noch 5 volle." ich wendete mich wieder dem Fremden zu. " Ja du komm her. Ich lade dich ein. Der Tiro da meint, "... ich zeigte grinsend auf Titus Flavus,... "dass du den da, Gnaeus Coriolanus, nicht unter den Tisch trinken kannst." Mein Blick duldete seitens der Tirones keinen Widerspruch. Die Bedienung hatte meine Bestellung schon auf genommen und brachte 2 Krüge Wein. Keine Becher, nein, 2 Krüge. Bei dem Fusel hier starb keiner nach einem Krug Wein an Alkoholvergiftung dafür brauchte es mehr. " Was denkst du? Ich setzte auf dich 5 Sesterzen, dass du ihn unter den Tisch trinkst. Aufgabe zählt auch als verloren." ich schob ihm einen Krug Wein hin. Gnaeus erhielt den anderen. " Der erste Krug. Nimmst du an?" ich freute mich schon auf die Sauferei.

  • Ja, ich konnte mich durchaus auch irren: ich würde nicht nur Wein bekommen - und das auch noch ohne etwas dafür zahlen zu müssen, nein ich würde auch noch meinen Spaß haben. Noch dazu kam, dass ich mir diese seltsamen Gestalten etwas aus der Nähe ansehen konnte. Was wollte ich also mehr? So stand gemächlich auf, schlürfte zu der Gruppe hinüber, schnappte mir wortlos den dargeboteten Krug und leerte diesen ohne auch nur aufzuschauen in einem Zug hinunter. Den Krug stellte ich wieder auf den Tisch und blickte den Centurio mit einem herausfordernden Lächeln an. "Ist dir das Antwort genug?"


    Das konnte ja heiter werden: Guter Wein schmeckter anders - zugegeben - aber besser als nichts - zumal dieser mir über die Maßen mit Wasser gestreckt war. Den anderen schien dies wohl nicht so ganz aufgefallen zu sein. Mir sollte es egal sein. Ein Wettsaufen sah nach meinem Geschmack zwar anders aus, jedoch ist Spaß Spaß, sagte ich mir.

  • "Das hoffe ich auch, Titus, mögen wir die Classis noch lange gemeinsam aufmischen", erwiderte Coriolan euphorisch auf die netten Worte des Freundes. Auf die Bemerkung mit den Griechen machte er erste ein sonderbares Gesicht, um dann jedoch in ein hemmungsloses Lachen auszubrechen. Da hatte Flavus auch schon die nette Dame im Blick, was Coriolan gleichsam beruhigte, dass er mit den Griechen nun wirklich nicht viel am Hut hatte. Aber noch ehe er munter weitertrinken konnte, hätte Gnaeus fast seinen Wein vor Schreck aus dem Mund versprüht, konnte aber noch alles an sich halten, trotz des Schocks, trotz der Tatsache, dass er nun den Centurio Massa erblickte. "Nein, nein, das kann nicht sein", ging es Coriolan durch den Kopf. Jetzt waren sie sicher dran, ganz bestimmt, das gab Disziplinarmaßnahmen, keine Frage. Mit den schrecklichsten Dingen hätte der junge Tiro nun gerechnet, doch es kam alles ganz anders, denn der Centurio entpuppte sich als überaus lockerer Geselle. Er spendierte sogar ein bisschen Fusel. Erleichtert atmete Gnaeus aus, während ihm ein Kamerad ziemlich heftig auf die Schulter klopfte und dabei laut lachte. Man hatte wohl bemerkt, wie er beim Anblick des Centurios zusammenzuckte.


    Doch mit der neuen Erkenntnis konnte er wieder ganz beruhigt sein. Wer dieser Fremde war, der von Massa angesprochen und von Titus argwöhnisch betrachtet wurde, konnte Coriolan nicht wissen. Für den Moment konnte er sich auch keine Gedanken darum machen, denn der Centurio forderte sie stets zum trinken auf. Noch ein Krug und noch einer. Eigentlich hatte Coriolan schon längst genug, aber mit den Kameraden musste er natürlich mitziehen, erst recht wenn sein Vorgesetzter ihn dazu anstiftete. Was dann aber passierte, war schon recht lustig. Die Forcierung eines Trinkwettbewerbs und dann auch noch mit Flavus war schon ziemlich außergewöhnlich. Gnaeus hatte schon genug getrunken, um das nicht weiter schlimm zu finden. Ganz im Gegenteil, er freute sich schon darauf sich mit seinem Kameraden zu messen. Hoffentlich würde dieser die Wette annehmen, dachte das vernebelte Gehirn des Coriolanus nur noch und stand auf, damit er besser trinken konnte. "Na los, Flavus. Du willst doch den Centurio nicht enttäuschen. Da musst du mich aber auch erst einmal packen!" Ein leichtes Lallen war schon längst in seiner Stimme zu hören.

  • Zustimmend nickte ich zum Fremden. " Decimus Massa." stellte ich mich vor. Gnaeus schien nichts mehr richtig mitzubekommen. " Gnaeus du tritts gegen ihn an, da steht dein Krug. Er hat seinen leer." ich sah zu dem Fremden. " Wie heißt du? " nebenbei hielt ich die Bedienung an, steckte ihr einen Dupondius mehr zu. Die zwei Krüge ließen nicht lange auf sich warten. Ich roch daran. Nicht mehr gar so gestreckt. " Gnaeus beeile dich. Der zweite Krug wartet auf euch." ungeduldig klopfte ich mit den Knöcheln auf den Tisch.

  • Irgendetwas schien furchtbar falsch zu laufen - zumindest für diesen Gnaeus - meinen sogenannten Trinkgegner. Dieser bekam jetzt schon nicht mehr ganz mit, um was es hier ging geschweige denn mit wem er um die Wette trinken musste. Sein Centurio musste für in sogar eingreifen, um ihm nochmals zu erklären, wem er zuzutrinken hatte. Ja, ich hatte meinen Spaß schon jetzt - aber ich konnte mir sehr gut vorstellen, dass sich dieser durchaus noch mehren ließ.


    Ohne auf die Vorstellung des Centurios zum jetzigen Zeitpunkt einzugehen, nahm ich den zweiten Krug und leerte in abermals in einem Zug und stellte in wiederum ab. "Zwei voraus..." lächelte ich wohlwollend diesem Gnaeus zu. So und jetzt, genau jetzt war erst der Zeitpunkt gekommen, dass ich mich meinerseits dem Centurio und allen anderen um mich herum vorstellte: "Ancus. Ancus Latinius."

  • In der Tat, Gnaeus schwankte schon sehr und hatte irgendwie alles durcheinandergebracht. Irgendwie überschlugen sich die Ereignisse auch viel zu sehr für ihn. Er kam gar nicht mehr mit. Eine kurze Drehung und er hatte endlich seinen wirklichen Gegner vor Gesicht. "Ja genau, ääähm, dich mein ich." Gnaeus nahm den Krug in die Hand und kippte, was das Zeug hielt unter dem polternden Getöse seiner Kameraden, die ihn zusätzlich anspornten. Am Schluss ließ er den Krug auf den Tisch krachen und wischte sich den Mund ab. "Das... ja, das war erst der erste Streich. HAHA" Nein, Coriolan hatte dem Fremden ohnehin schon einiges voraus, das konnte wirklich nicht gut gehen, doch er wagte sich ohne zu zögern an den zweiten Krug, während er das Gefühl hatte, dass sich sein Magen beim Trinken zunehmend aufblähte. Er trank und trank und für diesen Krug brauchte er deutlich länger. Das musste man erst einmal alles wegkippen, doch er schaffte es und es hatte sich so viel Luft in seinem Magen gesammelt, die durch einen kräftigen Rülpser wieder nach draußen katapultiert wurde. Die anderen Rekruten lachten, während Gnaeus sich wieder auf seinen Stuhl setzte, wohl merkend, dass seine Beine ihn nicht mehr ganz so gut trugen. So ein Verhalten hätte man von Coriolan wohl nicht wirklich erwartet, doch was kehrte der Alkohol nicht alles hervor.

  • Der Junge, den sie Gnaeus nannten hielt sich wacker, dass musste ich ihm schon zugestehen. Meiner Meinung nach ließ er sich zu sehr von seinen "Kameraden" anspornen - doch was konnte man von einem Mann in seinem Zustand und vor allem in seinem Alter anderes erwarten? Aber ich wollte ihm eine Chance geben - mal sehen, was er daraus machen würde.


    "Mein erster Durst ist gestillt und ich wäre durchaus nicht abgeneigt Krug gegen Becher zu tauschen.", erbot ich dem Tiro. Dem Centurio grinste ich verschwörerisch zu: "Selbst ein Becher sollte genügen, um deinen Einsatz nicht vergebens gesetzt zu haben, Centurio." Ich vermied es, den Centurio beim Namen zu nennen, den selbst wenn er mir zu Wein verholfen hatte, waren wir sicherlich keine Bekannten und schon gar keine Freunde.

  • Titus musterte Ancus von oben bis unten, musste dann aber feststellen, dass er den Mann wohl doch nicht kannte. Dennoch traute er ihm nicht mehr als er es zuvor getan hatte. Seine Aufmerksamkeit wanderte nun aber mehr zu der Sauferei hin und er beobachtete die Szenerie. Coriolan tat ihm schon ein wenig leid. Das würde er nie durchstehen gegen Ancus. Nicht das er seinem Kameraden nicht traute, aber der Gegner war ihm in diesem Bereich wohl eindeutig überlegen. Nachdem Titus bemerkte, dass Coriolanus nicht mehr so ganz standhaft auf seinen Beinen war, da beschloss er einzuschreiten.


    Titus legte seine Hand auf die Schulter von Coriolanus und sagte zu diesem:


    "Lass es gut sein Coriolanus. Gegen den hast du keine Chance zu gewinnen."


    Dannwandte er sich an alle und fuhr mit seinen Worten etwas lauter fort:


    "Ich glaube wir können uns darauf einigen, dass sich Coriolanus gut geschlagen hat aber Ancus wohl der trainiertere Säufer von beiden ist."


    Titust lachte laut auf und der ein oder andere Tiro stimmte mit ein. Jetzt musste sich Titus aber noch um den Centurio kümmern. Das würde wohl die schwierigere Angelegenheit werden:


    "Lass es gut sein Centurio. Wir haben es verstanden und unsere Lektion gelernt. Ich zahle deinen Einsatz für diese Sauferei. Dieser Ausflug war meine Idee und ich habe ihn eingefädelt. Bestraf nicht die anderen hier dafür. Ich nehme die Verantwortung auf mich und akzeptiere jede Strafe die du mir aufbrummst."


    Lachend fügte Titus noch hinzu, auch wenn ihm nicht zu Lachen zumute war:


    "Solange du mich nicht hinrichten lässt."

  • Der junge Tiro, der mich weiterhin argwöhnisch beobachtete, war wohl doch nicht so ganz helle wie ich annahm. Hätte er mich einfach machen lassen und der Centurio zugestimmt, hätte ich den Krug genommen und dem eh schon gut bedienten Gnaeus den Becher überlassen - wenn man es nämlich genau betrachtete, hatte nämlich er Einiges an Vorsprung, den ich erst einmal aufzuholen versuchen hätte müssen. Aber gut, der Tiro kam seinem anderen Kameraden zu Hilfe - sollte es so nicht sein unter Kameraden? Mir kam eine Idee und innerlich freute ich mich schon.


    "Es rühmt dich, dass du für deinen Kameraden Fürsprache hältst. In der Tat hat er schon mehr Vinum gekostet als es im zu zuträglich ist. Aber scheinst noch auf kräftigen Beinen zu stehen...", wand ich mich mich einen spitzbübischen Grinsen den Tiro. Ja, ich wollte dem Centurio eine Entscheidung abnehmen und die Situation nach meinem Gusto lenken. So schlug ich dem Centurio etwas vor: "Wie wäre es, Centurio, wenn dein andere Tiro", dabei sah ich kurz zu diesem hinüber, "für seinen Kameraden einspringt und dessen Platz einnimmt?"

  • Gnaeus schwankte mit dem Kopf. Nur mühsam drangen die Worte an sein Ohr. Er grinste nur, als Titus offenbar mit ihm sprach. Stattdessen sang er so vor sich hin. "Er ist nicht Mensch, er ist nicht Vieh, er ist bei der Marineinfantrie." Er schloss mit einem etwas übertriebenen Gelächter ab, wie es den Betrunkenen eben so eigen ist. Nein, Coriolan hätte wahrlich keine Runde mehr durchgehalten. Langsam stieg ihm auch noch der letzte Tropfen, den er eben so mühsam herunterschluckte, auch in seinen Kopf. Er hörte nur noch die Worte des Fremden und stimmte vollkommen zu. "Ja, Ja, genau! Titus nimmt meinen Platz ein. Nicht, dass ich Ablösung nötig hätte, haha, nein, nein. Aber der gute Titus hier soll auch was zu trinken haben, ja, richtig, ja. Und er wird dich ganz schön unter den Tisch trinken, haha."

  • Nun war ich gespannt, nicht nur auf die Reaktion des Centurio, sondern vielmehr auf die des Tiros. Einer Hinrichtung kam es nun zwar nicht gerade gleich, jedoch fehlte auch nicht mehr viel dazu - zumindest, wenn wir fertigen sein sollten. Ich zog eine Augenbraue hoch und starrte den Tiro mit Namen Flavius herausfordernd an. "Nimmst du an oder nimmst du an?" Nein, ich dachte nicht, das sich der Centurio diesen Spaß entgehen lassen wollte - um ehrlich zu sein, ich ja auch nicht. Ich schmunzelte.

  • „ Schluß damit.“ Griff ich ein. „ 5 Sesterzen und der restliche Wein gehören dir.“ Immerhin standen noch 3 volle Krüge auf dem Tisch. Ich zählte die Geldstücke auf den Tisch. „ Es reicht für heute.“ Ich ließ keinen Zweifel daran, dass ich es ernst meinte. „ Jeder legt 3 Sesterzen dazu.“ Das war viel zu wenig, für die Dummheit aus dem Lager zu schleichen. Mit dem Wachposten war noch ein Hühnchen zu rupfen. „ Was ist dir dein Leben wert Flavus?“ Ich ließ meinen Geldbeutel auf der Handfläche hüpfen.“ Scheinbar kein Ass. Sonst würdest du heute nicht hier sein.“ Das gleiche betraf seine Kameraden. Ein vernichtender Blick blieb an Gnaeus hängen. Mein Geldbeutel wanderte unter die Tunika. “ Wir haben Krieg und ihr habt euch unerlaubt von eurer Einheit entfernt. Das nennt man desertieren und darauf steht die Todesstrafe. Du kannst von Glück reden, dass ihr mir über den Weg gelaufen seid und keiner Streife.“ Sie hatten nicht begriffen wie ernst die Situation war. Es war Krieg, Bürgerkrieg! Um den Zusammenhalt und die Disziplin der Legion zu festigen, wäre die Bestrafung der Probati ein geeignetes Mittel gewesen. „ Jetzt raus hier, wartet vor der Türe und bewegt euch keinen Digitus weg. Das ist ein Befehl.“ Das Grinsen war schon längst aus meinem Gesicht verschwunden. Diese Frischlinge begriffen nicht wie gut sie es in der Vexillatio hatten. Es war nur eine Frage der Zeit, dass die Legion in den Kampf zog und sie waren dabei. Alle Probati zogen mit und alle erhielten eine Bestrafung oben auf. Einer für alle.....


    Sim-Off:

    Sesterzen und Wein in der Sim :)

  • Der Decimer war kein übler Kerl, das musste Titus ihm zugestehen. Dieser hatte Recht, es war eigentlich eine blöde Idee gewesen in Zeiten wie diesen sich auf eine Sauftour zu machen, doch etwas Abwechslung war immer gut. Dennoch verkniff sich der junge Tiro auch nur den Hauch einer Widerrede oder eines blöden Kommentars. Nicht das es sich der Centurio noch anders überlegte und sie vors Kriegsgericht kamen.


    Sim-Off:

    Gab es sowas bei den Römern eigentlich schon?



    Das einzige was er bereute waren noch nicht einmal die Sesterzen die sie zurücklassen mussten, sondern die Tatsache das er sich nun nicht mehr mit Ancus messen konnte. Er hatte sich schon innerlich auf einen Saufwettkampf mit dem ihm fremden Mann eingelassen und nun musste er unverrichteter Dinge abziehen.


    Titus legte die vom Centurio verlangen drei Sesterzen auf den Tisch und begab sich dann auf den Weg dorthin wo sie der Centurio haben wollte, nämlich vor die Porta.


    An Ancus kam er dennoch nicht einfach so vorbei ohne einen Kommentar zu hinterlassen. Schnell und hoffentlich vom Centurio ungehört flüsterte er ihm zu:


    "Schade, das wird heute nichts. Wenn wir uns das nächste Mal begegnen saufe ich dich unter den Tisch."


    Titus grinste, dieses mal aber nicht mehr misstrauisch und falsch, sondern freundlich. Irgendwie war ihm Ancus sympatisch, erinnerte dieser ihn doch an sich selbst bevor er zur Classis gekommen war. In diesem Moment ging Titus durch den Kopf wie schnell und stark einen doch das Militär verändern konnte. Dennoch bedeutete dies noch lange nicht, dass er seinem Gegenüber vertraute.


    Vor der Porta angekommen ging Titus erst einmal zu Coriolanus:


    "Na, wie gehts? Musst du kotzen?"


    Coriolan sah wirklich etwas blass aus um die Nase. Die frische Luft schien ihm wirklich nicht sonderlich gut zu bekommen, dachte sich Titus bei sich....


    Sim-Off:

    WiSim: 3 Sesterzen wie es der Chef befohlen hat :D

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