Wer kommen würde, wusste er nicht, ob überhaupt jemand kommen würde, wusste er eben so wenig. Doch, er hatte die Sklaven angewiesen den hier verweilenden Herrschaften Bescheid zu geben, dass ein wichtiger Besucher sie heute Abend zum Essen erwartete.
Und dieser wichtige Besucher war auch als erster da. Bevor er den Raum betrat, ließ sich Furianus, in eine einfache Toga gehüllt - die Tunika zu tragen vermied er, wenn er in Gesellschaft war, denn es gebührte ihm nicht, nicht nehmen, einen Blick auf den Saal zu werfen.
Frisch gebadet, frisch rasiert, ebenso parfümiert und mit einigen Goldringen, meist den Insignien seiner Abstammung oder Amtsringen, bestückt, blieb er am Eingang zum Triclinium kurz stehen und ließ den Blick über alles ausgiebig schweifen.
"Die Vase da, nimmst du weg.", wie er sogleich einen Sklaven an, der nichtsnützig in der Ecke herum stand. Alles, was ihn störte, wollte er beseitigt wissen. In dem Haus seines Vaters sowieso, denn es war seines. Und diesen Anspruch würde er gleich am ersten Abend zur Schau stellen. Denn auch wenn er ein der Familie sehr zugeneigter Mann war, musste er, wie so oft in der Politik, seinen Platz festigen, bevor er Vertrauen fassen konnte.
Langsam näherte er sich dem Tisch und begutachtete die Werke der Küche nur einen Augenblick, zupfte sich eine Weintraube ab und ließ sich mit einem Seufzer auf die Kline in der Mitte nieder. Die Kline des Hausherren.
Er würde warten, auch wenn dies bedeutete ohne Essen zu bleiben. Nichts sollte den ersten Eindruck stören - kein Fleck auf der Toga wie auch kein voller Mund.