[Officium I] Legatus Augusti pro Praetore

  • Nachdem mir der Scriba gesagt hatte ich könne nun zum Legaten ging ich durch besagtes Officium und stand dann vor der Türe des Legaten.


    Ich klopfte noch einmal höflichkeitshalber an und trat dann in das Officium des Legaten.


    Salve Legatus Augusti Pro Praetore Marcus Vinicius Hungaricus.


    Grüßte ich hochoffiziell.

  • Witjon hatte nach der Besprechung mit dem Statthalter bezüglich der Überschwemmungsgefahr also einen Termin mit jenem Magistratus gemacht, der Bedenken geäußert hatte. Jetzt lugte er ins Officium seines Vorgesetzten und meldete diesen pünktlich zur verabredeten Zeit an. "Vinicius, der Magistrat Sisenna Caeparius Gracilis ist hier wie abgesprochen. Willst du ihn sofort empfangen?"

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus


    Regionarius. grüßte der Legat mit einem Kopfnicken zurück.


    Also? sprach er in einem neutralen Tonfall. Du wolltest mich sprechen?


    Ich trat näher und meinte dann ohne Umschweife.


    So ist es Legatus Vinicius. Und zwar möchte ich wieder nach Italia zurück. Somit wäre die Stelle des Regionarius offen.

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus


    Das war tatsächlich ohne Umschweife.


    Das kommt etwas überraschend. bemerkte der Legat dazu.


    Kommen die meisten Sachen nicht recht überraschend? Ob es jetzt eine Versetzung wie z.B. bei Ternetius Primus ist oder wie es vielleicht sogar bei dir der Fall war... Oder der Verlust eines Menschen.


    Wer wußte schon genau was die Götter für einen als nächstes geplant haben.

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Ah ja. Ja, schick ihn rein.


    Der Magister nickte und bat den Geladenen herein. Witjon selbst blieb an der Türe stehen, ihn interessierten die Sorgen des Magistraten nicht unerheblich.


    Magistratus Sisenna Caeparius Gracilis:


    Sisenna Caeparius hingegen schritt an ihm vorbei auf den Legaten zu und begrüßten diesen respektvoll. "Salve Statthalter Vinicius. Danke, dass du mich so zeitnah empfängst."

  • Zitat

    Original von Lucius Hadrianus Iustus


    Ah ja. Das war eine Antwort, die in den Augen des Legaten vollkommen unangebracht war, denn auf eine philosophische Diskussion hatte Hungi zur Zeit nur äußerst wenig Lust, und die besagte Phrase "zur Zeit" konnte man sehr lange ausdehnen.


    Schon gut, Hadrianus. wehrte er daher den Ansatz seines nunmehrigen Ex-Regionarius ab. Hast du vielleicht einen Nachfolger im Sinn?

  • Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus


    Der Legat grüßte den Magistraten und bot ihm mit der Hand einen Sitzplatz an.


    Also Magistratus. Schildere mir deine Befürchtungen. Wo kann es sicher, wo wahrscheinlich und wo eher nicht zu Problemen kommen?

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus


    Schon gut, Hadrianus. wehrte er daher den Ansatz seines nunmehrigen Ex-Regionarius ab. Hast du vielleicht einen Nachfolger im Sinn?


    Hmm, vielleicht. Ein gewisser Decimus Verus könnte Interesse haben. Ansonsten müßte ein altgedienter Centurio aus deiner Legion nachrücken welchen du für befähigt hälst und der auch willens ist.


    Fiel meine Antwort ein wenig knapp aus.

  • Zitat

    Original von Lucius Hadrianus Iustus


    Anders gesagt, er hatte keinen. Das hätte der baldige Ex-Regionarius dann aber auch sagen können.


    Na gut, ich werde schon einen finden. Dann bleibt mir nur noch dir Glück zu wünschen. Deine Entlassungsurkunde werde ich sogleich in Auftrag geben.

  • Ich nickte meinem Ex-Chef dankend zu.


    Ich danke dir Legatus Vinicius Hungaricus. Wenn ich zurück in Rom bin, soll ich deinem Bruder etwas ausrichten?


    Fragte ich ihn noch bevor ich mich auf den Weg gen Süden machte.

  • Gut, dann werde ich ihm dies so ausrichten. Gerne doch. Dann wünsche ich dir hier in der Provinz noch viel Erfolg.


    Ich nickte dem Lagetan noch einmal kurz zu und hob dann zum Gruß die Hand.


    Vale Legatus Vinicius Hungaricus.

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Also Magistratus. Schildere mir deine Befürchtungen. Wo kann es sicher, wo wahrscheinlich und wo eher nicht zu Problemen kommen?


    Sisenna Caeparius Gracilis:


    Gracilis nahm den Sitzplatz dankend an und beantwortete die direkte Frage mit der klaren Schilderung seiner Sicht der Dinge.
    "Ganz sicher wird es dort zu Problemen kommen, wo das Rhenusufer nicht befestigt wurde. Also hauptsächlich oberhalb und unterhalb der Hafenbecken. Die Weiden und Felder entlang des Flusses werden ausnahmslos für längere Zeit überschwemmt sein, beidseitig wohlgemerkt."
    Man merkte dem Mann an, dass er dies schon des öfteren miterlebt hatte und sich seiner Aussage sicher sein konnte. "Schwierig wird es mit den Werkstätten und Lagerhäusern, die in direkter Ufernähe gelegen sind. Südlich des Handeslhafens wird es verutlich zu größeren Schäden an den dortigen Färberbetrieben und Ledergerbereien kommen. Ebenso betroffen sind die Gewerbe rhenusabwärts, unterhalb der Brücke."
    Gracilis hielt kurz inne, damit der Legat sich die Lage der verschiedenen beschriebenen Orte vor Augen führen konnte, dann fuhr er mit dem schwierigsten Punkt fort.
    "Was ich nicht genau einschätzen kann ist die Gefährung der eigentlichen Teile innerhalb der Stadtgrenze. Ich habe die Befürchtung, dass die Abwasserkanäle beeinträchtigt werden, so dass uns der ganze Dreck vom Fluss her entgegenkommt. Dann hätten wir bald die braune Masse auf den Straßen stehen. Du kannst dir vorstellen, was das für die Gesundheitsverhältnisse, besonders in den ärmeren Gegenden in Flussnähe, bedeuten würde." Erwartungsvoll dreinschauend schloss der Magistratus seinen Bericht ab, darauf gefasst sich an manchen Stellen näher erklären zu müssen und mit Fragen von Seiten des Vinicius rechnend.


    Witjon derweil hörte aufmerksam zu und musste an einer Stelle ganz klar auch an die Betriebe der Freya Mercurioque denken, von denen nicht wenige auch in betroffenen Gebieten gelegen waren.


    Sim-Off:

    Sry, hatte diese Sache ganz vergessen. Aber dürfte dir momentan wohl entgegenkommen, nicht ganz so viel zu schreiben zu haben. ;)

  • Für seinen Geschmack malte der Magistrat ein ziemlich schwarzes Bild der Lage. Im Laufe seiner politischen Karriere war er des öfteren Männern über den Weg gelaufen, die ähnliche Szenarien geschildert hatten, manchmal um ihre nicht vorhandene Kompetenz zu verschleiern und trotzdem gut da zu stehen. Dann gab es auch Männer, die ehrlich bemüht waren, ihre Arbeit zu erledigen, richtige Weltverbesserer (auch wenn es meistens nur das Dorf war, das verbessert wurde. Wenn überhaupt). In solchen Momenten war er nicht ganz sicher, welchen Typ er vor sich haben wollte.


    Selbst wenn alles so eintritt, wie du es befürchtest, in der Zwischenzeit wird es kaum möglich sein, alles so zu befestigen, daß die Stadt keinen Schaden erleidet. bemerkte er daher mit einem Tonfall, der seine Skepsis unterstrich. Was also schlägst du vor?

  • Sisenna Caeparius Gracilis:


    "Natürlich ist es unmöglich, Schäden vollständig vorzubeugen. Aber gewisse Vorbereitungen sollten dennoch getroffen werden. Sandsäcke könnten zumindest für die Hafenbecken bereitgestellt werden, um die schlimmsten Schäden an den größeren Lagerhäusern abzuwenden. Ebenso könnte man darüber nachdenken für eine gewisse Zeit den Besuch der Thermen kostenfrei zu gestalten, um die Menschen zur besseren Körperpflege zu ermutigen." Er rutschte ein wenig auf dem Stuhl herum und fuhr dann fort. "Die Stadtverwaltung freut sich natürlich über jegliche Unterstützung von Seiten der Legion. Besonders für Instandsetzungsarbeiten der Hafenanlagen, der Brücke, und der Straßen in Ufernähe wären die tüchtigen Soldaten der Secunda eine große Hilfe." In seinen Worten lag eine unausgesprochene Bitte, die jedoch praktisch unüberhörbar war.


    Ein fragender Blick ging von Witjon zum Statthalter. Der würde gewiss nichts einzuwenden haben, hatte die Legion ja schon in den Jahren zuvor immer wieder ihre Hilfe angeboten, ja manche Duumviri hatten sie sogar zum Instrument ihrer Regierung deklariert und ordentlich ausgenutzt.

  • Die Augenbrauen des Legaten wanderten in die Höhe, was unweigerlich zur Folge hatte, daß Falten auf dessen Stirn erschienen. Er war irgendwie nicht zufrieden mit dem Verlauf des Gesprächs.


    Das ist alles? Nur Sandsäcke und kostenfreie Thermenbesuche? Mehr kann nicht getan werden? Der Legat war kein Ingenieur und er hatte keine Ahnung, was man bei Hochwasser tun konnte, aber irgendwie erschienen ihm die Vorschläge doch ein wenig zu wenig.

  • Sisenna Caeparius Gracilis:


    Der Magistratus räusperte sich verlegen. Nun, äh...gewiss gäbe es da noch einige weitere Maßnahmen..." Unsicher schaute er von Witjon, der immer noch mit aufgesperrten Ohren im Türrahmen stand, zurück zum Legaten und fuhr fort. "Womöglich wäre eine feste Sammelstelle für Verletzte hilfreich. Dazu könnte man das Valetudinarium im Castellum herrichten. Und...Sache der Decurionen wäre eine Einstellung weiterer Männer, die die Kloake instand halten und Ratten bekämpfen." Mit der Hand fuhr Gracilis angespannt über seine Wange und rieb die Stoppeln, die sich seit der gestrigen Rasur dort wieder hervorgetan hatten. "Das Thema wird nämlich selbstverständlich auch Ordnungspunkt für die nächste Sitzung des Ordo Decurionum sein." Witjon fiel in diesem Augenblick auf, dass der Vinicius noch lange nicht seine Zustimmung zu jenen Nachfragen bezüglich des Militärs gegeben hatte. Gleichzeitig nahm er die Anspannung wahr, die der Magistratus ausstrahlte. Der Mann war sichtlich eingeschüchtert von der Souveränität des Senators.
    "Das Problem," setzte Gracilis bei der Nachfrage des Statthalters nochmal an, "ist, dass es für das Anlegen von Deichen oder Dämmen schon fast zu spät ist. Selbst wenn wir nun noch Dämme in Ufernähe errichteten, so ist dennoch der Nutzen daraus recht gering. Mogontiacum liegt zu dicht am Wasser, als dass eine großflächige Überschwemmung innerhalb der Stadtgrenze verhindert werden könnte." Er verzog hilflos die Lippen, fügte jedoch noch wenig ernst hinzu: "Außer man würde einen Damm quer durch die Stadt ziehen..."
    Bei dem Gedanken musste Witjon schmunzeln. Amüsiert stellte er sich vor, wie ein Viertel von Mogontiacum einfach vom Rest der Stadt abgetrennt wurde, um es den Fluten zu überlassen, so dass der größere Teil verschont bliebe. Eine wundervolle Idee, dachte er mit einem unterdrückten Augenrollen.

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