Bau des neuen Merkurtempel

  • Ahja, ich erinnere mich...also gut dann ist das gut..Ich werde dann für den guten und sicheren Transport der Säulen transportieren.


    Er war dann soweit fertig und der Architekt konnte seines Willens verschwinden wenn er wollte.


    Ich habe keine besprechenswerte Sachen im Moment, du kannst getrost die Heimreise beginnen.

  • Doch der Senator verschwand noch nicht gleich. Vielmehr kam noch einer der Handwerker kurz vor dem Aufbruch in das Zelt und stellte sich mit seiner Abrechnung in den Weg für einen frühzeitigen Aufbruch. Diese Sache zog sich zudem, da der Mann einfach keine Ahnung von Bürokratie hatte und so einige Positionen würde nachbessern müssen.


    Gegen der zweiten Stunde nach Mittag brach Avarus dann nach Rom auf. Wieder mit vielen Dokumenten, Skizzen und Notwendigkeiten im Gepäck. Es würde auch ind er Hauptstadt des Reiches viel Zuarbeit zum Baugeschehen in Ostia geben...

  • Wieder war eine Woche verschlungen, der Transport der Sockeln war glücklich verlaufen. Ohne großen Probleme waren sie zum Tempel gebracht und dort aufgestellt worden.


    Man konnte von Außen schon den Tempel erahnen, er würde prächtig werden. Ein neuer Glanzpunkt in der Stadt Ostia.


    Macer wollte nachschauen, ob sich Avarus gerade auf dem Bau befand und so machte er sich zum Zelt des Architekten auf. Dort angekommen rief er hinein:


    Avarus, bist du da? Ich bins Octavius Macer.

  • Das Glück ist manchen hold. Doch war es zweifelhaft, ob man sein Glück in so nüchterner Konstellation vergeuden sollte. Doch Avarus war da. Er streifte gerade mit den Fingern über eine Wand und gluckste dabei wie ein freudig erregtes Huhn.


    "Oh ja ich bin hier!"


    Der Duumvir war es. Doch Avarus regte sich nicht aus seiner Stellung, denn es brachte ihm Freude und Genugtuung diese fein gearbeiteten Wände zu bestaunen und zu befingern.

  • Macer schritt ein und stellte sich fest vor Avarus.


    Salve Avarus, die Säulen wurden ohne Probleme transportiert und wie ich sehe sind sie auch schon verbaut worden...gibt es was neues? Verzögerungen? Probleme?

  • Oh ganz so reibungslos war die Anfahrt der Säulen auch nicht verlaufen, aber alles in Allem ist das große Chaos ausgeblieben. Der Architekt löste sich von der Mauer und richtete sein Augenmerk dem Duumviren der Stadt Ostia zu.


    "Ich grüße dich Octavius Macer. Wie du siehst haben wir die cella bald fertig gestellt. Wir werden also das Dach mit seiner nach unten hin freskenreichen Kassettendecke vor den ersten Herbstankündigungen aufgesetzt haben. Doch es stehen noch einige Entscheidungen aus."


    Sie wurden kurz unterbrochen, als eine Herde Maurer vom Mittagsmahl zurück auf ihre Gerüste strömte, um die Arbeit wieder aufzunehmen. Es würde wieder laut, vulgär und vorallem schmutzig werden, so wies Avarus Macer den Weg aus dem Gebäude hinaus und die sandsteinfarbigen Stufen hinab.


    "Vorallem das Collegium muß sich langsam entscheiden, ob sie eine übergroßes Abbild von Merkur im Statuenraum wünschen, denn es sollte bedacht werden dieses Monument vor den Dacharbeiten über die Außenmauern hinweg in die Cella zu hiefen. Genauso geht es um die Ausstattung und die gewünschten Farben, die zum Einsatz kommen sollen. Außerdem ist noch nicht geklärt, wann der Tempel letztlich geweiht werden soll und damit in den Besitz Merkurs übergeht. Bisweil sind die Arbeiten ohne Stocken voran gegangen, aber langsam stoßen wir auf Probleme, die vom Collegium vorgegeben werden, weil sie sich nicht zügig genug einigen können."


    In wenigen Ecken ruhte bereits der Fortgang. Es standen allerlei Entscheidungen aus und dort wo die Arbeiten bereits bis an das Feld der Ungewissheit gestoßen war, blieb sie einfach liegen. Das war nicht gut, aber es war unausweichlich und ein altes römisches Problem, denn für so ein Bauwerk war nie nur eine verlesene Auswahl Priester zuständig, sondern ein ganzes Colloseum voll durfte seinen Senf dazu geben, Entscheidungen blockieren, Einwände diskutieren und fadenscheinige Vorwände nutzen, um gegenerische Priesterschaften zu erniedrigen.

  • Das hört sich ja zunächst wirklich gut an. Macer war hocherfreut über die Fortschritte, lange würde der Tempelbau also wirklich nicht mehr dauern.


    Als Avarus von den Problemen nach und nach erzählte, wusste Macer was er als nächstes tuen werde.


    Mir scheint der sofortige Besuch beim Collegium als nötig zu betrachten...Denkst du nicht auch? So würden sich die Probleme am einfachsten und schnellsten lösen.

  • "Ich hoffe natürlich, das sowohl das Wetter und auch die Bauarbeiter weiterhin fröhlich mitspielen. Ab und zu höre ich von Unmut, weil sie so lange arbeiten müssen. Da machen sich unfreie Schlepper wirklich besser, denn jene die Geld verdienen lassen sich unmöglich mit der Peitsche züchtigen. Tja aber irgendwie haben wir noch immer jeden Bau fertig bekommen."


    Das war die richtige Entscheidung ohne Frage. Aber es war auch nicht des Avarus Arbeit und daher fand er sie gerade in diesem Moment gut genannt.


    "Richtig, das wird wohl das Einfachste sein. Wir brauchen über diese Dinge endlich Klarheit."

  • Gut dann würde ich mich gleich mit meinen Begleitern auf den Weg nach Rom machen. Oder hast du noch ein Anliegen?


    Macer war schon wieder Feuer und Flamme einen Auftrag zu erledigen, vorallem wenn es nach Rom ging. Dort konnte er endlich wieder zu Germanica...und natürlich zu seiner Familie. Es würde bestimmt ein tolles Widersehen geben.

  • "Hm nein bisweil läuft es wie geplant. Wirst du lange in Rom bleiben? Wir werden in etwa einer Woche oben am Kapitel ankommen und damit beginnen können die Kräne für die Dachkonstruktion aufzubauen. Wenn dieser Zeitpunkt erreicht ist, würde ich die nächsten dreißig Prozent von Ostia einfordern wollen. Also erneute dreitausend Sesterzen."


    Dann nämlich stand die gesamte Außenhaut und es ging innen wie an der Fassade darum das Bauwerk im Glanz erscheinen zu lassen. War dann das Dach mit seinen Tonsteinen gedeckt, würden viele Männer einziehen, um Böden zu verlegen, Fresken zu zeichen und die Wünsche des Cultus umzusetzen. Dann ging es in den dritten Bauabschnitt, dem Innenausbau.

  • Macer überlegte kurz und ging in Gedanken durch, wie lang sein Romaufenthalt wohl dauern würde.


    Ich dürfte es bis in einer Woche schaffen, um dann pünktlich das zweite Drittel zu bezahlen. Allerdings würde ich mich dann sofort auf den Weg machen...


    Macer hatte noch nicht viele Erfahrungen mit dem Cultus gemacht, doch er wusste dass dort alles sehr lange und langsam ablief.

  • "Gut, gut... dann wünsche ich dir eine gute Reise und viel Erfolg beim Cultus."


    Avarus hielt sich kurz, denn im Augenwinkel hatte er bereits eine Gruppe Männer gesehen, die mit Papyrus bewaffnet auf sein Zelt oben am Rand der Baustelle zusteuerte. Er würde eilen müssen, um die Handwerker einzuholen. Doch er würde nicht hetzen, denn diese Steinmetze, Maurermeister, Stuckateure, Mosaikleger, Künstler usw. konnten ruhig etwas auf ihn warten. Zumal sich der Zimmermeister wohl verspäten würde, sah es so aus, das Avarus ihn unter den laufenden Gesellen nicht erkannte.

  • Danke Avarus, Vale!


    Macer drehte sich ab und ging zur Curia.


    Später ritt er zu seiner Villa Rustica um die letzten Reisevorbereitungen zu treffen. Am späten Nachmittag ging es dann mit einem Wagen nach Rom.

  • Keine beschauliche Zeit eilte in Ostia dahin. Der Lärm vom Hafen und den Werkstätten darum wurde durch die Baustelle des Tempels bis weit ins Landesinnere getragen. Früh Morgens noch bevor der Tag graute begann es und tief am Abend, wenn die Sonne schon lange hinter den Wellen verschwunden war, hörte es auf. Die Leute ringsum zeigten Verständnis. Warum auch immer. Sie teilten den Tagesablauf und genossen die kurze Nacht und doch wurde ihre Stimmung durch den Bau belastet. Sie sahen das es vorwärts ging, aber ihre Augen sagten, das es schneller gehen könnte.


    Monate nach dem ersten Spatenstich war es dann soweit. Die Außenhülle ragte imposant über die angrenzenden Dächer. Das eigene Dach schloss sich fast stündlich mit tönernen Schreiben. An jeder Ecke hing ein Kran, der neue Dachsteine herauf beförderte und dutzende Männer liefen behände über die Balken des noch jungen Daches, um die Ziegel den Deckern zu bringen. Jene formten ein gleichmäßiges Muster auf dem Stuhl und trieben die Träger nicht selten an ihnen mehr der rotbraunen Tonziegel zu bringen. Es schien so als könnten sie den Dachstuhl an einem Tag schließen, aber er war auch rießig und so kam es, das sie vier Werktage brauchten, um den Tempel wetterfest zu machen.


    Unten ging es derweil in gewohnten Maße weiter. Die Fassade wurde verblendet, Säulen und Reliefe bekamen Muster, Farben und damit eine eigene Seele. Im Tempel begann der Innenausbau und nicht wenige Fragen standen immernoch im Raum. So war es schierig einen guten Bauablauf zusammenzuzimmern, aber die Handwerker nahmen es gelassen und vertieften sich in ihr tägliches Brot. Neben einer Fußbodenheizung kam auch der edle Belag aus Marmorplatten ins Gebäude und mit einem Mal schien diese rießige Halle einen wahrnehmbaren Zweck zu erfüllen. Die Münder wurden leiser bei ihrer Handwerksarbeit und sie ließen ihre vulgären Sprüche jenseits der Eingangstür zurück. Fast besonnen konnte man meinen. Ein Umstand, der es auch dem Architekten freute die Baustelle während der größten Tätigkeit aufzusuchen.


    Nicht oft war er dieser Tage hier, aber wenn es Germanicus Avarus nach Ostia trieb, dann war das Arbeitspensium imens und viele Dinge wollten in kurzer Zeit geklärt werden. Er verließ sich auf seine Baumeister und er hatte allen Grund dazu ihnen zu vertrauen. Sah man sich in der Tatsache ihrer Fähigkeit bestätigt, ließ man das Auge über die Feinheiten gleiten, die diesen Tempel zu einem Individium werden ließen.


    Manchmal erwischte sich der Senator selbst dabei, wenn er in der Mittagspause der Handwerker kam, um den Kopf in den Nacken zu legen und den wachsenden Gemälden, Stuckarbeiten und feinen Schnitzereien an der Kassettendecke seine Aufmerksamkeit zu widmen. Manchmal stand er so lange still und regungslos da, das seine Handwerker kopfschüttelnd vom Krauttopf zurückkehrten und ihn erst mit ihrer teils lauten Beschäftigkeit aus dem Traum weckten. Oft lächelte er dann entschuldigend und schritt gemächlichten Fußes hinaus...

  • Nach bereits vier Tagen war Macers Reise wieder vorbei. Erschöpft kam er am Bauplatz an, es hatte sich natürlich nicht viel verändert. Hoffentlich war Avarus da, obwohl er ja nicht mit ihm rechnen würde.



    Er ging zum Zelt der Architekte und klopfte an. Avarus bist du da?


  • ________________________________
    Klient Medicus Germanicus Avarus |



    Mit einer guten Stunde Mittagsruhe hatte Iullus Fuficius Gutta gerechnet. Daraus wurde wohl nichts. Er hörte eine ihm bekannte Stimme, die er jedoch nur aus der Ferne bisweil wahrgenommen hatte, denn bis zu diesem Tag hatte der Duumvir von Ostia wirklich immer großes Glück gehabt seinen Patron auf der Baustelle anzutreffen. Doch der Senator Germanicus Avarus war ebenfalls nach Rom gereist. Dies zu Pferd und mit der Weisung Fuficius Gutta möge seine Sache solange vertreten, bis er in vierzehn Tagen erneut in Ostia erschien.
    Besagter Mann reckte sich aus seinem Sessel und gab einem Schreiber den Tip den Duumviren herein zu winken.


    Erst als dieser im Zelt stand, stellte er sich vor und die Sachlage klar: "Salve, man nennt mich Iullus Fuficius Gutta. Es tut mir leid, aber der Architectus ist nach Rom zurückgekehrt. In seiner Kontrollfunktion überwache ich diese Baustelle. Wenn du dringend mit Senator Avarus sprechen mußt, kann ich ein Brief heute Abend mit auf den Weg nach Rom geben. Einige Pergamente werden sowieso dahin verbracht. Ansonsten hatte der Senator vor in cirka zehn Tagen wieder in Ostia zu sein." Gutta verschränkte die Arme vor dem Bauch und knetete dabei völlig unbewußt seine Hände durch.

  • Macer war etwas überrascht. Er hatte nicht mit einer Vertretung gerechnet und so musste er sich erst einmal neu einstellen und überlegen.


    Hm..nein...10 Tage hast du gesagt? So lang kann das schon warten!

  • Ja das wäre nett...Sag ihm, der Duumvir war da und möchte ausrichten, dass seine Reise erfolgreich sei und es keine Einschränkungen im Bau geben wird.


    So könnte Avarus dann schon weiter planen und bauen, ohne Macer gesehen zu haben.

  • Und Avarus bekam Bescheid. Er hatte einen weniger regnerischen Tag dieses doch wechselhaften Sommers ausgewählt und war wie gewohnt sehr zeitig aus dem Haus in Rom geritten. Erstens weil er dann das Pferd nicht bis zur Stadtmauer führen mußte, zweitens weil er wie immer am späten Abend in Rom zurück sein wollte. Es würde ein stressiger Tag werden und er wußte bei seinem Aufbruch noch nicht, das er am Abend nicht in Rom zurück war, sondern in einer Herberge in Ostia nächtigte...


    Mit den ersten Sonnenstrahlen erreichte er die Hafenstadt. Die Baustelle unter der empor steigenden Frühstückssonne und im bereits erwachten, geschäftigen Treiben am Hafen. Trotzdem gelang er unbehindert von Ochsenkarren sowie Händlern, Einkäufern usw. die Baustelle und wurde von seinem Klienten herzlich empfangen. Jener richtete ein kleines Mahl zurecht, das er eben gerade noch alleine genossen hatte. So teilte er die Happen eben. Es war sowieso immer genug von allem da.


    Bevor Avarus das Zelt betrat, klopfte er seinen Mantel ab und ließ dabei den Blick über die emsigen Arbeiter auf der Baustelle kreisen. Ihm viel auf, das das Dach immernoch nicht geschlossen war und nahm sich vor diesen Umstand im Zelt zuerst anzusprechen. Doch wie so oft kam er garnicht dazu, denn sein Klient fing selbst davon an. Ihr Gespräch war lang und füllte das gesammte Frühstück aus. Am Ende kam dann die Botschaft über den Besuch des Duumviren und Avarus wunderte sich über jene knappe Aussage. Er war neugierig und wollte schon etwas mehr darüber wissen, als er eben erfahren hatte.


    Die anderen Dinge waren genau das was auf einer Baustelle eben geschah, jene Abläufe, die sich kein Architekt wünschte und jene Dinge die Zeit kosteten und manchmal auch das Vertrauen der Bauherren. Doch wenigstens war das Wetter ihm iin die Breche gesprungen und hatte das Bedienen der großen Kranausleger einfach unmöglich gemacht. Mit schweren Winden blies es Wolken übers Land und ließ schon das kleinste Bewegen in ein unheilvolles Krächzen der Holzkonstruktion enden. Jene Töne machten die Arbeiter arg vorsichtig. Zu viele Männer waren schon auf Baustellen verletzt oder auch getötet worden. So drehten sich die Kräne nicht und so wartete eine Baustelle auf besseres Wetter. Ebenso ein Dach, das gedeckt werden wollte.


    Avarus wies einen Boten an dem Octavius eine Nachricht beizubringen und setzte nachher das Gespräch mit den nun hinzukommenden Baumeistern fort...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!