Portae Castrae | ANMELDUNG UND POSTABGABE

  • Die Turma ritt langsam auf die Porta zu. Ihr folgten 10 Calones mit ebensovielen Packpferden. Vor dem Tor ließ Primus halten und meldete der Torwache;
    "Turma secunda zur Patrouille...nach...
    Er hielt inne und sah den blaugefrorenen Legionär an.
    ...Süden..."
    Dann ließ er den Arm nach vorne fallen und die Turma trabte aus dem Castellum.

  • Der Wachhabende wartete schon viel zu lange auf seine Ablösung als er die Turma herankommen sah.
    Nach Süden,...soso.
    Eines war sicher,...die würden auf ihren Gäulen mindestens ebenso frieren wie er hier auf der Wache.
    Mit gehörigen Respekt trat er auf Seite und ließ die Turma passieren.

  • Acratus kam den Weg zur Porta des Castellums hinauf.
    Am Tor sprach er die Wachen an,
    "Salve, mein Name ist Gaius Annaeus Acratus, ich bin hier um mich für die Legion II zu melden."
    Er hüllte sich etwas enger in seinen Umhang, da der Wind auffrischte.

  • Der Wachhabende Offizier musterte den Neuankömmling kritisch.
    Hört, hört,...dann komm herein, Sohn und melde dich im Rekrutierungsbüro ...
    Er wies hinter sich auf das hohe Gebäude.
    Dort kannst du dich eintragen...und dich einer Reihe von Fragen und Untersuchungen stellen die ergründen ob du auch tauglich bist für den Dienst in der Legio!
    Sein Blick war der eines Vaters der einen halbwüchsigen Sohn betrachtete, einerseits stolz andererseits skeptisch...

  • Gaius peilte das Gebäude an auf das er Offizier zeigte und nickte,
    Er bedankte sich und machte sich auf den Weg, der Wind hier war eisig, kein Vergleich zu den Winden in den Alpen oder den Bergen im Norden von Hispania aber trotzdem eisig.
    Acratus ruckte seine Tasche wieder auf den richtigen Platz und marschierte weiter.

  • Wie er nun an diesen Ort hier gelangt war, war nun mehr zweitrangig, denn Verus hatte sich betrunken, sogar recht mächtig betrunken und wankte nun auf das Imperium schimpfend zum Tor. Seine Kleidung war dreckig, seine Haare zerzaust und nichts zeichnte ihn als ehemaligen römischen Beamten aus. Es war nichts mehr von einem römischen Bürger geblieben. Er sah sogar aus, wie ein hiesiger Barbar oder besser gesagt, wie ein Bilderbuch-Barbar aus den römischen Vorstellungen. Verus blickte auf die Mauern das Kastells. Sein Herz raste vor Wut und schmerzte dabei. Er weiterer Schluck aus der billigen Karaffe, die sein letztes Geld verschlungen hatte, um den Schmerz über sein Leben zu ertränken. "Ich hasse euch," kreischte er, wie ein altes Waschweib. Noch ein Schluck zwängte sich seinen vertrockneten Hals herunter. Er verlor auf dem Weg zum Tor eine Sandale, doch dies interessierte ihn nicht. Er wollte nun mehr Rache oder viel mehr seinem Unmut Luft machen, auch wenn es seinen Tod bedeuten könnte. - Doch soweit dachte er in diesem Moment nicht, denn sein Geist war vernebelt mit alkoholischen Schwaden.


    "Das Imperium ist eine Groteske! Ich hasse euch! Es hat mir alles genommen," lallte er den hiesigen Wachen entgegen. Sein Weg führte ihn weiter wankend auf das Tor zu. Er war ein recht dreister Störenfried. "Ich habe nichts mehr..."


    Er sank vor den Soldaten auf den Boden. "Ich werde nun schlafen..." Verus schloss direkt vor dem Tor die Augen. Wie würden die Wachen reagieren? Ein wirrer Mann vor dem Tor, der sich dreist aufzwängte und das Imperium diskreditierte?

  • Volusus Scandilius Calavianus war schon ein alter Fuchs, er hatte schon viel gesehen und erlebt,...er hatte hohe Herren tief fallen sehen und Sklaven zu mächtigen Männern erwachsen.
    Er trat zu seinen Wachen, die einigermaßen alarmiert um den Mann am Boden standen.
    Macht Platz Kerle,...was haben wir denn da für einen Saufbruder?
    Die Männer machten Platz und Volusus Scandilius Calavianus stieß den Mann mit dem Fuß an.
    He...Mann,...aufstehen, was denkst du dir?

  • Primus ritt auf die Porta zu, seine Turma hinter ihm auf dem Weg zu einer Inspektionstour. Zu seinem Erstaunen sah er die Torwache im Halbkreis um einen am Boden liegenden Mann stehen.
    Er ließ die Turma halten und stieg ab.
    Er näherte sich der Gruppe und stellte sich neben seinem alten Kumpel Calavianus .
    "Salve Calavianus ,...was ist los...?

  • "Ich denke vieles und alle Gedanken führen zu einem unweigerlichen Schluss," sagte er die Augen erneut öffnend. Er blickte den Wachhabenden und die Soldaten um ihn herum mürrisch an. Er griff zu seiner Karaffe, setzte noch einmal an, um seinen Durst zu stillen. "Ich werde nicht mehr aufstehen. Es ist aus. Es ist mein freier Wille, da zu sein, wo ich bin und dahin zu gehen, wohin ich will. Ich habe keine Bindungen mehr an eure Gesellschaft," lallte er philosophierend in Richtung des Anführers der Männer. Er begann hämisch zu lachen.


    "Da steht ihr in eurer Rüstung, versteckt hinter einer Scheindisziplin und einer Scheinmoral. Eure Stärke basiert nicht auf Moral oder Anstand, sie basiert viel mehr auf Unterdrückung, Ausgrenzung und den niedersten menschlichen Trieben." Verus war zwar betrunken aber auf eine besondere Art und Weise. Er konnte sich noch verständlich ausdrücken, einige Gedanken in Worte fassen, auch wenn sie wirr waren. Ein Rülpser zwängte sich aus seinem Rachen. "Was wollt ihr von mir? Ich kann euch nichts bieten, außer die Wahrheit über das Leben." Seine Zynik konnte er nicht verbergen, ebenso wenig seinen Hass auf Rom.


    Er donnerte mit einen schlacksigen Wurf die alte, ebenso leere, Karaffe an die Mauer des Legionslagers und wollte wohl sichtlich damit provozieren. "Ich frage euch, was wollt ihr Soldaten nun tun? Was einmal zerbrochen ist, kann man zwar zusammenfügen aber es wird nie mehr den ursprünglichen Ausdruck haben. - Auch so sieht es mit meinem Leben aus. Ihr könntet mich davonjagen aber berühren wird es mich nicht mehr, denn ich habe nichts außer das, was man Träume nennt. Rom ist ein Witz, die Res Publica ist eine Tyrannei und in Rom regieren einige Männer, wie Könige. Ich sage euch, der König herrscht erneut in Rom. Ich hatte einst einen Traum von Rom, der sich schnell als Nachtmahr erwies. Ich verabscheue all das, was mir angetan wurde und ich verabscheue all jene die Rom munter dienen als ob es das Richtige wäre. Darüberhinaus haben die Götter mich verlassen...; Oh! Meine Kinder, es tut mir leid..." Verus machte immer noch keine Anstalten aufzustehen. Er behielt seinen Platz in dieser Tragödie.

  • Calavianus sah zuerst zu Primus und grinste,...dann lauschte er den Ausführungen des Betrunkenen.
    Er rieb sich das Kinn und meinte,
    Klarer Fall scheint mir,...jemand sollte den Centurio Statorum holen und den Mann in die AUsnüchterungszelle schmeissen...aber zügig, sonst wird er von den Turma noch zertrampelt!
    Was faselte der da ...ein verkappter Philosoph oder stinkender Grieche?
    Wenn der Legatus von diesen Reden erfuhr würde er den Kerl zur Abschreckung ans Kreuz nageln.
    Er sah auf Primus,...was der wohl dazu meinte...

  • Primus beugte sich zu dem Mann herunter und sagte,
    "Wie ist dein Name?..."
    Irgendetwas an dem Mann störte ihn,...es war weniger sein Zustand, sondern mehr das was er sagte,...das war mit Sicherheit kein Wald- und Wiesengermane.

  • Sein Name? Verus war überrascht. Es war lange her, dass sich jemand für ihn interessierte und seinen Namen in Erfahrung bringen wollte, dennoch konnte Verus nicht komplett offen sein. Er hatte das Exil gesucht, um nicht gefunden zu werden und dies sollte auch so bleiben. Verus schluckte. "Nennt mich einfach Verus," sagte er schlicht. "Meinen Familiennamen habe ich abgelegt," fügte er hinzu und löste nun auch vor anderen Menschen bewusst die letzte Bindung an seine Gens.

  • Primus sah zu Calavianus und schüttelte leicht den Kopf.
    "Ich schlage vor wir lassen ihn erstmal hier im Carcer,...ausnüchtern , waschen und ein paar saubere Klamotten..."
    Primus erhob sich. Leise klirrten seine Waffen.
    Aber das nicht seine Entscheidung,...nur ein Rat.
    Dieser Verus kam ihm nicht ganz geheuer vor. Sollten sich andere mit ihm befassen.

  • Calavianus nickte zustimmend. Primus hatte eine bessere Ader als er was die Beurteilung von Menschen anging.
    Na los,...ihr habt gehört was der Decurio gesagt hat,...in den Carcer mit ihm,...sollen sie den Kerl mal auf Vordermann bringen!

  • "Der Carcer also?" Verus schmunzelte unberührt. "Diese Einrichtung wird wohl besser sein als mein bisheriges Leben. Nur eines macht mir Sorgen, wer kümmert sich um meinen Hund? Ihr etwa?" Er rülpste erneut.

  • Kopfschüttelnd sah Calavianus den beiden nach. Als ob da eine Art Beziehung zwischen den beiden bestünde.
    Was aber soll Primus, ein ordentlicher und aufrechter Kerl,...wenn auch Eques und Fußfauler denn mit solch einem hircus* zu schaffen haben?
    Er winkte einen Legionär heran der mit ein paar anderen Maulaffen feilbot und raunzte ihn an;
    So,...du machst dich jetzt mal nützlich...ab zur Regio und hol´mir den Centurio Statorum und das ganze hurtig!
    Der Mann vergaß zu protestieren und rannten durch die Porta in die Stadt.


    Sim-Off:

    * alter Bock

  • Nach einer langen strapaziösen Reisen über die Pässe der Alpen mit einer Schifffahrt über den Rhein, war Mattiacus mal wieder in Mogontiacum, seiner alten Wirkunsstätte angelangt, um das Tribunt anzutreten. Er ritt auf einem Pferd, dass er extra aus Italien mitgebracht hatte und aus den Ställen der Familie aus Spanien stammte. Seine Entourage mit dem Gepäck, vornehmlich Schriftrollen, Bücher, Schreibkram und Kleidung folgte ihm auf einem Wagen.



    Als er endlich an der Porta Praetoria angelangt war grüßte er die Wache in militärischer Manier:


    "Salve miles! Ich bin Marcus Decimus Mattiacus, der neue Tribunus laticlavus. Ich möchte zu eurem Legatus."

  • Die Wache stand sofort stramm und der diensthabende Optio winkte den neuen Tribunus durch.
    Salve Tribunus Decimus,...der Legatus befindet sich in der Principia...


    Hmm,...der eine kam, ein anderer ging,...so war der Lauf der Dinge...


    GTP

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