Die Freude darüber, dass Calvena sich so bereitwillig dazu breischlagen ließ, ihm die Geschichte von Romulus und Remus zu erzählen, rüttelte den Knaben noch einmal wach. Er riss die Augen auf und setzte sich halb auf.
“Gut, danach werde ich schlafen gehen, ich verspreche es!“ antwortete er ihr rasch, bevor er sich wieder in die Decke kuschelte und voller Spannung darauf wartete, dass Vena begann zu erzählen. Seine Augen hefteten sich auf ihr Gesicht, er beobachtete ihren Mund, der die vertrauten Worte erzählte und ein tiefes Gefühl von Geborgenheit und Wärme durchströmte den Kinderkörper. Es wurde ihm so warm, dass die Müdigkeit keine Schwierigkeit mehr hatte, sich über ihn zu legen wie eine zusätzliche wärmende Decke. Die Kindheit der Knaben Romulus und Remus bekam Marcus noch mit, doch hinter den schweren Augenlidern verschwand Calvena immer länger. Als die beiden Jungen aus der Erzählung erwachsen waren, blieben seine Augen geschlossen, und als der Streit zwischen den Brüdern entbrannte, wurde Venas ruhige Stimme immer undeutlicher und verschwamm schließlich zur Gänze mit der Ruhe des Schlafes.