Reatinus jedoch wollte die Petronierin nicht fragen, wo ihre Eltern womöglich sein könnten und wo sie waren. Er hielt dies für eine überflüssige und womöglich auch böse Erinnerungen aufweckende Frage. Schließlich wäre die Petronierin nie zu Crispus gezogen, wenn ihre Eltern noch für sie da gewesen wären. Es konnte viele Ursachen haben, dass sie dies tat, höchstwahrscheinlich wusste sie jedoch nicht, wie die Begegnung mit Crispus verlaufen würde. Reatinus wandte sich vom Bildnis seines Vaters ab, während er darauf wartete, dass Rusticus endlich näher kam - es war merkwürdig, kannte er den Sohnemann doch als eher ruhigen, aber weniger introvertierten Mann.
"Crispina", machte er auf sich aufmerksam, "Ich möchte dir Mamercus Artorius Rusticus vorstellen, mein Erstgeborener. Und leider auch einzig übrig Gebliebener - das Schicksal hatte er in letzter Zeit weniger gut mit uns gemeint." Der Tribun klopfte seinem Sohn auf die Schulter und zog ihn etwas näher. "Das ist Petronia Crispina, Sohn. Sie ist eine Freundin, Gast und wird auch bleiben. Erzähl etwas über dich."