[Domus] Tribunus Angusticlavius Servius Artorius Reatinus

  • Ich nahm den Beutel entgegen und studierte den Inhalt einmal genau. "Es stimmt." sagte ich im Anschluss und reichte den Beutel an den Sklaven zurück, damit er ihn dem Boten übergeben konnte.
    "Ich bin übrigens Decimus Vestinus." fügte ich hinzu. "Wie heißt du eigentlich? Ich würde gern wissen, zu wem ich den Boten und die Frau geführt habe."

  • Bashir neigte leicht den Kopf. "Mein Name ist Bashirr. Ich bin Sklave im Haus des Trribun Arrtorrius Rraetinus. Und darrf ich auch Deinen Namen errfahrren? Damit ich meinem Herrrn sagen kann, werr als Zeuge gedient hat?", fragte er höflich und bescheiden. Dabei flog sein Blick immer mal wieder neugierig zu der jungen Sklavin. Sie war sehr hübsch. Und noch sehr jung. Sicher fühlte sie sich grauenhaft.

  • Ich runzelte kurz meine Stirn. Hatte ich meinen Namen nicht schon gesagt? Naja, dachte ich jedoch, vielleicht ist es auch bei der Geldübergabe untergangen.
    "Titus Decimus Vestinus ist meine Name." wiederholte ich."IV. centurie, IX. cohors."


    Abwartend schaute ich auf den Boten, Bashir und die junge Frau. Vorhin am Tor war der Überbringer der neuen Sklavin des tribunus ziemlich ungeduldig gewesen, also rechnete ich damit, dass er sie nun endlich loswerden wollte, damit er fix weiterkonnte.

  • Zitat

    Original von Bashir
    Bashir grinste ein wenig schief. "Das habe ich nicht mehrr mitbekommen. Ich habe von euch nurr auf die Mütze bekommen." Er mochte gar nicht daran denken, was es bedeutete, wenn eine siegreiche Legion plündernd durch die Stadt zog. So war der Krieg. Jeder Krieg. "Ich habe nicht einmal mehrr mitbekommen, wie die Stadt fiel." Er zuckte mit den Schultern. "Soldaten müssen damit rrechnen, zu sterrben. Oder verrsklavt zu werrden. So ist die Welt. Und wenn ich ehrrlich bin: Mein jetziges Leben ist besserr als das Soldatenleben."


    "Was? Na, dann bin ich ja fast froh, dass wir Parthia nicht erobert haben, wenn das Leben dort so ungemütlich ist, dass du lieber hier bist." Der Soldat schüttelte ungläubig den Kopf. Er war froh, den Feldzug überlebt zu haben. Nur das zählte. "Aber wenn ich mir dein Leben hier anschaue, scheint es echt nicht stressig zu sein."

  • Sim-Off:

    @Vestinus: Ich schätze, wir sollten auf die junge Dame warten, also bitte nicht ignoriert fühlen



    Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus
    "Was? Na, dann bin ich ja fast froh, dass wir Parthia nicht erobert haben, wenn das Leben dort so ungemütlich ist, dass du lieber hier bist." Der Soldat schüttelte ungläubig den Kopf. Er war froh, den Feldzug überlebt zu haben. Nur das zählte. "Aber wenn ich mir dein Leben hier anschaue, scheint es echt nicht stressig zu sein."



    "Das Leben in Parrthia kann sogarr sehr bequem und schön sein. Aberr nicht als Soldat." Er zuckte mit den Schultern. Auch das Leben der römischen Soldaten fand er nicht erstrebenswert. "Es ist nicht so, daß ich nichts zu arrbeiten hätte. Aberr von niemandem hierr wirrd unmögliches verrlangt. Ich habe sehrr viel Glück gehabt mit meinem Herrrn." Zumindest seinen Sklaven gegenüber verhielt sich Reatinus sehr anständig. Wie das den Soldaten gegenüber war, konnte er dagegen nicht so genau beurteilen.

  • "Ich finde das Leben als Soldat toll. Zumindest wenn kein Krieg ist. Wir verdienen nicht schlecht, haben immer was zu Essen, en stabiles Dach über dem Kopf und sogar immer einen Arzt in Reichweite. Das ist schon toll", zeigte sich der Soldat begeistert. "Da kann es einem zumindest woanders schlechter gehen. Als Sklave sowieso. Aber dafür sind sie ja da, die Sklave, für die schweren Arbeiten."

  • "Die Prritschen warren unbequem, die Bezahlung reichte kaum, um sich Diensterrleichterrungen bei den Offzierren zu errkaufen, das Essen warr kaum genießbarr. Geschlagen wurrde man auch oft, da haben die Offizierre nicht lange gefackelt. Soweit ich weiß, ist das alles bei euch genauso. Und nun? Das letzte mal geschlagen wurrde ich vom Sklavenhändlerr, das Essen hierr ist sehrr gut. Wirr bekommen, was derr Herrr übrrig läßt zu unserrem norrmalen Essen dazu. Die Betten sind bequem und die Arrbeit nicht schwerr. Gehorrchen mußte ich als Soldat auch. Und auch Dinge tun, die ich nicht gerrn tue. Nein, mein Leben hierr ist gut. Zumal ich sogarr das Pferrd meines Herrrn pflegen und rreiten darrf." Bashir zuckte mit den Schulterrn. "So hat jederr von uns beiden ein Leben, mit dem err zufrrieden ist. Das ist doch gut?" Er schenkte noch einmal nach, als er merkte, daß der Becher des Soldaten leer war.

  • "Ja, so ist das gut!", bestätigte der Soldat und hatte keine Ahnung, ob alle Sklaven so dachten oder ob er gerade einen besonders genügsamen Kerl getroffen hatte. "Wie viele Sklaven hat der Tribun denn insgesamt?" Sowas zu wissen war immer gut für den neusten Tratsch unter den Legionären.

  • Bashir zählte in Gedanken kurz durch, die neue Sklavin dazu. "Wirr sind insgesamt neun Sklaven und Sklavinnen im Haushalt." Er fand das durchaus ausreichend. Sie hatten alle zu tun, aber niemand mußte sich totmachen bei der Arbeit. Haus und Garten waren dementsprechend immer hundertprozentig in Ordnung.

  • "Das ist nicht wenig. Mehr als ein Contubernium", stellte der Soldat fest. Bestimmt mussten die Sklaven auf ebenso engem Raum unterkommen wie die Soldaten. "Und für was bist du zuständig? Das Putzen der Fußböden?", fragte er weiter.

  • Bashir zuckte mit den Schultern. "Das ist ganz unterrschiedlich. Meine feste Aufgabe ist es, das Pferrd meines Herrrn zu verrsorrgen und zu bewegen, wenn er es nicht brraucht. Ich errledige Botengänge, Einkäufe, betreue die Türr und bediene meinen Herrrn, wenn err heimkommt. Ansonsten fasse ich mit zu, wo es gerrade nötig ist. Manchmal eben auch beim Aufwischen des Fußbodens." Das machte ihm nichts aus. Viel Schmutz gab es in diesem Haus ohnehin nicht, so war es keine schwere Arbeit. "Hast Du eine Sonderraufgabe? Ich habe gehörrt, manche von euch haben besondere Aufgaben."

  • Die Zusammenstellung der Aufgaben kam dem Soldaten recht willkürlich vor. Aber da er noch nie einen Sklaven beschäftigt hatte, wusste er auch nicht, wie man normalerweise die Arbeit an Sklaven verteilte. Auf die Frage hin schüttelte er den Kopf. "Nein, ich bin kein Immunis. Ich bin nur ganz einfacher Soldat, der sich morgens seinen Tagesbefehl abholt. Den ganzen Tag in der Schreibstube hocken wäre mir auch zu langweilig, glaube ich."

  • "Gibt es nicht auch Männerr, die fürr Errmittlungen eingesetzt werrden? Ich meine, ich hätte davon gehörrt. So etwas hätte ich als Soldat spannend gefunden." Bashir schaute den Soldaten prüfend an. "Bist Du nicht ehrrgeizig? Willst Du nicht einmal mehrr werrden?" Er selbst hatte auch keine großen Ambitionen gehabt, doch die meisten anderen Soldaten hatten auf Beförderungen hingearbeitet.

  • Just in diesem Moment, als der Soldat und Bashir sich in ihr Gespräch vertieft hatten, kam auch Reatinus mit entschlossenem Blick auf seine Haustür zu. Für ihn war heute erstaunlich früh Dienstschluss und da er diese ein oder zwei Stunden extra Freizeit hatte, wäre es wohl eine der größten Verschwendungen, diese nicht ausgenutzt zu haben. Wenig verwundert erblickte er diesen Soldaten, welchem Reatinus beinahe eine Prügelstrafe aufgedonnert hätte. Und da der Becher so gut wie leer war, erkannte Reatinus zum Glück aller nicht, dass da einmal Wein mit hineingemischt wurde.


    "Salve. Was ist denn hier los", fragte Reatinus mit fester Stimme.

  • So zügig, wie es sich für einen Soldaten gehörte, aber ohne übertriebene Hektik sprang der Soldat auf, stellte seinen Becher ab und ließ die letzte Frage des Sklaven unbeantwortet.


    "Melde mich zur Vorführung des reparierten Bettes!", gab er bekannt und war gespannt auf die Reaktion des Tribuns.

  • "Salve, Herrr." Bashir verneigte sich leicht, als sein Herr dazukam. Unauffällig lehrte er die Becher und den Krug hinter dem Baum, so daß die Ausgabe von Wein an den Soldaten eigentlich nicht herauskommen sollte. Er stellte das Geschirr ineinander. "Derr Soldat wollte warrten, um sicherr zu gehen, daß err Deinen Befehl korrrekt befolgt", meinte er erklären zu müssen.

  • Wenn Reatinus ehrlich war, hatte er mit dieser Aktion nicht einmal gerechnet, war doch dieser Legionär hier eher schlampig veranlagt. Reatinus nickte und ließ die gesprochenen Worte mit erhöhten Augenbrauen verstummen. Anschließend befahl er Bashir mit einem Handzeichen, wieder zurück in den Domus zu gehen - denn jetzt fanden Soldatengespräche statt, die der Haushalt nicht unbedingt mit anhören musste.


    "Gut", meinte Reatinus zu dem Legionär, "Ich hätte dir auch eine Prügelstrafe auferlegen können. Und das werde ich nächstes Mal tun, wenn an deinem Platz nicht alles so ist, wie es sein soll. Merk dir das, Legionär, und ich würde nicht ausschließen, dass nicht noch einmal jemand nachschaut... wegtreten."

  • Niemand würde den Legionär ernsthaft um seine Meinung fragen, aber nun war er endgültig der Ansicht, dass die gesamte Aktion völlig sinnlos gewesen war. Der Tribun hatte sich das Bett nicht einmal angesehen!


    Trotzdem salutierte er, wie es sich nach einem Befehl gehörte und begann, den Rücktransport des Bettes zu planen. Schließlich musste es heute Nacht wieder in seiner Stube stehen, damit er darin übernachten konnte. Auf Mithilfe des Tribuns war dabei kaum zu rechnen, aber einfach auf den Trossknecht mit dem Maultier zu warten war auch nicht möglich, schließlich hatte er ja gerade den Befehl erhalten, wegzutreten.

  • Auf die Geste seines Herrn hin verneigte sich Bashir respektvoll und beeilte sich, ins Haus zu kommen. Dort spülte er als erstes das Geschirr aus, um ihm den verräterischen Geruch zu nehmen, dann kehrte er ins Atrium zurück, da sicher der Herr gleich hereinkommen würde. Er wollte ihm gleich die Rüstung abnehmen, die bequemen Hausschuhe anreichen und eine Schüssel, damit er sich kurz waschen konnte.

  • Als der schlampige Soldat wieder seiner Wege zog, sah Reatinus ihm einen Moment lang nach, wie er sich mit dem Bett abrackerte. Und er tat dem Artorier nicht leid, war er doch selbst verantwortlich für seine Misere. Anschließend schüttelte er den Kopf und begab sich endlich in den wohlverdienten Feierabend... die Türe stand schon offen und Baldram erhob sich, seinen Herrn zu begrüßen.
    "Salve, Dominus."
    "Salve, Baldram. Setz dich wieder."
    "Danke, Herr."
    Ein kurzer Dialog, denn Reatinus erwartete nicht, dass man in seiner Gegenwart aufstand - er war Tribun, und kein Kaiser. Anschließend würde einer der Sklaven kommen, die ihn sonst immer mit Neuigkeiten versorgten. "Bashir", rief Reatinus, "Sag, ging hier alles mit rechten Dingen zu?" Wenn der Artorier nur wüsste...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!