"An manchen Tagen ist es einfach nur lästig. Aber wenn alle so zusammensitzen und ihre Ausrüstung in Ordnung bringen, das kann auch sehr gemütlich sein. Wenn das Contubernium kameradschaftlich ist und sich die Männer gut verstehen. Man kann dabei reden und vielleicht auch mal einen Schluck trinken." Wenn alle so beieinander saßen, konnte das Putzen der Metallteile richtig Spaß machen.
"Alles steht und fällt mit der Zimmergemeinschaft. Man lebt mit acht Mann in einem echt kleinen Raum. Jeder muß dabei einigermaßen Ordnung halten, sonst gibt es ständig Ärger. Man muß sich zusammenraufen und gute Kameradschaft pflegen, dann ist alles gut. Und es ist von Vorteil, gut kochen zu können. Wir hatten bei uns bei der Legio II die Regel, daß ein neuer Mann gleich eine Woche Kochdienst für alle hatte. Schon um zu überleben, lernte der das Kochen in der Zeit. Und das kam letztendlich uns allen zugute. Ich habe es auch auf diese Weise gelernt. Ich habe mir auf dem Markt Tips geben lassen von einer alten Marktfrau. Die hatte richtig Spaß daran, mir Kochen beizubingen." Valerian lachte, als er an diese Zeit zurückdachte. Damals hatte er gelernt, daß man mit Speck und Lauch viel ausrichten konnte, daß ein wenig Honig auch an herzhaften Gerichten kein Fehler war und eine kleine Prise Salz an süßen Speisen.
"Die Schleiferei in der Grundausbildung ist wirklich übel. Es schadet nicht, wenn Du schon vorher anfängst zu trainieren. Viel laufen, Liegestützen, Klimmzüge. Es werden von Dir Höchstleistungen erwartet. Und das muß so sein, sonst überstehst Du keinen Marsch und schon gar keinen Kampf. Dazu wirst Du die ganze Zeit beschimpft, mußt auch hier und da Schläge einstecken. Im Ernstfall mußt Du über Deine Grenzen hinaus können. Nicht nur für Dich, sondern auch für die Kameraden neben Dir. In der Grundausbildung wird gnadenlos ausgesiebt, damit nur die Männer übrig bleiben, die solch einer Belastung standhalten."