Die kaiserliche Landvilla

  • Romanus überflog den Brief, nachdem er diesen gereicht bekommen hatte.
    Nun Tribun, lass uns erst einmal in mein Büro gehen.
    Romanus führte den Tribun durchs Tor, neben dem Wachhäußen war eine alte Holzhütte die sich Romanus als kleines Officium eingerichtet hatte, es war nicht sonderlich hübsch, aber für den Dienst reichte es aus.
    Romanus bot dem Tribun ein Hocker an.
    Warte einen Moment, ich lass dein Pferd versorgen und etwas Wein bringen.
    Romanus beauftragte einen seiner Soldaten damit und war auch gleich wieder da.
    So Tribun, wie genau kann ich dir helfen? fragte Romanus während er die Becher mit Wein füllte und dem Tribun einen davon reichte.


    Sim-Off:

    Mach dir keine Gedanken wegen der Wartezeit, ich bin gerade selbst nicht der Aktivste, meine Tochter weiß wie man Schubladen öffnet, mehr muss ich glaub nicht dazu sagen ^^

  • Ich folgte dem Decurio und war froh das er nicht vorhatte das ganze in Gegenwart der Manschaftsdienstgrade zu besprechen immerhin ging es hier um ein delikates Thema. Den angebotenen Hocker schlug ich allerdings aus, der Mann schien sich nicht an der minimalistischen Einrichtung zu stören, doch ich zweifelte das ich in einem solchen Umfeld vernünftig arbeiten könnte. Den Wein hingegen nahm ich dankend an ...


    "Nun, ... an und für sich habe ich gleich zwei Aufträge Schrägstrich Probleme! Zum einen gilt es den Aufenthaltsort des Praefectus Classis zu bestätigen, zum anderen muss ich prüfen in wie weit dem Flottentribun Herius Hadrianus Subdolus noch zu trauen ist, da er sich in meinen bisherigen Pflichten des öffteren als Hindernis bewiesen hat! Wir werden also ein paar Meilen auf Pferden zurücklegen und ein wenig im Schlamm wühlen!"

  • Romanus viel schnell auf, dass dem Tribun die Einrichtung nicht sonderliech gefiehl, wie sollte sie auch, sie gefiehl ihm selber ja nicht, aber sie erfüllte den Zweck, den sie erfüllen sollte.


    Den Aufenthaltsort des Praefectus Classis zu bestätigen? Bist du dir über seinen Aufenthaltsort den nicht sicher?
    Nun erzähl mir mehr davon! Und warum schickt der PP dich zu mir und gibt dir keinen seiner Speculatores mit?


    Romanus nahm ein sauberes Tuch aus einer Truhe und legte es über den Hocker, dann bat er dem Tribun diesen mit einer Handbewegung noch einmal an.

  • Der Decurio schien tatsächlich daran interessiert ob ich mich wohlfühlte oder nicht, zumindest wehrtete er die Sitzgelegenheit die er mir soeben zum Zweiten Mal anbot mit einem sauberen Tuch auf ... obwohl mir dabei selbstverständlich immernoch nicht wohl war nahm ich also Platz, sicher hätte der Mann sonst noch öfter versucht die Umgebung meinen Bedürfnissen anzupassen und so viel Zeit wollte ich nun wahrlich nicht verlieren ...


    "Der Praefectus Classis hält sich bereits seit einiger Zeit nichtmehr im Castellum der Classis auf und bisher gibt es keinen bestätigten Beweis für seinen Verbleib, lediglich die Aussage das er aufgrund einer ernsten Krankheit einen Landsitz seiner Familie zur Kur aufsuchen musste! Daher liegt es nun an uns zu ergründen ob einer der zehn wichtigsten Militärs Italias tatsächlich bloß krank ist oder ob ihm gar schlimmeres wiederfahren ist!"


    Zwar war ich mittlerweile auch davon überzeugt das der Mann lediglich ein paar Tage auf dem Land verbrachte, aber noch war nichts bewiesen und vorher war der Praefectus Urbi sicher nicht zufrieden ...

  • Nun ein Mann war verschwunden, bzw war sein Aufenthaltsort nicht bestätigt.
    Dennoch wusste Romanus nicht warum man damit zu ihm kam.
    Jeder einfache Speculator oder gar ein Soldat der Classis könnte zum Landsitz reiten und überprüfen ob der Praefectus sich dort aufhällt.


    Nun, ich verstehe nicht ganz was meine Rolle bei der Geschichte sein soll. Es ist doch kein Decurio der Praetorianischen Garde notwendig um zu einem Landsitz zu reiten und die Anwesenheit einer Person zu prüfen.


    Vielleicht steckte aber auch mehr dahinter.
    Romanus hoffte, dass der Tribun ihm näher erklärte was genau er wollte, den für einen Reitausflug brauchte man nun wirklich keinen Praetorianer.

  • Es war kein Problem die Landvilla zu finden. Ein jeder konnte ihm den Weg sagen. Was für ein Glück. Und so ging Wulfgar zu Fuß, das Pferd in einem Stall abgestellt, in die angewiesene Richtung. Bald schon traf er auf ein paar Prätorianer. Den, der am imposantesten aussah adressierend, sagte er: „Salve Prätorianer. Ich komme im Auftrag meines Herren, dem Legaten Legionis II aus Germania, Herius Claudius Menecrates. Mein Name ist Wulfgar und ich bin der persönlicher Cursor des Legaten. Ich habe eine Nachricht für den Kaiser des Römischen Reiches.“ Er war bereit zur bestätigung den Ring seines Herren und dessen Geleitbrief vorzuzeigen. Er durfte den Brief nicht jeden dahergelaufenen geben. Dieser Brief war für den Kaiser oder für jemanden, der in dessen direktem Befehl handelte.

  • Salve Wulfgar,


    Der Diensthabende Praetorianer grüßte den Mann, den er bereits von weitem hat kommen sehen.


    Verzeiht, aber ich kann euch nicht zum Kaiser vorlassen. Auf Befehl des Präfectus Urbi und Stellvertreter des Kaisers Potitus Vescularius Salinator, dürfen Besucher und Bittsteller nur durchgelassen werden, so sie ein Schreiben und eine Erlaubnis des Präfectus Urbi bei sich haben.


    Der Praetorianer kannte den Text des schriftlichen Befehls mittlerweile auswendig. Der Mann war nicht der erste, der heute zum Kaiser wollte.


  • Vermutlich wollte jeder einmal mit dem Kaiser sprechen und daher will er auch einmal etwas ruhe, dachte sich Wulfgar als er die Worte des Prätorianers hörte. "Nun ja. Ich muss ja auch nicht direkt mit dem Kaiser reden. Mein Dominus hat mir aber aufgetragen, den Brief abzugeben. Entweder an den Kaiser selber, wobei er auch nicht daran dachte, das ich durchgelassen werde. Oder einem Beamten der Epostale. Der soll den Brief meines Herren dann weiterleiten. Ich habe zwar ein Bestätigungsschreiben bei mir, welches aber von meinem Dominus als Bestätigung gedacht ist, damit ich ohne größere Probleme hierher reisen kann. Den könnte ich euch zeigen, auch wenn es nicht das Schreiben sein wird, welches ihr sehen wollt." Nein, der Prätorianer würde nur seinen Dienst machen. Und ein Schreiben des Präfecten Urbi hatte er natürlich nicht. Aber was solls.

  • Da auch Antoninus mal wieder in Misenum Dienst schob. Was ihn einerseits glücklich macht weil er wieder beim Kaiser Diente. Aber andererseits war er in den Monaten in Misenum von Morrigan getrennt. Was durchaus unangenehm war. Aber grade als er die Wachen inspizierte hörte er eine Stimme die er kannte. Er braucht nicht lange bis er sich vergewissert hatte. Es war der große Germane seines Patrons. Von hinten näherte er sich der Wache. „Salve Wulfgar. Was höre ich da eine Botschaft? Du kannst sie mir geben.“ Sagte er zu dem großen Germanen und musterte den Miles am Tor scharf.

  • Von hinten erklang eine Stimme. Wulfgar kannte sie. Es war der, der damals wie Wulfgar noch Latein lernte mit ihm in der Sprache seines Stammes sprach. Es war Antonius, welcher des öfteren in der Villa Claudia war. So drehte er sich um und erwiederte den Gruß in dessen Richtung. "Salve Lucius Iulius Antonius. So sehr mich dieses Angebot auch freut. Mein Dominus hat mir gesagt, ich soll den Brief niemanden anderen geben als zumindest einem Beamten der Epostale. Und das war ein direkter Befehl. Und ich habe vor mich daran zu halten, so leid es mir tut. Aber wenn ich mich der Villa nicht nähern darf, vielleicht könnt ihr dafür sorgen, das ich den Brief abgeben darf?" Natürlich wunderte es Wulfgar, das er hier war und nicht in Rom um Mansuri das Kämpfen beizubringen. Aber es erschien ihm eher unklug ihn in Beisein von anderen danach zu fragen. "Was macht ihr hier in Misenum? Ich dachte ihr seid in Rom stationiert?" fragte er anstatt. Das ihn Antonius kennt, konnte man ja noch damit begründen das Menecrates sein Patron war. Aber wenn ihm das mit Mansuri hinausrutschte, Wulfgar war sich nicht sicher, ob es ihm gut tun würde.

  • Irgendwie war ich mir nicht sicher ob der Mann mir überhaupt zuhöhrte, der Verschwundene war ja nicht etwa irgendein Viehbauer, sondern einer der wichtigsten Kommandanten im Imperium, der Mann wusste genug Geheimnisse um es einer fremden Nation wunderbar leicht zu machen Italien vom Meer aus anzugreifen ...


    "Hach ... Decurio, es handelt sich hier nicht um eine "Person" sondern um Italias Flottenkommandanten! Der Mann kennt alle Details der gesammten maritimen Verteidigung, er kennt die Schwachstellen und die Stärken jedes Stützpunktes von Rhegium bis Genua, er kennt alle Patroullienrouten und alle Stützpunktkommandeure! Wenn dieser Mann nicht krank ist sondern vielleicht übergelaufen, entführt oder gar tot, dann wird nicht einfach nur ein Stuhl in der obersten Reihe frei, sondern dann ist das ganze Imperium in Gefahr! ... Und da das dem Praefectus Urbi durchaus klar ist, war ihm daran gelegen diese Aufgabe von jemandem erledigen zu lassen, den mehr als sein monatliches Gehalt mit dem Imperium verbindet!"


    Außerdem war es wesentlich einfacher Türen zu öffnen wenn man ein paar Prätorianer dabei hatte die taten was man ihnen sagte und grundsätzlich niemandem erzählten was so im Laufe eines Arbeitstages geschehen war ...

  • Zitat

    Original von Wulfgar


    Wenn man Beziehungen hatte konnte einem das, das Leben schon deutlich vereinfachen. Und hier war mal wieder eine Gelegenheit etwas für seinen Patron zu tun. Es war wohl eine Wink der Götter das er grade Dienst hatte als der Sklave seines Patrons grade dann auftauchte als er Dienst hatte.*
    „Ich werden dich zu Beamten bringen. Dann Du Botschaft kannst abgeben. Du nicht brauch Schreiben von Dominus. Du seine Zuge ich wissen.“ Sagte er in immer besser werdendem Chatti. Auch wenn das für den Miles am Tor nicht verständlich war und sicher auch etwas merkwürdig wirken musste. Die Frage warum er hier war, lies er unbeantwortet. Das die Garde ein Rotationsprinzip hatte und wie das ablief, musste er ja nicht jedem auf die Nase binden. „Hast Du eine Waffe bei dir? Wer werden Dich durchsuchen auch wenn Du deine Nachricht nicht beim Kaiser selbst abgeben kannst.“ Sagte er dann wieder deutlichem Latein.


    Sim-Off:

    Das schräge ist Chatti
    *also Zufälle gibt es.

  • Zitat

    Original von Lucius Iulius Antonius


    Lächelnd hörte Wulfgar zu wie Antonius im immer besseren Chatti sprach. Er konnte nicht anders und antwortete, freudestrahlend daher ebenso in Chatti: [COLOR=darkblue[I]]"Du beherrschst meine Sprache ja schon ganz gut. Doch sei vorsichtig. Sonst schicken sie dich noch als Botschafter alleine zu meinen Stamm."[/I][/COLOR] Dann ging auch er wieder ins Lateinische. "Danke das ihr das für mich tut. Und nein ich bin unbewaffnet. Alles was ich bei mir habe sind Briefe. Und natürlich etwas, was beweist das ich im Auftrag von Herius Claudius Menecrates reise. Ich hoffe nur, das ich nicht zu lange hier sein muss. Ich soll im Anschluss gleich nach Rom und dort für den Dominus etwas klären."



    Sim-Off:

    Das Kursive ist Chatti
    *Ja so ein Zufall aber echt :D

  • Antoninus musste lachen als Wulfgar den Kommentar mit dem Botschafter machte. „Ja damit sollte ich wirklich aufpassen.“ Sagte er weiter. „Du weist das ich deinem Dominus verpflichte bin. Und wenn ich es kann werde ich es tun. Ich hoffen dass du es ihm auch sagst wenn Du ihn wieder siehst.“

    Jetzt war es aber auch erst mal genug des Wortgeplänkels. Antoninus wies den Miles an die Durchsuchung ordnungsgemäß durchzuführen. Als das alles geschehen war nahm er ihn persönlich mit. Dann betrat er mit Wulfgar im schlepp die kaiserliche Poststelle. Er ging auf einen hochrangigen Schreiber zu den er kannte und von dem er wusste das er dem Kaiser Briefe vorlegte. „Salve.“ Grüßte er den Mann. „Dies ist ein Bote des Legaten der Legio Fidelis Constans, Herius Claudius Menecrates ich kenne ihn persönlich. Er hatte eine persönliche Botschaft an den Kaiser. Kannst Du sie annehmen und an den Kaiser weiter leiten? Du würdest mir einen Gefallen tun. Denn Herius Claudius Menecrates ist mein Patron.“ Sprach er den Mann an. Natürlich würde er einen solchen Vorstoß nicht machen wenn er den Mann nicht kennen würde.

  • Als der Prätorianer in sein Officium stapfte, drückte der Scriba einem seiner Untergebenen gerade einen der verschwindend geringen Briefe in die Hand, die der Kaiser noch persönlich diktierte. Deswegen war die Besetzung des Officiums auch nicht die umfassendste, lief das meiste doch nach wie vor über Rom. Die Briefe gingen immernoch meist an die Kanzlei, oder direkt an den Praefectus Urbi. Er erwiderte die Begrüßung nur mit einem stummen Nicken, dann hörte er sich das Anliegen des Mannes an.


    "Legat der zweiten Legion, sagst du?", sprach er mit einer Tonlage, die klar machte, dass Verwaltungsstuben definitiv nicht der Ort für hochtrabende Ehrennamen, denn für klare und präzise Angaben waren, "Für derartige Korrespondenz ist die Kanzlei in Rom zuständig. Um genau zu sein: der Procurator ab Epistulis. Ich würde sagen, dein Bote ist zwei Tage zu weit gereist. Tut mir leid, aber wir haben da strikte Anweisungen, aber wenn du möchtest, kannst du den Brief hier lassen und wir leiten ihn mit dem nächsten Schwung morgen früh nach Rom weiter."

  • Imperiosus richtig?
    Romanus hatte das Schreiben noch einmal zur Hand genommen.
    Wie viele Praetorianer brauchst du? Alle kann ich nicht mitnehmen, die Landvilla muss nach wie vor bewacht werden.

  • Antoninus machte ein betroffenes Gesicht. Er wusste das keiner mehr den Kaiser besuchen durfte ohne Erlaubnis. Aber das der Kaiser keine privat Post mehr empfangen war ihm neu und er hatte die Wachbefehle gelesen. „Nun der Brief ist ja jetzt schon mal hier. Ihn jetzt zum Palast zuschicken wäre doch wenig hilfreich. Ich bitte dich um einen Gefallen. Da ich meinem Patron bis jetzt noch keinen Dienst leisten konnte bitte ich dich den Brief an den Kaiser zu zustellen. Es muss ja nicht sofort sein.“ Antoninus sah in der Bitte keine ernst Verletzung seiner Pflichten. Es war ja nicht so das hier gar keine Post mehr ein ging und gelesen wurde. Auch wenn sich das Maß seit seiner letzten Wache hier schon sehr drastisch gesenkt hatte. Aber ein privates anschreiben eines so angesehen Mannes wie Claudius Menecrates war ja kein Brief von irgend wem. Auch wenn natürlich sonst auch die meisten Schreiben vieler anderer Senatoren in der Kanzlei landeten. Aber wenn er schon mal da war konnte Antoninus schon seinen Patron unterstützen immerhin hatte Antoninus ja versprochen ihm wo er konnte zu helfen. Auch wenn er nicht wusste was in der Botschaft stand. Er hatte die Hoffnung noch nicht verloren das der Brief auf dem Stapel I landen könnte. Denn immerhin gab es ja hier das Prinzip der verschiedenen Haufen und auch wenn der Stapel I auch immer kleiner wurde hieß es ja nicht da automatisch nichts mehr drauf kam.

  • Der Scriba fand nicht, dass man Verwaltungsvorgänge komplizierter machen musste als sie ohnehin schon waren. "Guter Mann. Wir kennen uns doch, nicht wahr, und wir kennen auch die Vorgänge am Hof, nicht wahr? Du kannst den Brief gerne hier lassen, wenn du ihn nicht weiter mit dir herum tragen möchtest. So wirst du deinem Patron wahrheitsgemäß berichten können, dass die den Brief persönlich bis nach Misenum getragen hast. Wen der Imperator jedoch persönlich empfängt und sei es nur zur Übergabe eines Briefes, das liegt weder in meiner Macht noch in deiner."

  • Ja das war doch die Aussage die Antoninus hören wollte natürlich würde man den Brief erst lesen und bewerten. Schließlich bekam der Kaiser auch sonst nichts einfach so vorgelegt. Aber das worum es ihm hier hauptsächlich ging war die Tatsache das Wulfgar als Überbringer der Nachricht nun berichten konnte das er sich dafür eingesetzt hatte. Sein Gesicht hellte sich deutlich auf „Ja Du hast Recht. Ich bin schon froh wenn man ihn hier auf macht und nicht erst wieder in die Kanzlei schickt. Ich danke Dir." Antoninus war sich bewusst das er dem Schreiber jetzt einen Gefallen schuldig war. Auch wenn immer noch die Möglichkeit bestand das man den Brief nach Rom schickte ohne das der Kaiser ihn zu Gesicht bekommen hatte. Aber die Wahrscheinlichkeit das der Kaiser ihn lesen würde war nun deutlich höher. Er wies mit der Flachen Hand Wulfgar das er seine Nachricht an den Schreiber übergeben konnte.

  • Wulfgar wurde ordnungsgemäß nach Waffen untersucht. Nachdem man bei ihm aber keine fand, konnte er Antonius folgen und gelangte so in die Epsotale der Kaiserlichen Landvilla.
    Dort verfolgte er das Gespräch zwischen dem Scriba und Antonius. Der Scriba meinte er solle den Brief nach Rom schicken, während Antonius darauf beharrte, das der Brief ja schon hier war. Wenn Wulfgar das vorher gewusst hätte, wäre das natürlich nicht so gekommen und der Brief wäre in Rom, anstatt hier in Misenum. Aber war der Kaiser wirklich so eine abgeschottete Person, das man nichteinmal Post direkt an die Villa schicken durfte? Das hätte Menecrates doch eigentlich wissen müssen und dennoch hatte er ihn nach Misenum gesand. Also musste er darauf vertraut haben, das der Brief hier abgegeben werden durfte.
    Zum großen Glück für Wulfgar gewann Antonius die Diskusion, ob der Brief erst nach Rom gebracht oder gleich hier abgegeben werden durfte. Er würde Menecrates davon berichten, damit dieser die Arbeit von Antonius würdigen konnte. Als Antonius eine Geste machte, wusste er, das er den Brief übergeben durfte. Also nahm er diesen aus seiner Tasche und überreichte ihn den Scriba.




    Ad
    Imperator Caesar Augustus
    GAIUS ULPIUS AELIANUS VALERIANUS
    Misenum, Italia




    Ave, mein Kaiser!


    Ich betrachte die Berufung zum Legatus Legionis der Secunda Germanica als Ehre und möchte mich für das entgegengebrachte Vertrauen bedanken. Ich werde mich mit ganzer Kraft dem Schutz der Grenzen und Roms Sicherheit widmen.


    Es ist mir ein Bedürfnis, mich für das in mich gesetzte Vertrauen erkenntlich zu erweisen. Und zwar über den Rahmen der reinen Pflichterfüllung hinaus. Aus diesem Grund möchte ich dein Augenmerk, mein Imperator, auf deinen Sohn Publius Ulpius Maioranus richten. Wenn du beabsichtigst, ihn in Vorbereitung auf seine politische Karriere militärische Erfahrungen sammeln zu lassen, versichere ich, könnte er nirgends eine bessere Schule erhalten, als in der Legio II, als Tribunus Laticlavius und unter dem Kommando eines seit vielen Jahren dir treu Ergebenen. Du hast mich einst zu deinem Adjutanten erwählt. Kaum jemand weiß mich, meine Qualitäten, meine Loyalität zu dir besser einzuschätzen als du. Die vorbereitende Schule für deinen Sohn würde zudem nicht irgendwer, sondern ein Claudia übernehmen. Er könnte in Germanien unter der Anleitung eines erfahrenen Lehrers zum Mann reifen, um danach gestärkt nach Rom zurückzukehren und seiner Bestimmung zu folgen, selbst einmal Feldherr und späterer Kaiser Roms zu sein.


    Ich würde mich freuen und sehr geschätzt fühlen, wenn ich dir auch darin zu Diensten sein kann.


    Die Götter mit dir!


    [Blockierte Grafik: http://img259.imageshack.us/img259/4645/siegel.gif]

    gez. H. Claudius Menecrates




    "Ich danke, das ich den Brief gleich hier abgeben darf. Hätte ich gewusst, das ich ihn in Rom abgeben soll, hätte ich das getan. Aber mein Auftrag war es, das ich ihn hier abzugeben hatte."
    Wulfgar lächelte entschuldigend.

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