- Officium XXII


  • “Hier? In der Finanzabteilung? Bessere Möglichkeiten?“
    Der Beamte schien das irgendwie lustig zu finden. Iulius Antoninus konnte aber auch nicht wissen, dass der Mann seine Arbeit furchtbar langweilig fand und viel lieber ein ruhmreicher Soldat geworden wäre. Doch leider war er bei der Musterung wegen eines bösen Hinkens durchgefallen, dass er nicht hatte verbergen können.


    “Na, wie dem auch sei. Als Notarius würdest du ohnehin zunächst einmal in der gesamten Kaiserlichen Verwaltung eingesetzt werden, immer dort, wo es Arbeit zu tun gibt.“, meinte er, und fügte dann hinzu: “Ich werde deine Anfrage an einen der Procuratoren weitergeben. Der wird dann entscheiden und von sich hören lassen. Wo kann man dich finden?“


  • Schon wieder ganz in seine Schriftstücke vertieft, sah der Beamte auf und wirkte dabei fast überrascht.
    “Was? Äh, ja, ja, dass war alles. In der Casa Iulia? Gut, dass werde ich mir merken. Wie gesagt, man wird dir Bescheid geben.“

  • Antoninus nickte. "Ich danke Dir. Vale." Er ging zurück zurück zur Tür und verließ das Officium. Draußen stand Valerian, der dort immernoch auf ihn wartete.
    "So, das war's. Ich hoffe Du musstest nicht zu lange warten."

  • Valerian winkte ab. "Achwas, so lange war es ja nicht. Hast Du denn Erfolg gehabt?" Sie gingen zusammen wieder in Richtung Palasttor. Der Palastkomplex war sehr weitläufig und man konnte sich wahrhaftig leicht verlaufen. Aber das war natürlich nicht der einzige Grund, warum die Besucher geführt wurden. Niemand sollte einfach so hier herumstreunen können.

  • Antoninus stand immer noch unter den Eindrücken des riesigen Komplexes. Während er immer wieder nach links und rechts blickte und sein Staunen kaum verbergen konnte, nahm er die Frage seines Führers kaum war.


    "Hm?"


    Er riss sich von dem Anblick los und konzentrierte sich auf seinen Begleiter.


    "Entschuldige bitte, aber diese wundervolle Architektur lenks mich ein wenig ab." Er lächelte entschuldigend. "Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht ob ich Erfolg hatte, Valerian. Der Beamte sagte mir, daß er meine Anfrage weitergeben würde und man sich dann bei mir meldet. Wir werden sehen."

  • Ja, der Palast war beeindruckend. Valerian erinnerte sich noch gut an die ersten Tage, an denen er hier Dienst getan hatte. Da war er aus dem Staunen kaum herausgekommen. Und so lächelte er verständnisvoll. "Schon in Ordnung, das geht allen so. Nun, dann drücke ich Dir die Daumen, daß Du den Palast bald regelmäßig besuchen kannst." Sie erreichten das Tor.

  • Das Officium war unweit vom da vorherigen und als er eingetreten war. Ging er sofort auf dem Primicerius zu, mit der rechten Hand wollte er ihm begrüßen und mit der linken die Wachstafel übergeben.


    "Salve, Primicerius Bilancius. Der Procurator Plennius schickt mich zu dir, um als Notarius zu arbeiten." Das Wort dienen verwendete er in dem Fall nicht, immerhin sah sich Titus auf der gleichen Stufe wie sein Vorgesetzter, nur die Laune des Procurator hatte ihm widerwillig zum Notarius gemacht. "Was ist meine erste Aufgabe?"


    Primicerius Bilancius Similis


    Der Träger dieses Schreibens ist Titus Decimus Varenus. Er wurde als Notarius für das Officium a rationibus eingestellt und ist bis auf weiteres dir unterstellt.


    Proc. PPF

  • Bilancius Similis


    Der Primicerius rechnete nicht mit einem neuen Mitarbeiter, begrüßte ihn aber höflich und distanziert. Kurz blickte er auf die Tafel, dann sah er seinen neuen Notarius an. "Du wurdest also eingestellt? Bevor ich dich einer Aufgabe zuteile, muss ich etwas mehr über dich erfahren. Also Qualifikationen, Erfahrung, Fähigkeiten, Interessen... alles was mit der Arbeit zutun hat." erklärte er.




  • Sollte man nicht all diese Dinge vor einer Einstellung abfragen? - Ein komischer Haufen war das am Kaiserhof. Kein Wunder, dass Imperator Valerianus lieber in Misenum verweilte.


    Titus machte nur gedanklich ein Augenrollen. Denn eines hatte er bisher gelernt, auch wenn die Beamten oft zur Paranoia neigten, eines konnten sie gewiss gut, nämlich jede Bewegung wahrnehmen und wie ein Insekt, stürzten sie sich sofort darauf.


    "Gewiss, Primicerius. Zum einen komme ich aus Genua, nicht gebürtig, aber seit vielen Jahren dort wohnend. Ich arbeite dort einige Jahre als Scriba für die öffentliche Verwaltung. Nebenbei leitete ich erfolgreich einige Decima-Betriebe, das befähigt mich äußert im Bereich der Finanzen. Meine Leidenschaft habe ich dazu entdeckt. Mathematisch gesehen bin ich sehr geschickt mit dem Umgang mit Zahlen. Vielleicht möchtest du ein Test?


    Ebenso habe ich einen Drang zur Ordentlichkeit und Disziplin, das spielgelt sich unter anderem damit wieder, das Gesetze exakt eingehalten werden müssen. Jeder so kleine Fehler muss beachtet und ausradiert werden.


    Wer nicht spurt muss fühlen, ganz einfach. Ich bin kein Freund von Schönrederei, musst du wissen."


    Dass er auch, durch seine Frau, einige Zeit den örtlichen Aeditui geholfen hatte, verschwieg er. Nicht dass man ihn dann fragen würde, warum er sich nicht beim Cultus Deorum beworben hatte.


    "Im Ganzen bin ich der richtige Mann! Und du wirst keines Augenblickes davon abkommen." Betonte er nochmals, überzeugt war er schon.

  • Bilancius Similis


    Die Kurzvorstellung ermöglichte es Similis immerhin, seinen neuen Mitarbeiter etwas besser einzuordnen - wenn es stimmte, was er sagte, war er wirklich genau richtig hier, denn die Finanzverwaltung musste konsequent arbeiten.


    Nun war es an ihm, seine Abteilung vorzustellen. "Ich bin Bilancius Similis und arbeite seit einigen Jahren hier. Zur Zeit leite ich die Abteilung Kaiserliche Domäne. Außerdem haben sie mir die Überprüfung des Ritter- und Senatorencensus aufs Auge gedrückt - hat ja auch etwas mit Land zu tun.


    Da kommst du mir eigentlich ganz recht, denn so ein Mikrocensus steht schon länger wieder einmal an und im Moment ist Catullus der einzige, der daran arbeitet. Er kann dir auch alles erklären, wenn du Fragen hast. Oder hast du jetzt schon Fragen?" Ein älterer Herr mit einem weißen Haarkranz um die glänzende Glatze sah zur Tür herein und schlurfte dann zum Büroleiter. Neugierig sah er den Neuen an. "Das ist übrigens besagter Catullus" stellte Similis Varenus seinen Arbeitskollegen vor.




  • Bilancius schien auf dem zweiten Blick anders als der Vorgänger zu sein, er wirkte nämlich freundlicher und interessierter, ob es an Titus persönlich lag oder von Natur aus, war jedoch nicht zu erkennen. - Interessierte auch Titus nicht sonderlich, er war zum Arbeiten gekommen und nicht zum Debattieren wie schön doch die Welt sei.


    "Ich hatte bereits dem Procurator darauf angesprochen und würde mich direkt bereit erklären diese Aufgabe zu übernehmen. Sollte ich Fragen haben, werde ich mich sofort an Catullus wenden." Wer immer das auch war. Titus zögerte nicht lange und war voller arbeitseifer, er ging ebenso davon aus, dass er sofort alle Kompetenzen besaß, Schreiben selbst zu erstellen und zu unterschreiben. Daher fragte er erst gar nicht nach. Warum auch, die Beamten waren doch bestimmt froh, weniger tun zu müssen.
    Als sich dann die Tür hinter ihm öffnete, neigte er seinen Kopf leicht nach rechts. "Salve, Catullus!", sagte er laut, damit er auch sofort wusste, mit wem er es zu tun haben wird. "Titus Decimus Varenus."

  • Am nächsten Morgen machte sich Titus sofort an die Arbeit, besorgte sich kurzer Hand die benötigten Unterlagen und nahm anschließend an seinem vorgesehenen Schreibtisch Platz. Er wandte sich der Ländereien-Liste zu und fuhr einmal geschwind mit dem rechten Zeigefinger über die vielen Besitztümer und deren Eigentümer. Er hätte alphabetisch beginnen können, aber es interessierte ihm viel lieber, wer von den betagten Eques wie viel Land besaß, vor allem die Familien, die nicht gerade als Freunde der Familie Decima zu bezeichnen waren. Als er beim Buchstabe G angekommen war, fiel ihm eine Unregelmäßigkeit auf, sein geschultes Auge wusste sofort, dass es sich um einen Rechtsverstoß handelte. Lächelt und mit Glücksgefühlen bestückt, sogar schadenfroh, griff er sofort zur Rohrfeder und verfasste einen Brief. Die Arbeit am Kaiserhof gefiel ihm auf Anhieb.



    Paullus Germanicus Aculeo
    Insula – Habitatio / Germanicus Aculeo
    Ostia, Italia



    Titus Decimus Varenus Notarius a rationibus
    Paullus Germanicus Aculeo s.d.


    Als zuständiger Notarius im Officium des Primicerius a rationibus am Palatium Augusti, bin ich beauftragt worden ein Census, gemäß § 15 Abs. 3 des Codex Universalis, durchzuführen.
    Hiermit wird dir mitgeteilt, dass du kein vorgeschriebenes Land, nach den uns vorliegenden Listen verfügst. Du hast zwei Wochen Zeit diesen Umstand zu beheben, andernfalls wird dir der Status eines Eques aberkannt.


    Im Auftrag


    Titus Decimus Varenus
    ~~ Notarius a rationibus - Admistrationis Imperatoris~~


    [Blockierte Grafik: http://pages.imperiumromanum.net/wiki/images/5/5d/Siegel_Administratio_Impera.gif]


  • Zitat

    Original von Titus Decimus Varenus
    "Ich hatte bereits dem Procurator darauf angesprochen und würde mich direkt bereit erklären diese Aufgabe zu übernehmen. Sollte ich Fragen haben, werde ich mich sofort an Catullus wenden." Wer immer das auch war. Titus zögerte nicht lange und war voller arbeitseifer, er ging ebenso davon aus, dass er sofort alle Kompetenzen besaß, Schreiben selbst zu erstellen und zu unterschreiben. Daher fragte er erst gar nicht nach. Warum auch, die Beamten waren doch bestimmt froh, weniger tun zu müssen.
    Als sich dann die Tür hinter ihm öffnete, neigte er seinen Kopf leicht nach rechts. "Salve, Catullus!", sagte er laut, damit er auch sofort wusste, mit wem er es zu tun haben wird. "Titus Decimus Varenus."


    "Decimus wird dir beim Rittercensus ein bisschen unter die Arme greifen. Er hat schon Erfahrung und kommt aus Mantua, nein... Genua." erklärte der Primicerius und Catullus zwinkerte überrascht. "Genua, soso. Soll ich ihm gleich unseren Arbeitsplatz und unsere Aufgaben zeigen?" fragte der alte Notarius und sein Vorgesetzter nickte. "Dann gehen wir mal."


    Er wandte sich um und verließ das Büro des Primicerius. "Genua ist ein Stückchen weg. Wie kommst du hierher?" fragte er auf dem Weg.

  • Öhm, ja. Somit folgte er dem alten Notarius aus dem Raum und als die beiden es kaum hinter sich gelassen hatten, fragte Catullus bereits nach seiner Herkunft. Was wollte er damit bezwecken? War er bei den Prätorianern? Die ständig versuchte, doch so jede kleine Information heraus zu kitzeln oder war er nur einfach neugierig? Titus war erstens zu misstrauisch und zweitens auf keine Diskussion aus, um ausführlicher zu antworten.


    "Mit dem Pferd.", scherzte er. "Ähm, ja. Genau, aus Genua. Ich möchte dich ungern mit meiner Lebensgeschichte konfrontieren." Er versuchte damit tiefgreifende, zukünftige Fragen im Vorhinein abzuwenden. "Aber auf dem Kern deiner Frage einzugehen, nun. Es gibt drei Gründe Catullus, zum einen ist die Lage für meine Familie zu sehr angespannt, wie du wahrscheinlich weißt, liegt Genua nicht gerade östlich von Rom, sondern eventuell mitten in einem zukünftigen Kampfgebiet. Des Weiteren wurde meine Tochter Messalina vor kurzem durch Imperator Vescularius zur Vestalin ernannt. Was bliebe mir fern, die Familie weiterhin auseinander leben zu lassen." Mist, nun hatte er doch eine indirekte Frage gestellt, nun lag es an Catullus das Gespräch zu erweitern.


    "Letzter Grund, ich möchte dem römischen Volk dienen, ebenso unseren Imperator." Wunderbar, Titus konnte ausgezeichnet lügen ohne irgendwelche Anzeichen, die ihm verraten hätten. "Was ich dir fragen wollte, dienstlich. Was ist eigentlich mit dieser Proskriptionsliste?" Gerade als er weiter ins Detail gehen wollte, wurde er von einer ihm sehr ansprechenden aussehenden Vase, die durch das eingefallene Sonnenlicht vor sich hin schimmerte, unterbrochen. Geschwind entfernte er sich vom alten Notarius und betrachtete das gute Stück. "Wie viel wird sie Wert sein, zweitausend Sesterzen? Nein, fünftausend!- Schau sie dir an, wie wundervoll sie geformt ist, das nenn ich wahre Ästhetik." Er hätte gerne gewusst, wer der Verursacher war, normalerweise wurden die Initialen von demjenigen eingraviert. Aber um das erkennen zu können, hätte er die Vase bewegen müssen, und das war ihm zu riskant. Die Familie Decima war vermögend, trotzdem war es immer gut, das Vermögen zu erweitern anstatt schrumpfen zu lassen. "Du müsstest meine Frau sehen!" Sofort verspürte er den Drang nach Hause zu müssen.


    In gebückter Haltung und weiter schauend auf die Vase, ging er genauer auf die Proskriptionsliste ein.
    "Auf dieser steht, dass der jeweilige Besitz der Staatskasse zufließt. Nun stellt sich mich nämlich die Frage, inwiefern diese Liste Einfluss auf den Census hat. Denn der Logik zu Folge, dürften diese Herrschaften kein Land besitzen und somit erfüllen sie den Census, sollten sie Eques sein, nicht."

  • Catullus führte seinen neuen Kollegen, der scheinbar ein eher verschlossener Zeitgenosse war, durch den Flur. "Vestalin, nicht schlecht!" bemerkte er zwischendurch, blieb dann aber etwas verwundert stehen, als Varenus sich einer Vase zuwandte. Sie war Catullus bisher noch nie weiter aufgefallen, denn er machte sich nichts aus solchem Schnickschnack.


    Als er wieder zurückkam, antwortete er dann endlich auf die Frage nach der Proskriptionsliste. "Naja, der Staat kann nichts einziehen, wo er nicht Zugriff drauf hat. Die Männer auf der Proskriptionsliste sind ja quasi vogelfrei, also haben sie auch keinen besonderen Rechtsstatus. Da sie aber augenscheinlich die Autorität des Kaisers und seiner Bürokratie nicht akzeptieren, ist das schwierig durchzusetzen."


    Sie erreichten eindlich ein kleines Officium, in dem zwei Schreibpulte und mehrere Kisten, sowie ein Regal voller Codices und Schriftrollen stand. "Wenn du Zeit hast, kannst du aber gern mal die Kataster durchgehen und nachsehen, welche Besitztümer in unserem Einflussgebiet liegen. Die könnten wir dann beschlagnahmen - das ist übrigens dein Arbeitsplatz." Er deutete auf das leere, aufgeräumte Pult.

  • Die Zwischenbemerkung, dass der Staat nichts einziehen könnte, kam ihm etwas weit hergeholt vor. Notfalls könnte der Imperator Soldaten entsenden, die das Gebiet in Beschlag nahmen. Ein einzelner Besitzer, konnte wohl kaum ein ganzes Grundstück bewachen.


    "Catullus, ich glaube nicht, dass jemand auf dieser Liste sein Land mit sich trägt und die dazugehörgige Besitzerurkunde ist nur ein Stück Papyrus. Ich denke der Kaiser kann nach seinem Gutdünken, diese Urkunden als nichtig erklären. Rechtssicherheit wird doch kaum gegeben sein, in einem Imperium, indem wir uns befinden und vor allem durch ein Gesetz, dass ihm alleinige, höchste Gesetzeskraft verleiht. Sein Wort ist Recht!"


    Er verschnaufte kurz durch.


    "Ich möchte mich vollkommen auf das Gesetz stützen, das besagt, dass der Imperator. Wer den Imperator ausübt und ob er ein guter oder schlechter Imperator ist, das mag ich mir nicht anzumaßen."


    Hier am Palatium Augusti war es wichtig, sich nicht zu sehr auf politische Gespräche einzulassen, denn hinter jeder Wand könnte sich einer der Speculatores verbergen. Zum anderen war Titus jahrelang nicht in Rom gewesen, daher kannte er kaum den neuen Imperator, nur dass, was ihm zugetragen wurde. Titus war ein Mensch, der sich selbst ein Bild machen wollte.


    Eigentlich wollte er nicht diskutieren, trotzdem ließ er nicht locker und vertrat seine Ansicht weiterhin. Am kleinem Officium ankommend.


    "Das ist eine gute Idee, ich werde das sofort auf meine Prioritätenliste setzen. Eine Frage hätte ich noch, nämlich was darf ich als unserem Einflussgebiet ansehen?" Eigentliches alle Gebiete des römischen Reiches, oder wurde gar zwischen den Provinzen unterschieden.


    Titus sah zum leeren Pult hinüber und hatte schon einige persönliche Verbesserungsvorschläge, eine Skulptur da, dort eine Vase, hier eine Büste… Seine Frau hatte ihm auf dem Geschmack gebracht, sein Wohlstand durch solchen Kunstwerken zu präsentieren. Denn ein Gast sah zuerst.

  • Titus hatte sein erstes Schreiben fertiggestellt, eines was ihm besonders Freude bereitete. Weiter in guter Stimmung wollte er alphabetisch vorgehen, doch bevor er weitermachen konnte, musste er sich eine aktuelle Einwohnerliste Roms besorgen. Die Frage war nur, wer war dafür verantwortlich? In Genua war das ganz einfach, man ging zur örtlichen Verwaltung und fragte einen Duumvir, aber hier? Er stand auf, nahm das gefertigte Papyrus zur Hand und ging in das Officium seines Primicerius.


    "Salve, Bilancius!" Er legte das Schreiben auf dem Pult vom Primicerius . "Ich habe mir erlaubt das Schreiben zu erstellen, ob es dir genügt und der weitere Vorgang, müsstest du entscheiden. Ich wollte dich fragen, wer hier in Rom, die Bürgerlisten erstellt. Die werden benötigt um beim Census fortzufahren zu können."


    Sim-Off:

    Das Schreiben ist einige Beiträge weiter höher zu finden.

  • Bilancius Similis


    Als der Decimer das Büro betrat, blickte Similis überrascht auf. Was er ihm vorlegte, klang prinzipiell nicht schlecht, sodass er schlicht zustimmen musste. "Das ist soweit korrekt. Für Ostia sollten zwei Wochen Zeit genug sein, seinen Landbesitz nachzuweisen." Er überlegte kurz und fügte dann an "Solche Briefe musst du nicht immer absegnen lassen. Du kannst sie einfach zur Poststelle bringen - das kleine Dienstsiegel hast du ja in deinem Officium, wie ich sehe." Zumindest prangte es auf dem Brief.


    Die zweite Frage war ebenfalls einfach zu beantworten: "Die Bürgerliste wird von uns erstellt. Der Kaiser fungiert ja zugleich als Censor. Sie wird im Tabularium drüben auf dem Capitolium hinterlegt. Vielleicht hat auch die Census-Abteilung von uns noch Listen da, aber die gültige findest du auf dem Nachbarhügel." Das ehrwürdige Tabulariumsgebäude stammte noch aus der Republik und beherbergte alle möglichen Verwaltungsunterlagen, die die Amtsträger sich nicht selbst unter den Nagel gerissen hatten.




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