• "Das ist ja das ganze Übel und was uns irgendwann nochmal das Genick bricht." Schlug Lepidus in dieselbe kerbe, welche Romana vorgeformt hatte.


    Und dann fing Romana auch schon an zu träumen. Lepidus schmunzelte über Romana´s Phantasie. "Bis dahin liebe Romana, fließt noch sehr viel Wasser den Tiber herunter." Das war keine Maßregelung mit solch Träumereien sorgfältig umzugehen aber wie schnell war eine Person kaltgestellt.
    Wer jedoch keine großen Ziele hat, der war schon verloren von daher wusste Lepidus, wie er Romana´s Aussage zu bewerten hatte.


    Eine Karriere von Lepidus beim Cultus Derorum hatte es Romana hingegen angetan. Vielleicht konnte sie sich in solch eine Situation auch besser hineinversetzen. Lepidus hingegen nahm es wie es kam. Zwar hatte er auch Wünsche und Phantasien doch ging er gegenüber anderen recht vorsichtig damit um. War es die lange Abwesenheit von der Familie oder irgendein anderer Grund. Zu oft ließ er keinen an sich ran, an seine Gedanken. Romana hatte die Fähigkeit ihm heute wirklich schon viel entlockt zu haben.

  • Romana liebte natürlich die Gesellschaft, in der sie lebte, über die der von Göttern bestimmte Kaiser herrschte, wo Männer wie ihr Vater am Ruder waren, doch man musste auch sagen, dass sie konservativ, fast schon reaktionär war. Sie war sehr schnell damit, Männer, die einen neuen Stil von Regieren pflegten, und Leute, die die alten Traditionen nicht punktgenau beachteten, sich vielleicht sogar von den Göttern abwandten, als von Grunde auf verdorben zu sehen. Der Grund dafür, in ihren Augen, war die Gier nach Macht und Geld. Gut, dass die Patrizierfamilien die Traditionen hochhielten. Lepidus war da keine Ausnahme, er pflichtete ihr bedingungslos bei, was Romana durchaus in ihrem Weltbild bestätigte.


    Und tatsächlich hatte sie sich da schon so eine wundervolle Zukunft für Lepidus zusammengeträumt, dass sie schon seinen künftigen Lebenslauf vor sich sah. Es war genau der, denn sie eingeschlagen hätte, wäre sie als Mann geboren, als „Titus Claudius Romanus“, wie man sie genannt hätte als Mann.


    Als Lepidus erst einmal versuchen wollte, ihre überzogenen Träume zu dämpfen, blickte sie ihn schief an, fast als könne sie nicht glauben, dass er nicht ganz den selben Enthusiasmus für ein Consulat seinerseits aufbrachte wie sie. Sie war ja sehr ambitioniert für ihn, und hatte scho n ausgerechnet, wann ihr Cousin frühestmöglich Consul werden könnte.


    Sie schnaufte dann aber amüsiert aus, um von ihrer 2 oder 3 Sekunden langen Irritiertheit abzulenken. „Da hast du sicher recht, Quintus.“, meinte sie freundlich. „Man braucht halt, immer, viel Energie, Motivation und Geld. Sag, hast du eigentlich schon einen Patron? Ohne kommt man als junger Mann nur schwer voran!“, schlug sie ihm vor.

  • Ein wenig im Enthusiasmus von Lepidus eingebremst, stimmte Romana zu. Nicht nur wie Romana meinte, Geld, Motivation und Energie dafür nötig waren.
    Da mangelte es bei Lepidus an keinem davon aber man brauchte auch gute Fürsprecher sowie die nicht zu vernachlässigende eigene Arbeit.


    Auf Romana´s Frage nach einem Patron, lächelte ich zufrieden. "Das habe ich Romana. Tiberius Durus, seines Zeichens Ponifex ist mein Patron. Das war eine meiner ersten Amtshandlungen, als ich aus Athen zurück war."


    Nach Lepidus Meinung die beste Wahl, die er in seiner kurzen Zeit in Rom getroffen hatte. Zugleich bekam er eine Anstellung bei Durus als Privatsekretär und konnte somit politische Luft schnuppern.
    "Bei meinem Patron bekam ich zusätzlich eine Anstellung als Privatsekretär. Ich muss sagen, besser als dort kann man in die politischen Belange des Imperiums nicht hinein schnuppern."


    Eigentlich wieder eine Tatsache, wo sich Lepidus selber hätte auf die Schulter klopfen können doch davon wurde man auch nicht Consul. Sicher war diese Sache mit dem Patronat ganz im Sinne von Romana.


    Im Moment lief für Lepidus alles nach Plan. Doch es würden sicher auch andere Zeiten kommen, wo einmal mehr der Ellenbogen ausgefahren werden mussten.

  • Romana hatte eigentlich auf eine negative Antwort auf ihre Frage gerechnet. Umso erstaunter war sie, als dem nicht so war. „Einen Patron hast du? Und zwar Tiberius Durus?“, rief sie erfreut aus. „Das ist ja wundervoll! Ein guter Mann. Er wird bald Consul. Und zudem ein einflussreicher Pontifex.“, zählte sie die Vorzüge des Patriziers auf. „Ich denke, eine Patronage von seiner Seite wird dir Türen und Toren zu einer Priesterschaft öffnen.“, erwähnte sie, ganz nebenher natürlich, doch man konnte nicht übersehen, dass Romana wieder Hoffnung für die Zukunft ihres Vetters schöpfte. „Privatsekretär klingt sehr gut. Da bekommst du auch sicher ein nettes Gehalt.“, vermutete sie. „Und, du hast komplett recht, du kannst sehr gut sehen, wie die Politik funktioniert.“


    Es war gut, dass Lepidus im Ordo Senatorius war, da würde er nicht viele Probleme haben, einzusteigen in die Politik. Allerdings musste man erst etwas erreichen, bevor man in die Politik gehen sollte, das war ganz klar. Als Priester sollte man erst kandidieren, hatte sie gehört, wenn man erst einmal die höheren Priesterämter in einem Kollegium erreicht hatte. Wenn man schon als kleiner Sacerdos amtierte, konnte das schwer in die Hosen gehen. Nun, sie würde sich, als Frau, keine Sorgen um eine Kandidatur machen müssen. Als Vestalin würde sie genug Macht haben, um über die Hintertür Politik zu betreiben. Besonders, weil man sich dann an einen „Vater“ wenden konnte, der die macht hatte, den Senat zu überrollen.


    Ihre gute Laune war wieder komplett hergestellt, und hell lächelte sie Lepidus an. „„Gefällt es dir eigentlich als sein Privatsekretär? Hast du schon viel gesehen, Quintus? Sicher hat dir der Tiberier schon viel gezeigt, was es über Politik zu wissen gibt.“, nahm sie einmal an.

  • Romana schien von der Tatsache zu überraschen. "Ich habe mir da vorher richtig Gedanken gemacht denn die Wahl eines Patrones sollte wohl überlegt sein.


    Ich denke mit Tiberius Durus habe ich eine sehr gute Wahl getroffen, nicht nur das mir der Einstige in den Cultus Deorum erleichtert wird, gerade als sein Privatsekretär fordert er mich richtig. So bin ich an den Vorbereitungen an seiner Kandidatur zum Consul beteiligt wie auch das ganze drum und dran."


    Romana sprach das vermeintlich gute Gehalt als Privatsekretär an.


    "Nein Romana, mir geht es weniger um das Geld. eine gute Ausbildung kann man nicht mit Geld aufwerten. Zwar ist es ein schöner Nebeneffekt doch mir ist es wichtiger meinen Namen in der Politik zu etablieren und den einen oder anderen kniff dabei zu erlernen.
    Ich lerne sehr Einflussreiche Leute kennen und kann somit Kontakte knüpfen."


    Lepidus hatte es keine Sekunde bereut den Tiberier als seinen Patron gewählt zu haben.

  • Romana nickte eifrig zustimmend. „Da gebe ich dir voll recht, Quintus! Man kann nicht leichtfertig sich für einen Patron entscheiden, nur aus einer vorübergehenden laune heraus! Die Entscheidung ist wichtig, aber ich bin mir sicher, du hast eine gute gefällt.“, redete sie, als ob sie Expertin in Sachen Klientelwesen war. Nun, sie wusste einiges davon. „Als Wahlhelfer hast du auf jeden Fall bei den Tiberiern einen Stein im Brett. Aber, sag mir... habe ich da gerade Cultus Deorum gehört? Willst du dort doch einsteigen?“, fragte sie erfreut. „Du weißt, wie sehr ich das begrüßen würde. Es würde mir eine Freude bereiten. Aber du weißt schon, wegen mir musst du das nicht machen.“, meinte sie, leicht erstaunt, aber vor allem freudig. Ihr Quintus als Priester, das würde einzigartig sein. „Wenn du es nicht magst, kannst du ja noch immer eine andere Karriere wählen.“


    Dass das Gehalt als Privatsekretär nicht so gut war, hätte Romana eigentlich wissen müssen. Worauf es wirklich ankam, das waren die Erfahrungen, die man dabei sammelte. „Was du sagst, klingt wirklich toll!“ Sie gönnte Lepidus auf jeden Fall seinen erfolgreichen Einstieg ins öffentliche Leben. „Du hast es gut erwischt mit deinem Patron. Und von dem her, was du sagst, ist die Arbeit sehr interessant. Und es wird sich sicher auszahlen, vor allem, wenn Durus erst einmal Consul ist. Denn dass er nicht gewählt wird, ist eine wahnwitzige Vorstellung.“, vertraute sie ihrem Vetter an. „Da kannst du dich sicher anhängen."


    Ihr Vetter als Privatsekretär des Consuls, dachte sie sich. Und so schnell. Da hat ihm der name seiner Familie sicherlich Tür und Tor geöffnet.

  • Wieder waren sich die beiden einig. Man konnte meinen, das die beiden nie getrennt voneinander waren. Wie Bruder und Schwester verstanden sich Romana und Lepidus. Aber vielleicht lag das auch an dem neuen Zusammengehörigkeitsgefühl der Claudier. Einer war für den anderen da, wenn man ihn brauchte.


    "Ganz genau Romana, da hast du richtig gehört. Ich möchte noch die Wahlen meines Patrons abwarten und mich dann im Cultus Deorum bewerben."


    So war der Plan jedenfalls derzeit und kam nicht etwas unvorhergesehenes dazwischen, würde es auch dabei bleiben.


    "Ich mache das nur für dich Romana." Und Lepidus verzog keine Miene. Doch lange konnte er dieses Schauspiel nicht verbergen. Lepidus rempelte Romana leicht am Arm und lachte laut los.
    "Ich mache das in erster Linie für mich, doch als zweites kommt die Familie, das weißt du." Dieser Satz klang wie von einem Oberlehrer doch ein kleines Fünkchen Wahrheit steckte wohl dahinter.
    "Wie gesagt, ich möchte nach der Wahl in den Cultus Deorum einsteigen und dann, wenn möglich bei den nächsten Wahlen für den Cursus Honorum kandidieren."


    "Das stimmt Romana." Pflichtete ihr Lepidus bei. Gerade bei den Wahlvorbereitungen kommt man mit Leuten in Kontakt, die ich so nicht bei einer Cena treffen würde. da muss ich sagen, mein Patron weiß einen Privatsekretär zu beschäftigen und neugierig zu machen."
    Manch andere sah solch eine erlesene Auswahl an wichtigen Leuten sein ganzes Leben nur aus der ferne. Lepidus hingegen war genau mittendrin.


    "Ich kann mir auch schlecht vorstellen, das Durus zu wenig Stimmen bekommt, doch wollen wir den Tag nicht vor dem Abend loben. Du weißt wie schnelllebig die Politik ist und ein unbequemer Politiker mir nichts, dir nichts aus dem weg geräumt oder besser gesagt, kalt gestellt wurde."
    Das Lepidus schon eine leise Anfrage bezüglich einer erfolgreichen Kandidatur seines Patrones ihn als rechte Hand zu begleiten vorliegen hatte, erfüllte ihn noch mehr mit Stolz.

  • Hätte Romana Gedanken lesen können, hätte sie ihm zugestimmt. Denn es war auch so. Brutus, ihr Halbbruder, war niemals so gewesen, wie man sich einen Bruder hätte vorstellen können. Stets hatten sie sich verachtet. Romanas Hoffnung, ihr fauler, sich für etwas besseres haltender Bruder, hätte sich verändert, war nie realisiert worden. Er war schon immer ein Scheusal gewesen, er würde es bleiben. Bitter stieg in ihr die Verzweiflung hoch. Er hielt sie für beschränkt, sie hielt ihn für verblödet, es war nichts zu machen. Bei Lepidus war es jedoch was anderes. Er war für sie, so dachte sie, immer das gewesen, was Brutus nie für sie gewesen war.


    Wie könnte man das Lächeln von Romana beschreiben, als sie hörte, dass ihr Vetter doch in den Cultus Deorum eintreten wollte? Es war die Freude pur. Ja, in ihre Augen wurden für ein paar Sekunden ganz wässrig. So ein Lächeln konnte einem Menschen nur entfliehen, der einen jahrelang heimlich hegeten Traum in Erfüllung gehen sah. Am Liebsten wäre sie ihren Vetter um den Hals gefallen und hätte ihm einen riesigen Schmatzer auf die Wange gedrückt. :D


    Ihr Lächeln schwand aber abrupt, als Lepidus ihr allen Ernste zu erklären schien, er mache dies nur für sie. Einen Moment blickte sie ihn baff an, als ob er ihr erzählt hätte, er wäre gerade zum Mond und zurück geflogen. Sie rang sich ein Lachen aber ab, als er sie anstieß und loslachte. Dennoch, trotz seiner Versicherung, er sehe die Welt absolut egoistisch, konnte sie nicht wirklich von Herzen lachen. Tat er das wirklich für sie? Was, wenn er nicht gescherzt hätte? Natürlich waren diese Gedanken hirnlos, für die Katz direktgehend, aber trotzdem saß der Schrecken ihr noch immer in den Knochen. Hätte sie ihn doch nicht so angestachelt... da kam es ihr plötzlich in den Sinn, dass er Durus ja als Patron ausgewählt hatte, bevor ihr Gespräch gestartet hatte. Auf einmal begann sie herzlich loszulachen.


    „Du und dein Gerede von wegen Kanzlei, und dass du dir inmitten von Aktengerümpel deinen Weg nach oben bahnen willst!“, lachte sie los. „Du hast von Anfang an vorgehabt, in den Cultus Deorum zu gehen, nicht wahr? Da hast du mich ordentlich gepflanzt.“ Nun war es an ihr, gut gelaunt ihren Vetter in den Arm zu zwicken. „Bei den nächsten Wahlen schon?“, meinte sie überrascht. Sie wusste, dass es Lepidus in die Politik zog, aber schon so früh? „Das ist sehr schön. Ich bin sicher, dass du bald schon den zweiten claudischen Senator stellen wirst.“, war sie überzeugt. „Dann hoffen wir mal, dass die nächsten Wahlen schon nicht zu überstürzt sind.“ Aber mit der Hilfe seines Patrones würde er da schon durchkommen, war sie sicher.


    Sie nickte beeindruckt, als Lepidus erzählte, mit wie vielen Persönlichkeiten sein Patron ihn bekannt machte. Es war sicher gut, so viele Leute früh kennen zu lernen. Und was er über die Politik sagte, konnte sie nur bestätigen. „Das weiß ich... das weiß ich gut.“, seufzte sie. „Schau dir einmal unsere Consule an. Was für unfähige Dummköpfe! Nur gewählt, weil sie niemanden gefährlich werden können.“ Sie seufzte. „Tiberius Durus ist da ein anderes Kaliber. Aber sein Einfluss ist so groß, dass ich mir sicher bin, er wird die Sache gut machen.“ Sie lächelte wieder, zuversichtlich.

  • Auch so etwas ging nur innerhalb der Familie. Ein wenig gegenseitig auf den Arm nehmen. Das wäre außerhalb der Familie undenkbar für Lepidus. Nur hier im Kreise der Familie zeigte er sich meist, wie er wirklich war.


    "Ich denke schon aufgrund meines Patrones wäre eine Anstellung beim Cultus Deorum das denkbar beste für mich."
    Und nicht nur deswegen. Auch fühlte er sich zu den Göttern hingezogen. Sicher behaupteten das die meisten von sich, doch bei vielen war dies auch nur Schwafelei.


    "Ich muss mal sehen, ich denke in den nächsten Tagen wird bezüglich meines Einstieges in den Cultus Deorum eine Entscheidung fallen. Und nicht nur ob, sondern auch in welcher Position."
    Lepidus war sich seines Standes bewusst und ihm war klar, das er sicher nicht ganz unten in der Hierarchie beginnen müsste.
    "Genau, die jetzigen Wahlen lasse ich noch aus. Zum lernen und verstehen brauche ich noch etwas aber bei den nächsten sollte es dann schon werden."


    Was die Angelegenheit mit Lepidus´ Patron betraf, so waren Romana´s und Lepidus´ Meinung auch nicht zu weit auseinander. "Da hast du Recht, natürlich kann er nur hoffen, genug Stimmen zu bekommen. Wie sieht es eigentlich mit dir aus, gehst du Wählen?"
    Wo es ging versuchte Lepidus ein wenig Werbung für seinen Patron zu betreiben.

  • Endlich beruhigte sich Romana von ihrem Lachkrampf. Ach, ihr Vetter verstand es immer wieder, sie vorzüglich zu unterhalten. Ihr herz schlug ein wenig schneller vor lauter Freude, als sie sich innerlich die Zukunft in zuckrig bunten Farben ausmalte. Sie als Obervestalin, ihr Bruder als Pontifex, als Flamen Maior gar, sie beide zusammen würden die Priesterschaft in Rom ordentlich durcheinanderwirbeln. Hätte Lepidus gewusst, dass Romana ihn schon fix eingeplant hatte für alles, hätte er jenen Plänen vermutlich widersprochen, obwohl, er hätte sicherlich gewusst, dass man dem Sturschädel Romana so leicht nicht etwas ausreden konnte.


    „Da sind wir wohl einer Meinung.“, meinte die wie ein Honigkuchenpferd Strahlende. „Und du hast auch recht, so ein Einstieg will gut überlegt sein. Einen Gott musst du dir aussuchen, oder?“, fragte sie. „Wie wäre es mit Iupiter? Oder Quirinus? Oder vielleicht Mars?“ Es war kein Zufall, dass sie jene drei Götter wählte, die jeweils einen Flamen Maior hatten. „Und, du wirst wohl als Discipulus einsteigen müssen. Oder kannst du gleich Sacerdos werden?“, fragte sie interessiert. „Oder zieht es dich doch in die ehrenamtlichen Sachen, wie die Salier oder die Arvalbrüder?“, fragte sie. Sie war durchaus an der Zukunft von Lepidus interessiert. Immerhin war er einer der großen Hoffnungsträger der Claudier... und garantiert fähiger als ihr Bruder.


    Als er auf die Wahlen zu sprechen kam, nickte sie anerkennend. „Ambition hast du. Das imponiert.“, meinte sie. „Nur hoffentlich ist die Mitbewerberschaft nicht so stark wie dieses Mal. Da hat sich ja eine gewaltige Anzahl von potentiellen Vigintiviren versammelt.“, bemerkte sie. „Und wenn ein gescheiterter Bewerber vom letzten Mal dann nochmal antritt... wird es eng...“, vermutete sie. „Aber es wird sicher alles in Ordnung gehen.“, versicherte sie ihm.


    Sie hob amüsiert die Augenbrauen, als Lepidus begann, Wahlwerbung für seinen Patron zu machen. Anderes hätte sie nicht erwartet. „Wenn ich bis zur Wahl Vestalin bin, auf jeden Fall!“, meinte sie, denn Vestalinnen konnten ja, im Gegensatz zu gewöhnlichen Frauen, wählen. „Und du willst, dass ich Durus wähle, hmm?“, fragte sie ihn und lachte wieder. „Weißt du, ich kenne Durus. Er hatte einen guten Eindruck auf mich gemacht.“, meinte sie, ohne jedoch zu erwähnen, ob sie ihn wählen würde oder nicht.

  • Romana und Lepidus spannen einen Faden der Zukunft zusammen und wie es dann um die beiden bestellt wäre. Naja eigentlich nur Romana. Lepidus war da irgendwie dickköpfiger und ließ nichts von außen an sich heran. Vielleicht war dieser Spaziergang ganz gut für Lepidus. Romana, diese Frohnatur brachte Lepidus einfach auf andere Gedanken. Auch wenn diese nicht der Realität entsprachen und völlig an den Haaren herbeigezogen waren aber so sah man bei dem ab und zu Sturkopf Lepidus auch mal das ein oder andere Lächeln.


    Romana hatte schon eine Unmenge an Posten aufgezählt doch die Wahl, die Lepidus getroffen hatte und hoffentlich auch in Erfüllung gehen würde, war nicht dabei.
    "Ich habe mir schon einen Einstige in den Cultus Deorum überlegt. Ich hoffe, das ich eine Anstellung als Quindecimvir bekomme."
    Zugegeben keine kleine Aufgabe doch sah sich Lepidus mehr als in der Lage diese Aufgabe zu bewältigen.


    Auch als die beiden über die übernächsten Wahlen zum Cursus Honorum sprachen, zollte ihm Romana Respekt.
    Lepidus kniff lässig ein Auge zu und schmunzelte. "Von mir aus können da tausend Bewerber sein. Ich werde mich auf jeden Fall durchsetzen."
    Zugegeben an Motivation und Selbstvertrauen mangelte es Lepidus nicht, doch auch nur so erreichte man, was man auch wirklich vorhatte.


    "Na sicher möchte ich, das du für meinen Patron stimmst." Meinte Lepidus auf die sicher nicht ganz ernst gemeinte Frage von Romana. "Ich denke, er wäre ein sehr guter Consul." Damit bestätigte ich Romana´s Eindruck über Durus. Und wieder waren sich die beiden Einig.

  • Romana war immer wieder gerne am Spinnen, nicht nur die Fäden der Zukunft ihrer selbst und ihrer Verwandtschaft, sondern auch... allgemein. Sie war die letzte, die das nicht zugeben würde. „Quindecimvir.“, wiederholte sie und lächelte erfreut. „Das ist schön, wunderschön.“ Sie lächelte, als ob all ihre Träume in Erfüllung nun gegangen wären. Das Quindecimvirat war ein sehr angesehenes Amt, in dem sich Lepidus sicher gut entfalten werden könnte. „Wenn du Quindecimvir wirst, musst du dich dann aber auch mit vielen seltsamen, fremdländischen Kulten beschäftigen. Halte die gut unter Kontrolle, nicht, dass sie unsere Religion gefährden.“, mahnte sie ihren Vetter, das musste schon sein.


    „Ich bin mir auch ganz sicher, dass du dich da durchsetzen wirst. Schon alleine deines Namens wegen. Wer würde es wagen, gegen einen Claudier zu stimmen?“, fragte sie, rein rhetorisch. Sie war sich ganz sicher, Lepidus würde es schaffen. Er musste es schaffen, denn wer würde sonst die Claudier würdig vertreten können im Senat? Etwa Brutus, dieser Knülch? Nein. Es war Lepidus, auf dem die Hoffnung der Familie ruhte. Und sie selber... sie selber war das auch. Auch sie musste ihrem Vater eine ordentliche Tochter sein. Eine Tochter, die einmal Obervestalin sein werden würde, so die Götter ihr gewogen waren.


    „Du willst also, dass ich deinen Patron wählte.“, wiederholte sie sich und tat so, als ob sie gut nachdachte. Dann lächelte sie wieder. „Na gut.“, machte sie. „Meine Stimme hat er.“ Besonders, weil vom Schicksal des Durus das deinige abhängt, dachte sie.


    „Sag, wann wirst du Quindecimvir? Und wenn du so weit bist, kannst du mir dann einmal die sybllinischen Bücher zeigen?“, fragte sie ihn.

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