Rom... Weltmetropole und stinkendes Molloch

  • Nun runzelte sie tatsächlich die Stirn. Es verwunderte sie doch sehr, dass ihr Gegenüber sein leid bei ihr klagte, aber sich dann weigerte etwas gegen sein Unglück zu übernehmen. Er erwartete anscheinend, dass ihm jemand die Verantwortung für sein Leben abnahm. Solch eine Einstellung widerte sie fast schon an und sie konnte kein Mitleid empfinden. Sie unterdrückte ihre Wut jedoch und fasste ihn schon fast kalt ins Auge.


    „Sag, was erwartest du vom Leben?“ fragte sie zwischen zusammen gepressten Zähnen. „Du jammerst und jammerst, weigerst dich aber Verantwortung für dich selbst zu übernehmen? Du meine Güte, du bist in Rom geboren und aufgewachsen und da willst du mir erklären, dass du nicht geahnt hast, wie undankbar dieser Statt sein kann?“ fauchte sie.


    „Sie mich an… ich bin Keltin. Ich muss jeden tag gegen Vorurteile kämpfen und gegen die Ungerechtigkeiten die man meinem Volk angedeihen lässt, aber beschwer ich mich? NEIN!“ brauste sie auf, nun kam ihre Leidenschaftliche Ader zum Vorschein. Einige Köpfe drehten sich zu ihnen herum um. „Ich lasse mich nicht unterkriegen!“ Stolz reckte sie das Kinn. „Du aber bist eine jämmerliche Gestallt!“ Wütend schob sie ihren Stuhl zurück und stapfte nun wortlos davon.

  • Verus weitete die Augen. "Bei den Göttern, du hast Recht! Ich muss verstummen," antwortete er.


    "Was erwarte ich vom Leben? Wahrscheinlich zu viel. Ich muss mich bei dir entschuldigen," murrte er dahin. "Ich glaube ich befinde mich derzeit in einer Lebenskrise, da bereits die Hälfte meines Lebens vorbei ist."


    Er nickte müde und zuselte sich durch den Bart. "Meine Jämmerlichkeit ist wohl ein Ausdruck meiner Unfähigkeit mit wenig zufrieden zu sein. - Aber ist es nicht typisch römisch mehr zu wollen? Ich sollte mich davon lossagen."

  • Alaina hielt Inne, als ihr Gegenüber sich wohl so langsam bewusst wurde, wie Jämmerlich er eigentlich war. Aber anstatt entschlossen voran zu gehen, saß er nur da, starte vor sich hin und sinnierte über sein Leben. Ihr blieb doch glatt die Luft weg. Dieser Mann war einfach nur….. naiv? Dumm oder einfach nur Verzweifelt. Sie konnte es nicht sagen. Von daher warf sie ihm einen kurzen unergründlichen Blick zu, warf einige Münzen auf den Tisch und stapfte dann wortlos davon. Dieses Theater würde sie sich nicht länger ansehen. Schnellen Schrittes verschmolz sie mit der Menge. Sie war heilfroh diesem Spinner entkommen zu sein.

  • Verus lachte auf. "Wirt eine Saalrunde!" Der Wirt nickte und die Gäste jubelten. Verus hatte mal wieder alles vergeigt, was man nur vergeigen konnte. Doch dieses mal nahm er es mit Humor.


    "Meine Damen und Herren ich habe erfolgreich daneben geschossen," rief er in den Raum. "Wirt schneller, ich will mich besaufen!"


    Die Bedienung brachte Verus und allen anderen einen großen Krug mit Cervisia, der Wirt hatte es so interpretiert.


    Veru setzte an und trank... bis zum Morgengrauen mit seinen neuen Freunde, dem Saalpublikum.

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