Die kaiserliche Landvilla

  • Der Beamte kam, sah und sortierte. Manche Post kam auf Stapel I, manche Post kam auf Stapel II. Der Brief vom Aedil landete auf Stapel III. Das war der Stapel mit den Dingen, für die mit den Kollegen in Rom Rücksprache genommen werden musste.

  • Ich war gerade erst in Misenum eingetroffen und hatte mich lediglich gewaschen und in eine neue Rüstung gezwengt, als ich auch schon die Landvilla des Kaisers vor mir sah, das Schreiben Sallinators hatte ich lieber nicht mitgenommen, ich wusste ja nicht in wie weit es tatsächlich auch der Wille des Kaisers war das dieser Befehl so erteilt wurde ... allerdings kümmerte mich das schon lange nicht mehr, ich hatte auf der Straße des Erfolgs gut Strecke gemacht seit ich für Salinator fuhr und das würde ich sicher nicht aus lächerlichen Moralvorstellungen aufgeben ...


    Die Wache am Tor machte mir schon von weitem klar, das ich besser nicht in vollem Gallopp auf das Grundstück zuhielt, aber als Tribun des Exercitus würde ich sicher auch nicht voreilig absteigen. Vom Pferd aus also grüßte ich die Wächter und brachte mein scheinheilige Anliegen vor ...


    "Salve Miles, Ich bin Gaius Pompeius Imperiosus, Tribunus Classis der Classis Misenensis! Ich bin hier um den Kaiser in einer dringenden Angelegenheit zu sprechen!"

  • Der Wachhabende Soldat hatte den Tribun von weitem schon gesehen, was nicht schwer war da er im Gallopp angesaust gekommen war.
    Salve Tribun, um was für ein Anliegen handelt es sich?
    Der Wachhabende Soldat schaute an dem Tribun vorbei da er eine Menge Reiterei vernahm, den Uniformen zu urteilen mussten es Praetorianer sein.


  • Romanus der mit seiner Turma eine problemlose Reise aus Rom zurückgelegt hatte ritt auf die Villa zu, an der Porta angekommen sah er den Tribunus Classis und wollte nicht unhöflich sein und ihn unterbrechen.
    Also teilte er seine Männer ein die gleich darauf das Tor passierten um die Wachmanschaften an der Villa zu verstärken.
    Da der Miles noch im Gespräch war hielt er ihm den Befehl hin und passierte wortlos das Tor.


    Auf Befehl des Präfectus Urbi und Stellvertreter des Kaisers Potitus Vescularius Salinator, dürfen Besucher und Bittsteller nur durchgelassen werden, so sie ein Schreiben und eine Erlaubnis des Präfectus Urbi bei sich haben. Die Ausnahme bildet hierbei die kaiserliche Familie. Jedem der diesen Anforderungen nicht genügt ist der Zugang zum Kaiser zu verwehren.


    Dieser Befehl ist bis auf Widerruf durch den Präfectus Urbi gültig.
    Gegeben, Rom NON IAN DCCCLXI A.U.C. (5.1.2011/108 n.Chr.)


    gezeichnet
    Quintus Marius Turbo

  • Der Wachhabende Soldat überflog der Befehl und wandte sich dann wieder an den Tribun, Romanus verabschiedete er mit einem kurzen Nicken:


    Auf Befehl des Präfectus Urbi und Stellvertreter des Kaisers Potitus Vescularius Salinator, dürfen Besucher und Bittsteller nur durchgelassen werden, so sie ein Schreiben und eine Erlaubnis des Präfectus Urbi bei sich haben. verlahs der Soldat dem Tribun. Mehr war dazu wohl nicht mehr zu sagen.


  • Ich nickte zufrieden und wendete mein Pferd ...


    "Nun wen dem so ist dann werde ich wohl meinen Bericht an anderer Stelle einreichen müssen!"


    Natürlich hatte der Mann nun Glück gehabt das ihm jemand den entsprechenden Befehl gerade erst vor die Nase gehalten hatte, also beschloss ich zu einem späteren Termin einen erneuten Versuch zu wagen ...

  • Verzeiht, Tribun


    Entschuldigte sich der Wachmann, und widmete sich dem Wachbuch, um seinen Kameraden den neuen Befehl zu hinterlassen.


  • Zwei unendlich lange Tage hatte es Myson, den greisen Griechen gekostet, in einem Reisewagen die Strecke von Rom nach Misenum hinter sich zu bringen. Und das alles, nur um einen Termin zu arrangieren. Hätte man dafür nicht einen jungen cursor mit einer entsprechenden Botschaft senden können? Myson, ich vertraue auf dich..., hatte der Grünschnabel gemeint und den Alten gemeinsam mit einem jüngeren Sklaven als Begleitung losgeschickt. Die Qualen der Reise hatten den Griechen derartig erschöpft, dass er, als der Junge freudig ausrief, dass die Bucht und der Hafen von Misenum bereits zu sehen war, und wild herumgestikulierte, lediglich müde nickte. Einige Stunden später waren sie dann auch an kaiserlichen Residenz angekommen, wo Myson umständlich aus dem Wagen stieg, seinen grauen Mantel, den er über der Tunika trug, zurechtrückte und auf den wachhaltenden Praetorianer zutrat. "Salve. Ich bin hier, um einen Termin mit dem Imperator Caesar Augustus zu vereinbaren.", sprach er in schneidigem Latein, jener Sprache, der er abgesehen von ihrer präzisen Ausdrucksklarheit kaum etwas abgewinnen konnte.

  • Der wachhabende Praetorianer sah die beiden Männer und grüßte freundlich zurück.


    Salve


    Nun ihr wollt einen Termin vereinbaren? Nun gut, für wen und in welcher Angelegenheit?


    Ein anderen Pratorianer machte sich derweilen auf den Weg den Scriba zu holen der für die Termine des Imerators zuständig war.



  • Der freundliche Gruß des Praetorianers zauberte dem greisen Griechen ein müdes Lächeln auf das faltige Antlitz - wenigstens legte man hier noch etwas Wert auf gute Umgangsformen.


    "Es handelt sich um Quintus Flavius Flaccus. Er wird in den nächsten Tagen auf seiner Reise aus der Stadt nach Paestum hier in Misenum vorbeikommen. Er sieht es als seine althergebrachte Pflicht an, unseren hochwürdigsten Imperator persönlich zu einer kleinen Unterredung zu treffen, ist es doch eine gute, väterliche Sitte, dass gerade die besten der jungen Männer, auf deren Schultern der Fortbestand und das Wohl des römischen Volkes einst ruhen mag, sich möglichst früh dem Imperator Caesar Augustus vorstellen, als dessen candidati sie schließlich auch um Ämter kandidieren werden. Als rechtschaffener Römer sieht er es überdies hinaus als seine unbedingte Pflicht an - da sein Weg schließlich über Misenum führen wird - nicht ohne weiteres an der Residenz unseres besten Imperators vorbeizureisen, sondern jenem vielmehr alle ihm gebührende Aufmerksamkeit und Ehrerbietung zuteil werden zu lassen, auf dass er auch persönlich ein Bild von den - hoffentlich! - sich einstellenden Besserungen im Gesundheitszustand des Kaisers gewinnen kann. Du siehst, die pietas des so vortrefflichen jungen Mannes scheint grenzenlos und so besteht er in seiner treuen Ergebenheit unbedingt auf ein kurzes Treffen mit dem Imperator, welches jener ihm in seiner unendlichen Güte und Milde sicherlich nicht verwehren wird."


    Sprach der Grieche und blickte den Soldaten aus seinen alten, tiefgründigen Augen an.

  • Der Prateorianer hörte aufmerksam zu.
    Als Zeichen hierzu nickte er ab und zu.


    Das ehrt euren Herren sehr.


    antwortete der Prateorianer ihm freundlich.


    Dennoch muss ich euch darauf hinweisen,....


    Der Praetorianer nahm den kürzlich erhaltenen Befehl zur Hand.


    ...dass euer Herr sich zuvor die "schriftliche" Erlaubnis des Präfectus Urbi einholen und uns vorweisen muss. Der Befehl ist für uns gültig und wir dürfen ihn sonst nicht passieren lassen.


    Der Praetorianer versuchte die ihm entegengebracht Höfflichkeit aufrecht zu erhalten auch wenn er den Herren gerade ein wenig zurückweißt.
    Dennoch zeigte er dem Herren den Befehl persönlich, auch wenn er dieses nicht musste. Anbei gab er ihm eine kurz verfasste Liste mit freien Terminen die der Scriba eben vorbeigebracht hatte.


    Auf Befehl des Präfectus Urbi und Stellvertreter des Kaisers Potitus Vescularius Salinator, dürfen Besucher und Bittsteller nur durchgelassen werden, so sie ein Schreiben und eine Erlaubnis des Präfectus Urbi bei sich haben. Die Ausnahme bildet hierbei die kaiserliche Familie. Jedem der diesen Anforderungen nicht genügt ist der Zugang zum Kaiser zu verwehren.


    Dieser Befehl ist bis auf Widerruf durch den Präfectus Urbi gültig. Gegeben, Rom NON IAN DCCCLXI A.U.C. (5.1.2011/108 n.Chr.)


    gezeichnet Quintus Marius Turbo





  • Bedächtig nickte der Grieche und ließ sich mit keiner Veränderung seiner Miene anmerken, wie unerhört er diese Anordnung des Vesculariers fand, schließlich war der freundliche Soldat ihm gegenüber lediglich Befehlsempfänger, und als solcher hatte er diese Anordnung natürlich zu befolgen.


    "Ich verstehe.", nickte Myson, als er den Befehl kurz überflog, "Mein Herr wird ein solches Schreiben mit sich bringen." Dann nahm er die Liste mit den freien Terminen, welche der herbeigerufene Scriba mit sich gebracht hatte, zur Hand, überlickte sie einen Moment und deutete dann auf einen Eintrag. "Dieser Termin hier ist hervorragend, genau an diesem Tag wird mein Herr Misenum erreichen."

  • Der Praetorianer nickte dem Scriba kurz zu, worauf dieser den Namen eintrug.


    Nun, denkt bitte an dieses Schreiben!


    Der Praetorianer würde nur ungern seinen Herren wieder davonschicken, nachdem sein Sklave so freundlich zu ihm gewesen war. Er kannte auch andere Anmeldungen die nicht so viel freundlichkeit entsprachen.


  • "Gewiss.", nickte Myson und nahm zur Kenntnis, dass der Scriba den Termin bestätigte, indem er den Namen seines Herrn auf die Liste setzte. "Er wird sich um ein solches Schreiben bemühen." Der Grieche schenkte dem Soldaten ein letztes dankbares Lächeln, für dessen höfliche Freundlichkeit, ehe er sich verabschiedete. "Vale, miles!" Und noch während er zurück zum Reisewagen schritt, trug er dem jungen Burschen bereits die Nachricht auf, mit welcher jener nun schleunigstens nach Rom zu dem jungen Flavier reiten würde, um jenen von den erforderlichen Dingen in Kenntnis zu setzen.

  • Vale
    freundlich verabschiedete sich der Soldat und widmete sich wieder dem Wachbuch. Der Soldat blickte einmal noch auf und beobachtete wie der jüngere der beiden mit irgendwas beauftragt wurde.


  • Der Weg nach Misenum war mir diesmal unglaublich lang vorgekommen, vorallem da ich mir diesmal richtig Zeit gelassen hatte ... ich war in Gedanken versunken und versuchte zu ergründen wie um Himmelswillen ich die Sache mit dem Hadrianer am klügsten angehen konnte ohne das am Ende nochmal etwas auf mich zurückfallen konnte das mir dann wiederum im Weg stand ...


    Doch vorerst stand das Gespräch mit diesem Offizier der Prätorianergarde hier in Misenum an, der Mann galt als verlässlich und der Praefectus hatte ihn persöhnlich empfohlen also ging ich davon aus das seine Hilfe bei dieser Angelegenheit durchaus zu einem schnellen Ende führen würde, was schließlich vollstens in meinem Interesse lag ...


    "Salve Milites, mein Name ist Gaius Pompeius Imperiosus und ich komme im Auftrag des Praefectus Praetorio, ich muss auf der Stelle mit Decurio Atius Romanus sprechen!"

  • Der Wachhabende Miles notierte gerade etwas ins Wachbuch, als der Tribun langsam aber Zielsicher auf sie zuritt.


    Salve Tribun,
    habt ihr einen schriftlichen Befehl vom Praefectus Praetorio?
    Ihr müsst ihn mir als Miles selbstverständlich nicht vorzeigen, nur wenn ihr einen Auftrag vom Praefecten habt wird der Decurio sicher danach fragen.
    Er ist in Sachen Befehlslage ziemlich genau.


    Derweilen machte sich einer der Wachsoldaten auf den Weg den Decurio zu holen.


  • Ich widmete dem Mann einen etwas verwirrten Blick, er fragte mich ob ich einen schriftlichen Befehl hatte wollte ihn aber nicht sehen und wies mich dann darauf hin das der Decurio ihn sehen wollen würde ... ein wirklich konfuses Gedankenkonstrukt das der Mann da hatte ...


    "Ja Miles ich habe einen schriftlichen Befehl für den Decurio! Aber selbst wenn nicht sollte ein Decurio doch immer ein wenig Zeit für einen Tribunen übrig haben, oder?"


    Manchmal hatte ich das Gefühl das ihre spezielle Rolle die Prätorianer ab und an etwas unvorsichtig werden lies wenn ihr gegenüber nicht auch schwarze Uniform trug ...

  • Ich schumzelte kurz zufrieden als der Decurio bereits am Tor erschienen war und so mein Zwiegespräch mit dem Soldaten beendete und stieg nun schließlich doch vom Pferd ... es sprach sich doch viel einfacher wenn einer der beiden nicht immer nach oben blicken musste ...


    "Ahh Salve Decurio, nun der Praefectus Praetorio hat dich mir für einen speziellen Einsatz empfohlen und ich hoffe mit deiner Hilfe etwas Licht in das Dunkel der Classis werfen zu können!"


    Ich überreichte den schriftlichen Befehl des Praefecten und wartete ab bis der Decurio ihn gelesen haben würde ...


    An Decurio
    Decimus Atius Romanus


    Ich grüße dich aus Rom Decurio. Der Träger dieses Breifes ist der Tribun der Flotte Pompeius Imperiosus. Er hat den Befehl bekommen die Lage der Flotte und ihrer Offiziere zu untersuchen und du wirst ihn auf meinem Befehl hin unterstützen. Gebe ihm die Männer, die er benötigt und stehe ihm mit Rat und Tat zur Seite. Du wirst ihn bei allem was er macht und seinem Auftrag dient unterstützen.
    Vale Bene
    Quintus Marius Turbo



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