[Galatea] - Die Ausbildungsliburne

  • Als es ertönte >Offiziere an Deck< zuckte Decimus kurz zusammen und stand stramm. Er traute sich kaum zu bewegen denn Offiziere sahen es gar nicht gern wenn man nicht stramm stand. Dann hörte er seinen Namen und ging einen Schritt auf den Praefecten zu und salutierte.


    "Salve Praefect. Decimus Seneca ist bereits anwesend"


    Stramm stand Decimus vor dem Praefecten.

  • Zweimal zufriedenes Nicken hatte der Centurio bekommen viermal stand noch aus, ein Schnitt der dem Centurio so garnicht passte ...


    "Zwei von Sechs? Wollt ihr mich auf den Arm nehmen? Wenn der Rest von euch nicht sofort hier an Deck steht heisst das ein Leben lang Latrinendienst!!"






  • Ein Nauta hetzte die Planke hinauf, strauchelte,fing sich und sprang an Bord. Scheiße, der Centurio hatte mistige Laune. :D Ausgerechnet wenn er Melder im Hafen war. Der Nauta nahm Haltung an, salutierte, rasselte Name und Einheit runter. " Der Centurio im Rekrutierungsbüro lässt mitteilen, dass er noch ein paar Neulinge für die Liburne hat. Eid und Ausrüstung, dann sind sie hier."

  • Decimus war sich schitlich unsicher. Sollte er nun stramm stehen bleiben oder sollte er loslaufen und die anderen suchen. Schließlich hatte er keine Lust den Rest seiner Dienstzeit die Latrinen zu reinigen. Denn wenn er es richtig verstand wurden alle gemeinsam bestraft.

  • Der Centurio schien die Zweifel bemerkt zu haben und wandte sich nun ganz ruhig direkt an Seneca ...


    "Keine Sorge Junge, es weden nur die Bestraft die etwas falsch machen ... ihr seit schon mit deren Versäumnissen bestraft genug!"





  • Während sie wartend da standen, wanderten Eginhards Blicke über das Schiff. Es war größer als die Boote, die er kannte. Die lange, schlanke Form machten es sicher schnell auf See. Der Mast war recht hoch und das Segel nicht gerade klein. Prinzipiell mussten die Segelmanöver, die er zu Hause gelernt hatte, aber auch hier funktionieren. Er ging sie noch einmal im Kopf durch. Die Wende. Mit dem Bug durch den Wind. Das Segel von der einen auf die andere wechseln. Die Halse. Mit dem Heck durch den Wind. Auch hier die Seite des Segels wechseln. Aufschießen. Das Schiff mit dem Bug in den Wind stellen, um das Schiff zu stoppen. Die Aussicht, wieder zu segeln, ließ Eginhard kurz lächeln. Aber dann kam ihm in den Sinn, dass das Schiff auch gerudert werden konnte. Da würde er wohl wenig von Nutzen sein. Er passte fast sicher nicht unter Deck bei seiner Körpergröße.

  • Das maschieren klappte mehr oder weniger schon ganz gut. Aber vom können der richtigen Soldaten waren sie noch weit entfernt. Hier wurde einem in di Te Hacken getreten, dort geschuppst. Turpio versuchte so gut es gut im Schritt zu bleiben, was am Anfang nicht leicht war.
    Schließlich hatten sie ihr Ziel erreicht und das maschieren klappte auch ganz gut.

  • Eginhard beobachtete die Ankunft der Neuen, ohne die Haltung aufzugeben. Hoffentlich konnten sie jetzt endlich mit der Ausbildung auf der Liburne loslegen.

  • Der Centurio mussterte die neu eintreffenden Tirones, nein das waren nicht die herbefohlenen das waren die ganz grünen ... die hatten ja noch Moos hintrer den Ohren und das Wachs an den Fingern wo sie die Tabula zur Verpflichtung unterzeichnet hatten ...


    "Auf das Schiff mit den Landeiern, wer von denen seekrank wird, wird an die Reeling geknotet! ... Aber jetzt erstmal raus aus dem Hafen mit dieser Nussschale!"


    Das sein geliebtes Schiff als Nussschale bezeichnet wurde passte dem Trierarchus zwar garnicht aber er hatte genug mit dem Antreiben der nautischen Besatzung zu tun als das er sich zusätzlich auch noch mit dem Centurio hätte rumärgern können ...


    "So ... wer von euch bärtigen Bälgern hat denn schonmal in einem solchen Stück Holz gesessen und dafür gebetet das die Zimmermänner nicht am hinteren Ende ein Brett vergessen haben?"


    prompt gingen einige nervöse Blicke ans hintere Ende des Schiffes, dies mussten die richtig dummen und die völlig unerfahrenen sein ... am Besten man schmiss sie gleich über Bord und sparte sich den Ärger während der Ausbildung, aber Rom brauchte zur Zeit jeden Mann, selbst diejenigen die immernoch glaubten das Mann und Frau sich hauptsächlich durch ihre Haarlänge unterschieden ...




  • Eginhard meldete sich zu Wort. "Schon mehrfach auf dem Mare Germanicum, Centurio. Auch bei Sturm, falls das relevaant ist." Es sollte ruhig jeder wissen, dass er auch schon unliebsame Erfahrungen mit der hohen see gemacht hatte. Er sah nach links und rechts, wo sich noch der eine oder andere meldete. Die Mehrheit waren aber wohl eher Landratten.

  • Die Frage des Centurio verwirrte offensichtlich einige. Denn mit so einem Schiff ist wohl noch niemand gefahren. Dennoch ging er ein Schritt auf den Centurio zu und nahm Haltung an:


    "Centurio, mit einer Liburne bin ich noh nicht gefahren. Jedoch kann ich einge Erfahrung mit anderen Schiffen und Booten aufweisen."


    Vom Segeln und steuern verstand Seneca durchaus einiges, wenn gleich er sich auf das kämpfen wohl besser verstand. Nicht umsonst wollte er zur Marineinfanterie. Allerdings konnte er auch auf dem Schiff noch einiges lernen.

  • Eginhard sah zu Decimus Seneca herüber. Der schien wenigstens Ahnung von Schiffen zu haben. Mit dem sollte er sich eventuell zusammentun. Dann müsste er nicht zu viel Zeit mit den Ahnungslosen verbringen.

  • "Prinzipiell gibt zwei Wendemanöver, einerseits die Wende, andererseits die Halse, Centurio." begann Eginhard mit seiner Antwort. "Der Unterschied liegt darin, dass man bei der Wende mit dem Bug durch den Wind geht, während man bei der Halse mit dem Heck durch den Wind geht. Meiner Meinung nach ist die Wende anspruchsvoller, also beschreibe ich erstmal dieses Manöver. Zunächst bringt man das Schiff auf einen Kurs möglichst nah am Wind, ohne dass die Segel killen. Dann wird das Kommando "Klar zur Wende!" gegeben. Damit wissen die Seeleute bescheid, dass die Schoten gelöst werden sollen, was sie dann auch machen. Sobald alle Schoten gelöst sind, geht die Meldung "Ist klar!" heraus. Eine gut geübte Besatzung schafft das binnen sehr kurzer Zeit. Danach wird angeluvt, wobei das Schiff noch auf der Luvseite bleibt. Erst, wenn das Ruder voll in den Wind gedrückt wird, so dass der Bug durch den Wind gehen wird, ergeht das Kommando "Ree!" vom Gubernator. Damit beginnt das Eigentliche Wendemanöver. Durch das Kommando "Holt back!" wird das Segel auf die neue Leeseite gezogen, sobald sich das Schiff so weit gedreht hat, dass der Wind leeseitig kommt. Dadurch wird das Schiff leichter über die Fock gezogen. Bei mehr als einem Segel gelten die Kommandos erstmal nur für die Fock. Danach können die weiteren Segel ebenfalls auf die leeseitig gezogen werden. Anschließend werden die Schoten wieder festgemacht." Eginhard machte kurz eine Pause in seinem Redefluss, dann sprach er weiter. "Am wichtigsten ist nach meiner Einschätzung, dass das Schiff genug Fahrt hat, um sauber durch den Wind zu gehen. Außerdem muss man aufpassen, dass das Manöver nicht als Aufschießen endet. Ebenfalls von extremer Wichtigkeit ist, dass die Segelmannschaft gut aufeinander abgestimmt ist und alle Handgriffe möglichst synchron ausführt." Gespannt wartete er auf die Reaktion des Centurios.



    Sim-Off:

    Ich habe versucht, das Segelmanöver von moderneren Schiffen ausgehend auf Galeeren umzuschreiben. Ich hoffe, dass das so für rein rahgetakelte Schiffe halbwegs passend ist.

  • Der eine oder andere hatte bereits Erfahrung im Segeln und im Umgang mit Schiffen. Turpio konnte keine erfahrung vorweisen. Deshalb hörte er aufmerksam zu.

    Sim-Off:

    Entschuldigt bitte, mir kam mein Umzug dazwischen

  • Leicht beeindruckt vom kundigen Fachwissen zögerte der Centurio kurz bevor er wohlwollend nickte und auf den Gubernator deutete ...


    "Ich denke du bist dort ganz gut aufgehoben Tiro, lass dir noch das ein oder andere zeigen!"


    Zufrieden war der Centurio allerdings noch nicht deshalb folgte gleich die nächste Frage ...


    "So und wer von euch Landeiern kann mir sagen was beim Entern eines feindlichen Schiffes besonders wichtig ist?"


    Wieder landete der fragende Blick bei den Tiro, doch diesmal schien er an alle gleichermassen gerichtet gewesen zu sein ...





    Sim-Off:

    Ich bin bisher auch nicht auf sonderlich vielen Galeeren aus der Zeit des römischen Imperiums gesegelt! Von daher wollen wir das mal so durchgehen lassen ;)

  • Seneca horchte auf als er etwas vom "Entern" hörte. Ihm wurden einige Geschichten von seinem Mentor erzählt wie man andere Schiffe enterte. Also ergriff er das Wort.


    "Centurio, beim entern feindlicher Schiffe ist vieles zu beachten. Neben der Stärke der eigenen Truppen spielt das Wetter eine große Rolle. Durch den Corvus am Bug ist die Manövrierfähigkeit eingeschränkt, da dieser ein größeres Gewicht am Bug erzeugt. Das macht Entermanöver bei schlechten Seegang sehr schwierig. Wenn aber das Wetter gut ist, die See also nicht allzu unruhig ist es mit dem Corvus ein leichtes gegnerische Schiffe zu entern. Man muss nur aufpassen das man nicht zuviel Fahrt aufnimmt und man die gegnerischen Schiffe seitwärts erwischt, damit sich der Corvus in das Schiff bohren kann. Wenn dieses Manöver klappt ist es für feindliche Schiffe nahezu unmöglich noch zu entkommen und die eigenen Truppen können die feindliche Besatzung besiegen. Allerdings ist bei ausgeklappten Corvus daran zu denken das man selbst nicht mehr in der Lage ist zu steuern und das man dadurch sehr stationär ist, was es anderen Schiffen leicht macht ein Ziel zu haben. Deshalb sollte man sich taktisch gut überlegen wann man ein anderes Schiff entert. Bei einem Verhältnis von 1:2 Schiffen sollte an erst eines versenken und dann das andere entern."


    Seneca hoffte alles so wiedergegeben zu haben wie er es von seinem Mentor hörte und hoffte der Centurio sei zufrieden!

  • Der Centurio nickte, zwar hatte er auch noch an etwas anderes gedacht aber zumindest hatte der junge Tiro da nichts falsches gesagt ... das Entern war ein komplexer Vorgang da gab es ganz einfach hunderte wichtige Dinge zu beachten ...


    "Gut, das soll mir ersteinmal reichen. Aber jetzt nochmal alle in Reih und Glied der Praefectus wird etwas sagen!"


    Der letzte Teil des Satzes wurde von den Optiones nochmal laut für die gesammte Mannschaft wiederholt ...


    "Milites state! In Reih und Glied und die Ohren weit auf für den Praefectus!"


    Dragonum schmunzelte, zwar hatte er schon vor mehr als 5000 Mann gesprochen aber dennoch verspürte er gerade wieder den leichten Anflug von Nervosität ... so wie vor jeder seiner "Reden" ...


    "Salve Milites, heute werden wir nach Ostia aufbrechen! Die feige Rebellion und ihre Anhänger bedrohen die Lebensqualität römischer Frauen und Kinder und deren Freiheit! Aber das werden wir nicht zulassen, nicht solange noch ein wahrer Römer übrig ist! Deshalb segeln wir nach Ostia um die Stadt auf Vordermann zu bringen und für ein Anlanden der Marineinfanterie vorzubereiten!"


    Wieder "übersetzten die Optiones das gesagte für die niedrigeren Ränge ...


    "Ihr habt es gehöhrt, ihr habt die Ehre den Praefectus auf einer wichtigen Mission zu begleiten! Also legt euch ins Zeug und beweist das ihr es Wert seid euch Teil der Marineinfanterie zu nennen!"


    Sim-Off:

    Ich erstelle 2 neue Themen, eines zum ausspielen der Überfahrt das andere wird direkt daran anschliessen in Ostia ... überrascht mich mit der Überfahrt ich will das alle sich ein wenig mit dem Alltag an Bord vertraut machen! :D ;)

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