Auch Callista nahm einen der gereichten Becher entgegen und zwar den mit Met. Der war süßer als das Bier und an dessen herben Geschmack wollte sie sich nicht so recht gewöhnen können. Sie beobachtete fröhlich lächelnd die Menschen um sich herum, die nun alle ausgelassen wurden und die beiden beglückwünschten und dann fiel ihr Blick auf ihren Mann, der wie immer neben ihr saß. Sein Gesicht spiegelte - neben dem Glück - auch eine gewisse Spur Verdrießlichkeit und natürlich bezog Callista das sofort auf sich. Wahrscheinlich hatte er grade realisiert, dass er selbst noch keinerlei Aussichten darüber hatte, selber Vater zu werden. Und nun fühlte sich Callista unter Druck gesetzt, nicht unbedingt durch ihn, sondern durch sich selber. Sie verlangte von sich schwanger zu werden und jedesmal, wenn ihre Blutungen einsetzte und sie merkte, dass sie es nicht war, lag ihr das sehr schwer im Magen. Etwas verhalten trank sie ihren Met und hoffte die anderen würden sie in der allgemeinen Ausgelassenheit nicht allzu genau ansehen.
Ein dicker, schwarzer Klumpen bildete sich in ihrer Magengrube, eine gefährliche Mischung aus Angst, Verzweiflung und Neid. Es wäre einfacher gewesen, wenn Elfleda nicht schon schwanger wäre. Jetzt würde jeder auf sie gucken und sich fragen, wann sie es endlich wurde. Und sie fragte sich das ja auch. Machten sie etwas falsch? Waren die Götter beleidigt? War sie unfruchtbar? Oh ihr Götter, alles aber nicht das! Erschrocken über ihre eigenen Gedanken hielt sich Callista an ihrem Becher fest und versuchte ihren Pulsschlag zu beruhigen. Eigentlich hätte sie fröhlich sein sollen.