• Macer und Germanicus Avarus waren langsam gegangen, damit auch der Sklave des Germanicers Zeit hatte, die Badeutensilien seines Herrn zu beschaffen und zur Therme zu bringen. Erst während sie dort warteten, griff Macer das Thema auf, das Avarus in seiner Casa nebenbei hatte fallen lassen.


    "Wieso hast du Zweifel daran, dass du ohne Zugeständnisse nicht weiter für die Cura Aquarum arbeiten könntest? Oder hegst du sogar Ambitionen, eines Tages in offizieller Position für den Wasserbau verantwortlich zu sein?"

  • Er hatte wirklich keine Lust lange vor dem Bad zu warten bis endlich sein Sklave mit den Utensilien erschien, aber ohne die leichteren Badelatschen war es ihm nicht möglich hinein zu kómmen und so blieb garnichts anderes übrig, als vor dem Ziegelbau in mäßigem Schatten zu verharren. Er überlegte einen Moment, ehe er die gestellte Frage sich selbst beantwortet hatte.


    "Weil auch Rom immer kräftiger sparen muß. All die Bürger, die die Stadt mehr und mehr haben aufgebauscht, wollen vergnügt, gereinigt und verwöhnt werden. Diese Stadt verkommt zu einem sündigen Laster, das sich an den Zitzen der Wölfin drängelt."


    Er mußte kurz lächeln ob seiner Worte. Wurde aber alsgleich wieder ernst.


    "Ich hingegen bin es nicht gewohnt sparen zu müssen. Das ich darüber nachdenken muß -will ich meiner kunstvollen Liebe weiter fröhnen- hat mir dein wehemendes Quengeln hinsichtlich eines günstigeren Arbeitspreises gezeigt."


    Avarus lachte kurz auf und sah endlich einen Sklaven um die Ecke biegen. Jenen strafte er mit einem ernsten Blick. Der Junge sollte sehen, das es durchaus im Möglichen gewesen wäre etwas schneller an den Thermen zu sein und wissen die Götter den Herren nicht zu lange warten zu lassen.


    "Ah da ist der Knabe ja endlich."


    Die zweite Frage war kurz zu beantworten. Der Atem reichte, um damit fertig zu sein bevor der Diener bei ihnen war.


    "Oh keine Sorge Curator, ich bin als freier Architekt durchaus zufrieden."

  • Macer fand es durchaus beachtlich, dass Avarus so offen zu gab, nicht an das Sparen gewöhnt zu sein, aber andererseits gehörte ein gesundes Selbstbewusstsein ja schon immer zu denen, die ihren Reichtum in der Öffentlichkeit zeigten. Wobei ihn dazu dann wiederum die Kritik an Verwöhnung und Vergnügen nicht ganz konsequent erschien. "Ich denke nicht, dass sich Rom damit übernimmt", sah Macer die Lage weniger dramatisch. "Man wird vielleicht nicht endlos wachsen können und auch jeder Luxus hat seine natürliche Grenze, aber warum sollte ein Römer nicht bis zu eben jener Grenze gehen? Solange man nur an Verschwendung spart, verliert man wenig, finde ich."


    Die knappe Antwort auf seine letzte Frage ließ ein Lächeln auf seinem Gesicht erscheinen, während sie durch die großen Türen ins Innere der Thermen traten. "Sorgen habe ich mir keine gemacht. Ich werde sicher nicht ewig Curator Aquarum bleiben und wenn du mir jetzt gesagt hättest, dass du dir vorstellen könntest dieses Amt zu bekleiden, hätte ich wenigstens gewusst, dass man Nachfolger weiß wie schiwerig es ist, Aufträge zu vergeben."


    Im Umkleideraum fanden sie schnell Platz, um sich ihrer Kleidung zu entledigen, die dann dort von den Sklaven bewacht werden würde.

  • Dann frage ich mich, warum ihre Beamten einen Spaß daran finden jene wenigen Auftragnehmer noch zu knechten. Es war ja eben auch so gekommen, weil Avarus Macer diesen Dienst nicht abschlagen wollte. Hätte ein ihm völlig Fremder das Gespräch im Namen der Cura Aquarum geführt, sähe das Ergebnis völlig anders aus. Aber das war reine Fiktion und zudem nicht weiter von Belang.


    Er durchschritt ebenso die Tür und wechselte gleich im Anschluss die Latschen. Die für die Straße nahm der Sklave und als Germanicus Avarus wieder aufrecht stand, durchforschte er das Gesicht seines Gegenübers. Erst jetzt hatte er den letzten Satz des ersten Wortschwalls verarbeitet.


    "Hm ich sehe das ein wenig anders, ich glaube nicht, das man im Baugewerke von Verschwendung sprechen kann, denn selbst wenn es manchmal Unsummen sind, die dort verschlungen werden, hab ich noch keinen Baumeister gesehen, der unsäglich reich geworden wäre damit. Denn Roms Lage ist nun wirklich nicht die Beste. All die wunderbaren Dinge müssen hunderte Kilometer heran geschafft werden und die Chance eine bestellte Fuhre zu verlieren ist größer, als sie zu bekommen."


    Piraten, Diebe, Halsabschneider, Korruption, schon die bloße Überfahrt über ein launisches Mare Internum. Bei Rom gab es faktisch nichts. Die wenigen Ziegeleien in Ostia liefen an ihrer Grenze und sonst? Marmor, Sand und Bimsstein, Granit oder selbst Bauholz kam von weit her. Der Wald in Italien schon lange abgerodet, erholte sich nur mühsam und war weitestgehend vom Brett zu schwach, um nützlich zu werden.


    Sie erreichten die Umkleide und Avarus ließ sich aus dem Tuch 'wickeln'. Sein Oberkörper strahlte in Blässe, aber das Wasser würde diese untypische Färbung hier im Süden schnell verdecken. Doch war er nicht mehr der Jüngste und konnte darauf verzichten die kleinen sich einstellenden Fältchen in aller Welt zu zeigen. Auch brannte die Sonne meist zu stark, als das er ihr Ergebnis den Feuerhummer ertragen wollte.

    "Ich liebe es frei zu sein in meiner Entscheidung was ich entwerfe oder an Bauleistungen begleite. Ich glaube nicht, das mich ein Amtsstuhl in einer Art der Architektur reizen könnte. Es wäre doch immer wieder das Selbe oder?"


    Außerdem liebte er seine Arbeit beim CP. Ohne Frage ließ sie auch einen höheren Lebensstil zu, aber das war nicht wirklich der Grund, warum er schon so viele Jahre bei der kaiserlichen Botenstaffel diente. Vielmehr hatte er sich daran gewöhnt Freizeitaktivität und Lohnarbeit strikt zu trennen. Heute konnte er nach einem Projekt einfach einen Schlussstrich ziehen und Jahre nichts mit dem Baugewerbe zu schaffen haben. In einem Amtssessel gefangen, drängten sich die immer wieder kehrenden Abläufe auf. Er wußte nicht, ob der Teil seiner Seele, die künstlerische Seite das verkraften würde.

  • "Ich meinte auch gar nicht die Architektur im Speziellen, wenn ich von Verschwendung spreche", korrigierte Macer einen möglichen falschen Eindruck. "Architektur ist etwas ewiges und zur Not kann man ja auch eine unnötige Mauer wieder einreißen und aus den Steinen etwas anderes bauen. Aber es gibt so viel anderes. In meinem Amt sehe ich es jeden Tag. Ich wache über die Leitungen, die Wasser in die Stadt führen und über die Kanäle, die es wieder hinaus bringen. Und nicht jeder Tropfen hat auf dem Weg zwischen Eingang und Ausgang etwas sinnvolles getan."


    Fertig ausgerüstet zum Baden würden die beiden Senatoren nun allerdings dafür sorgen, dass einige dieser Tropfen dem höchst sinvollen Zweck der Körperreinigung und der Entspannung zugeführt wurden.


    "Die größte Kunst ist die Arbeit in der Cura Aquarum zweifellos nicht", stimmte er dann den weiteren Ausführungen von Avarus zu. "Große Freiheiten haben wir selten und im Mittelpunkt steht immer die Frage, wie man das Wasser am besten von A nach B bekommt." Mit den Händen beförderte Macer einen Schwall Wasser aus dem Becken vor ihm in sein Gesicht. "Aber meine Arbeit besteht auch gar nicht nur aus Architektur. Genaugenommen ist es sogar eher selten, dass wir etwas neues bauen. Wartung, Reparatur, Wasserqualität, Abrechnung und so weiter, das kommt auch alles noch dazu."

  • Und Wasser hatte nunmal einen sehr spitzen Kopf. Es war also unmöglich, das jeder Tropfen, der am Anfang hinein gegeben wurde, am Ende auch heraus kam. Versiegte ein Äquadukt in der Tat mal ganz rollte auch gleich ein Kopf. Es war schierig darauf zu hoffen, es sei nicht sein eigener. Nein da lebte und arbeitete es sich im Cursus Publicus schon viel entspannter.


    "Was habe ich dann Anderes als Heute? Nein ich meine zu behaupten, das das wirklich nichts für mich ist. Die architektonische Seite kommt zu kurz, die praktikable Seite unterscheidet mich nicht von meiner jetzigen Arbeit beim Cursus Publicus."


    Wozu dann wechseln?


    Avarus ließ das 'Benetzen' der Haut weg und stieg ohne Vorwarnung der Glieder in das kühle Nass. Noch war die Stadt nicht derart stickig, das sie im Kaltwasserbecken in eine lauwarme Brühe hätten steigen müssen. Er ließ sich für enen Moment im Becken treiben.

  • Nach einer Weile beendete auch Macer die Waschung und stieg ebenfalls in das Becken. Er hatte das Gefühl, dass es diesmal kühler war als üblich, aber vielleicht täuschte er sich da aucxh. Später würden sie ohnehin ins warme Wasser wechseln.


    "Wahrscheinlich hast du Recht und es besteht tatsächlich nicht viel Unterschied in der Verwaltungsarbeit", griff er dann den Gesprächsfaden wieder auf. "Vielleicht ist das sogar ganz gut so, denn sonst wäre es ja viel zu viel Aufwand, sich in ein neues Amt einzuarbeiten." Regelmäßige Wechsel der Posten gehörten schließlich zu einer gelungenen Karriere dazu und wenn man die Hälfte der Zeit mit Einarbeitung verbringen musste, machte es sicher nur halb so viel Spass und unproduktiv wäre es noch dazu gewesen.


    Macer ließ sich ebenfalls eine Weile treiben. "Wie läuft es an der Schola Atheniensis? Auch das ist viel Verwaltungsarbeit nehme ich an?"

  • Selbst das kälteste Thermenwasser wurde irgendwann angenehm. Der Körper des Avarus hatte bereits einen großen Schritt dahin gemacht, als sein Senatskollege die Oberfläche des Beckens mit Wellen aufschwappen ließ. Er legte den Kopf in den Nacken, um die herannahende 'Sturmflut' eher am Hals zu spüren, denn über die Lippen plätschern zu lassen. Dies dauerte eine Weile, doch so schnell wie sie aufgestiegen waren, sanken die Wellen auch wieder dahin und legten sich zu einer glatten Oberfläche zurück.


    Avarus kam mit dem Kopf zurück, lächelte und nickte. Er war zwar schon lange nicht mehr von einem Officium ins Andere gezogen, aber er kannte natürlich viele seiner Senatskollegen, die darin eine Förderung ihrer Karriere sahen, wechselten sie ihre Posten wie andere ein paar Schuhe.


    "Bedauernd ruhig ist es dort. Viel zu verwalten gibt es nicht. Außerdem haben wir genügend Schreiberlinge und Curatoren und auch die Struktur beherzt einfach gehalten. Jedoch hatte ich gehofft, das die großen Worte einiger neuer Praeceptoren auch irgendwann mal Früchte tragen und unser Angebot bereichern. Da hilft es auch nichts, das wir uns entschieden haben ein Quartett an Kursen immer bereitzustellen. Sind sie doch beim erscheinden Durchlauf bereits gut besucht gewesen."

  • "Bei der Academia Militaris ist es ähnlich", bestätigte Macer aus seinen Erfahrungen. "Neue Vorlesungen habe ich schon lange nicht mehr entworfen. Die eine oder andere könnte vielleicht mal neuen Schwung gebrauchen, aber dann gibt es wieder so Phasen, wo sich ohnehin niemand anmeldet." Woran das genau lag hatte er aber auch noch nie im Detail zu ergründen versucht.


    Eine Weile ließ er sich im Wasser treiben. "Was sind denn im Moment die beliebtesten Kurse? Ich habe schon lange nicht mehr die Schola besucht. Vielleicht sollte ich auch mal wieder etwas für meine eigene Bildung tun und nicht nur zur Bildung anderer beitragen."

  • In den stillen Phasen zu Hause konnte Avarus das Quitscheentchen durch's Becken gleiten lassen, doch hier hatte er es nicht zur Hand. Er hörte den Worten des Macers zu und fand das sich die Arbeit in den Bildungseinrichtungen durchaus glich. Er fand selbst zur Zeit kaum Muse eine Abschrift zur Hand zu nehmen oder mal alte Pergamente zu lesen. Geschweige denn kam er dazu neue Vorlesungen zu erarbeiten. Die Fülle der Aufgaben forderte eigentlich einen Verzicht. Naja aber man springt eben nicht so leicht über seinen eigenen Schatten.


    "Oh die beliebtesten Kurse sind zur Zeit eher recht ritterlich. Man bevorzugt die Sammlung über das Handelswesen oder dringt in die Mythen der Belustigung für's Volk ein. Die zwei Anderen ständigen Kurse werden eher wenig gebucht. Das mag daran liegen, das bereits sehr viele sich in der Architektur bei ihren unzähligen Durchläufen belehren ließen oder daran, das Medizin nunmal nicht Jedermanns Sache ist."


    Er planschte etwas, um sich dann auf dem Rücken zum Beckenrand hin zu schieben. Die kühlen Fliesen bildeten später eine Grundlage für seine Arme. Aber jene Brandkörper waren immernoch wärmer als das Wasser, wo der gesamte Rest unter dem Halsansatz verharrte.

  • "Handelswesen und Spiele? Die gibt es also immer noch?" fragte Macer durchaus überrascht. "Die habe ich vor Jahren auch einmal besucht. Das dürfte noch vor meinem Aedilat gewesen sein, wenn ich mich richtig erinnere", sinnierte er langsam mit geschlossenen Augen. Bei Macers schlechtem Gedächtnis war es ja schon überraschen genug, dass er sich überhaupt an die Kurse erinnern konnte.


    "Medizin und Architektur sind vielleicht auch sehr spezielle Themen. Andererseits gibt es sicher mehr Leute, die sich technisch verdingen und die Bautechnik studieren sollten, als Ausrichter von Spielen, zumal man sich das ja auch gut in der Praxis abgucken kann. In der Architektur ist es wohl schon wichtiger, einen guten Lehrmeister zu haben." Die Architekturkurse, die er selber abgelegt hatte, hatte er noch in weitgehend guter Erinnerung. "Ich würde jedenfalls keinen Medizinkurs besuchen denke ich."

  • "Ich finde es gut, das sich Altbewährtes hält. Es schafft auch etwas Genugtuung darin, das eine Schrift nach einem kurzen Gastspiel für eine Handvoll Teilnehmer nicht gänzlich in Vergessenheit gerät oder aber auch, das andere Schüler, die vielleicht damals keine Zeit hatten diese Kurse noch belegen können. Natürlich wird es dem Ansehen der Schule gerecht, wenn wir immermal wieder Neues hervorbringen und auch die ständigen Kurse bin ich gewillt zu tauschen. Das Archiv ist ansehnlich gefüllt."


    Er tauchte kurz unter und fand, das sie lange genug im kalten Wasser waren. Aber er würde natürlich nicht als Erster aus dem klaren Quell steigen.


    "Die Schriftrollen für Medizin habe ich mir mal durchgelesen. Ich weiß noch das es kurz vor dem Mittag war. Gut so, denn mit einem gesättigten Magen wäre wohl der Nachmittag auf der Latrine noch das geringste Übel für meinen Magen gewesen. Nein also wirklich ich bin glücklich ebenso niemals diesen Kurs selbst belegt zu haben. Einige Fragen und Antworten sind ekelhaft genauso wie erschütternd."


    Schon die nähere Beschreibung der Körpersäfte hatten ihn damals würgen lassen und auch jetzt gab Avarus sich Mühe von diesen Gedanken wieder weg zu kommen, bevor ihm mau im Magen wurde.

  • Macer fand es nicht schlechter als der Schulleiter, dass sich Altbewährtes so lange hielt. "Dass ein Kurs so lange existiert zeugt bestimmt davon, dass er gelungen und interessant ist. Es gibt sicher kaum etwas schlimmeres für einen Lehrer, als wenn sich niemand für seine Lehren interessiert." Vorträge vor leeren Sitzreihen zu halten war wohl keine Freude. Auch bei den höheren Kursen der Academia war es manchmal nicht allzu voll gewesen.


    Macer bewegte sich ebenfalls noch einmal durch das Wasser und fand dann, dass es Zeit war, in das nächstwärmere Becken im nächsten Raum zu wechseln. "Gehen wir weiter?" fragte er und begab sich wieder zu dem Rand des Beckens, über den er hinein geklettert war, um wieder seine Badesandalen zu erreichen.


    "Die Lehre von der Körpersäften fande ich sogar einigermaßen spannend, soweit ich bisher davon gehört habe", äußerte er dann seine Meinung zur Medizin. "Das schien mir nicht unähnlich zu sein zu den guten und schlechten Winden, die in eine Stadt wehen und die ein Baumeister bei der Anlage von Häusern zu berücksichtigen hat."

  • Es sollte nicht übermäßig eilig klingen, aber so langsam fröstelte es Avarus. Manchmal wenn er zu Hause badete, dann überging er einfach das Kaltbecken. Er nickte dem Senator Macer zu. "So ist es, aber manch ein wissbegieriger Römer möchte ständig neue Kurse hören..."


    Auch er schwamm zum Rand, hob den Körper aus dem kalten Wasser und streifte sich die Sandalen über. Ein Handtuch über die Schultern geworfen, sorgte dafür, das der leichte Luftzug im Bad ihm keine Erkältung einbrachte. Abtrocknen würde er sich nicht erst, denn der Weg zum nächsten Badebecken war nicht weit.


    "Mir scheint das etwas weit hergeholt, aber wenn du Galle, Schleim und Blut mit dem säuselnd, winselnden Wind vergleichen willst nur zu."


    Avarus grinste breit und durchschritt die Tür. Denn jener Punkt war es auch nicht, der ihm Übelkeit verschaffte. Er konnte einfach kein Blut sehen. Nichtmal sein Eigenes. Es machte ihn erst flau im Magen und bei längerer Betrachtung warf es ihn einfach um. Aber das würde er natürlich nicht breittreten. Ganz sicher nicht.

  • Macer zuckte mit den Schultern. "Mag sein, dass der Vergleich ein wenig hinkt", gab er ohne Schwierigkeiten zu. "Allzu intensiv habe ich mich mit der Medizin wie gesagt nicht befasst. Es ist gut zu wissen, dass ein guter Arzt eine Menge Krankheiten behandeln kann und als Soldat interessiert einen vielleicht noch, wie man eine Schnittwunde versorgt und dass man auch mit einem amputierten Bein noch nicht gleich tot ist." Da Macer auch noch nie schlimm erkrankt war, fehlten ihm auch weitere eigene Erfahrungen und er hoffte, dass das so bleiben würde.


    Im anderen Raum angekommen stellte er seine Sandalen wieder vor dem Beckenrand ab und stieg ins wärmere Wasser. So ein ausgiebiger Badegang war gewiss auch gut für die Körpersäfte. "Hoffen wir, dass die Ärzte am Kaiserhof auch die Körpersäfte des Imperators wieder geordnet bekommen."

  • Für viele Methoden der Ärzte hatte Senator Avarus wenig übrig. Sie waren ihm zu radikal oder mit gesunden Menschenverstand betrachtet, endeten sie in der Sichtweise unangemessen zu sein. Oftmals waren diese Mediziner auch einfach überfordert. Nein das beste Mittel gegen diese Quacksalber war Gesundheit.


    Auch Avarus folgte ins wollig warme Becken und wies mit einem Wink einen der Badesklaven an für frische Blüten im Wasser zu sorgen. Jene wurden eingestreut und später wieder abgeschöpft, waren die Badegäste aus diesem Becken wieder raus.


    "Wohl wahr, die Krankheit hält ihn schon zu lang vom Regieren ab. Weißt du eigentlich näheres über seine Erkrankung? Er kam doch schon aus dem Osten angeschlagen zurück. Ich hoffe es ist keine Seuche, die seine Vitalis schwächt."

  • Centho war schon seit 3 Tagen nicht mehr in einem Bad gewesen und hatte seinen Badebesuch nun nicht mehr auf geschoben. Er war in die Thermae Agrippae gegangen. Und er hatte sich schon von einem Badesklaven intensive abwaschen lassen. Und jetzt hatte er sich zu den warmen Becken begeben um seine Haut und seine Muskeln zu entspannen. Als er an einem Becken seinen Chef Macer sah. Der sich in einem Becken unterhielt. Er trat zum Becken.


    „Slavete zusammen. Ave Macer.“


    Grüßte er freundlich.

  • Macer wollte gerade Avarus antworten, als sich ein weiterer Mann zu den beiden gesellte. "Ah, salve Iulius Centho", grüßte er durchaus überrascht den Mitarbeiter aus der Cura Aquarum. "Komm herein", lud er ihn ins Becken ein, wobei er annahm, dass er sowieso hereingekommen wäre.


    Dann wandte er sich wieder Avarus zu. "Nein, ich weiß auch nichts genaueres. Ich glaube fast, dass weiß entweder wirklich niemand oder es wird sehr gut geheim gehalten. Und so spärlich wie die Acta Diurna im Moment erscheint, sind auch die neusten Gerüchte nicht einfach zu bekommen. Selbst der Praefectus Urbi wollte oder konnte keine genauen Auskünfte geben." Macer fand nicht, dass das ein gutes Zeichen war. "Ich nehme an, du weisst auch nichts genaueres, oder?"

  • Centho setzt sich in das Becken er sagte erst mal nichts er konnte nichts zum Tema sagen und kannte ja auch den zweiten Mann im Wasser nicht. Er hoffte das sich das noch ergeben würde. Aber erst mal genoss er das warme Wasser das seine Muskeln zu entspannen begann.

  • Doch bevor Avarus antwortete fixierte er den Mann, der gerade als Iulius Centho durch Macer gegrüßt wurde. Avarus kannte ihn nicht und er überlegte in wie weit dieser Kerl jetzt hier in sein Wasser mußte. Doch so war das eben in öffentlichen Bädern man war nie richtig ungestört. Einer der wesentlichen Punkte, warum Avarus seine Badelandschaft zu Hause eingerichtet hatte.


    Gut das er das mit den 3 Tagen nicht sehen konnte. Ebenso roch es noch nicht derart streng, das er automatisch die Nase rümpfen mußte, aber drei Tage ohne ein Bad, das war schon selten unter gut betuchten, bürgerlichen Römern. Aber vielleicht war er das ja nicht. Hm...


    "Willst du mir nicht Iulius Centho vorstellen Macer?" Fragte Avarus also zu allererst und fügte dann eher zaghaft auf ihr Thema hinzu: "Nein ich weiß auch nichts genaueres, nur ein Gerücht hab ich mal gehört, das besagte, das es einigen daran gelegen ist, das an dem jetzigen Zustand wenig ändert. Was man davon nur halten soll..." er schüttelte abgrundtief angewidert seinen Kopf. Niemanden konnte man ewige Krankheit wünschen. Nichtmal den ärgsten Feind.

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