[Officium] Legatus Legionis Marcus Vinicius Hungaricus

  • Die Legionäre hatten den Optio direkt vor das Officium des Legaten geführt und nun meldete einer der beiden den Unteroffizier noch schnell an.
    "Salve, der Optio von der XXII, Tiberius Iulius Scato, wünscht den Legaten zu sprechen!"





  • Ein Legionär der gerade dabei war einiges an Schriftrollen zu sortieren sah auf und schüttelte nur leicht den Kopf ...


    "Tut mir Leid Kamerad aber der Legatus ist vor einigen Stunden zu seiner Rundreise durch die Provinz aufgebrochen, aber er hatte bereits mit der Ankunft eines Schreibens oder eines Botens gerechnet und erwartet das der Bote ihm auf seiner Route folgt oder eben hier wartet ... davon würde ich aber abraten da es unter Umständen noch einige Wochen dauern kann bis er zurückkommt!"


    Der Legionär beschrieb noch kurz die Route die der Legatus innerhalb der nächsten zwei Tage nehmen würde und widmete sich dann wieder seiner Arbeit ...



  • Scato rollte die Augen. Das durfte doch nicht wahr sein. Um ein paar lächerliche Stunden hatte er den Legaten verpasst. Mehr schmerzte ihn aber der Gedanke sofort wieder auf ein Pferd steigen zu müssen um den Legaten nachzureiten.


    Dennoch erwiderte er dem Legionär recht freundlich:


    "Danke Legionarius. Dann werde ich mal zusehen dass ich den Legaten noch erwische. Kann ich eventuell kurz zu meinen Kameraden die im Carcer sitzen?"


    Diese würden sich bestimmt freuen zu hören das sie bald das Loch in dem sie saßen verlassen konnten. Sofern Scato nicht selbst darin landete. Er persönlich hatte da so seine Ängste.

  • Zitat

    Original von Tiberius Octavius Dragonum
    "Jawohl Legatus, ich werde dich über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden halten!"
    Da er sich im Moment nichts weiter ausdenken konnte um den Legaten mit seiner Präsenz zu belästigen, verharrte er ruhig um sein "Wegtreten!" zu empfangen ...


    Sehr gut. antwortete der Legat und nickte zur Bestätigung dem Tribunen zu. Wenn es weiter nichts gibt, kannst du dich wieder deiner Arbeit widmen. Eine sehr zivile Form des Befehls "Wegtreten", nichts desto trotz sollte es verstanden werden.

  • Nach seiner Rundreise standen auch im Castellum der Legio II einige Dinge an, die während der Abwesenheit des Legaten liegengelassen wurden. Daher hatte er seine Stabsoffiziere versammelt, die den Legaten auf den neuesten Stand der Dinge brachten. Das meiste waren eher Routineangelegenheiten, die schnell abgehandelt wurden, wie Dienstpläne, Kontrollrouten und kleinere Übungen, damit die Männer das Kriegshandwerk nicht verlernten. In Friedenszeiten waren die Soldaten ja auch mehr mit Tätigkeiten beschäftigt, die nicht unbedingt in erster Linie zum Handwerk eines Soldaten gehörten. Seine Stabsoffiziere hatten ihn jedoch auch von anstehenden Personalentscheidungen unterrichtet und ihn auf etwas hingewiesen, das er nach der Besprechung nun ebenso erledigen wollte.


    Daher sagte er zu seinem Scriba: Der Decurio Terentius Primus soll bei mir erscheinen. Brav, wie der Scriba nun einmal war, gab er diese Meldung auch prompt weiter.

  • Primus fragte sich was der Legatus wohl von ihm wollte...es gab noch soviel zu tun bevor er die Legio verlassen würde. Nach der Anzahl seiner Dienstjahre sollte es nun bald soweit sein. Er war jetzt fast 40,...Zeit sich der Familie zu widmen. Er trat an den Schreibtisch des Scriba und sagte,
    "Decurio Terentius Primus,...ich wurde zum Legatus kommandiert!"
    Groß und düster ragte er über dem Scriba auf.
    Sein Gesicht zerfurcht von Insignien des Kampfes und des beginnenden Alters.

  • Der Scriba ließ sich vom Erscheinungsbild des Decurios nicht einschüchtern. Warum auch? Es liefen ja einige von diesem Typ im Castellum herum. Und außerdem war sein Chef _der_ Chef hier. Der Scriba nickte daher, ging ins Officium seines Chefs und ein paar Augenblicke später wieder hinaus.


    Der Legat lässt bitten. sagte der Scriba und wies ihm - etwas überflüssigerweise, denn der Decurio war ja nicht strohdumm - den Weg mit seiner Rechten.

  • Primus nickte dem Scriba zu und ging an ihm vorbei in das Officium.
    Vor dem Schreibtisch des Legaten nahm er Haltung an und salutierte.
    "Salve Legatus,...was kann ich für dich tun?"
    Vielleicht ein letzterAuftrag? Die Reise für dessen Bruder ging ihm durch den Kopf,...durch das halbe Imperium ist er geritten.
    Gespannt wartete er auf das was der Legatus zu sagen hatte.

  • Salve Decurio. Steh bequem. grüßte der Legat zurück. Er legte ein paar Berichte auf die eine Seite seines Schreibtisches, dann lehnte er sich in seinem Sessel zurück und widmete sich dem Decurio.


    Meine Offiziere haben mir von deiner Erhebung in den Ritterstand berichtet. Glückwunsch, Eques. begann er. Weiters haben sie mich darauf hingewiesen, daß deine Dienstzeit bald abgelaufen sein wird. Sag, Decurio, was hast du danach vor? Viele Soldaten blieben bekanntlich dem Militär verbunden. Oftmals übten sie im zivilen Leben jenen Handwerksberuf aus, den sie während ihrer Militärzeit erlernten und praktizierten und verblieben in der Stadt oder der Lagervorstadt, zusammen mit Frau und Kindern. Oder sie gingen zurück in ihre Heimat, wo auch immer die war.

  • Das war es also,...zunächst bedankte er sich für die Glückwünsche.
    "Danke Legatus,...nun ich frage mich ob in der Legio noch Platz für einen alten Soldaten ist,...?!
    Er fühlte sich noch lange nicht zum alten Eisen zugehörig.
    An Kraft und Ausdauer nahm er es mit seinen Equites, die teilweise halb so alt waren wie er noch lange auf.
    Er sah den Legatus an,...kurz nur,...dann schloß er,
    "...ich würde mich gerne weiter in den Dienst des Kaisers stellen mein Legatus...!"

  • Keine Handwerkskarriere, kein Zurückgehen in die Heimat oder sonstige zivile Ambitionen. Der Decurio möchte hier bleiben. Der Legat seinerseits schmunzelte. Manche waren einfach nicht für ein ziviles Leben geschaffen, vielleicht war der Terentier auch so einer.


    Du möchtest also die Ritterkarriere beschreiten, Decurio?

  • Primus,...einerseits alarmiert ob seiner Ambitionen, andererseits interessiert entgegnete, nicht ohne wieder ein wenig Haltung anzunehmen;
    "Jawohl,...Legatus...!"
    ...und traf somit die folgenschwerste Entscheidung seines Lebens.

  • Eine ganz klare Ansage, das war gut, damit konnte man etwas anfangen und besser: es wurde einem das Nachbohren erspart. Und anscheinend hatte sich der Terentier Gedanken gemacht über dessen Zukunft.


    Gut. Der Legat nickte. In diesem Fall werde ich an den Kaiserhof ein Schreiben aufsetzen und dich für eine eventuelle Ritterkarriere empfehlen. Ob sie dir gewährt wird oder nicht, habe ich nicht zu entscheiden, sondern der Kaiser wird dich einsetzen, wo er es für richtig erachtet, wenn er es für richtig erwartet. Ich nehme jedoch an, daß dir das ohnehin klar ist. Du solltest auch deinen Patron darüber informieren, damit auch der ein gutes Wort für dich einlegen kann.

  • Primus nickte und entgegnete,
    " Ich danke dir für deine Empfehlung Legatus,...ich vertraue auf des Kaisers Wort und der Götter Willen."
    Ob, wo wenn,...jede Menge Fragezeichen.
    Seinen Patron anschreiben,...das war ihm höchst unangenehm,...der Senator hatte gewiss besseres zu tun als ihm ständig unter die Arme zu greifen.
    Doch schaden konnte es gewiss nicht, denn seine Zeit bei der Legion näherte sich langsam dem Ende...und eine unnötige Wartezeit schuf nur Raum für irrige Überlegungen. Er beschloß ihm einen Brief zu schreiben in welchem er den Sachverhalt darlegte.

  • Schon gut, Decurio. wiegelte er den Dank seines Untergebenen ab.


    Bis zum Zeitpunkt der Entscheidung bleibst du hier ganz normal im Dienst. Sollte vor deiner regulären Entlassung keine Nachricht aus Rom kommen, wirst du wohl einige Zeit als Zivilist leben müssen. Ansonsten sehen wir ja eh, was im Bescheid steht, das heißt, wohin du versetzt wirst. Was überall im Imperium sein konnte. Hast du noch irgendwelche Fragen?

  • Noch Fragen?...dachte Primus...tausende!?
    Aber die kannst du mir nicht beantworten.
    Primus nahm Haltung an und entgegnete,
    "Nein Legatus,...mit deiner Erlaubnis kehre ich jetzt zu meiner Turma zurück,...wir gehen auf Patrouille nach Borbetomagus...die große Runde über Lopodunum" Er lächelte sparsam. Bei diesem Wetter wahrlich kein Vergnügen,...aber die Banditenzeit nahte,...da mußte man Präsenz zeigen.

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