[Officium I] Legatus Augusti pro Praetore

  • Während Tullia nur nickte sagte Primus,
    " Du kannst unserer Integrität sicher sein Legatus,...wir wollen jetzt nicht mehr deiner Zeit in Anspruch nehmen,...hab´Dank für deine Güte und mögen die Götter über dich wachen."
    Er grüßte mustergültig, während Tullia sich verbeugte.
    Jetzt mußte er sie nur noch gehen lassen und sie würden...ja was eigentlich,...es sollte ja eine geheime, eine stille Hochzeit werden.

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus


    Hungi nickte. Der Kaiser ist mittlerweile in Misenum und gar nicht mehr in Rom anzutreffen. Auf Kur, angeblich. Keine Ahnung, wie sehr ihn die Ärzte von allem abschotten, oder auch er selber. Ich würde mich an eurer Stelle daher nicht verlassen, die Reform tatsächlich dem Kaiser vorlegen zu können. Und in einem solchen Falle ist ja der Praefectus Urbi der Stellvertreter des Kaisers in Rom. Um ihn und um den Senat werdet ihr nicht herumkommen.


    Tiberius' Mut sank; Sie würden also nicht um eine langwirige politische Diskussion herumkommen... nicht selten war es so dass Gesetze, nachdem sie den Spießrutenlauf im Senat endlich durchlaufen hatten von ihren Schöpfern nicht mehr wiedererkannt werden konnten.


    "Das ist... bedauerlich... ."


    Er kratzte sich am Kopf und warf einen Seitenblick auf den Duccier, ehe er sich wieder dem Legaten zuwandte.


    "Können wir denn in diesem Vorhaben auf deine Unterstützung zählen, Legatus?"

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Der Legat nickte. Valete bene. verabschiedete er sie und widmete sich dann wieder seiner Arbeit.


    Tullia und Primus verließ das Officium,...jetzt gab es viel zu tun...

  • Zitat

    Original von Tiberius Caecilius Metellus


    Irgendwann musste diese Frage gestellt werden, das wusste Hungi. Aber er war skeptisch. Das hier war einfach zu radikal, zu umwälzend, um einfach ganz nonchalant sagen zu können: "Jo klar, wo soll ich unterschreiben?"


    Gesetzt den Fall ich tue es. Wie wird eure weitere Vorgehensweise sein?

  • "Uns nach dieser Information eine neue weitere Vorgehensweise überlegen, Legatus.", murmelte Lando, den die Eröffnung schon ziemlich gefrustet hatte. Der Blick des Comes ließ auf nichts anderes schließen, und nun hieß es zum improvisieren.

  • Tiberius nickte betrübt, Lando hatte völlig recht.


    "So ist es, Legatus. Es wird uns also wohl nichts anderes übrig bleiben als die Angelegenheit vor den Senat zu bringen, es sei denn du hast einen ungleich sinnvolleren Vorschlag."


    Noch hatte Tiberius nicht die Hoffnung aufgegeben dass dem Vinicier eine Idee kommen würde.

  • Hungi verneinte, indem er den Kopf schüttelte.


    Wohl kaum. Dieses Projekt ist einfach zu groß, als daß ich euch eine Stelle empfehlen könnte, die sich derer annehmen sollte. Da spielen viel zu viele Interessen mit hinein. Wie gesagt, auf eine Audienz beim Kaiser würde ich mich nicht verlassen, also bleibt euch nur die Wahl zwischen dem Praefectus Urbi und dem Senat. Was aber eigentlich im Endeffekt nur bedeutet, daß ihr euch die Reihenfolge aussuchen könnt. So richtig begeistert von der Reform war der Legat noch immer nicht. was aber noch immer daran lag, daß er in dieser Sitzung damit quasi "überfallen" wurde. Ich möchte mir diese Reform in Ruhe durchdenken. Sollte - ich betone: sollte - ich der Meinung sein, daß euer Vorhaben tatsächlich so gut ist, wie ihr es behauptet, dann werde ich euch unterstützen. Wie aber, denn diese Frage habt ihr mir noch nicht beantwortet, wird es dann weitergehen? Wirst du persönlich nach Rom reisen, Metellus?

  • Tiberius konnte die Bedenken zwar grundsätzlich nachvollziehen, was sie geplant hatten war ja in der Tat keine Kleinigkeit. Aber er war überzeugt davon, dass dies der einzige Weg war die Verwaltung der römischen Provinzen sinnvoll zu reformieren.


    "Wenn du mich für die Dauer dieser Reise von meinen Verpflichtungen als Comes freistelltest, so würde ich natürlich persönlich nach Rom reisen um die Angelegenheit voran zu treiben. Doch benötigte ich einen Fürsprecher der entweder dafür sorgt dass mir selbst in dieser Sache Rederechte im Senat eingeräumt würden. Um an den Praefectus Urbi zu gelangen wäre wohl auch eine Empfehlung von illustrer Stelle nicht ungünstig."

  • Noch ein Punkt, der ihm nicht gefiel. Eine solche Angelegenheit wird wohl kaum in ein paar Tagen abgehandelt sein. Daher würde ich es ungerne sehen, wenn du persönlich nach Rom reisen würdest, ohne einen Vertreter zu bestellen. Das war ja schon fast zu nett formuliert, aber sein Klient würde auch so wissen, was diese Worte bedeuten sollten.


    Für ein Rederecht im Senat musst du dich natürlich an den Consul wenden. Da aber die Wahlen zum Cursus Honorum vor der Tür stehen und ich nicht einmal wirklich weiß, wer sich aufstellen hat lassen, kann ich dir natürlich nicht sagen, zu welchem du dich wenden solltest. Ich würde dir daher raten, Tiberius Durus zu besuchen. Er ist so wie du mein Klient. Dann könntest du noch bei Aelius Quarto vorbeischauen, vielleicht kann er was in Bezug auf den Kaiser was machen. Wenn du dann noch zusätzlich meinen Bruder und Purgitius Macer überzeugst... Wenn du erst im Senat versuchst, die Senatoren zu überzeugen, tust du dich sehr viel schwerer. Es folgte eine kleine künstlerische Pause. Beim Praefectus Urbi hingegen ... da wird dir Durus nicht viel nützen. Vescularius mag meines Wissens nach keine Patrizier. Und ich habe auch nur wenig Ahnung, wie er zu mir steht. Da solltest du dich am besten mit den Herrschaften in Rom beraten.

  • Tiberius schwieg einen Augenblick; Er hatte auch schon daran gedacht dass es ein unsinniges Unterfangen sein würde erst im Senat die große Trommel zu rühren. Und sein Patron hatte naürlich recht, er würde einige Zeit in Rom verbringen müssen, womit er persönlich allerdings weniger ein Problem haben würde. Als seinen Vertreter hatte er schon jemanden im Sinn.


    "Ja, das wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Ich schlage vor, dass Lucius Purgitius Maecenas das Amt des Comes übernimmt."


    Er hatte mit Maecenas zwar noch nciht darüber gesprochen, aber er war sich so gut wie sicher dass er diese Stellung mit Freuden annehmen würde; immerhin war er bereits jetzt sein engster Mitarbeiter und mit sämtlichen Angelegenheiten in der Regionaverwaltung vertraut.


    "Er ist ein sehr talentierter junger Römer aus bestem Hause, der bereits lange in der Regionalverwaltung tätig ist und auf eine ausreichende Erfahrung zurückgreifen kann. Natrülcih müsste ich noch mit ihm darüber sprechen, aber ich denke nicht dass er ein soclhes Angebot ausschlagen wird.


    Was die Angelegenheiten in Rom angeht werde ich natürlich mit allen wichtigen Personen darüber in Kontakt treten, aber ein entsprechendes Empfehlungsschreiben aus deiner Hand würde diese Sachen sicherlich erleichtern."

  • Der Name des Vertreters sagte ihm in diesem Moment nichts, was aber kaum etwas zu bedeuten hatte, hatte der Legat doch noch nicht die Gelegenheit gehabt, alle seine Beamten kennen zu lernen.


    Mhm mhm mhm. murmelte er nur, während er sinnierend über seinen Bart strich. Ich werde über euer Anliegen nachdenken. Lass mir die Tafel mit eurer Reform da, ich werde es am heutigen Abend durchgehen. Morgen werde ich darüber entschieden haben.

  • Tiberius trat herein und bedeutete seinem Begleiter, es ihm gleich zu tun.


    "Salve, Patron" grüßte der Caecilier den Vinicier und machte damit zugleich deutlich, dass dieser Besuch rein privater Natur war.


    "Diesmal komme ich in einer etwas ungewöhnlichen Rolle zu dir, ich möchte dir jemanden vorstellen von dem ich glaube dass er das Format besitzt dem römischen Imperium und insbesondere dir sehr nützlich sein zu können."


    Er deutete auf Duccius Vala:


    "Das ist Titus Duccius Vala, ein Bürger mit tadellosem Ruf und einigem Potenzial..."


    Er hielt inne, um dem Vinicier zunächst Gelegenheit zu geben den Mann unter die Lupe zu nehmen. Ihm war der Duccier wahrscheinlich gänzlich unbekannt, also durfte Tiberius auch nicht zu dick auftragen.

  • Der Legat war gerade beim ... na was wohl... Berichte lesen, als die beiden in sein Officium kamen. Eine Salutatio? Wohl kaum. Tatsächlich eine Vorstellung.


    Dem Imperium und mir sehr nützlich sein? forderte er den Duccier auf, sich zu präsentieren, während er mit ersten Blicken eine Einschätzung des jungen Mannes versuchte.

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus


    Der Legat war also am Wahlkampf interessiert. Witjon merkte sich das und ging nach knappem Nicken auf die nächsten Worte des Viniciers ein.
    "Die Errichtung der Statue ist schon viel zu lange aufgeschoben worden, ich hatte ohnehin vor diese Sache bei der nächsten Sitzung endlich abzuschließen. Ich denke ein Termin in den nächsten zwei oder drei Wochen wäre durchaus angemessen, dann bleibt noch genug Zeit um dich einzuarbeiten und dich im Vorhinein mit den wichtigsten Männern der Stadt bekannt zu machen." Natürlich hatte der Legat schon einen Überblick bei seiner Amtseinführung erhalten, doch Witjon konnte sich denken, dass dabei nicht viele Namen im Gedächtnis des Viniciers hängen geblieben waren.


    Dass Hungaricus eine Reise durch die Provinz plante, überraschte den jungen Duccier nicht sonderlich. Es war sein gutes Recht und nur vernünftig, sich seine Provinz einmal aus erster Hand anzuschauen und nicht blindlinks auf Berichte der Verantwortlichen zu vertrauen. "Sehr wohl, Legat. Eine Reiseroute wird dir so bald als möglich vorgelegt werden." Kurz dachte Witjon nach, dann ergänzte er noch: "Soll hierin auch eine Inspizierung der Grenze beinhaltet sein? Stichprobenartige Besuche an verschiedenen Abschnitten des Limes und gewissen Castellen womöglich?"

  • Zwei oder drei Wochen... in Ordnung. bestätigte der Legat die Sache mit der Statueneinweihung. Er unterließ es, dem Magister Officiorum anzutragen, ihn rechtzeitig zu erinnern, denn einerseits war dies ja dessen Aufgabe und andererseits würde er garantiert davon etwas mitbekommen.


    Blieb noch die Sache mit der Rundreise. Nein, dieses Mal nicht. Ich möchte nur die wichtigsten Stationen besuchen. Wenn die Götter und der Kaiser mich auch nur halb so lange als Statthalter in Germania sehen wollen wie meinen Bruder, dann werde ich noch genug Gelegenheit finden, alles genauer zu inspizieren.

  • Vala, der die immer wieder aufflammende Nervosität mit den üblichen Mitteln runterkämpfte, war dem Comes still von dessen Officium zu dem des Comes gefolgt. Als er dem Legaten schließlich gegenüber stand, sah er einen Mann mittleren Alters, was ihn schon etwas überraschte. Den Erzählungen seines Vaters nach waren die Männer, denen die gefährlichste Provinz des römischen Reichs anvertraut wurde normalerweise gestandene und sehr einflussreiche Männer jenseits eines halben Jahrhunderts.
    Als der Legat aufsah bemerkte Vala den zornig-grüblerischen Blick, und konnte nicht anders als leicht zu schmunzeln: der Mann strahlte selbstverständliche Zielstrebigkeit aus, die Männer innehatten, die es erstens gewohnt waren, dass die Dinge so geschahen wie sie es wollten, und zweitens keine Probleme damit hatten, alles in Gang zu setzen DAMIT es eben so geschah.


    "Legatus Vinicius.", begann Vala mit fester Stimme, und glühendem Blick, der den des Legaten mit jugendlichem Eifer fixierte, "Wie der ehrenwerte Comes schon gesagt hat, ist mein Name Titus Duccius Vala. Ich bin der Sohn des Flavius Duccius Germanicus, Tribun der zweiten Legion und Quaestor Principis im Cursus Honorum. Ich habe mich vor einigen Monaten meiner Familie angeschlossen, um das Erbe meines Vaters anzutreten, und dem Reich zu dienen. Ich wurde im Sinne der Traditionen der Vorfahren meiner Familie erzogen, aber im Geiste der römischen Kultur. Ich besitze die klassische Grundbildung, wobei ich bei griechisch passen muss, spreche dafür allerdings fünf germanische Dialekte fließend. Ich bin in der Theorie des römischen Militärs wie in den Grundzügen der zivilen Ordnung gebildet, und bringe mir gerade höhere Staatstheorie mit Hilfe der Schoal selbst bei. "


    Irgendwie hatte Vala das Gefühl, dem Klischeebild des verwilderten Germanen, dass auch noch mehr als zweihundert Jahre nach dem ersten Kontakt zwischen Römern und Germanen in einigen römischen Köpfen rumspukte, entgegenwirken zu müssen, um von vorneherein klarzustellen, dass er durchaus das Handwerkszeug mitbrachte, um als Aspirant ernstgenommen zu werden.


    "Wie ich schon erwähnte", fuhr er dann etwas konkreter fort, "war mein Vater Quaestor Principis, diesem Weg möchte ich auf kurz oder lang folgen. Meine Familie schuldet dem Reich viel, und auch ich möchte meinen Teil dazu beitragen einen Teil dieser Schuld durch meinen Dienst zu erfüllen. Natürlich brauche ich dafür Unterstützung..", kam Vala dann auf den eigentlichen Punkt zu sprechen. Er hatte kein Problem damit, sich anderen zu verpflichten, schließlich hatte er sich mit seinem Vater in freien Germanien teilweise auch irgendwelchen Feldzügen anschließen müssen, um einigermaßen über die Runden zu kommen, oder einfach nur spätere Gefälligkeiten in Waffen- und Männerform einfordern zu können. Einige aus seiner Familie waren da anders, allen voran Lando, der sich sehr schwer damit tat, fremde Hilfe anzunehmen. Aber diese Attitüde würde Vala sich nicht zueigen machen, er hatte nicht vor, wie Lando in der Provinz zu versauern..


    "Ich biete dir hiermit meine Dienste als Klient an, Legatus Vinicius, auf dass ich mit deiner Hilfe meine Ziele erreiche, damit ich dir eines Tages von würdigem Nutzen sein kann."
    Vala pokerte natürlich, er schätzte den Legaten als Mann ein, der sich keine großen Illusionen um die Verstrickungen und Mechanismen der Macht machte. Und genau darauf seinen Erfolg begründet hatte... schlimm würde es hier nur werden, sollte der Legat doch noch als Idealist erweisen.

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