Ausbildung neuer Probati

  • Sim-Off:

    Hallo! ;)
    Wir tun mal so, als ob du schon immer hier gewesen bist, ja?


    Ich holte mir noch ein paar Steine und ging wieder zurück auf meinen Platz. Ein Stein kam in die Schleuder, die ich dann über meinem Kopf kreisen ließ. Ich konzentrierte mich und warf den Stein im richtigen Moment, so dachte ich, ab. Aber wo war er gelandet? Ich sah mich suchend um...

  • Fausto betrachtete die Versuche der Probati mit gemischten Gefühlen.
    Einerseits gab es bisher keine Verletzten, jedoch erwies sich auch keiner der Kerle als echtes Naturtalent.
    Außer dem Syrer waren sie alle nur mehr oder weniger in der Lage ohne eigene Verluste den Stein nach vorn zu schleudern.
    Er besprach sich mit dem Optio. Diese Übung würde man noch intensivieren müssen,...jedoch zu einem späteren Zeitpunkt.
    Er ließ die Männer noch die restlichen Steine verschleudern, dann hallten seine Befehle über den Campus.
    Militeeees,...aciem dirigiteee! Oculos...in rectummm...
    Nachdem das Rödeln beendet war sah er die Männer ernst an.
    Das war eine ganz miese Vorstellung meine Herren,...
    Kopfschüttelnd sah er die Möchtegernschleuderer an.
    Bis auf den Syrer...Azizos,...vortreten,...demonstriere deinen Kameraden noch einmal worauf es ankommt!
    Die Vitis wies auf die Stelle auf die sich der Probatus stellen sollte.


  • Sim-Off:

    Auch von mir ein herzliches Willkommen! Mach dich auf was gefasst, Echion! :D



    Wieder wurden die Probati zusammengerufen und stellten sich in Linie auf. Zu seiner Überraschung wurde Azizos aufgerufen, den richtigen Umgang mit der Balearischen Schleuder noch einmal zu demonstrieren. Er trat also vor an die Stelle, die der Centurio mit seiner Vitis bezeichnet hatte, und stellte sich dort mit seinem linken Bein nach vorne so auf, dass er in gerader Linie zu dem Pfahl stand, den Rücken parallel zu der Flugbahn, welche der Stein auf dem Weg zu seinem Ziel nehmen musste. Azizos spannte den Stein, den er in seiner rechten Hand gehalten hatte, zwischen die beiden Riemen der Schleuder ein.


    Nach seinem ersten Wurf und einigen weiteren Versuchen, die der Syrer in der Zwischenzeit absolviert hatte, hatte er sich schon wieder ganz gut auf diese Waffe eingestellt. Er ließ die Schleuder ein paar Mal neben seinem Körper hin und her pendeln und spürte das Gewicht des eingespannten Steines. Dann holte er aus und begann, die Schleuder über seinem Kopf kreisen zu lassen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, in welcher Position er den Stein würde losschleudern müssen, damit dieser die richtige Flugbahn beschreiben würde. Gleichzeitig streckte Azizos seinen linken Arm aus, so dass dieser auf den Pfahl zeigte. Die Augen fest auf dieses Ziel gerichtet, wanderte der Syrer mit seiner Aufmerksamkeit ganz in seinen Arm - jetzt, jetzt musste er den Stein losschleudern!


    Aus seinem Schultergelenk heraus und mit Unterstützung des gesamten Oberkörpers vom Rumpf an aufwärts peitsche er den Stein auf seinen Weg. Dieser surrte durch die Luft und traf mit einem lauten "Plopp" auf den Pfahl auf. An der Stelle, wo der Stein aufgetroffen war, blieb eine deutliche Delle im Holz des Pfahls zurück.

  • Sim-Off:

    Vielen Dank :D


    Und auf ein neues wurde der Umgang demonstriert und auf ein neues dachte ich würde ich damit meine Schwierigleiten haben. Nicht weil es unmöglich ist sondern weil ich meine Schwierigkeiten hatte ab zu schätzen wo der Punkt erreicht war um den Stein aus der Schleuder gleiten zu lassen. Denn ließ man ihn zu früh los so gleitete er am Ziel links vorbei. Zu spät verfehlte ich auf der rechten Seite und somit musste der Zeitpunkt exalt gewählt sein. Doch meine Überlegungen waren auf ein neues zu vielfälltig. Ich beobachtete angespannt Azizos. Versuchte mir seine Bewegungen ein zu prägen und jeden seiner Handlungen. Er ließ den Stein zu einer Verlängerung seiner Gedanken werden was mir die größte Schwierigkeit bereitete. Dennoch würde ich den Exerzierplatz nicht verlassen bis meine Fertigkeit im Umgang mit der Schleuder perfektioniert sei.

  • Fausto ließ die Männer noch eine Weile staunen, dann trat er an den Syrer heran und legte ihm lobend die Hand auf die Schulter.
    So...macht man das,...und ihr werdet das auch bald lernen,...aber in eurer Freizeit,...jetzt kommen wir zu einer anderen Waffe,...dem Gladius...geht und holt euch beim Karren eines der Übungsgladii...
    Er wartete bis sich alle eines der Übungsschwerter geholt und bis sie einen Halbkreis gebildet hatten, den er mit seiner Vitis beschrieb.
    Er sah die aufgeregten Gesichter und den Tatendrang.
    Nun das würde sich legen und heute Abend manche Blutblase aufzustechen sein.
    Er hielt sein Gladius bereits in der Hand und sagte,
    Das hier ist die Hauptwaffe des römischen Legionärs,...das Gladius,...eine Stichwaffe. Mit ihr begehen wir unsere Nahkämpfte,...Mann gegen Mann...


    Er ließ die Worte wirken und las in den Gesichtern der Probati.


    Ich sage Stichwaffe, weil sie in ihrer Konstruktion so ausgelegt ist, daß sie mit Wucht gestoßen nahezu jede gängige barbarische Panzerung durchdringt.
    Der Streich hingegen bringt nur sekundäre Verletzungen und ist zu vermeiden.
    Ein verletzter Kämpfer ist ein gefährlicher Kämpfer...


    Ernst sah er die Männer an.


    Unser Angriff muß mortal sein,...der Gegner ist nicht zu verletzen sondern zu töten!Denn nur ein toter Barbar ist in der Schlacht ungefährlich!
    Waidwunde Gegner sind unberechenbar und daher eine Gefahr!


    Er trat an einen der Holzpfosten und wies mit seinem Gladius auf die Trefferzonen.


    Wir haben drei primäre Trefferzonen...Bauch, Brust Hals/Nacken...weiterhin sekundäre Trefferzonen sind Beine, Arme und Gesicht. Jedoch erfordern diese einen weiteren Stoß, welcher dann wieder in die primären Zonen führen sollte.


    Die betretenen Gesichter der Probati sprachen Bände...es wurde langsam ernst.


    Weiterhin wichtig ist der Stand beim Stoß! Wenn ihr mit Rechts zustoßt, muß das Linke Bein vorstehen und euch Halt geben! Legt euer Gewicht auf das Bein nicht auf den Stoß,...wenn er daneben geht liegt ihr da und seid ausgeliefert!


    Er vollführte einen geraden Stoß und zeigte die Beinhaltung.


    Im Grunde ist es einfach, Zustoßen, Drehen oder Hochziehen,...Rausziehen,...Finalschlag, nach Möglichkeit,...ist aber bei einem ordentlichen Treffer nicht notwändig. Wichtig ist den Gegner zu stoppen, auszuschalten, stecht ihn ab, brecht ihn auf und weiter,...jeder Legionär trifft im Laufe einer Schlacht auf mindestens 4 bis 8 Gegner!


    Er holte sich ein Übungsscutum, zeigte auf einen kräftigen Probatus und meinte,
    ...so,...du da,...greif mich mal an,...und mit Schmackes!
    Der Probatus trat verlegen vor und wußte nicht so recht, ...jedoch dann rannte er gegen den Centurio an.
    Dieser lenkte die Wucht des Aufpralls mit dem Scutum so ab, daß er sein Gladius nur noch hinzuhalten brauchte,...sein Gegner hatte sich selbst dahin manöveriert.


    Der Centurio half dem Gestürztem auf die Beine und meinte,


    So, jetzt nochmal ohne Schwung, greif mich mit dem Gladius an,...so wie du meinst!


    Der Probatus nickte und trat vor den Centurio, plötzlich griff er an und schlug von oben auf den Centurio ein. Dieser hob sein Scutum blockierte den Hieb und stieß gleichzeitig dem Mann das Übungsgladius in den Bauch.


    Stöhnend sank der Mann in die Knie und kassierte einen Nackenschlag,...nur angedeutet aber sehr anschaulich. Auf allen Vieren schnaufte der Probatus und harrte weiterer Schläge.
    Der Centurio half dem Mann auf die Füße, nickte ihm zu und dieser trollte sich zurück auf seinen Platz.


    Also, ihr habt gesehen worauf es ankommt, schätzt den Angriff ein, wehrt ab und stoßt zu,...
    Zunächst lernt ihr das Zustoßen,...es ist hart für die Gelenke und ihr werdet Blasen bekommen,...aber ihr müßt das Schwert halten lernen und die Primären Ziele bearbeiten,...los jetzt jeder 50x alle drei Primärziele, dann 50x Secundär und Primärziele! 4 Mann an jedem Pfahl,...jede Seite einer...stellt euch vor, die Pfähle wären ein Barbar...ein Feind...es geht um eurer Leben!
    Pugnare!


  • Ich tat wie mir gesagt wurde. Im Umgang mit dem Gladius war ich vielleicht kein Meister aber ich hatte schon ein paar Situationenen durch striffen in denen ich meine Fertigkeite mit ihm unter Beweis stellen durfte. Somit fiel mir diese Übung wirklich leicht. Ich führte mein Gladi an den Punkt den ich als Primerziel ausgemacht hatte und griff an. Mit jedem weiteren Gladi schlag viel es mir zunehmens leichter es zu benutzen. Irgendwann begann der Pfal vor meinem inneren Auge zu leben und versuchte sich zu wehren. Doch ich spürte mein Gladius wie einen Teil von mir selbst. Ich konnte schwören zu hören wie er die Luft bei seinem Flug zerteilte. So weichte ich meinem Imagineren Gegner aus und schlug nach meinen 50 Primärzielen meine 50 sekundären. Vor meinem inneren Auge spielte ich die Szene so oft durch. Der Barbar griff mich an. Ich wich seinem Angriff mit einer gezielten Körperverlagerung aus und dann verwundete ich eins seiner Sekundärziele so das er für mich eine geringere Gefahr war. Der nächste Schritt war dann die Gedult auf zu bringen das der Barbar zum nächstem hieb ausholte und ich einfach nur meine Unversehrtheit ausnutzen konnte um ihm in einem seiner Primärziele zu treffen. So ging er zu Boden. Allerdings hatte ich gemischte Gefühle bei dieser Übung. Ich konnte mir den Kampf vorstellen doch momentan kämpfte ich gegen einen Holzpfahl. Dennoch hatte ich das Gefühl diese Übung mit einer gewissen Fertigkeit gemeistert zu haben.

  • Ich nahm mir einen Übungsgladius und ging an einen Pfahl. Lange sah ich den Pfahl an. Ich hatte so was noch nie gemacht. Das Heft fühlte sich in meiner Hand komisch an und das Gewicht des Schwertes zog meinen Arm nach unten. Ich hatte zwar oft mit Stöcken gerauft, aber mit einem Schwert?


    Trotzdem strengte ich mich an. Ich sah den Pfahl an und hob mein Schwert. Ein schneidender Schlag von der rechten Schulter aus traf den Pfahl. Nachdem das Schwert bei mir unten links angekommen war hob ich es und schlug wieder, diesmal von der linken Schulter aus, mit einer schneidenden Bewegung.


    Dann aber erinnerte ich mich, dass der Centurio gesagt hatte, Stiche seien effektiver. Ich stach auf den Gegner zu. Die Wucht des Aufpralls spürte ich in meinem Arm. Ich zitterte einen Moment, doch dann war der Schmerz wieder verschwunden. Also hob ich das Schwert wieder und stach noch einmal zu. Den Schmerz ignorierend noch einmal, und dann noch einmal...


    All dies tat ich in einer stabilen Haltung: das rechte Bein war vor dem linken und gebeugt, das Linke weniger, fast gestreckt.

  • Immer wieder korrigierte der Centurio Haltung und Schwertführung, immer wieder mahnte er zum Stoß statt zum Hieb.
    Die meisten der Probati verstanden und setzten die Anweisung um, doch es gab auch Unbelehrbare.
    Probatus, du sollst stoßen nicht hauen!
    Der Angesprochene sah den Centurio glasig an, an seiner Hand war schon ein schmierig roter Film sichtbar.
    Zeig´mir deine Hand, Probatus! forderte der Centurio und der Probatus nahm das Schwert in die andere Hand um sie dem Offizier zu zeigen. Die dünne Haut der Innenhand hatte der ständigen belastung nachgegeben und war gerissen.
    Der Centurio nickte und meinte,
    Nimm die andere Hand!...und stoßen, nicht hacken,...dann hast du auch solche Probleme nicht!
    Ungläubig starrte der Probatus den Centurio an, er schien in Tränen ausbrechen zu wollen, da zeigte der Centurio auf Echion und meinte,
    Glaubst du er ist was besseres als du?...er kann es...du kannst es auch! Los!
    Unter dem strengen Blick des Centuros begab sich der Mann an den Pfahl, langsam ...unsicher,...begann er die Primärziele mit der linken Hand zu stechen. Der Centurio sah eine Weile zu und ging dann weiter.
    Nach einer halben Stunde sagte er,
    So,...jetzt werdet ihr gegeneinander antreten, holt eure Scutii und dann los,...Gefechtssimulation!
    Er sah das Entsetzen in den Gesichtern,...manch einer sah auf seine geschundenen Hände.
    Grinsend meinte er,
    Na schön,...für die Zarten unter euch kommt da vorne der Capsarius,...lasst euch behandeln,...halbe Stunde Pause,...Abite.
    Der Capsarius stand neben dem Centurio und hatte reichlich Verbandzeug dabei.


  • Halbe Stunde Pause? Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!


    Ich setzte mich an den Rand des Exerzierplatzes, wo Gras wuchs. Da war auch ein Baum, unter dem ich gestern auch in der Pause gelegen hatte. Ich trank etwas Wasser und glaubte zu fühlen, wie das kalte Wasser in meinem Hals hinunterfloss.


    Dann...

  • Die halbe Stunde Pause schien mir eine gute Gelegenheit die Glieder einen Moment lang zu entspannen. Doch meine Hände schmerzten ziemlich. Dennoch ließ ich mir nichts anmerken. Ich setzte mich hin und versuchte mich zu konzentrieren. Niemals durfte meine Konzentration auf etwas anderes fallen als auf die Dinge die sich in meiner Umgebung abspielten. Ich sah mich um und schaute in die Gesichter der anderen Probatis. Manche von ihnen schienen von der Übung sichtlich erschöpft. Ich konnte nicht leugnen das ich ebenfalls erschöpft war doch dennoch konnte ich dies nicht Sichtlich zeigen denn ich empfand dies als Zeichen von Schwäche. Somit lief ich umher und versuchte zu zeigen das die Übung ohne einen Kratzer an mir zu hinterlassen vorbei gezogen war.

  • Fausto ging durch die Übungspfähle hindurch,...er hatte die Pause genutzt um dringenden Bedürfnissen nachzukommen.
    Er räusperte sich und sagte,
    So!...genug gefaulenzt! Gefechtsübung! Jeder sucht sich einen Partner und dann werdet ihr üben was ihr gelernt habt! Ad Arma! Scuta sursummmm!
    Gladiooos stringiteee!
    Der Optio ging zu ihm und sah wie die Probati zu ihren Waffen liefen, die bereitgestellten Scutii hochnahmen und die Schwerter zum Angriff bereit machten.
    Jetzt sollten sie sich beweisen...
    Pugnare!



  • Die nächste Waffe, in deren Benutzung die Probati eingeführt wurden, war das Schwert. Azizos hörte hier besonders aufmerksam zu, denn mit dieser Waffe hatte er wirklich noch keinerlei Erfahrungen machen können, auch nicht als Kind.


    Was der Centurio zur Verwendung dieser Waffe ausführte, hörte sich für den Syrer in groben Zügen plausibel an. Allerdings fragte er sich, ob es in einer echten Schlacht nicht vielleicht sinnvoller sein könnte, nicht zuerst den Oberkörper der Gegner anzuvisieren, sondern vielleicht doch eher das Gesicht oder auch den Unterleib. Denn selbst viele Barbaren trugen doch am Oberkörper einen Schutz, der einen Schwerthieb, wenn er denn nicht wirklich mit voller Wucht traf, abprallen lassen konnte. Und außerdem leuchtete es Azizos nicht ein, warum nicht ein Hieb mitten ins Gesicht auch tödlich sein sollte.


    Diese Fragen etwa zu stellen, blieb aber keine Gelegenheit, denn schon ging es zum Trainieren der vom Centurio empfohlenen und auch vorgeführten Stöße zu den Übungspfählen. Azizos hatte dabei mit der grundsätzlichen Handhabung und Führung des Gladius zu seiner eigenen Überraschung gar keine Schwierigkeiten, und auch der Ausfallschritt mit dem linken Bein war ja eigentlich eine ganz natürliche Bewegung, wenn man mit rechts zustoßen wollte. So kam der Syrer bald in einen Rhythmus, der es ihm erlaubte, alle Stiche, welche der Centurio geboten hatte, rasch auszuführen. Allerdings begann dabei sein rechtes Handgelenk immer stärker zu schmerzen, und die Haut an der Innenseite seiner rechten Hand wurde wund.


    Azizos war darum froh über die Pause, die der Centurio nach dieser ersten Übungseinheit mit dem Gladius anordnete. Er nutzte die Zeit dazu, sein rechtes Handgelenk zu massieren und die Innenseite seiner rechten Hand mit Wasser zu kühlen; schöne Schwielen würde das geben, doch die würden ihn ja schließlich auch gegen die Schmerzen und neuerliche Wunden immun machen.


    Nach dieser hochwillkommenen Erfrischung blickte Azizos ganz zuversichtlich auf die neue Übungsform, in der die Probati zum Fechtkampf gegeneinander antreten sollten. Wie alle anderen schnappte er sich ein Scutum, das er eben beim Einstechen auf den Pfahl sogar ein wenig vermisst hatte, weil es ihm als wirklich willkommene Ergänzung zum Kampf mit dem Gladius erschien.


    Er war gespannt, mit welchem Gegner er es zu tun bekommen würde.

  • Ich holte mir nach der Pause mein Gladius und mein Scudo und blickte mich um. Ich sah den Syrer zu meiner Seite und stellte mich vor ihn.


    "Möchtest du mein Partner für diese Übung sein?"


    Ich hoffte das er ja sagte. Sein Umgang mit der Schleuder hatten in mir den Wunsch geweckt von seinen Bewegungen zu lernen und mich mit ihm zu messen. Natürlich immer Kameradschaflich und niemals in falscher Art und Weise.

  • Azizos brauchte weder lange zu warten, was seinen Gegner für den Schwertkampf betraf, noch in die Ferne zu schweifen, denn sofort nachdem sich alle Probati mit Schilden ausgerüstet hatten, meldete der neben Azizos stehende Soldat sein Interesse daran an, diesen Probekampf mit dem Syrer auszufechten.


    Auf seine diesbezügliche Frage antwortete Azizos umso erfreuter, als er feststellte, dass es sich bei seinem Gegner um Echion handelte: "Aber gerne! Es ist mir eine Ehre!" Ohne weiteres Geplänkel nahmen die beiden Probati daraufhin ihre Grundstellung mit erhobenem Scutum ein.


    Obwohl sich die "Erfahrungen" des Syrers im Kampf mit dem Gladius auf das vorhin beendete Einhauen auf Übungspfähle beschränkte, ahnte er irgendwie, dass bei einem Schwertkampf zwischen zwei Männern derjenige, der zuerst angriff, im Nachteil sein würde. So war es ja immerhin auch bei der Vorführung des Centurio gewesen, der den Probatus, gegen den er angetreten war, ja nicht nur aufgrund seines erfahreneren Umgangs mit Scutum und Gladius besiegt hatte, sondern auch, weil er seinen Gegner hatte auskontern können.


    Trotz dieser unklaren Einsicht, zu der Azizos gelangt war, wollte er sich, ähnlich wie bei dem Ringkampf gegen Manius Iavolenus zuvor, nicht einen Feigling schimpfen lassen, und so startete er seinen ersten Angriff mit dem bekannten Ausfallschritt mit dem linken Bein. Zeitgleich riss er sein Scutum hoch und stieß es mit der ganzen Wucht seines Körpers, die hinter seinem Ausfallschritt steckte, gegen Echion. Dieser Bewegung folgte unmittelbar darauf sein rechter Arm mit dem Schwert in der Hand, das er von unten gegen den Bauch Echions führte.

  • Ich nahm mir einen Scutum und sah mich nach einem Partner um. Nachdem ich einen gefunden hatte, einen großen Gallier mit muskulösem Körperbau, ging es los.


    Ich wollte nicht warten, also griff ich an. Ich stach auf meinen Partner zu. Die Spitze meines Gladius prallte mit einem tiefem lautem Klang von dem Scutum meines Gegners ab. Er konterte sofort mit einem Schlag auf meine rechte Schulter, aber ich konnte noch rechtzetig meinen Scutum hochreißen.


    Dann wieder ich: ein Stich, der wieder von seinem Scutum abprallte und dann, dank einer Drehung, ein perfekter Schlag, der meinen Partner nach hinten stieß.


    Dieser griff dann aber sofort wieder an. Einen Schlag, der meine Knie von der Seite getroffen hätte, parierte ich elegant mit mienem Gladius und stieß dann meinen Scutum gegen seinen, sodass er wieder zurückgestoßen wurde.


    Und er griff nochmal an. Diesmal mit einer perfekten Schlagkombination: ein Schlag gegen meinen Kopf, den ich mit meinem Scutum parierte; dann gegen die Knie, ich konnte meinen Scutum noch rechtzetig nach unten sausen lassen und dann kam ein Schlag auf meinen rechten Oberarm.


    Sein Gladius sauste durch die Luft und ich spürte, dass er immer näher kam. Wenn er mich traf, würde ich meinen Arm erstmal nicht benutzen können. Mein Schwert würde zu Boden fallen und ich würde mich wegen des Schmerzes nicht konzentrieren können... Ich wollte gar nicht erst daran denken, was alles passieren würde, wegen einem einzelnen Schlag...


    Im letzten Moment kniete ich mich hin, und ich spürte den Gladius über mir hinwegsausen. Ich wollte aufstehen, aber da sah ich aus den Augenwinkeln noch einen Schlag kommen. Mein Partner hatte wirklich viel Erfahrung...


    Ich kniete mich hinter meinem Scutum hin und spürte mehrere Schläge an meinem Schild abprallen. Dann stand ich im Schutz meines Scutums wieder auf, wartete bis ein Schlag gerade abgeprallt war und kam dann aus meiner Position heraus, machte einen Schritt nach vorne und stach meinem Gegner in den Bauch.


    Er beugte sich nach vorne, ich hatte ihm die Luft rausgeschlagen. Ich verließ meine Kampfposition und ging auf ihn zu, um ihm vielleicht zu helfen.


    Aber er hatte mich reingelegt. Sein Gladius streifte mich zum Glück nur, aber schnitt damit die Haut an meinem Unterarm etwas auf. Ich ging wieder hinter meinen Scutum und der Kampf ging weiter...

  • Der Centurio ging zwischen den Kämpfenden hindurch, kritisierte, machte Verbesserungsvorschläge,...stand kopfschüttelnd mit verschränkten Armen da...ab und zu zischte die Vitis.
    Es gab durchaus Talente unter den Probati jedoch war noch einiges an Übung nötig...
    Milites! Consistite!...convenite!
    Er wartete bis sich die Männer um ihn gesammelt hatte, dann sagte er,
    Damit ihr den Eindruck bekommt, wie es ist im Verband zu kämpfen, wird jetzt jeder zweite Vortreten!
    Er wartete bis dies geschehen war und fuhr dann fort.
    Die Zweiten sind die Angreifer, ihr habt nur euer Gladius,...die übrigen sind die Verteidiger mit Scuti...Verteidiger in aciem venite!
    Er wartete bis die Männer in Linie angetreten waren.
    Scuta sursum! Corpora premite!...los rückt zusammen! Die Angreifer sollen einen dichten Schildwall sehen!...Wenn sie auf euch prallen werdert ihr schon von selbst Raum zum Kampf finden,...aber vorher blockt ihr die Wucht des Angriffs,...bildet also ein Standbein,...fangt die Wucht ab, bringt sie möglichst zu Fall und dann rückt ihr vor um die Gestürzten zu eliminieren!...das macht man bei den Landstreitkräften genauso wie bei den Seestreitkräften!... Blockt die Entermannschaft des Gegners ab!
    Er wandte sich an die Angreifer,
    Ihr seid wilde Barbaren!...Piraten!...greift mit voller Wucht an, sucht Lücken im Schilderwall, keine Gnade!
    Er ging zur Seite und stellte sich neben den Optio.
    Dieser sah ihn reglos an dann kam der Befehl,
    Militeees pugnareee!




  • Als Azizos mich angriff hatte er eine ziemliche Wucht drauf. Ich hatte von ihm nichts anderes auch erwartet. Er sehr geschickt im Umgang mit seinem Körper. Auch wenn ich damit mühe hatte und es mir schwer fiel gelang es mir der Wucht seines Schildes aus zu weichen und sein Schwert hieb aus zu kontern. Ich war leicht zu seite gegangen für dies.


    Kaum hatten wir angefangen rief uns der Optio zu sich. Als ich bei den Verteidigern geblieben war nahm ich in meiner Reihe position ein erhob mein Scudo und versuchte möglichst keine Lücke offen zu lassen. Gespannt erwartete ich die Angriffswelle.

  • Sehr geschickt war Echion Azizos' Angriff ausgewichen, so dass der Schwertstich des Syrers ins Leere ging. Gerade hatte Azizos sich wieder blitzschnell in die Ausgangsstellung zurückbegeben, als der Centurio schon wieder neue Befehle über den Exerzierplatz brüllte; der Kampf zwischen Echion und Azizos endete damit remis.


    Der Centurio hieß nun jeden zweiten der Probati vortreten und seinen Schild ablegen, während die übrigen Probati eine enge Verteidigungslinie bilden mussten; sie behielten auch ihre Schilde. Aufgabe der Probati ohne Schild sollte es sein, die Linie anzugreifen, Aufgabe der Probati in der Verteidigungslinie hingegen, den Angriff abzuwehren und dann ihrerseits gegen die Angreifer vorzurücken.


    Azizos hatte zu den zweiten der Probati gehört und somit dem Befehl des Centurios folgend sein Scutum abgelegt. Jetzt sollte er, nur mit einem Gladius bewaffnet, die Verteidigungslinie angreifen und damit wohl einen Barbarenansturm simulieren. Azizos war völlig klar, dass der Centurio ihm und den übrigen Angreifern damit eine mehr als undankbare Aufgabe gegeben hatte, den ohne Schild hatten sie gegen die vollständig bewaffneten Verteidiger ja nicht den Hauch einer Chance. Und obwohl er sich schon ausmalen konnte, wie schmerzhaft diese Übung für ihn wie für die anderen Angreifer sein würde, rückte er auf das entsprechende Kommando des Vorgesetzten hin entschlossen vor.


    Wieder machte er mit seinem linken Bein einen Ausfallschritt, achtete aber diesmal besonders darauf, mit seinem rechten Bein einen möglichst stabilen Stand gegen den zu erwartenden Stoß der Verteidiger mit ihren Schilden zu haben. Blitzschnell erhob Azizos seinen Gladius und versuchte, ihn seinem Gegner in der Verteidigungslinie ins Gesicht zu stoßen.

  • Nachdem uns der Optio wieder zusammengerufen hatte und ich den Scutum hatte behalten sollen, ging ich in die Verteidigungslinie. Wir bauten eine Phalanx auf, unsere Schilder waren einer neben dem anderen und zwischen ihnen war kaum Platz. Auf meinem Platz, ungefähr in der Mitte der Reihe und hinter meinem Scutum, wartete ich gespannt auf den Angriff.


    Und da kam er. Ein Schlag gegen mein Gesicht, ich hob schnell den Scutum. Dann fühlte ich eine Reihe von harten Schlägen. Ich musste mich anstrengen, um mich nach hinten gedrängt zu werden und die Stellung zu halten. Mein Scutum wurde immer schwerer, mit jedem Schlag. Aber wir hielten uns...


    Nachdem wir den Gleichschritt geübt hatten, war folgendes gar nicht mehr so schwierig: Schritt für Schritt drängten wir die Angreifer zurück, und blieben dabei so eine gerade Formation, wie möglich.


    Als Ich den Moment für richtig hielt und gerade ein Schlag an meinem Scutum abgeprallt war, ging ich aus der Formation heraus und stach einem der Angreifer in den Bauch. Dann ging ich wieder zurück in di Formation und wartete auf die nächste Gelegenheit...

  • Der Centurio aber auch der Optio sahen die Kampfeskunst des Probatus, sie blickten sich an,...hier schien es eine Perle im Schweinestall zu geben. Doch war es noch zu früh den Mann zu loben, es kamen noch viele weitere Prüfungen.
    Halt´mal ein Auge auf den Burschen,... meinte Fausto und der Optio nickte nur.
    Dann ließ er den Kampf abbrechen.
    Er trat zu den Männern die wie die Überlebenden einer Schlacht da standen und meinte,
    Ihr habt jetzt einen Eindruck gewonnen was es heißt sich einem angreifenden Gegner zu stellen,...wobei die Angriffe der Piraten diesen hier weit in den Schatten stellen!
    ...also, leckt eure Wunden und denkt darüber nach was ihr heute gelernt habt,...im Zuge eurer Ausbildung werdet ihr auch gegen angreifende Kavallerie bestehen müssen und das...ist eine Sache für sich.
    Der Centurio trat zu ihnen und sagte mit verschränkten Armen,
    Einige von euch haben sich heute hervorgetan,...man kann erkennen daß aus ihnen mal brauchbare Legionäre werden,...andere müssen noch viel lernen wenn sie die ersten Gefechte überstehen wollen,...Morgen werden wir mit dem Pilum arbeiten,...geht jetzt,...Abite!
    Dann verließen er und der Optio den Campus beide hatten einen langen Blick auf Azisos gerichtet und versanken dann in ihrem Gespräch.




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