[Officium I] Legatus Augusti pro Praetore

  • Witjon hörte, verstand und nickte. "Nun gut. Wenn es dir recht ist, würde ich mich dann direkt meiner Arbeit widmen...sofern du nicht noch weitere Fragen oder Anmerkungen hast?!" Fragend schaute der Magister Officiorum seinen neuen Arbeitgeber an.

  • Tullia klopfte an die Türe des Officiums und betrat es kurz darauf.
    Sie lächelte dem Legaten freundlich zu und sagte,
    Salve Legatus Vinicius, ich bringe dir die Post...
    Sie reichte ihm die Rolle...

    ANTE DIEM XIII KAL IUL DCCCLIX A.U.C. (19.6.2009/106 n.Chr.)



    An den Senator und LAPP
    Marcus Vinicius Hungaricus
    Regia Legati Augusti pro Praetore
    Mogonticum, Germania Superior




    Geschätzter Legat!


    Ich schreibe dir erneut Betreffend der Verleihung des Bürgerrechts an den Decurio Justinianus Cupidus. Der Betreffende möchte sich aus freien Stücken meiner Gens anschließen und fortan den Namen Publius Iunius Brutus tragen. Als Vertreter der Gens Iunia habe ich dieser Bitte entsprochen und ihn in die Reihen der Gens aufgenommen. Er wird einen neuen Seitenzweig der Gens gründen.


    Ich bitte um deinen Segen und deine offizielle Bestätigung als kaiserlicher Statthalter der Provincia Germania.


    Vale,



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    Lucius Iunius Silanus




    Dann fügte sie hinzu,
    ...zum letzten Mal, mein Legat,...ich werde mich in die Familie zurückziehen...wie du vielleicht noch weißt.
    Dabei berührte sie ganz leicht ihren mittlerweile sichtbaren Bauch.

  • Zitat

    Original von Titus Duccius Vala


    Duccius Germanicus... murmelte der Legatus. Der Name sagte ihm sogar etwas, allerdings waren soviele Leute im CH unterwegs gewesen, er konnte sich beim besten Willen nicht alle merken, erst recht nicht, wenn dieser auch noch Tribun in einer anderen Legion war und weit weg von Rom.


    Du willst also in den Cursus Honorum... fasste er das Anliegen des jungen Ducciers vor sich zusammen. Noch ambitionierter war vermutlich nur die Aussage, Kaiser werden zu wollen. Es standen jetzt mehrere mögliche Fragen zur Auswahl, die Hungi dem jungen Mann vor sich stellen konnte. Etwa die Frage nach dem Warum, aber nur ein törichter Mensch würde sie stellen, denn dann kam immer etwas mit "Rom dienen" und so etwas. Das wollte er sich ersparen. Dann konnte man auch fragen, warum er gerade zu ihm kam, aber das war auch logisch und nicht den Atem wert, ausgesprochen zu werden. Wenn du aber in Rom reüssieren willst, mußt du Griechisch lernen. Die Kenntnis der germanischen Dialekte ist hier zweifelsohne hilfreich, aber in der römischen Oberschicht ist das Beherrschen des Griechischen unabdingbar, um Eindruck machen zu können. Auf manche mag das versnobt wirken, aber er, der Legat, hielt das Beherrschen des Griechischen auch privat für unerlässlich, denn der Besuch von griechischsprachigen Theaterstücken war schlicht und ergreifend den lateinischen Übersetzungen vorzuziehen. Und angesichts des Bildungshungers des jungen Ducciers sollte das Erlernen einer Sprache kein allzu großes Hindernis sein.


    Du sagst, du hast dich erst vor ein paar Monaten deiner Familie angeschlossen... wie darf ich das verstehen? Bisher hatte der junge Mann vor sich noch nicht wirklich viel von seiner Vergangenheit preisgegeben. Und Hungi wollte wissen, mit wem er es zu tun hatte, bevor er eine verbindliche Antwort geben konnte.

  • Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus
    Witjon hörte, verstand und nickte. "Nun gut. Wenn es dir recht ist, würde ich mich dann direkt meiner Arbeit widmen...sofern du nicht noch weitere Fragen oder Anmerkungen hast?!" Fragend schaute der Magister Officiorum seinen neuen Arbeitgeber an.


    Nein, die habe ich nicht. antwortete der Legat und schickte sich an, sich seinerseits seiner Arbeit zu widmen.

  • Zitat

    Original von Tullia Maestrale
    (Postübergabe)
    Dann fügte sie hinzu,
    ...zum letzten Mal, mein Legat,...ich werde mich in die Familie zurückziehen...wie du vielleicht noch weißt.
    Dabei berührte sie ganz leicht ihren mittlerweile sichtbaren Bauch.


    Der Legat nahm den Brief entgegen und überflog ihn nur ganz kurz.


    Ah, es ist also soweit. sagte er, als er ihre fortgeschrittene Schwangerschaft bemerkte und meinte damit ihre Kündigung. Na denn... dann alles Gute, Tullia. Möge Iuno über deine Geburt wachen und deinem Haus ihren Segen geben. verabschiedete er die Scriba.


    Nachdem sie gegangen war, gab er den Brief einem seiner Scriba. Gib diesem Brief dem Magister Officiorum und frag ihn nach einer Vorlage für eine Bürgerrechtsverleihung. Die soll man mir dann unterschriftsfertig vorlegen. Der Scriba nickte und verschwand mit dem Brief aus dem Büro.

  • "Griechisch?", wiederholte Vala nachdenklich den Legaten. Er hatte sich noch keine Gedanken darüber gemacht, hatte es bisher auch keinen Grund dafür gegeben. Sein Vater hatte die Sprache der Hellenen nicht gesprochen, da war er sich sicher, aber und so lange war das auch nicht her. Aber vielleicht änderten sich die Zeiten in Rom schneller als er erwartet hatte, und sah sich deshalb mit dieser neuen Aufgabe konfrontiert. Davon wollte er sich allerdings nicht von seinem Ziel abbringen lassen.


    "Ein leichtes...", kam ihm schnell von den Lippen, auch wenn er noch nicht wusste wie er das anstellen würde. Eine Sprache zu lernen war keine Sache des Papiers, dessen war er sich bewusst. Es würde ein Lehrer notwendig sein, und den würde er sicherlich nicht hier in Mogontiacum finden. Vielleicht war es notwendig, doch früher als geplant nach Rom zu ziehen.


    Dann die Frage nach seiner Vergangenheit. Vala hatte damit gerechnet, allerdings war er sich noch bis jetzt noch unschlüssig, wie er darauf antworten sollte. Den Legaten dreist anzulügen wäre kein Problem gewesen, allerdings würde es sich früher oder später sowieso ergeben, immerhin gab es auch Informationskanäle zwischen Reich und Germanien, die er nicht beeinflussen konnte. Und die Einkehr eines der aktivsten Gegner Modoroks würde nicht lange geheim bleiben, dessen war er sich sicher. Also blieb ihm nichts anderes als die Wahrheit, selbst wenn sie gewissen Ratschlägen zufolge etwas abgewandelt werden musste.
    "Ich bin im Niemandsland zwischen den Stämmen der Mattiaci, der Cherusci und der Hermunduri aufgewachsen. Mein schon erwähnter Vater verscholl im Felde, deshalb wurde ich von meiner Mutter und ihrem Mann Leif aufgezogen. Meine Eltern standen, wie einige andere jenseits des Limes, treu zu Rom, und verschworen sich dem Kampf gegen Modorok. Ich wurde von meiner Mutter in römischer Kultur unterrichtet, Leif brachte mir das nötige Handwerkszeug ziviler wie militärischer Natur bei, und klärte mich über das Prinzip des Imperiums auf. Vor knapp zwei Jahren konnte Modorok geschlagen werden, unsere Aufgabe war erfüllt. Jedoch entschieden sich unsere ehemaligen Verbündeten, das entstandene Machtvakuum zu füllen, ohne die erhoffte Annäherung und den Frieden mit dem Reich zu forcieren. Leif starb als gebrochener Mann, um sein Lebenswerk betrogen, meine Mutter wenig später am harten Leben in den rechtlosen Wäldern. Ich habe nicht vor, ihr Schicksal zu teilen. Ich werde mich nicht an diesem sinnlosen Streben aufreiben, den Stämmen etwas beizubringen, von dem sie nichts wissen wollen. Sollen sie sich gegenseitig umbringen, und ihre Fäuste an Mauern aus Scuti zerbrechen. Ich glaube, dass der Traum meines Vaters von einem friedlichen Zusammenleben zwischen Reich und Stämmen ein Alptraum war, der ihn letztendlich umgebracht hat. Ich glaube, ich brauche nicht darzulegen warum mich die Art der Stämme anwidert, die sich bei noch so geringem Machtgewinn dennoch die Köpfe einschlagen. Das Reich ist einzigartig und unnachahmbar, da gibt es nichts zu diskutieren... viele meiner Sippe haben das schon früher erkannt, meine Eltern wollten das nicht einsehen, und haben sich der Hoffnung hingegeben, dass es auch anders gehen könnte. Deshalb bin ich hier, ich habe mich dem Teil meiner Familie angeschlossen, der wohlweißlich den dem Untergang geweihten Stämme schon lange den Rücken gekehrt hat..."

  • Witjon nickte verstehend und ließ den Legaten dann nach knappem Gruß mit seiner Arbeit allein. Er hatte nun viel eigene Arbeit und würde sofort damit beginnen.

  • Der Magister klopfte und trat nach dem obligatorischen 'herein' in das Officium seines Vorgesetzten. "Salve Legatus. Ich habe hier die angeforderten Dokumente. Die Beamtenübersicht und die Bürgerrechtsurkunde dieses...Iunius Brutus. Dort müsstest du noch dein Zeichen setzen." Er legte dem Legaten die Unterlagen auf den Tisch.



    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    VERLEIHE ICH
    Justinianus Cupidus


    MIT WIRKUNG VOM
    KAL IUL DCCCLIX A.U.C. (1.7.2009/106 n.Chr.)


    DAS
    Römische Bürgerrecht



    ER NENNE SICH FORTAN
    Publius Iunius Brutus


    ALLE RECHTE EINES CIVIS SEIEN IHM GEWÄHRT UND ALLE PFLICHTEN AUFERLEGT



    SCITUM PER SIGNUM LEGATI:




    Stellenbesetzung Provincia Germania


    Regia Legati Augusti Pro Praetore


    Corrector: - unbesetzt -
    Legatus Augusti pro Praetore: - Marcus Vinicius Hungarius-
    Procurator rationis privatae: - Cossus Calventius Thermus -
    Iuridiculus: - Manius Hirtius Natta -
    Procurator: - Sextus Remmius Celsus -
    Magister Officiorum: - Numerus Duccius Marsus -
    Scriba Provincialis: - Mamercus Furnius Calvus -



    Cursus Publicus Germaniae


    Praefectus Vehiculorum: - Tiberius Duccius Lando -
    Stationarius: - Marcus Duccius Rufus -
    Tabellarius Dispositus: - Gnaeus Petellius Agilis -




    Germania Superior


    Verwaltung
    Comes: - Tiberius Caecilius Metellus -
    Regionarius: - Lucius Hadrianus Iustus -
    Procurator Aquarum: - Spurius Cesellius Plaetorianus -
    Procurator Viarum: - Titus Hordeonius Volusus -
    Praefectus Portuensis: - unbesetzt -
    Magister Scriniorum: - Lucius Purgitius Maecenas -
    Aquarius: - unbesetzt -
    Agrimensor: - Titus Pullo -
    Scriba Regionalis: - Tiberius Hirtius Tempsanus -


    Städte/Duumviri:
    - Argentoratum: -Gaius Claudius Centho
    -Quintus Lutatius Cerco


    - Augusta Raurica: -Marcus Otacilius Crassus
    -Gaius Sempronius Blaesus


    - Borbetomagus: -Quintus Haterius Antonius
    -Numerius Fabius Buteo


    - Confluentes: -Spurius Togonius Culleo
    -Paullus Musonius Cotyla
    -Magistratus
    - Geneva: -Publius Pertonius Geta
    -Gaius Hortensius Lucullus


    - Mogontiacum: -Nemo
    -Numerius Novius Bellutus


    Decuriones:
    - Decimus Duccius Verus
    - Lucius Hadrianus Iustus
    - Marcus Petronius Crispus
    - Numerius Duccius Marsus
    - Numerius Hadrianus Capitolinus
    - Tiberius Duccius Lando
    - Marcus Duccius Rufus
    - Lucius Purgitius Maecenas


    - Vesontio: -Gaius Fundanius Fundulus
    -Aulus Postumius Albinus


    - Vindonissa: -Marcus Livius Salinator
    -Publius Egnatius Celer




    Germania Inferior


    Verwaltung
    Regionarius: - Quintus Verrius Pindarus -
    Comes: - Galeo Gavius Callistus -
    Procurator Aquarum: - Cnaeus Pilius Lucullus -
    Procurator Viarum: - Volusus Vescularius Turianus -
    Praefectus Portuensis: - Marcus Scaptius Cinna -
    Magister Scriniorum: - Mamercus Popillius Cerretanus -
    Aquarius: - Cossus Rabuleius Acerronianus -
    Agrimensor: - Lucius Presenteius Vargunteianus Veratius -
    Scriba Regionalis: - Nero Gallius Quirinus -


    Städte/Duumviri:
    - Bonna: -Gnaeus Otacilius Sergius
    -Manius Classicus Stigmosus


    - Colonia Claudia Ara Agrippinensium: -Marcus Fabius Sextus
    -Gaius Labienus Epulo


    - Colonia Ulpia Traiana: -Marcus Norbanus Cogitatus
    -Lentulus Pennus Vulturius


    - Novaesium: -Amulius Petellius Magniluquus
    -Gallerius Julius Limatus


    - Ulpia Noviomagus: -Publius Salvius Longinus
    -Oppius Pomponius Ecclesiasticus


    - Vetera: -Vibius Floronius Bruccius
    -Arinius Corpulentus Bucerius




    Belgica


    Verwaltung
    Regionarius: - Aulus Volcatius Clepsina -
    Comes: - Valentius Rullus -
    Praefectus Portuensis: - Tiberius Corfidianus Briganticus -
    Magister Scriniorum: - Kaeso Cesellius Paetinus -
    Agrimensor: - Tiberius Apronius Calidianus -
    Scriba Regionalis: - Appius Plaetorius Pastor -


    Städte/Duumviri:
    - Aduatuca Tungrorum: -Numerius Hosidius Ivmarus
    -Lentulus Cinna Persolus


    - Bagacum: -Mamercus Equitius Congrio
    -Lucius Asellio Donum


    - Colonia Augusta Treverorum: -Camillus Placidius Largitor
    -Gaius Honoratus Imperiosus


    - Divodurum: -Titus Gratidius Decentius
    -Marcellus Flaminius Pavefactus


    - Durocortorum: -Servius Rutilius Metunus
    -Spurius Laenas Evalidus


    - Nemetacum: -Kaeso Volusenna Eustacius
    -Secundus Julius Pilarius




    Raetia


    Verwaltung
    Regionarius: - Potitus Amulius Matienus -
    Comes: - Numerius Fabius Ambustus -
    Praefectus Portuensis: - Kaeso Accoleius Laterensis -
    Magister Scriniorum: - Caius Ventidius Pinarianus -
    Agrimensor: - Cossus Cluentius Barrus -
    Scriba Regionalis: - Cheilon -


    Städte/Duumviri
    - Abusina: -Tiberius Geganius Fonteianus
    -Lucius Lollius Manianus


    - Augusta Vindelicum: -Appius Carus Trapezita
    -Publius Asellio Solutus


    - Brigantium: -Augustus Asinius Altilis
    -Decimus Florus Caninus


    - Cambodunum: -Herius Pilatus Clinatus
    -Quintus Serrius Iustus


    - Castra Regina: -Amulius Honoratus Piperatus
    -Quintus Otho Impercussus


    - Celeusum: -Tiberius Betucius Canus
    -Memmius Poetelius Pulcher


    - Clunia: -Gaius Acilius Piso
    -Manlius Acilius Aviola


    - Mediana: -Decimus Vibius Minucianus
    -Aulus Ceionius Pedanianus


    - Vetoriana: -Paullus Calavius Cato
    -Kaeso Laelius Medullinus


    Sim-Off:

    Edit: Beamtenliste der Provinz aktualisiert.

  • Zitat

    Original von Titus Duccius Vala


    Während er den Ausführungen des jungen Ducciers zuhörte goss der Legat sich einen Becher Wein ein, der schon gewässert war, sodaß man keine zusätzliche Kanne für das Wasser benötigte. Und während er an seinem Becher nippte, überlegte er, warum er den Ausführungen nicht ganz glauben mochte. Lange musste er dies nicht tun.


    Sehr faszinierend, junger Duccius. Aber erkläre mir eines: Er stellte seinen Becher ab. Wieso bist du im Niemandsland aufgewachsen? Wurde deine Familie verstoßen? Gut kannte er sich nicht aus im germanischen Recht - wozu auch, für ihn galt ohnehin nur das römische und mit eventuellen peregrinen Rechten würde er sich nur im Anlaßfall beschäftigen - aber auch er wußte, daß die Germanen sich in Dörfern und Stämmen organisierten.

  • Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus


    Er ließ sich die genannten Dokumente reichen, schaute sich nur kurz die Übersicht an, dann kontrollierte er den Inhalt der anderen Urkunde. Kurz danach wurde die Urkunde unterschrieben und gestempelt.


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    VERLEIHE ICH
    Justinianus Cupidus


    MIT WIRKUNG VOM
    KAL IUL DCCCLIX A.U.C. (1.7.2009/106 n.Chr.)


    DAS
    Römische Bürgerrecht



    ER NENNE SICH FORTAN
    Publius Iunius Brutus


    ALLE RECHTE EINES CIVIS SEIEN IHM GEWÄHRT UND ALLE PFLICHTEN AUFERLEGT



    SCITUM PER SIGNUM LEGATI:


    Marcus Vinicius Hungaricus

  • "Wurde sie nicht.", schloss Vala nahtlos an die Frage des Legaten an, "Wie gesagt, mein Vater verscholl im Felde bevor ich mich erinnern konnte. Meine Mutter entschloss sich, mich in einer Welt aufzuziehen in der sie sich besser auskannte. Es kam zu einer erneuten Hochzeit mit Leif, meinem Ziehvater, Freund des römischen Reiches und passionierter Gegner Modoroks. Er und seine Mutter machten es sich zur Aufgabe, Modorok mit Hilfe anderer romfreundlicher Elemente jenseits des Rhenus zu bekämpfen, nachdem er von den Legionen unter Traianus Sedulus zurückgeschlagen worden war. Modorok war geschlagen, aber nicht besiegt. Ein paar Idealisten, darunter meine Eltern, wollten die Gunst der Stunde nutzen um ihm ein für allemal das Handwerk zu legen, damit die Stämme jenseits des Rhenus mit Rom in Frieden koexistieren konnten. Meine Leben stand immer unter diesem Zeichen. Die Koalition, die Leif zusammentrommelte bestand aus Sippen und ganzen Stämmen, in deren Gesellschaft wir lebten. Mattiaker, friedliche Teile der Hermunduren, Cherusker.. alles Stammesteile, die Modorok nie folgten, und sich nun auftaten ihn zu schlagen. Mit Niemandsland meine ich also nicht, dass wir alleine lebten. Wir lebten nur im Land zwischen den Stämmen, weil sich dort die Kämpfe gegen Modorok und seine verbliebenen Schergen abspielten."


    Er machte eine kurze Pause, um die Erzählung seines seltsamen Lebenswandels wirken zu lassen.


    "Ich war von Kindesbeinen an immer diesem Ziel unterstellt: Der Fall Modoroks, Frieden zwischen den Stämmen, und Frieden mit Rom. Seit ich denken kann wurde ich in diesem Sinne erzogen. Aber ich gebe mich nicht dem Idealismus Leifs hin, ich glaube nicht, dass es Frieden zwischen den Stämmen gibt, und auch nicht Frieden mit Rom. Die Stämme sind verbohrt, eigensinnig und zu stolz um einzusehen, dass es nur einen Weg gibt. Wie gesagt, wir waren nicht verstoßen. Wir waren mittendrin. Ein kämpferisches Stück Rom mitten in den Wäldern Germaniens, das letztendlich an dem Wahn der Stammesfürsten scheiterte. Ich will das Schicksal meiner Eltern.. und meines Ziehvaters.. nicht teilen. Ich will mich nicht für ein Ideal hergeben, das sich letztendlich doch nicht erfüllt. Ich will andere Wege finden..."

  • Gelinde gesagt klang die Geschichte abenteuerlich. Ob sie wahr war? Gut möglich. Genauso möglich war es auch, daß der Legat hier nach Strich und Faden belogen wurde. Allerdings würde es kaum Sinn machen, diese Geschichte auszudenken, nur damit der Duccius Klient bei ihm werde könnte, denn für sowas hätte schon ein ganz gewöhnlicher Lebenslauf gereicht.


    Mhm mhm mhm. murmelte er zunächst einmal und kratzte sich am Bart. Nähere Details auszufragen war jetzt nicht in seinem Sinn, dafür hatte er zuwenig Kenntnisse über die Geschehnisse diesseits und jenseits des Rhenus, die während der Zeit des Modorok passierten. Aber er ahnte, nein eigentlich wußte er, daß er sich damit auseinandersetzen mußte, wollte er die Politik der germanischen Stämme verstehen. Bei Gelegenheit würde er seinem Magister Officiorum entsprechende Weisungen erteilen.


    Nun denn, da du dich ja ausführlich mit römischen Gepflogenheiten bekannt gemacht hast, nehme ich an, daß du auch über die Pflichten unterrichtet bist?

  • "Selbstverständlich.", konstatierte Vala, der die eher zurückhaltende Reaktion des Legaten auf das Schicksal seiner Eltern, die immerhin auch dem römischen Sicherheitswunsch zugearbeitet hatten mit Befremden zur Kenntnis nahm.


    "Ich wäre nicht hier, würde ich nicht bereit sein zu leisten was von mir erwartet wird.", und mehr noch als das. Aber zu dick auftragen musste er nun auch nicht, immerhin würde das hier auf eine Beziehung herauslaufen die von Gegenseitigkeit geprägt war.

  • Im allgemeinen lehnte man Klientenanfrage nicht ab. Es wäre auch sinnlos, denn mehr Klienten bedeuteten mehr Stimmen bedeuteten mehr Macht. Manchmal auch mehr Verantwortung, denn wenige wollten nicht in ihrem angestammten Lebensbereich verbleiben, sondern ihre politische Situation verbessern. So wie dieser junge Duccier. Wobei sich der Legat nicht eines gewissen Eindrucks einer Härte und Skrupellosigkeit des jungen Mannes erwehren konnte.


    Ausgezeichnet. Ich nehme dich hiermit als meinen Klienten an. antwortete er ein wenig nonchalant.


    Sim-Off:

    Einmal im CP bestätigen.

  • Der Magister nahm das signierte Schreiben entgegen und erklärte dem Vinicier dann noch eine Neuigkeit: "Achja, der Ordo hat übrigens den KAL AUG DCCCLIX A.U.C. (1.8.2009/106 n.Chr.) als Termin für die Aufstellung der Kaiserstatue gewählt. Ich hoffe der Tag ist dir recht. Ich werde dann alles Nötige vorbereiten lassen." Die Urkunde für den Iunier rollte er bereits zusammen um sie zur Abschrift und Archivierung einem Scriba zu übergeben.

  • "Die Tageszeit steht noch nicht genau fest, darüber werde ich dich allerdings vorzeitig informieren. Die Statue soll meines Wissens vor der Curia auf dem Forum aufgestellt werden. Ich denke es wird zunächst einige Reden oder Dankesworte der Decuriones geben, womöglich auch ein kleines Opfer. Sofern du wünschst werde ich dich ankündigen, sodass du selbst einige Worte an die Bevölkerung richten kannst. Immerhin hast du den von uns gegangenen Augustus - die Götter mögen ihn segnen - persönlich gekannt, wenn ich mich nicht irre? Ich würde behaupten, dass sein Andenken auf diese Weise besonders hoch gehalten würde."

  • Witjon nickte. "Es würde den Ordo gewiss freuen, eine kleine Ansprache von dir zu hören." Damit war das Thema für ihn abgehakt. "Also gut, das war's von meiner Seite. Ich bin dann wieder in meinem Officium..."

  • Während der Petronier in seinem Officium festsaß, betrat Witjon den Arbeitsraum seines Vorgesetzten und stellte ihm die Lage dar. "Legat, in meinem Officium wartet Petronius Crispus, Decurio Mogontiaci und Veteran der Legio Secunda. Er möchte eine Beschwerde vorbringen. Der Gegenstand der Beschwerde ist meine Ernennung zum Magister Officiorum durch den ehemaligen Statthalter, deinen Bruder. Soll ich ihn vorlassen?" Während er sprach, runzelte Witjon die Stirn und ließ deutlich erkennen, was er von dieser Beschwerde hielt.

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