Die kaiserliche Landvilla

  • Antoninus nickte dem Scheiber noch mal zu. Das der den Faden um das Schreiben sicher gleich mal abmachen würde um zu sehen worum es ging war klar. Aber er hatte die Sache erledigt und war mit sich zufrieden. Was in dem Schrieben stand ging ihn nicht an. Der Inhalt war nicht wichtig für ihn. Er verabschiedete sich bei dem Schreiber und nahm Wulgar mit nach draußen zum Tor.


    Erst vor der Villa sprach er den Germanen erneut an. „Das war eine knappe Geschichte. Egal was in dem Brief stand in der Kanzlei hätte ihn wahrscheinlich der Kaiser nie zu Gesicht bekommen. Du hattest Glück das ich da war. Hoffen wir das der Schreiber es für wichtig genung hält und es dem Kaiser vorlegt. garantieren kann ich das aber nicht.“ Sagte er mahnend. Jahr es war gut das er hier war aber garantieren konnte er als einfacher Soldat nichts. „Richte deinem Herren Grüße von mir aus und...“ Beinahe hätte er sich hinreisen lassen dem Germanen zu sagen er solle Morrigan grüßen. Konnte sich aber grade noch beherrschen. „Und ich wünsche dir eine sicher Reise.“ Fügte er an damit das UND nicht so alleine im Raum stand.

  • "Tribunus Pompeius reicht völlig!"


    Erwiederte ich gelassen, immerhin waren wir keine alten Freunde sondern Offiziere und da sollte auf den korrekten Umgangston geachtet werden. Seine sporadische Reaktion machte mich allerdings etwas zornig, nachdem ich ihm eine solche Erläuterung gewidmet hatte hätte ich doch zumindest ein paar Worte der Einsicht erwartet ... aber gut, scheinbar hatte ich keine sonderlich einschüchternde Wirkung auf ihn, was angesichts dessen das ich nicht wirklich als kampftauglicher Soldat gelten konnte, wohl verständlich war ...


    "Du, Decurio, Ich und 4 fähige Soldaten, dürften wohl ausreichen! Wir werden einen Landsitz der Decimer in den Albaner Bergen aufsuchen. Finden wir den Praefecten dort hat sich die Sache sicher schnell erledigt!"


    Und wenn nicht dann wäre das Geschick der Prätorianer gefragt, schließlich konnte ich ja nicht ganz Italia nach dem Präfekten durchsuchen ... oder etwa doch?

  • Nun gut Tribunus Pompeius.


    Ohje das wird Lustig werden, noch so einer der auf militärischen Anstand legt, und das obwohl man in einem geschlossenen Raum war, die Reise kann ja was werden.
    Aber der Mann schien als ob er noch irgendwas erwarten würde, doch das störte Romanus nicht im geringsten, der Tribun brauchte seine Hilfe und nicht umgekehrt.


    Wann willst du aufbrechen? Wie viel Zeit habe ich um 4 gute Soldaten rauszusuchen?


    Dieses mal sagte Romanus das mit mehr Achtung und mehr mit militärischem Verhalten um den Tribun das zu geben, was ihm Romanus seiner letzten Aussage wohl gefehlt hatte. Zumindest sah Romanus das so.

  • Ahh ... da war es diese militärische Unterwürfigkeit der niederen Ränge, Musik in meinen Ohren und alles was ich dafür tun musste war eine bestimmte Uniform tragen ... hah der Mann hatte mit Sicherheit nichtmal Angst vor mir, weder im körperlichen Sinne, da er mir zweifellos in jedem Kampf überlegen war, und auch nicht im Sinne meines Einflusses da er sicherlich nicht einmal wusste wie weit hinauf mein Einfluss reichte ... herrlich, das Militär war weit besser als ich zuvor geglaubt hatte ...


    "Eine Stunde! Dann will ich aufbrechen, schließlich wollen wir nicht das der Gute nochmal woandershin verlegt wird bevor wir bei ihm sind!"


    Sofern er den überhaupt krank war ... andernfalls mussten wir nämlich auch mit einer Flucht rechnen und darauf hatte ich nun wirklich keine Lust ... nicht in dieser frischen Uniform ...

  • Der Schreiber legte den übergebenen Brief erst einmal auf keinen bestimmten Stapel und öffnete ihn auch nicht, solange die beiden Männer noch im Raum waren. Erst nach der Verabschiedung und nachdem die beiden den Raum verlassen hatten, kümmerte er sich um den Inhalt. Mit geübtem Blick erfasste er mit schnellem Lesen den Inhalt, verschloss den Brief wieder und legte ihn für die weitere Bearbeitung auf einen Stapel. Eine schnelle Vorlage des Briefes beim Kaiser erschien ihm alles andere als notwendig.

  • Romanus merkte wie der Mann in seiner Rolle als Offizier aufging, er war einer der wohl sehr auf seinen Dienstgrad pochte, aber das war kein Problem mit dem Romanus nicht fertig wurde.
    Und so wiederholte er in knapper Form den Befehl.


    Jawohl, in einer Stunde mit 4 Mann an der Porta!


    Dann stand Romanus auf, ging an dem Mann in Richtung Tür vorbei und sprach:


    Ihr entschuldigt, ich gehe und treffe Vorbereitungen.


    Dann verließ Romanus, das zu klein geratene Officium.
    Da der Tribun sich eh ekelte, wusste Romanus genau das sein Officium gleich darauf leer werden würde.


  • Publius Nautius Urbicus


    In voller Montur kam dann auch Publius, mit den drei Männern nach dem sein Decurio ihn eingewiesen hatte. Am Tor trabten vier Equites Singulares in voller Rüstung auf und warteten nur noch auf ihren Chef. Den Tribun grüßte Publius nur mit einem knappen. „Salve“


  • Romanus kam an der Porta an, grüßte seine Männer militärisch knapp.


    Salve Kameraden, bevor wir große Reden halten, dies hier ist Tribunus Pompeius, er braucht die Hilfer der Praetorianer und wir werden sie ihm nicht verwehren. Eine Einweisung bekommt der Duplicarius unterwegs. Er wird euch dann einweisen.


    dann wendete sich Romanus an den Tribun.


    Decurio Atius Romanus, meldet Kommando der Turma II Equites Singulares, abmarschbereit.


  • Publius Nautius Urbicus


    „Salve“ Für seine Decurio hatte der alte Reiter natürlich eine korrekten militärischen Gruß übrig. Nach dem sein Offizier quasi das Zeichen zum Aufbruch gegeben hatte. Sah er sich nach den drei Männern um und gab ein Zeichen und gab seinem Pferd einen Knuff mit den Sporen. Das Tier Zuckte kurz und setzte sich in Bewegung.


    Die vier Reiter begannen einen kleinen Vorsprung heraus zu arbeiten. Sein Decurio würde schon nachkommen und der Tribun wenn er nicht vom Pferd fiel auch. Wovon Publius nicht überzeugt war denn er hatte ihn als Tribun der Flotte identifiziert.

  • Ich war dem Decurio umgehend aus dem Officium gefolgt, immerhin war es unmöglich diese Gartenlaube der frischen Luft hier draussen vorzuziehen ...


    "Sehr gut Decurio, unser Ziel sind die Albaner Berge, ich hoffe dieses Landgut ist einfach zu finden, immerhin wollen wir alle schnellst möglich mit unseren übrigen Aufgaben fortfahren!"


    Dann gab auch ich meinem Pferd einen Knuff und setzte mich so in Bewegung, der mangelnde Respekt des Duplicarius war mir selbstverständlich aufgefallen, aber ich würde ihn erst zurechtweisen wenn es ausreichen würde um eine Verwarnung wegen ungebührlichen Verhaltens in seine Akte zu schreiben ... dann würde er sicher nicht nochmal so respektlos sein gegenüber einem Offizier ...

  • Misenum kam langsam in Sicht und ich fragte mich wie der junge Mann nur hatte Decurio werden können ohne das er zuvor schonmal in einer Situation wie dieser gewesen war? Der gesammte Exercitus war voll von unfähigen Patriziersöhnchen-Offizieren, ich musste es wissen ich hatte ihre Beförderungen veranlasst und gegengezeichnet während ich in der Kanzlei gearbeitet hatte ...

  • Senator et Pontifex A Flavius Piso Imperatori Caesari Augusto salute dicit.


    Ich schreibe dir bezüglich der anstehenden Captio der Tiberia Caerellia. Wir, das Collegium Pontificium, haben, wie es die Tradition ist, aus den in Fragen kommenden Kandidatinnen für das frei gewordene Amt die Geeignetste herausgesucht. Die Captio wird am Morgen des ANTE DIEM XVII KAL AUG DCCCLXI A.U.C. (16.7.2011/108 n.Chr.) im Tempel der capitolinischen Trias in Misenum vollzogen werden. Hiermit bitte ich dich, dass du in deiner Funktion als Pontifex Maximus die Captio oben genannter Jungfrau vollziehst, sodass die Anzahl der Vestalinnen in Rom wieder komplett ist.


  • Unter all den Briefen, die nach Misenum kamen, waren jene mit religiösen Angelegenheiten proportional recht häufig vertreten. Das hatte zwei Gründe: Zum einen hatte der Kaiserhof in Rom in religiösen Angelegenheiten weniger Kompetenzen und zum anderen brauchte man in religiösen Angelegenheiten seltener die zwingende Anwesenheit des Pontifex Maximus, so dass häufig ein Brief als Antwort reichte und weniger Anfragen abgewimmelt werden mussten. Diesmal war es aber anders, diesmal würde die persönliche Anwesenheit benötigt werden. Und das sogar recht zügig, denn der avisierte Termin ließ wenig Vorlauf. Ein Umstand, den die damit befassten Beamten mit deutlicher Missbilligung aufnahmen. Termine des Kaisers machten gewöhnlich sie und niemand sonst - selbst bei einem gesunden Kaiser und bei einem kranken erst Recht. Und erst Recht machte sie kein einfacher Pontifex. Aber immerhin verhinderte auch dieser Fehltritt nicht, dass der Kaiser über das Ansinnen in Kenntnis gesetzt wurde, nachdem die tägliche Visite seines Leibarztes beendet war.

  • Einige Zeit nach dem Gespräch mit seinem Patron und seiner Amtseinführung war Appius, in begleitung einiger Equites Singularis, nach Misenum gekommen um dem Kaiser seine Aufwartung zu machen und einiges zu besprechen. So ging er in die Villa und ließ sich bei den Hofbeamten anmelden.

  • Auch wenn die Nachricht von der Ernennung eines neuen Praefectus Praetorio selbstverständlich schon Misenum erreicht hatte, bevor die Zeremonie in Rom überhaupt begonnen hatte, war dies für die Hofbeamten keineswegs ein Anlass gewesen, vorauseilend einen Audienztermin für den neuen Amtsinhaber einzuplanen. Dementsprechend wenig beeindruckt nahm sich der oberste Beamte in Misenum dem Besucher an. "Salve, Praefectus! Du kommst unangemeldet! Solltest du eine Nachricht geschickt haben, muss ich dir leider mitteilen, dass diese uns nie erreicht hat. Du wirst daher etwas warten müssen, bis du vorgelassen wirst."

  • Beamten! Wie er sie hasste, aber nunja er mußte ruhig sein:"Warten? Ich hoffe du weißt wer ich bin?! Aber lassen wir das, wie lange ist denn die Wartezeit?" meinte er spöttisch lächelnd, auch wenn das wahrscheinlich eher kontraproduktiv war, aber ganz konnte er halt doch nicht an sich reißen.

  • Gekonnt übersah der Beamte den Spott im Gesicht des Praefectus und antwortete mit einer süffisianten Bemerkung. "Dank der Arbeit deiner Leute wissen wir von ziemlich vielen Leuten, wer sie sind, Praefectus!" Damit war er auch fast schon aus der Tür, um den Besuch anzumelden. "Du wirst sicher nicht länger als nötig warten müssen, Praefectus." Ein bisschen Trost für wartende Besucher gehörte zum professionellen Auftreten eines Hofbeamten einfach dazu.

  • Es verging doch noch eine erhebliche Zeitspanne, bis der Beamte wieder erschien und den Praefectus Praetorio weitgehend wortlos durch mehrere Räume führte, bis ein Zimmer erreicht war, von dem mehrere große Fensteröffnungen den Blick freigaben auf das Meer. Am Ende des Raumes saß Valerianus, hinreichend präpariert, um seinen neuen Gardepräfekten zu empfangen.


    "Sei gegrüßt, Praefectus!"

  • Appius kam herein und grüßte den Kaiser militärisch. So wie er da saß, sah er an sich gar nicht so krank aus:"Salve mein Kaiser. Es freut mich dich wohlauf zu sehen. Wie geht es dir? Rom vermisst dich."


    Erstmal ein paar unverbindliche Floskeln. Zum Kern der Sache dann später.

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