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"… zum edelsten lupanar der Stadt? … Jetzt schaun´s mich halt net so entsetzt an! Oder traun´s mir etwa net zu, dass ich so einer bin, der sich eine Frau kaufen muss?", wiederholte Alexandros seufzend seine Frage, wobei er einen zunehmend genervten Blick hinüber auf die andere Straßenseite warf, wo die beiden Aureliae zusammen mit ihren Leibwächtern warteten. Als ob er jemals solch ein Etablissement besuchen würde, Frauen! … außer - es gäbe da so spezielle Häuser, wo Männer wie er hingehen könnten … aber gab´s so etwas überhaupt? Wenn ja, dann höchstens am anderen Ufer des Tibers, aber da wollten die beiden Patrizierinnen ganz sicher nicht hin.
Es half nichts. Ergeben blickte Alexandros wieder zu dem Mann den er soeben angesprochen hatte und der in seiner feinen Kleidung eindeutig zu den reicheren Bürgern Roms zählte. Eindeutig das Klientel das er/sie suchten nur … ob dieser auch ein solches "Objekt der Begierde" von innen kannte?
Im Moment runzelte dieser noch ratlos die Stirn, legte dabei stumm den Zeigefinger an die Lippen und betrachtete eher mitleidig den Sklaven vor sich. Kein Wunder. Alexandros hatte es sich nicht nehmen lassen, heute seine zartrosa Tunika mit den weißen Hasenfell-Puscheln und die Sandalen mit den roten Schleifchen anzuziehen. Zudem grenzte es an ein Wunder, dass nicht sämtliche Bienen Roms Alexandros Kopf umschwärmten bei dem betörenden Blumenduft, den er verströmte.
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"Also ganz ehrlich? Nein das traue ich dir nicht zu Bursche. Aber mir soll es egal sein."Meinte der Fremde schließlich mit einem Schulterzucken: "Versuch es mal im ars amandi oder in der casa lustra. Außerdem gibt es noch das lupa et amor und die villa kunterbunt. Dort verkehren nur Reiche, Senatoren und Patrizier. Ist allerdings ein Geheimtipp wenn du verstehst was ich meine, Bursche." So einen wie Alexandros würden die da nie rein lassen, das stand fest, also grinste der Bürger zum Abschied nur wissend und ging wieder seiner Wege.
"Pöh! Ist ein Geheimtipp wenn du verstehst was ich meine ...", äffte Alexandros den Mann leise nach und schnitt ihm eine Grimasse hinterher. Als der Mann sich in diesem Moment noch einmal kurz zu ihm umdrehte, zog Alexandros allerdings mit fuchtelnden Armen den Rückzug an. "Herrinnen, Herrinnen …ich hab was … ich weiß jetzt welche lupanare gut sind" Hektisch tippelnd überquerte er die Straße, wich in letzter Sekunde kreischend einem herannahenden Ochsenkarren aus und prallte fast gegen Brix, der angewidert die Nase rümpfte und ihn schnell wieder ein paar Zentimeter von sich weg schob.
Noch völlig außer Atem erstattete der rosarote Kundschafter den beiden Frauen sogleich seinen Bericht: "Ach ist des alles kompliziert. Aber der Kerl da konnt mir wenigstens mal ein paar gute Adressen nennen. …Also da gibt´s des ars vivendi, die casa nostra des lupa di mare und die villa bunter hund. Da verkehr´n nur die Schwerreichen hat er g´sagt. Reicht euch des? Also mir reicht´s zumindest ... darf ich jetzt heim?" ,zählte Alexandros an seinen Fingern die Adressen auf und überlegte dabei angestrengt, ob er auch alles richtig im Kopf behalten hatte.
Das glaub ich jetzt nicht … wenn der so weiter macht, erfährt noch halb Rom von unserem Plan. Prisca schüttelte nur den Kopf und vermied jeden weiteren Kommentar über den Sklaven und die Szene, welche sie gerade hatte mit ansehen müssen. Erwartungsvoll wandte sie sie sich stattdessen an ihre Cousine und meinte mit gesenkter Stimme zu ihr: " Was meinst du Laevina, versuchen wir es bei einer dieser Adressen, oder fragen wir lieber noch einmal selbst nach? ..." Was vielleicht das Beste wäre. Mit einem deutlichen Nicken in Richtung Alexandros machte Prisca ihrer Cousine unmissverständlich klar, was sie von dessen Auftritt hielt ...